Liebe Laufgemeinschaft,

Wir freuen uns, euch mitteilen zu können, dass RunAustria.at ein neues Zuhause gefunden hat! Ab sofort findet ihr alle neuen Beiträge, spannende Laufberichte und inspirierende Erfolgsgeschichten auf unserer neuen Plattform: RunUp.eu.

Unser Ziel ist es, euch ein noch besseres Leseerlebnis zu bieten und die Leidenschaft für das Laufen weiter zu teilen. Die Entscheidung zum Umzug spiegelt unser Engagement wider, euch aktuelle Inhalte in einem frischen und benutzerfreundlichen Format zu präsentieren.

Bitte beachtet: Der beliebte Club von RunAustria bleibt von dieser Änderung unberührt und wird weiterhin unter RunAustria.at zu finden sein. Wir möchten sicherstellen, dass die Community und die Clubmitglieder weiterhin den gewohnten Raum für Austausch und Engagement vorfinden, ohne Unterbrechung.

Was ändert sich für euch?

  • Neue Beiträge und Aktualisierungen werden ausschließlich auf RunUp.eu veröffentlicht.
  • Für Mitglieder und Fans des RunAustria Clubs bleibt alles beim Alten. Der Clubbereich und alle zugehörigen Funktionen bleiben auf RunAustria.at aktiv.

Wir laden euch herzlich ein, RunUp.eu zu besuchen und Teil unserer wachsenden Laufcommunity zu werden. Entdeckt die neuesten Beiträge und bleibt mit uns auf der Laufstrecke!

Für Fragen, Anregungen oder Feedback stehen wir euch wie immer zur Verfügung. Wir freuen uns auf diese neue Ära und darauf, euch auf RunUp.eu willkommen zu heißen!

Euer RunAustria-Team

Enter your email address below and subscribe to our newsletter

Natürlich. Laufen. Training. Einfach.

Der Weg ist das Ziel? Nicht nur. Aber jede Läuferin und jeder Läufer fängt bei Kilometer 1 an, um auf neuen Pfaden zu wandeln. Schon mit der Umsetzung ganz einfacher Tipps steigern Sie auf natürliche Art und Weise die Effizienz auf jedem Meter.
Weiterlesen

Share your love

Der Weg ist das Ziel? Nicht nur. Aber jede Läuferin und jeder Läufer fängt bei Kilometer 1 an, um auf neuen Pfaden zu wandeln. Schon mit der Umsetzung ganz einfacher Tipps steigern Sie auf natürliche Art und Weise die Effizienz auf jedem Meter.
 
Dieser Artikel von RunAustria-Headcoach und Run-Up Herausgeber Johannes Langer wurde in der RunUp-Frühjahrsausgabe 2020 veröffentlicht. Alle Informationen finden Sie unter RunUp.eu, alle RunUp-Auflagen finden Sie im Archiv zum Durchblättern.
 
 
So ist es einfach am Schönsten. Ich laufe der Sonne entgegen, vor allem aber einem leichten Föhn, der von den Flanken der Berge talwärts strömt und die frühlingshafte Luft wärmt. Er bläst durch meine Haare und drückt gegen meinen Körper, er trocknet meinen Schweiß und gibt mir Widerstand, den es zu überwinden gilt. Dennoch ist es ein wunderbares Gefühl, diesen Wind als Teil der mich umgebenden Natur zu spüren. Obwohl er mich bremst, beschleunigt er meine Empfindungen und steigert die Wahrnehmung vieler kleiner Details, die links und rechts am Wegesrand auftauchen. Laufen ist einfach ein gewaltiges Gesamterlebnis.
 

© SIP
 
Ich fühle mich ganz locker und frei. Schon freue ich mich auf den mir vertrauten Umkehrpunkt und den Moment, den Wind im Rücken zu spüren. So intensiv ich vorher den Wind auf der Brust gespürt habe, jetzt trägt er mich und ich glaube, schwerelos zu sein. In meinem Gesicht macht sich ein feines Lächeln breit, das sich auf den übrigen Körper in Form einer entspannten Bewegung überträgt. Raumgreifende, fein gesetzte Schritte bringen mich schnell vorwärts, obwohl ich meine Beine kaum spüre – alles geht leicht und fühlt sich perfekt an. Es tut auch der Seele gut, sich so stark zu fühlen. Leichtfüßig trabe ich die letzten Meter vor meinem Haus und genieße dieses unbändige Glücksgefühl in vollen Zügen. Rasch beruhigt sich der zuvor hochgeschnellte Puls. Es war wieder einmal ein Lauf, der mich körperlich gefordert, aber im Wesentlichen einen psychischen Kick gebracht hat. Es geht mir bestens und ich fühle mich rundum wohl. Diese leicht übersteigerte Lust ist nicht bei jedem Lauf garantiert. Doch wer regelmäßig läuft, kennt diese Erlebnisse und sammelt ähnliche Erfahrungen.
 

