Eigentlich hatte Luca Sinn (UAB Athletics) gar nicht mehr damit gerechnet, zu den Europameisterschaften nach Berlin zu fahren. 6,5 Sekunden war er über dem Limit geblieben. Doch dann sprach European Athletics aufgrund einiger wegen Verletzungen abwesender Athleten eine Einladung an den 22-jährigen Wiener aus, um die Startplätze für die Vorläufe im 3.000m-Hindernislauf der Männer aufzufüllen. Sinn sagte ja, der ÖLV sagte ja. Und Sinn hatte sein Flugticket für Berlin in der Tasche.
Persönliche Bestleistung
„Ich bin sehr zufrieden. Ich habe versucht am Anfang am Feld dranzubleiben und eventuell am Ende noch nach vorne zu kommen. Ich bin Bestleistung gelaufen!“, zog der junge Hindernisläufer im Gespräch mit mir ein positives Fazit nach dem Vorlauf. In der Tat hat er sich achtbar geschlagen. Er verbesserte genau beim Saisonhöhepunkt seine persönliche Bestleistung auf eine Zeit von 8:44,80 Minuten und wurde 22. in einem Feld von 29 Teilnehmern. Laut Meldeliste war er auf Position 28 rangiert. Dass er das Finale erreichen würde, war unrealistisch und Wunder gibt es im Laufsport nun halt keine.
Arbeit auf den Unterdistanzen
Mir hat gefallen, mit welchem Realismus Luca Sinn an diese Aufgabe herangegangen ist – schließlich war es sein größtes Rennen bisher. „Für mich ging es in erster Linie darum, die Chance zu nutzen, mich gut zu präsentieren und viel Erfahrung zu sammeln, um mich in den nächsten Jahren nach vorne zu arbeiten. Ich denke, das ist mir gut gelungen.“ Der Weg dorthin ist für Sinn und seinen Trainer Martin Steinbauer klar. Die beiden werden an den Unterdistanzen 800 Metern und 1.500 Metern arbeiten, um von einer höheren Geschwindigkeit auch im 3.000m-Hindernislauf zu profitieren.
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Leichtathletik-Europameisterschaften in Berlin