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Jepchirchir und Jepkosgei fordern Äthiopierinnen in Valencia
Obwohl gleich fünf Äthiopierinnen persönliche Bestleistungen unter 2:20 Stunden aufweisen können, liegt die Favoritenrolle beim Valencia Marathon auf den Schultern zweier kenianischer Halbmarathon-Stars: Halbmarathon-Weltmeisterin Peres Jepchirchir und New-York-City-Marathon-Champion Joyciline Jepkosgei.
Halbmarathon-Weltmeisterin trotz Rang 16 auf der Meldeliste favorisiert
Starke äthiopische Phalanx in der Rolle der Herausforderinnen
Etliche Europäerinnen hoffen auf das Olympia-Limit
Gleich fünf Läuferinnen mit Bestleistungen unter 2:20 Stunden führen die Liste der Eliteläuferinnen beim Valencia Marathon am kommenden Sonntag an, alles Äthiopierinnen, und dennoch sind zwei Kenianerinnen zumindest eine gleichgestellte Favoritinnen. Die Tatsache, dass in vielen plausiblen Einschätzungen Peres Jepchirchir die Läuferin sein wird, die es zu schlagen gilt, ergründet sich in den herausragenden Halbmarathonleistungen der 27-Jährigen, die über eine persönliche Bestleistung im Marathon von „lediglich“ 2:23:50 Stunden verfügt. „Meine Saison ist nicht zu Ende!“, pochte sie nach dem Gewinn der Halbmarathon-WM-Goldmedaille und hob somit symbolisch den warnenden Finger für die Konkurrenz. Jepchirchirs Landsfrau Joyciline Jepkosgei ist in ihrem bisher einzig gefinishten Marathon gut eine Minute schneller gelaufen als sie, ihre Mitfavoritenrolle ergründet sich in der Qualität des besagten Rennens. Sie gewann nämlich den New York City Marathon 2019, immerhin im Zweikampf gegen die New-York-Seriensiegerin Mary Keitany. Bei den Halbmarathon-Weltmeisterschaften blieb die 26-Jährige als Sechste ohne Edelmetall und damit auch deutlich hinter Jepchirchir zurück. Unabhängig der Platzierung sollte der schnelle Kurs in Valencia – in diversen Austragungen von Laufevents hat Valencia aber x-fach bewiesen, hervorragende Voraussetzungen für schnelles Laufen inklusive der Wetterbedingungen liefern zu können – deutliche neue Bestleistungen für die beiden Kenianerinnen ermöglichen. Laut eines Berichts von World Athletics nach der Halbmarathon-WM hält Jepchirchir eine Zeit von 2:17 oder 2:18 Stunden für möglich.
Angeführt wird die Meldeliste in Valencia von den ehemaligen Tokio-Marathon-Siegerinnen Ruti Aga und Birhane Dibaba. Auch ihre Landsfrauen Degitu Azemiraw, Siegerin des Amsterdam Marathon 2019 in Streckenrekordzeit, Zeineba Yimer und Tigist Girma verfügen über persönliche Bestleistungen unter 2:20, Meskerem Assefa, die ehemalige Paris-Marathon-Siegerin Purity Rionoripo aus Kenia sowie die US-Amerikanerin Jordan Hasay, die bei den Olympia-Trials scheiterte, eine unter 2:21 Stunden. Inklusive der beiden kenianischen Favoritinnen ergibt sich ein außergewöhnlich starkes Elitefeld, das Ergebnisse im Weltklassebereich erwarten lässt. Nur in der zweiten Reihe stehen angesichts dieser Liste Altstar Helalia Johannes, WM-Bronzemedaillengewinnerin von Doha, sowie die Kenianerinnen Joan Chelimo und Debütantin Fancy Chemutai, die beide über hervorragende Halbmarathonleistungen verfügen.
RunAustria-Tipp: Der Valencia Halbmarathon kann auf der Website des Valencia Marathon und auf dessen Youtube-Kanal ab 8 Uhr im Livestream (Start um 8:30 Uhr) verfolgt werden. Ebenfalls überträgt der Eurosport Player.
Jagd nach Olympia-Traum mit 44
Aufgrund der Tatsache, dass das Marathon-Jahr 2020 fast komplett ins Wasser gefallen ist, drängeln sich zahlreiche Europäerinnen im Starterfeld für den Valencia Marathon. Viele haben das Olympia-Limit bereits in der Tasche und wollen die Gelegenheit für einen guten Leistungstest nützen. Dazu gehören die wahrscheinlich schnellste Europäerin im Feld, Carla Salomé Rocha, ihre portugiesische Landsfrau Sara Caterina Ribeiro und die Deutsche Anja Scherl. Das Olympia-Limit von 2:29:30 Stunden nehmen dagegen etliche andere Europäerinnen ins Auge. Dazu gehören auch die Zwillinge Deborah und Rabea Schöneborn, die Belgierin Nina Lauwaert, die Spanierin Elena Loyo oder die Österreicherin Eva Wutti (SU Tri Styria) (siehe eigenen RunAustria-Bericht).
Zweimal ist Valeria Straneo in den beiden vergangenen Jahren beim Valencia Marathon am Olympia-Limit gescheitert. Ganz nach dem Motto „Aller Guten Dinge sind Drei“ soll die Marke in diesem Jahr für die amtierende italienische Halbmarathon-Meisterin fallen – die Leistung bei der Halbmarathon-WM in einer Zeit von 1:11:39 Stunden macht trotz Rang 40 der 44-Jährigen Mut, ihren letzten spitzensportlichen Traum zu realisieren und die Reise nach Tokio zu buchen. „Wenn ich es schaffe, wäre es die Krönung meiner Karriere. Ich werde alles in die Waagschale hauen“, kündigt die WM-Silbermedaillengewinnerin von Moskau 2013 auf der Website des Italienischen Leichtathletik-Verbandes (FIDAL) an. „Ich habe dutzende schöne Nachrichten von Läuferinnen und Läufer erreicht, die für das Massenrennen angemeldet waren und aufgrund der aktuellen Situation nun nicht nach Valencia reisen können. Sie schreiben mir: ,Lauf für uns alle’. Und das werde ich machen!“
Melat Kejeta nicht am Start
Die deutsche Halbmarathon-WM-Medaillengewinnerin Melat Kejeta verpasst aus gesundheitlichen Gründen eine Teilnahme am Valencia Marathon und ist damit eine von drei prominenten Läuferinnen, die ihren Start abgesagt haben. Die weiteren sind die ehemalige Weltmeisterin Mare Dibaba, seit Jahren in Formkrise befindlich, und die tschechische EM-Bronzemedaillengewinnerin Eva Vrabcova-Nyvltova.
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