Laufen ist einfach ein gewaltiges Gesamterlebnis

 
Um dorthin zu kommen gibt es gleich eine gute Nachricht: Der Anfang des Lauftrainings ist ganz leicht. Zu Beginn kann man wenig falsch machen und bemerkt schnell Erfolge. Nach der Trainingsaufnahme verbessert sich unser Organismus relativ schnell, die Leistungsfähigkeit nimmt spürbar zu. Sportwissenschaftler gehen davon aus, dass das Training zunächst Veränderungen auf neuronaler Ebene auslöst – die Muskeln reagieren schneller und arbeiten besser zusammen. Doch langfristige Erfolge und – falls es um die Figur geht – optische Veränderungen erfordern Geduld. Es braucht Wochen und Monate regelmäßigen Lauftrainings, bis sich Muskeln in ihrer Funktion und die Organe zu einem spürbaren wie messbaren Erfolg verändern. Wer länger trainiert, muss mit zunehmendem Umfang das Rundherum deutlich mehr beachten. Funktionelle Gymnastik und ein sinnvolles Krafttraining bilden dazu einen brauchen Rahmen. Das schützt den Bewegungsapparat und erleichtert die Entwicklung einer ökonomischen Laufbewegung bzw. -technik.
Die Suche nach dem richtigen Trainingskonzept kann jedoch schnell überfordern. Konzepte für den Formaufbau gibt es wie Sand am Meer. Gerade Anfängerinnen und Anfänger sollten die Wahl des Konzepts grundsätzlich nicht überbewerten. Unser Organismus ist ein Breitenanpasser. Er reagiert also auf unterschiedliche Reize mit Veränderung. Eine Steigerung des Trainings sollte auf alle Fälle gut überlegt sein. Oft bringt der eingefangene „Laufvirus“ Anfänger dazu, alle Vorsichtsmaßnahmen über Bord zu werfen und erst mal richtig loszulegen.
Egal wie oft, wie weit oder wie schnell Sie pro Woche laufen – Ihre Gesundheit profitiert in jedem Fall davon. Und mehr noch: Wer joggt – und sei es noch so wenig – verringert das Risiko eines frühzeitigen Todes. Unzählige Untersuchungen haben bereits aufzeigen können, dass Joggen das Risiko von Fettleibigkeit, Bluthochdruck, hohem Cholesterin oder Herzerkrankungen verringern kann. Zudem verbessert es die aerobe Ausdauer, die Herzfunktion und den Stoffwechsel. Daher liegt der Verdacht nahe, dass Laufen und Joggen unser Leben verbessert, vielleicht sogar verlängert. Um die Konsistenz der Aussagen zu diesem Thema zu testen, wollte ein Team von Wissenschaftlern verschiedener australischer Universitäten den Zusammenhang näher untersuchen. Sie sind der Frage nachgegangen, ob Joggen mit einem geringeren Sterberisiko verbunden ist und falls ja, ob dann die Annahme gilt: Je mehr, desto besser?
 

Ihre Gesundheit profitiert in jedem Fall davon.

