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Ruth Chepngetich: ein neuer Fabel-Weltrekord

Ruth Chepngetich verbesserte in Istanbul den Halbmarathon-Weltrekord um fast eine halbe Minute auf eine Zeit von 1:04:02 Stunden. Der Wettkampf war aus diverser Perspektive unvergleichlich. Hellen Obiri schaffte das schnellste Halbmarathon-Debüt aller Zeiten und erstmals blieben drei Läuferinnen unter 1:05 Stunden.
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  • 1:04:02 Stunden: Fabel-Weltrekord von Ruth Chepngetich in Istanbul
  • Erstmals drei Läuferinnen unter 1:05 Stunden & schnellstes Halbmarathon-Debüt aller Zeiten
  • Kenianisches Duell bei den Männern: Neuer Weltrekordhalter besiegt den alten

 
Am Ostersonntag wurde beim Istanbul Halbmarathon ein neues Zeitalter in dieser Disziplin eröffnet. Bei den Frauen. Um 29 Sekunden war Ruth Chepngetich schneller als der 13,5 Monate alte Weltrekord von Ababel Yeshaneh. Binnen gut vier Jahren hat sich der Halbmarathon-Weltrekord der Frauen um unfassbare 1:04 Minuten gesteigert. Davor dauerte dieser Zeitsprung zehn Jahre, davor zwölf, davor 14 Jahre. Es ist eine rasante Zeit, in der sich der Halbmarathon der Frauen befindet. Die neue Weltrekordzeit liegt bei 1:04:02 Stunden. Chepngetich, amtierende Weltmeisterin im Halbmarathon, verbesserte die alte Bestmarke von Ababel Yeshaneh um 29, die inoffizielle, weil auf der nicht rekordtauglichen Strecke des Great North Run gelaufene Weltbestzeit von Brigid Kosgei um 26 Sekunden, ihre wenige Monate alte persönliche Bestleistung um 1:04 Minuten und ihren eigenen Streckenrekord aus dem Jahr 2019 um 1:28 Minuten. Es ist eine Auflistung von Quantensprüngen.
 

Ruth Chepngetich bei ihrem WM-Titel im Marathon in der nächtlichen Entscheidung von Doha 2019. © Getty Images for IAAF / Alexander Hassenstein
Ein Meilenstein in einer erfolgreichen Karriere

Der Lauf der 26-jährigen Kenianerin, die betreut wird von der Agentur Rosa Associati des Italieners Federico Rosa und die laut eigenen Angaben sich selbst trainiert, nachdem die Trainingsgruppe im Camp von Rosa so einige Dopingskandale der letzten Jahre miterlebt und abgeschüttelt hat. Chepngetich kam aus dem Nichts und war als 22-Jährige plötzlich Weltklasse. Sie stabilisierte sich nicht, sondern wurde immer besser. Marathon-Bestleistung von 2:17:08 Stunden 2019 in Dubai, WM-Titel in der Hitzeschlacht von Doha und nun die Wunderleistungen von Istanbul.
 
Ruth Chepngetichs 5km-Teilzeiten: 15:07 / 15:14 / 15:09 / 15:13 / 3:19 (1,0975 km) Minuten
 
Kommentatoren erklären diese Gigantleistungen – nicht nur Chepngetich erstaunte in Istanbul – mit den technologischen Innovationen auf dem Schuhmarkt. Auch das Potenzial, dass Frauen immer effektiver von männlichen Tempomachern profitieren, die sie von Start bis Ziel im Wunschtempo dirigieren, mag eine Rolle spielen. Die pfeilschnelle Strecke in Istanbul auch, trotz regennassem Untergrund.
 

