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Die Anti-Doping-Bewegung rüstet sich für zukünftige Herausforderungen

Die Befürchtung, dass im Schutzmantel der Einschränkungen rund um die Pandemie, dem Doping im Spitzensport Türen geöffnet wurden (siehe RunAustria-Bericht), begegnen internationale Sportinstitutionen mit Selbstbewusstsein. Die Mittel im Kampf gegen Doping seinen potenter denn je. Im November 2019 sprach IOC-Präsident…

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Die Befürchtung, dass im Schutzmantel der Einschränkungen rund um die Pandemie, dem Doping im Spitzensport Türen geöffnet wurden (siehe RunAustria-Bericht), begegnen internationale Sportinstitutionen mit Selbstbewusstsein. Die Mittel im Kampf gegen Doping seinen potenter denn je. Im November 2019 sprach IOC-Präsident Thomas Bach bei einer Konferenz in Kattowice fast triumphierend von einer „bahnbrechenden Methode“, die Blutdoping noch Monate später nachweisen kann. Gemeint war die Forschung vom bekannten Sportwissenschaftler Yannis Pitsiladis von der University of Brighton, der seit 13 Jahren an der Entwicklung eines Gentests forschte, der nun rechtzeitig für die Olympischen Spiele 2020 von Tokio (an ihrem ursprünglichen Termin) einsatzfähig sein sollte. Der Test konzentriert sich auf Gene, die von Impulsen, zum Beispiel ausgelöst durch Blutdoping, aktiviert werden. Pitsiladis sprach in der britischen Tageszeitung „The Guardian“ (online, 5.11.19) selbstbewusst vom größten Entwicklungsschritt im Kampf gegen Doping seit der Einführung des biologischen Blutprofils rund ein Jahrzehnt zuvor. Gemeinsam mit dem „Whereabout-System“ der WADA ermöglicht dieser eine Art Überwachung der Athleten und das erkennen von Warnsignalen, die auf Doping hinweisen.
 

© Ewa Urban / Pixabay
 

Ein paar Tropfen eingetrocknetes Blut

Im Bereich der Aufbewahrung von Bluttests verspricht das vom Schweizer Professor Dr. Marc Luginbühl entwickelte Verfahren des eingetrockneten Blutstropfens Erleichterung. Wie er in einem Interview mit „Athletics Illustrated“ vom 16. November 2020 berichtet, hat er die Studienerkenntnisse an die WADA weitergeleitet. Sein Verfahren bringe dank der minimalen Probeentnahme, reduzierten Kosten, einfacherer Logistik und Lagerung sowie automatisierter Laborprozesse etliche Vorteile. „Die Einführung der DBS-Analyse (Dry Blood Spot) in die Welt des Anti Dopings ist ein sehr wichtiger Schritt“, sagte er. Bis zu den Olympischen Winterspielen in Peking soll die Methode einsatzfähig sein, möglicherweise partiell schon bei den Olympischen Spielen von Tokio.
Die WADA hat unterdessen mit der Veröffentlichung der neuen Ausgabe des WADA-Codes nachgebessert. Ein wichtiges Element: Der Schutz von Whistleblowern soll zukünftig weiter verstärkt sein, sehen die Doping-Jäger auf diesem Gebiet doch hohes Potenzial. Die Internationale Test-Agentur (ITA) hat eine neue Plattform zur effektiveren Nutzung der über Whistleblowing eingegangen Informationen zum Schutz sauberer Athleten erstellt.

Leichtathletik fühlt sich für Spiele gerüstet

Sebastian Coe, Präsident des Leichtathletik-Weltverbandes (World Athletics), zeigt keine Nervosität, wenn er an die Olympischen Spiele von Tokio denkt und die Befürchtungen, dass im Vorfeld viele betrügen. „Wir sind in Tokio mit besseren Systemen ausgestattet als jeder andere Sportverband. Ich bin sehr stolz, das sagen zu können. Die Technologie hat sich in den letzten Jahren erheblich verbessert. Die Art und Weise, wie Tests durchgeführt werden, ist viel ausgefeilter. Es steckt eine Menge Intelligenz dahinter. Und wir haben die Athletics Integrity Unit. 20 Leute, unter ihnen erfahrene, internationale Ermittler“, erklärte der Brite in einem Interview mit dem „The Guardian“ am 22. Dezember 2020 (online).
 

