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Laufen im Pandemie-Herbst

Der Einfluss der COVID-19-Pandemie nimmt wieder eine größere Bedeutung für die Gesellschaft ein. Das zeigt sich an gestiegenen Infektionszahlen, die täglich pompös in die Öffentlichkeit katapultiert werden, und an den politischen Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung des Virus. Während des…

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Der Einfluss der COVID-19-Pandemie nimmt wieder eine größere Bedeutung für die Gesellschaft ein. Das zeigt sich an gestiegenen Infektionszahlen, die täglich pompös in die Öffentlichkeit katapultiert werden, und an den politischen Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung des Virus. Während des Lockdowns im Frühling war das Laufen ein Pfeiler der reduzierten Freiheit eines jeden aktiven Österreichers. Damals durchaus auch kritisch beäugt, schließlich wählten diverse andere europäische Länder eine Ausgangssperre zur Pandemiebekämpfung und verboten damit auch das Laufen. Das Laufen hat sich im Jahr 2020 verändert, mehrere Studien belegen, dass das individuelle Laufen gestärkt aus der Pandemie hervortreten wird. Wer auch vor den Restriktionen Läufer war, war es währenddessen umso mehr. Laut einer Umfrage der Website RunRepeat.com, an der sich 12.913 Menschen aus 139 Nationen beteiligt haben, zeigte die Gruppe Läufer, die ein- bis zweimal pro Woche gelaufen sind, eine Erhöhung ihres Trainingsumfangs um durchschnittlich 117%. Jene, die davor dreimal pro Woche gelaufen sind, liefen um 55% mehr, nur intensive Laufbegeisterte verringerten ihren Laufumfang leicht. Der Beobachtungszeitraum war jeweils die letzte Märzwoche. Ob sich diese starke Tendenz pro Laufen als gesellschaftlicher Gesundheitsverstärker auch im Winter zeigen wird, bleibt abzuwarten. Aus gesundheitlichen Gründen wäre es wünschenswert.
 

© Adobe Stock / Sumetee Tuiphotoengineer
 

Frauenlauf-Studie: Sehr geringe Infektionswahrscheinlichkeit

Das Wissen der abseits von länger andauernden Menschenansammlungen sehr unwahrscheinlichen COVID-19-Infektionen im Freien (eine japanische Studie zum Beispiel kam zur Erkenntnis, dass eine Infektion im Innenraum um 18,7x wahrscheinlicher ist als im Freien) macht das Laufen selbst in Gruppen als äußerst unverdächtig, im Infektionsgeschehen eine Rolle zu spielen. Gerade daher konnten einzelne Laufveranstaltungen mit reduziertem Starterfeld in Österreich schon wieder stattfinden, natürlich unter Einhaltung entsprechender Hygiene- und Sicherheitsvorkehrungen sowie -konzepte. Eine beim 1. Women’s Distance Run mit zweimal 99 Teilnehmerinnen, organisiert vom Team des Österreichischen Frauenlauf am 26. September im Wiener Prater, durchgeführte Datenauswertung konnte unter Einsatz eines „Community Distance Marker“ die geringe Kontaktzeit im Rahmen von Laufevents mit entsprechenden Konzepten aufzeigen. An die 90% der Kontakte der Läuferinnen dauerten weniger als 30 Sekunden an (im Schnitt 18 Sekunden), außerdem stand jede Läuferin mit weniger als zwei anderen in engem Kontakt. Die allgemein gültige, kritische Schwelle einer realen Infektionsgefahr von 15 Minuten ist weit entfernt. Dies dürfte auch bei Starterfeldern mit mehr als 99 Beteiligten so bleiben. Daher forderte Veranstalterin Ilse Dippmann differenzierte Betrachtungen für Laufveranstaltungen und mehr Handlungsspielraum für seriöse Veranstaltungskonzepte: „Wir haben gesehen, dass es bei Laufveranstaltungen nur zu kurzen Kontakten kommt und wir diese durch unsere Maßnahmen auch noch deutlich reduzieren können.“
 
RunAustria-Bericht: Weiterhin Milliardenverluste für und rund um Laufevents
 

Eine Frage der Virenlast

Diese Erkenntnisse sind auch ein Signal dafür, dass das gegenwärtige organisierte Laufen nicht zwingend einer App oder digitalen Tools zugrunde liegen muss, damit Sicherheitsabstände eingehalten werden können. Die dramatische Verstärkungsgefahr der Infektionsmöglichkeiten durch Aerosole auf Basis einer nicht peer-reviewten, aber vielerorts zitierten, vorveröffentlichten Studie (siehe RunAustria-Meldung) belgischer und holländischer Wissenschaftler (u.a. zitiert von Bundesminister Werner Kogler bei Lockerungsankündigungen für den Sport im Frühling) ist mittlerweile durch Wissen über das Verhalten von Tröpfchen an der frischen Luft widerlegt. Angela Rasmussen, eine Virologin an der Columbia University, wird etwa auf der amerikanischen Newsplattform VOX Media zitiert, dass sie eine Infektion im Freien generell als unwahrscheinlich hält, insbesondere unter Einhaltung der bekannten Basis-Hygienempfehlungen. Sie stützt sich auf die Annahme, dass eine gewisse Virenlast vorhanden sein muss, damit eine COVID-19-Infektion gelingt. Eine exakte wissenschaftliche Erkenntnis darüber steht noch aus, vor Monaten gingen Forscher noch von einigen Dutzend Viren aus, mittlerweile ist vermehrt die Rede von etlichen Hunderten oder gar von einer niedrigen vierstelligen Anzahl.
 