Weltrekordtempo von Anfang an

Erstaunlich ist, dass in letzter Zeit nur wenige Frauen-Rennen an der Spitze nicht gelingen, obwohl das Anfangstempo wahnsinnig hoch ist. Nach 15:07 Minuten waren die ersten fünf, nach 30:21 Minuten die ersten zehn Kilometer absolviert. Fünf Läuferinnen lagen zu diesem Zeitpunkt noch an der Spitze, obwohl Weltmeisterin Peres Jepchirchir und die Äthiopierin Senbere Teferi erst gar nicht an der Startlinie standen. Fünf Kilometer später waren es noch drei, das Tempo war weit unter Weltrekord. Die Durchgangszeit von 45:30 Minuten ist die zweitschnellste im 15km-Straßenlauf überhaupt. Eine aus dem Trio konnte es halten, Ruth Chepngetich. Sie stellte in einer Zwischenzeit von 1:00:43 Stunden eine überlegene Weltbestleistung im 20km-Straßenlauf auf und finalisierte mit einem irren Durchschnittstempo in einer Zeit von 1:04:02 Stunden ihren dritten Sieg bei dieser Veranstaltung nach 2017 und 2019. „Ich bin wirklich glücklich mit diesem erstaunlichen Resultat. Vom Weltrekord träume ich schon länger und ich bin froh, dass ich ihn hier realisieren konnte“, sagte die Siegerin nach dem Rennen.
 

Rekord-Debüt von Hellen Obiri

Erstmals in der Geschichte des Halbmarathons blieben drei Läuferinnen im selben Rennen unter 1:05 Stunden. Eine Marke, die erstmals vor vier Jahren überhaupt unterschritten wurde. Yalemzerf Yehualaw lief um sechs Sekunden schneller als bei ihrem überragenden Sieg unter nicht idealen Bedingungen beim Neu Delhi Halbmarathon Ende November 2019 und wurde in einer Zeit von 1:04:40 Stunden Zweite. Hellen Obiri, amtierende Weltmeisterin im 5.000m-Lauf und Crosslauf, absolvierte ein glänzendes Halbmarathon-Debüt, das sie in einer Zeit von 1:04:51 Stunden auf den geteilten sechsten Rang der ewigen Bestenliste im Halbmarathon bugsierte. Nie zuvor hat eine Läuferin ein schnelleres Debüt über die 21,0975 Kilometer absolviert als die 31-jährige Alleskönnerin, die in Zukunft ihren Gegnerinnen auch auf der Straße das Fürchten lehren könnte.
 

Keine Chance für Kejeta

Fast auffallend, dass Brigid Kosgei, die überragende Weltrekordhalterin im Marathon und bis Sonntag schnellste Halbmarathonläuferin aller Zeiten, mit Rang fünf hinter Joan Melly, die ihr bestes Rennen seit langer Zeit zeigte, ungewohnterweise am Siegesfoto fehlte. Dorthin wäre sicherlich auch gerne Melat Kejeta gelaufen, wie bei den Weltmeisterschaften von Gdynia 2020. Das kleine Elitefeld am Bosporus zwang sie allerdings zur Entscheidung, das irre Tempo der Spitzengruppe mitzugehen, wodurch die Unternehmung früh zum Scheitern verurteilt war. Am Ende fiel eine Zeit von 1:07:33 Stunden in die Wertung. Obwohl sie damit über zwei Minuten hinter ihrer eigenen Bestleistung zurückblieb, ist diese Leistung immer noch eine starke im europäischen Rahmen. Und die zweitschnellste deutsche Halbmarathonzeit der Geschichte.
 
Melat Kejetas 5km-Teilzeiten: 15:08 / 16:05 / 16:18 / 16:31 / 3:31 (1,0975 km) Minuten
 

Kandie besiegt Kamworor

Interessanterweise lieferte das Männerrennen im selben Setting wie jenes der Frauen und bei ebenfalls sehr starker Besetzung kein Rennen mit überirdischen Leistungen. Dafür fand es im Duell zwischen dem neuen Halbmarathon-Weltrekordhalter Kibiwott Kandie (Valencia 2020, damals ein ähnlicher Leistungssprung wie jener von Chepgnetich in Istanbul 2021) und dem alten Geoffrey Kamworor (Kopenhagen 2019) seinen Höhepunkt. Die beiden setzten sich in einem immer schneller werdenden Wettkampf auf den letzten Kilometern von einer siebenköpfigen Spitzengruppe ab, die die Zwischenzeit bei Kilometer 15 in einer Zeit von 42:56 Minuten überquert hatte. Kandie gab die Pace vor und konnte sich zwei Kilometer vor der Ziellinie mit einer Attacke einen leichten Vorsprung erarbeiten. In einer Siegerzeit von 59:35 Minuten, neuer Streckenrekord, lag er drei Sekunden von Kamworor, der alles in die Waagschale warf, um die kleine Lücke nach vorne noch zu schließen. Für eine zukünftige Hackordnung im kenianischen Halbmarathonlauf taugt dieses Resultat allerdings noch nicht, weil Kamworor in Istanbul sein Comeback nach langer Pause feierte.
 