 
Für ihre Untersuchung, veröffentlicht im Fachblatt „British Journal of Sports Medicine“, haben die Forscher um Zeljko Pedisic von der Victoria University die Ergebnisse von 14 Einzelstudien untersucht, die sich mit dem Zusammenhang von Joggen und Sterberisiko, auch im Hinblick auf Krebs- oder Herzerkrankungen beschäftigt haben. Bei insgesamt 232.149 Probanden, zehn Prozent davon Läufer, wurde deren Gesundheitszustand über einen Zeitraum von fünfeinhalb bis 35 Jahren nachverfolgt. In diesem Zeitraum starben insgesamt 25.951 Studienteilnehmer, also rund elf Prozent. Die Daten ergaben für die Läufer im Vergleichszeitraum ein um 27 Prozent geringeres Sterberisiko als bei den Nicht-Läufern. Und das war nicht der einzige Vorteil: Insgesamt hatten Läuferinnen und Läufer zudem ein 30 Prozent geringeres Risiko, einen kardiovaskulären Tod zu erleiden und ein 23 Prozent niedrigeres Risiko, an Krebs zu sterben. Es zeigte sich, dass die gesundheitlichen Vorteile und die Verringerung des Sterberisikos durch Laufen bereits bei lediglich einmal pro Woche bzw. ungefähr 50 Minuten insgesamt pro Woche erkennbar geworden sind.
Ein weiterer schöner Nebeneffekt: Auch die Psyche profitiert. Lauftraining kann das Selbstbewusstsein und ein positives Körpergefühl fördern. Durch das Laufen entdecken wir wieder eine Fähigkeit: eine ursprüngliche Freude und enorme Lust an der Bewegung. Das Schönste und Wunderbarste ist das Einfache. So soll unser Laufen sein, einfach. Wie zum Beispiel das Fahrtspiel.
Um das Jahr 1930 machte sich der schwedische Hotelbesitzer und Gastwirt Gösta Olander aus Vålådalen seine eigenen Gedanken rund um den Dauerlauf. Er meinte, dass das verhältnismäßig langsame Lauftempo im Training nicht ausreiche, um zu einem Langstreckenläufer von Weltklasse heranzureifen. Olander favorisierte das von ihm erfundene und vom damaligen schwedischen Nationaltrainer Gösta Holmér genutzte Fahrtspiel (schwedisch: Fartlek), eine Kombination zwischen Dauerlauf und Tempolauf. Fartlek bedeutet „Spiel mit der Geschwindigkeit“ im Gelände. Das in Deutschland stark nach physiologischen Gesichtspunkten begründete Intervalltraining nach Woldemar Gerschler, das er mit der Dresdner Lauflegende Rudolf Harbig erfolgreich vorexerzierte und durch den tschechischen Läufer Emil Zatopek in den 1940er und 1950er Jahren – bei ihm in der extensiven Variante – berühmt wurde, erschien ihm mit den immer gleichen Belastungen zu maschinenhaft. Olander favorisierte mit dem Fahrtspiel selbstbestimmtes Training in freier Natur. Durch die Individualisierung und das Auf-sich-selbst-Hören des Trainings war er seiner Zeit weit voraus.
 

Fahrtspiel ist das freie gelöste Laufen im Wald oder auf Wiesen. Der Läufer passt sich in seinem Tempo der Umgebung an.

 
Diese Trainingsform ist zur Herausbildung einer höheren Leistungsfähigkeit aus dem Programm der Leichtathletik und des Laufsports nicht mehr wegzudenken. Die Trainingsbelastungen können dabei vom Gefühl her bestimmt oder von der Geländeform abhängig gemacht werden: Ein Fahrtspiel ist das freie gelöste Laufen im Wald oder auf Wiesen – überall dort, wo der Boden weich und elastisch ist. Der Läufer passt sich in seinem Tempo der Umgebung an. Er überwindet Wege mit leichtem Gefälle relativ rasch, trabt oder geht auf unwegsamen Abschnitten, nimmt sanfte Hügel mit Sprungschritten oder kürzeren Laufschritten mit hohem Kniehub und bezwingt längere Distanzen im flotten und mittleren Tempo im ständigen Wechsel.
Durch das ständige Variieren der Laufintensität werden die Koordination und Ausdauer und bis zu einem gewissen Grad auch die Kraft und die Schnelligkeit geschult. Besonders gefördert wird die Schrittflexibilität, die sich im unwegsamen Gelände gut entfalten lässt. Gösta Olander selbst stellte folgenden Trainingsplan auf: fünf bis zehn Minuten locker einlaufen zum Aufwärmen; es folgen ein Lauf über 1.200 bis 2.400 Meter in gleichmäßig schneller werdendem Tempo, gefolgt von fünf Minuten flottem Gehen, Intervallsprints über 50 bis 60 Meter mit Trabpausen bis zur leichten Ermüdung, eine Gehpause bis zur Erholung, leichtes Traben mit schnellen Antritten über drei bis vier Laufschritte, ein Lauf in vollem Tempo über 160 bis 180 Meter bergauf und Auslaufen in entspannter Haltung bis zur völligen Erholung. Das Fahrtspiel eignet sich nicht nur für Spitzensportler, sondern auch für fortgeschrittene Läuferinnen und Läufer, die sonst immer sehr monotone Methoden anwenden.
Wegen des spielerischen Trainingscharakters wird das Fahrtspiel von vielen Sportlern trotz der intensiven Belastungsmöglichkeiten als weniger anspruchsvoll empfunden, als Intervalltraining oder intensive Dauerläufe. Einmal pro Woche bietet es eine wunderbare Abwechslung. Das Schöne am Laufen ist: Sie können quasi überall und sofort damit loslegen. Egal wie trainiert Sie sind, egal was Ihr Ziel ist. Einfacher ist es meist bei schönem Wetter. Da macht es mehr Spaß. Aber letztlich gibt es nicht die perfekte Zeit, um mit dem Laufen anzufangen. Anders gesagt: Jeder Tag ist der richtige. Also auch heute. Jetzt! Viel wichtiger als Jahreszeit und Wetter ist eine gute Ausrüstung, ein moderates Training und die richtige Einstellung.

Share your love