Italienische und Schweizer Laufveranstalter mit größerem Handlungsradius als österreichische

In Italien sind seit Mitte September Laufevents mit maximal 1.000 Läuferinnen und Läufern erlaubt, bei entsprechenden Vorkehrungen dürfte das auch laut neuesten politischen Restriktionen so sein. In der Schweiz hat der Leichtathletik-Verband (Swiss Running) ein ausführliches Schutzkonzept für Laufveranstalter veröffentlicht, welches Laufevents mit mehr als 1.000 Personen bei Erfüllung gewisser Kriterien ab Anfang Oktober erlaubt. Zu den Kriterien gehört etwa der Mund-Nasen-Schutz, wenn die Abstände von 1,5 Meter über einen längeren Zeitraum nicht einhaltbar sind, oder die Vorkehrungen zu einem erfolgreichen Contact Tracing für den Fall, dass ein Infektionsfall auftritt. Dass lokale Gesundheitsbehörden dieses theoretische Potenzial nicht ausschöpfen lassen, zeigt sich an der punktuellen Reduzierung von Zuschauern in Schweizer Fußballstadien, die etwa in Österreich oder Deutschland schon flächendeckend erfolgt ist.
Größere Laufveranstaltungen gab es in den letzten Wochen in osteuropäischen und skandinavischen Ländern, der Höhepunkt stellte der Moskau Marathon mit über 20.000 Teilnehmern dar. Außerdem außereuropäisch in Neuseeland oder in Shanghai im mutmaßlichen Ursprungsland der Pandemie, wo am vergangenen Wochenende 3.000 Läuferinnen und Läufer einen 10km-Lauf bestritten.
 

Ist die Maske beim Laufen empfehlenswert?

Der Mund-Nasen-Schutz scheint aktuell als symbolisches Allheilmittel kommuniziert und wird von Experten fast flächendeckend empfohlen, da Masken die Ausscheidung von Tröpfchen und Aerosolen insbesondere im Falle einer Beschleunigung dieses Effekts durch Husten oder Niesen dämpft. In Italien, wo es im Frühjahr über zwei Monate lang eine Art leichte Ausgangssperre gab, wo das Haus nur in triftigen Gründen verlassen werden durfte und Sport zählte nicht als Kriterium, was einem Laufverbot gleichkam, setzten mehrere Unternehmen im Frühjahr auf die Produktion von Funktionsmasken mit, so behaupteten sie, guter Tauglichkeit für Einsätze beim Sport. Zigtausende Produkte wurden auf den Markt gespült, dazu kamen jene der Player im internationalen Sporthandel, die die Maske mit teilweise beachtlichen Preisen als Läufertextil für sich entdeckten und der Laufszene anboten. So lancierte ASICS in Italien laut eines Berichts der Gazzetta dello Sport im Sommer etwa eine speziell antibakterielle Maske, nachdem eine selbst durchgeführte Umfrage ergab, dass sechs von zehn Läufern nicht wüssten, wie sie den Sicherheitsabstand zu anderen Läufern einhalten könnten.
 
RunAustria-Bericht: Ist Laufen ohne Maske sicher?
 
Durch die wissenschaftlich erwiesene, niedrige Ansteckungswahrscheinlichkeit im Freien ist ein Buff als Mund-Nasen-Bedeckung sicherlich ein sinnvolles Mittel, um sich vor Kälte zu schützen, als Schutz vor dem Coronavirus jedoch recht ineffizient. Selbst bei längeren Läufen in der Gruppe, wenn sinnvolle Abstände eingehalten werden und nicht offensichtlich symptomatisch Kranke mitlaufen. Anders ist dies in der Startaufstellung eines Laufevents, wo Sicherheitsabstände kurzzeitig nicht leicht eingehalten werden können. Forscher der University of Georgia stellten übrigens fest, dass einlagige Mund-Nasen-Bedeckungen Tröpfchen weniger stark dämpfen als zweilagige (77% Reduzierung im Vergleich zu keiner Bedeckung gegenüber 96%). Ein halbes Jahr später gilt am Schauplatz der fleißigen Maskenproduzenten, in Italien, wo gerade auch die Sporthelden Federica Pellegrini, Valentino Rossi oder Cristiano Ronaldo aufgrund eines positiven Testergebnisses in Isolation festsitzen, eine leicht flexibel formulierte, generelle Mund-Nasen-Schutz-Pflicht (überall, wo sich mehrere Menschen in der Öffentlichkeit aufhalten). Im Verordnungstext speziell erwähnt wird, dass Läuferinnen und Läufer keinen Mund-Nasen-Schutz tragen müssen, im Gegensatz zu Spaziergänger. Auch ein Indiz, dass Läufer sich sicher fühlen dürfen.
 

Vorsicht im Falle eines positiven Tests

Was im Falle einer Erkrankung (unabhängig welcher Art, auch COVID-19) im Sinne vernünftigen Handels klar sein sollte, nämlich ein absoluter Sportstopp und einen Wiedereinstieg nach ausreichender Erholung, gilt beim aktuellen Virus auch im Falle einer asymptomatischen Infektion oder eines positiven Testergebnisses, das bekanntlich ja nicht gleichbedeutend mit einer Infektion ist. Aus Sicherheitsgründen empfehlen Experten, auch aufgrund des noch nicht 100%ig geklärten Einwirkens des Virus auf das Herz-Kreislauf-System, eine Trainingspause – auch innerhalb häuslicher Quarantäne – und mit dem Wiedereinstieg in die körperliche Betätigung mindestens zwei Wochen abzuwarten. Dabei gilt es im Besonderen, auch schwachen kardiologischen Symptomen wie Kurzatmigkeit oder erhöhte Erschöpfung hohe Aufmerksamkeit zu schenken, um Risiken zu reduzieren.

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