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René auf Reisen online: Auftakt mit kenianischer Premiere
Zum 17. Mal trägt die IAAF Weltmeisterschaften der Altersklasse U20 aus. Gastgeber in diesem Jahr ist Tampere, eine Kleinstadt in Finnland. Es ist die neunte Junioren-WM, die ich als Journalist vor Ort live miterlebe. Mein persönlicher, emotionaler Höhepunkt war dabei…
Zum 17. Mal trägt die IAAF Weltmeisterschaften der Altersklasse U20 aus. Gastgeber in diesem Jahr ist Tampere, eine Kleinstadt in Finnland. Es ist die neunte Junioren-WM, die ich als Journalist vor Ort live miterlebe. Mein persönlicher, emotionaler Höhepunkt war dabei sicherlich die Goldmedaille von Sarah Lagger im Siebenkampf vor zwei Jahren in Bydgoszcz. Die Kärntnerin ist auch heuer dabei und Teil eines zehnköpfigen Athletenteams des ÖLV.
Gleich am ersten Tag standen zwei Laufentscheidungen auf dem Programm. Zuerst fiel der Startschuss für den 5.000m-Lauf der Frauen. Die Anfangsphase brachte ein gewohntes Bild – die Japanerinnen gingen direkt in Führung. Nach 2.000m war der Zauber wieder vorbei und ich fragte mich, warum japanische Läuferinnen immer wieder zu dieser Taktik greifen. Erfolgreich war sie in den letzten Jahren nie, maximal ein bunter Farbtupfer. Auch der weitere Rennverlauf bot keine Überraschungen, eine afrikanische Spitzengruppe bestimmte die Pace. 3:07,71 Minuten, 6:21,37 Minuten, 9:35,28 Minuten und 12:40,14 Minuten lauteten die Zwischenzeiten des am Ende immer flotteren Rennens. Dann passierte doch noch etwas Ungewöhnliches: Kenia gewann Gold! Kaum zu glauben, aber wahr – es war die erste kenianische Goldmedaille in dieser Disziplin bei Junioren-Weltmeisterschaften. Gelungen ist dieser Triumph Beatrice Chebet, die von Paul Kemei trainiert wird und 2017 Vierte im 3.000m-Lauf bei den Jugend-Weltmeisterschaften von Nairobi war. Um beim Ungewöhnlichen zu bleiben: Gerade einmal eine Europäerin war am Start, ein Debakel für den europäischen Langstreckenlauf im Nachwuchsbereich. Selbst wenn man berücksichtigt, dass die Starterlisten der langen Strecken bei U20-Weltmeisterschaften auch in der Vergangenheit selten von europäischen Athletinnen und Athleten überwemmt wurden…
Kaum zu glauben, aber wahr – nie zuvor gewann Kenia beim 5.000m-Lauf der Juniorinnen WM-Gold!
Zum Abschluss des ersten Tages gab es noch einen Demonstrationslauf von Rhonex Kipruto über 10.000m. In einer prächtigen Siegerzeit von 27:21,08 Minuten knöpfte er Jacob Kiplimo sage und schreibe 19 Sekunden ab. Dank des großen Leistungsgefälles mit den starken Afrikanern an der Spitze und dem Hinterfeld, in dem sich vier Europäer befanden, war das Rennen für uns nicht leicht zu beobachten. Bereits nach einem Drittel des Rennens begannen die Überrundungen, das 28-köpfige Feld verteilte sich wie eine auseinander gerissene Perlenkette auf die gesamte Laufbahn. Nur das sich die Perlen mit deutlich erkennbar unterschiedlicher Geschwindigkeit verteilten und wieder zusammenfanden.
Auch wenn der 18-jährige Kipruto international noch nicht sehr bekannt ist, er ist kein unbeschriebenes Blatt. Im April brillierte er beim 10km-Lauf in New York mit einer Zeit von 27:08 Minuten. Später holte er sich den Crosslauf-Afrikameistertitel der Altersklasse U23.
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