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Eigentlich sollte am morgigen Mittwoch auf jenen Straßen der nordjapanischen Millionenstadt Sapporo, ihrerseits Ausrichterin der Olympischen Winterspiele 1972, ein Straßenlauf mit Tausenden Laufbegeisterten stattfinden. Und der lokale Veranstaltung des Hokkaido Marathon, der 2020 aus Gründen der Pandemie und 2021 durch…
Eigentlich sollte am morgigen Mittwoch auf jenen Straßen der nordjapanischen Millionenstadt Sapporo, ihrerseits Ausrichterin der Olympischen Winterspiele 1972, ein Straßenlauf mit Tausenden Laufbegeisterten stattfinden. Und der lokale Veranstaltung des Hokkaido Marathon, der 2020 aus Gründen der Pandemie und 2021 durch die Austragung der Olympischen Marathonläufe (der Hokkaido Marathon findet naturgemäß immer im August statt und der traditionelle Eventtermin wäre nur wenige Wochen von den Olympischen Marathonläufen getrennt gewesen) nicht stattfinden konnte, hätte diesen Event als Generalprobe für die Sporthöhepunkte am 7. (Frauen) und 8. August 2021 (Männer) intendiert gehabt. Doch weil die Infektionskurve im Olympia-Austragungsland und speziell in der Präfektur Hokkaido, deren Hauptstadt Sapporo ist, nicht jene Kurve genommen hat, wie Behörden und Politik gehofft hatten, ist von einem echten Test wenig übrig geblieben.
Lauf für Freizeitsportlerinnen und -sportler gestrichen
Mitte April wurde in japanischen Medien bekannt, dass das Massenrennen aus dem Sapporo Marathon Festival Olympic test event, so der offizielle Veranstaltungsname, gestrichen würde. Die Bestätigung folgte wenige Tage später. 2.500 aus ganz Japan hätten laut letztem Stand davor einen 10km-Lauf bestreiten sollen. Übrig geblieben ist ein Halbmarathonlauf für eingeladene Eliteläuferinnen und Eliteläufer, maximal 160.
Vorangegangen ist ein lauter Protest von 7.000 Studentinnen und Studenten der Hokkaido University, die sich gegen eine volle Durchführung der Laufveranstaltung aussprachen, deren 10km-Strecke durch den Campus der Universität geführt hätte. Der Grund: Im November wurde die Ausübung aller universitären Sportarten im Unterschied zu vielen anderen Universitäten des Landes gestoppt. Daher hätte die Austragung des Olympia-Testrennens keinen Sinn gemacht, wenn zeitlich jegliche Sportausübung am Campus weiterhin untersagt sei, argumentierten die Studierenden in einer Petition mit 7.000 Unterschriften.
Die Kritik an der Durchführung des Events wird aber generell lauter, schließlich habe Sapporo, von der Größe mit Wien vergleichbar, am Sonntag mit 246 Neuinfektionen einen neuen Negativrekord für diese Pandemie bezeichnet. In Japan werden seit Pandemiebeginn andere Maßstäbe angelegt.
Reise- und Quarantäne-Strapazen für Steinruck
Spitzensportlich bietet sich also ein Lokalaugenschein an der originalen Olympischen Marathonstrecke, dem das komplette japanische Olympia-Marathonteam der Frauen gefolgt ist: Honami Maeda, Ayuko Suzuki und Mao Ichiyama. Vom männlichen Trio ist einzig Yuma Hattori am Start. Nicht dabei sein kann Shogo Nakamura, Sieger der japanischen Marathon-Trials für die Olympischen Spiele. Er verpasst die Generalprobe auf der Marathonstrecke in Sapporo aufgrund von Schmerzen im Fuß. Er will gerade in diesen Tagen wieder ins Training einsteigen.
Auch einige wenige internationale Läuferinnen und Läufer sind nach Japan gereist, darunter die Deutsche Katharina Steinruck, die gut zwei Wochen nach ihrem Sieg beim NN Mission Marathon den Halbmarathon angeht, oder der Holländer Bart van Nunen. Nach ihrer Ankunft trainierte Steinruck im Quarantäne-Hotel.
Kurze Testphase
In diesen Tagen finden mehrere Olympische Testwettkämpfe in Tokio statt, darunter ein Volleyballturnier und Wassersprungbewerbe. Zu den Generalproben gehört auch das World Athletics Continental Tour Meeting der Stufe Bronze im neuen Olympiastadion von Tokio am kommenden Sonntag (ein RunAustria-Bericht folgt zum Ende der Woche).
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