Kibiwott Kandies 5km-Teilzeiten: 14:17 / 14:25 / 14:14 / 13:44 / 2:55 (2,195 km) Minuten
 

Petros weit weg vom Ziel

Die Überraschung des Rennens war Roncer Kipkorir, der als einziger im Feld eine persönliche Bestleistung markierte und in 59:45 Minuten Dritter wurde. Fünf Athleten schafften eine Zeit unter einer Stunde. Bester Europäer war Aras Kaya auf Rang zehn, der zwölftplatzierte Amanal Petros verfehlte sein Ziel, den deutschen Rekord von 1:00:34 Stunden zu brechen, letztendlich deutlich und zwar um fast dreieinhalb Minuten. Petros entschied sich, das Tempo der Spitzengruppe mitzugehen, doch bereits vor der Durchgangszeit bei Kilometer zehn verlor er den Kontakt und musste den Rest des Rennens mehr oder weniger als Solist absolvieren, gleichzeitig einige Läufer vorbeiziehen lassen. Er finishte vier Sekunden vor Ruth Chepngetich, weswegen seine enttäuschte Miene auf vielen Siegerfotos des Frauenrennnens zu sehen war.
 
Amanal Petros’ 5km-Teilzeiten: 14:18 / 14:46 / 16:10 / 15:22 / 3:20 (2,195 km) Minuten
 
Dank eines strikten Hygienekonzepts und der offensichtlichen Unterstützung der verantwortlichen Institutionen und Behörden waren in einer Zeit, in der in anderen europäischen Ländern drastische gesellschaftliche Beschränkungen über die Gesellschaft gestülpt worden sind, 4.000 Läuferinnen und Läufer beim Halbmarathon in Istanbul zugelassen. Ein räumlich großzügiges Eventgelände und breite Straßen ermöglichten Abstandseinhaltungen.
 
 

Ergebnisse Istanbul Halbmarathon 2021

Frauen
1. Ruth Chepngetich (KEN) 1:04:02 Stunden *
2. Yalemzerf Yehualaw (ETH) 1:04:40 Stunden **
3. Hellen Obiri (KEN) 1:04:51 Stunden ***
4. Joan Melly (KEN) 1:05:09 Stunden
5. Brigid Kosgei (KEN) 1:06:01 Stunden
6. Hiwot Gebrekidan (ETH) 1:06:47 Stunden **
7. Bekelech Gudeta (ETH) 1:06:54 Stunden
8. Alia Saeed Mohammed (VAE) 1:07:31 Stunden
9. Melat Kejeta (GER) 1:07:33 Stunden
10. Yasmin Can (TUR) 1:08:32 Stunden
 
Männer
1. Kibiwott Kandie (KEN) 59:35 Minuten ****
2. Geoffrey Kamworor (KEN) 59:38 Minuten
3. Roncer Kipkorir (KEN) 59:46 Minuten **
4. Amdework Walelegn (ETH) 59:48 Minuten
5. Leonard Barsoton (KEN) 59:59 Minuten
6. Stephen Kissa (UGA) 1:00:02 Stunden
7. Benard Ngeno (KEN) 1:00:28 Stunden
8. Vestus Chemor (KEN) 1:02:07 Stunden
9. Getaye Gelaw (ETH) 1:03:32 Stunden
10. Aras Kaya (TUR) 1:03:36 Stunden

12. Amanal Petros (GER) 1:03:58 Stunden
 
* neuer Halbmarathon-Weltrekord
** neue persönliche Bestleistung
*** Halbmarathon-Debüt
**** neuer Streckenrekord
 
 
N’Kolay Istanbul Halbmarathon

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