© Salzburg Marathon / Uwe Brandl

Es ist keine neue wissenschaftliche Erkenntnis, dass der Mensch mit seiner biologischen und genetischen Komposition zum Laufen geboren ist. Und zwar alle Menschen. Kleinkinder lernen nach der Krabbelphase direkt den Laufschritt und das Herumlaufen entspricht jahrelang ihrem natürlichen von der Neugier getriebenen Leben. Sportlich aktive Kinder und Jugendliche haben erwiesenermaßen schulische Vorteile und immer mehr Berufstätige finden im Laufsport den essentiellen Ausgleich zum Alltagsleben. Und auch alte Menschen profitieren enorm, wenn sie die Laufschuhe schnüren und ihrer Leidenschaft in nun biologisch bedingter, reduzierter Leistungsfähigkeit nachgehen. Sie halten ihren Körper fit und damit gesund.
 

© Salzburg Marathon / Uwe Brandl
Muskeln in Schwung halten wichtig

Die größten positiven Auswirkungen des regelmäßigen Laufsports spielen sich auf der Ebene der Gesundheit ab. Das Risiko schwerer Erkrankungen und in Folge gesundheitlich bedingter Todesfälle ist bei sportlichen Menschen deutlich geringer. Je länger ein sportlich aktives Leben dauert, sprich je früher Menschen mit regelmäßiger Bewegung beginnen, desto größer sind die positiven Auswirkungen auf die Gesundheit. Ein Experiment eines Forscherteams der Nottingham Trent University brachte Indizien, dass auch ein Laufeinstieg im hohen Alter positive Auswirkungen auf die Gesundheit hat. So konkludierten die Forscher, zu denen auch Jess Piasecki, unlängst Siegerin des Florenz Marathon, gehört, laut eines Berichts auf der Website des britischen Leichtathletik-Magazins „Athletics Weekly“ vom September 2019, dass im Alter sportlich aktive Menschen gesundheitliche Vorteile in der Muskulatur und den Muskeln umgebenden Nerven genießen. Außerdem zeigen diverse Studien, dass regelmäßiges Laufen den Alterungsprozess des Körpers genauso wie die Reduzierung der Gehirnleistung bremsen.
 

Sterberisiko sinkt

Die Wichtigkeit von moderater Bewegung im Alter betont auch eine 2018 im „British Journal of Sports Medicine“ veröffentlichte Studie. Forscher des University College of London kommen zur Erkenntnis, dass sich das Mortalitätsrisiko bei Männern im Rentenalter um 10% verringert, sobald sie regelmäßig mindestens zehn Minuten moderate Bewegung konsumieren bzw. um 17% verringert, sobald sie regelmäßig mindestens 30 Minuten leichte physische Aktivität genießen. Dagegen steigt das Sterberisiko bei einem konstanten Plus von 30 Minuten Sitzzeit um 15% an. Die Wissenschaftler empfehlen dabei mindestens zehn zusammenhängende Minuten Aktivität, erkennen aber aus den Datensätzen keinen Nachteil, wenn eine Aktivität nur zwischen einer und neun Minuten andauert. Die Erkenntnisse entstammen einer demographischen Befragung und Aktivitätsdaten von im Durchschnitt 78,4 Jahre alten Probanden, die Ende der 70er Jahre an einer in 24 Städten großangelegten, nationalen Studie zur Herzgesundheit teilgenommen haben. Mit den fast 40 Jahre alten Datensätzen wurden die neuen Daten der neuerlich teilnehmenden Probanden individuell verglichen.

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