Ein Sensor zur flächendeckenden Überwachung

Möglicherweise greift der Anti-Doping-Kampf zukünftig auf ganz neue Strategien zurück, um Spitzensportlerinnen und Spitzensportler noch besser überwachen zu können als bisher. Zwar wehren sich Athleten flächendeckend gegen solche Gedanken und halten bereits das ADAMS-System, also die verpflichtende Verfügbarkeit von einer Stunde pro Tag an einem zuvor bekannt gegebenen Ort, als zu großen Eingriff in die Privatsphäre. Doch auf der anderen Seite wiegen die hohen Interessen an Fairness und der hohe Wert sportlicher Erfolge schwer. Ein Forscherteam des dem koreanischen Wissenschaftsministerium direkt unterstellten Korea Institute of Materials Science unter der Leitung von Dr. Ho Sang Jung hat einen tragbaren Sensor entwickelt, der den Gebrauch illegaler Substanzen über Schweißabsonderungen auf der Haut messen soll. Diese Methode würde leichter zur Universalität von Testungen führen und könnte die oft beiderseits lästige Durchführung von Blut- und Urinproben ersetzen, heißt es in einem Artikel auf der Wissenschaftsplattform Science X (phys.org, 8. Februar 2021). Die Messung an Schweiß hätte den Vorteil, dass im Gegensatz zu Gewebeproben der Schutz durch die Menschenrechte nicht greift.
Eine große Hürde muss der Live-Daten sammelnde Sensor freilich nehmen, denn die Konzentration verbotener Substanzen im Schweiß ist äußerst gering, weshalb eine hohe Sensitivität auf Seiten des Sensors erforderlich ist. Entwickelt wurde er nicht primär für den Spitzensport, sondern für den Kampf gegen fortschreitende Drogenprobleme in Teilen der südkoreanischen Gesellschaft. Aber Jung könne sich den Einsatz bei Großereignissen wie Olympischen Spielen gut vorstellen, da auf diese Weise alle Sportlerinnen und Sportler geprüft werden könnten und nicht nur eine Auswahl. Ideen von unter die Haut implantierten Chips zur absoluten Überwachung der Körper von Spitzensportlerinnen und -sportlern sind auch nicht neu, scheitern aber am Eingriff in die persönliche Privatsphäre. Diese Sorge könnte im Falle des Sensors abgeschwächt sein. Dennoch ist es nicht absurd, dass der Kampf gegen Doping im Spitzensport, so fern er effektiv bleiben will, zukünftig drastische Wege beschreiten muss. Denn es werden große Herausforderungen auf ihn zu kommen.
 

Das befürchtete Potenzial des Gendopings

Eine ist das Gendoping, prinzipiell keine Neuigkeit und theoretisch seit Jahren operabel, wenn auch in der Anwendung bei Menschen noch gefährlich, mitunter kurz- oder langfristig lebensgefährlich. Die dauerhaften Folgen für einen gesunden Körper sind nämlich nicht abschätzbar und schwer risikobehaftet. Die WADA definiert Gendoping, das sie seit 2004 auf der Verbotsliste führt, ohne bisher einen einzigen Fall verzeichnet zu haben, als den „nicht therapeutischen Gebrauch von Zellen, Genen und genetischen Elementen sowie die Beeinflussung der Genexpression mit der Möglichkeit der Leistungssteigerung.“ Es geht um genetisches Material, das, mit manipulierten Viren eingeführt, die Fähigkeit hätte, beispielsweise den Muskelaufbau oder die Produktion entsprechender Hormone direkt zu beeinflussen – sozusagen aus dem eigenen Körper heraus, was andere Dopingsubstanzen unnötig machen würde.
Die menschliche Muskelkraft, die Sauerstoffversorgung, aufgemotzt durch eine gezielte Gentherapie mit lebenslanger, unwiderruflicher Wirkung und schwieriger nachzuprüfen. Vor dieser großen Herausforderung könnte der Sport bald stehen, Versuche bei Affen oder Hunden demonstrieren die leistungssteigernde Wirkung und damit das Potenzial dieser Betrugsmasche. Weil die Pharmaindustrie bei der Entwicklung von Medikamenten gegen diverse Krankheiten, darunter Muskelschwund oder Diabetes Typ I, in eine ähnliche Richtung denkt, könnte der organisierte Betrug im Sport von einer beschleunigten Wissensaneignung und fortschrittlichen Technologie der Medizin profitieren.
 

Schwieriger Nachweis

Ein Verfahren namens CRISPR/CAS9, das DNA-Bausteine im Erbgut präzise verändern kann, um etlichen Erbkrankheiten den Kampf anzusagen, hat den Molekularbiologinnen Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna 2020 den Chemie-Nobelpreis eingebracht. Auch ihre Arbeit sorgt dafür, dass Verfechter des sauberen Sports vor einem Problem stehen. Auf der Website der Schweizer Anti-Doping-Agentur ist zu lesen: „Der Nachweis von Gendoping ist besonders schwierig, da sich das Produkt des eingeschleusten Gens nicht von körpereigenen unterscheidet. Am einfachsten wäre es, das eingeschleuste Gen in einer Gewebeprobe direkt nachzuweisen. Dabei würde dem Athleten ein Stückchen Muskel entnommen und auf das Vorhandensein fremder DNA getestet. Die Entnahme von Gewebeproben ist jedoch für Sportler ein gravierender Eingriff und gemäß WADA-Code nicht vorgesehen. Deshalb scheidet sie als Standardmethode aus, um Gendoping nachzuweisen.“
Gentherapie ist in erster Linie eine ethische Frage, die von den meisten Ländern der Welt nur in prekären Gesundheitsfragen mit Wohlwollen begegnet wird. Gendoping im Sport ist gesellschaftlich gesehen ein eher unbedeutender Nebenschauplatz, der aber den Sport dramatisch gefährden könnte. Sie würde ihm die Natürlichkeit nehmen, die Normalität, die Menschlichkeit. Und würde ihm ein Gesicht geben, das unattraktiv ist. Die Herausforderung nun ist, gezielte Methoden zu finden, Gendoping mit einem gewissen Maß an Effizienz nachzuweisen. Erste Schritte sind in Anti-Doping-Labors bereits gemacht worden. Interessant, dass ethische Fragen in den Möglichkeiten des Kampfs gegen Doping im Sport so intensive und bipolare Diskussionen herbeiführt. Schließlich ist Betrug, nicht nur im Sport, aus Prinzip auch eine ethische Frage.

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