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Marathonläufer werden immer langsamer, aber nicht überall

Der ehemalige dänische Läufer Jens Jakob Andersen, Betreiber der Website RunRepeat.com, hat in den vergangenen Jahren immer wieder Studien zur Entwicklung der Marathonszene in einzelnen Ländern oder auf der ganzen Welt durchgeführt. 2019 stellte er seine Marathon-Statistik bei der Global…

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Der ehemalige dänische Läufer Jens Jakob Andersen, Betreiber der Website RunRepeat.com, hat in den vergangenen Jahren immer wieder Studien zur Entwicklung der Marathonszene in einzelnen Ländern oder auf der ganzen Welt durchgeführt. 2019 stellte er seine Marathon-Statistik bei der Global Running Conference des Leichtathletik-Weltverbandes in China vor. Der Statistiker der Business School in Kopenhagen analysierte gemeinsam mit seiner Kollegin Vania Nikolova, eine auf Analysen spezialisierte Mathematikerin, in minutiöser Detailarbeit über 100 Millionen Marathonresultate aus über 70.000 Marathonläufen. Die Daten reichten teilweise bis ins Jahr 1986 zurück, die Forscher konzentrierten sich auf den Zeitraum zwischen 2008 und 2018. Fast 20 Millionen Marathon-Resultate aus über 32.000 Marathonläufen rund um den Globus fielen in die Auswertung.
 

© Gerd Altmann / Pixabay
Mehr Marathon-Begeisterte, weniger Geschwindigkeit
  • Knapp 1,3 Millionen Läuferinnen und Läufer finishten im Jahr 2018 einen Marathon, das entspricht einer Zunahme von 49,43% (46,91 Männer, 56,83% Frauen) innerhalb eines Jahrzehnts (in Österreich +38,4%).
  • In Afrika (+505,74%), Asien (+262,89%), Ozeanien (+65,66%), Europa (+42,86%) und Nordamerika (+20,97%) vergrößerte sich die Marathon-Community, nur in Südamerika (-14,4%) nicht.
  • Am stärksten fiel die Zunahme der Marathonis in Indien, Portugal und Irland aus, während sie in Slowenien, Island und der Türkei am stärksten abnahm.
  • Das Durchschnittstempo alle Läuferinnen und Läufer lautete 4:29:53 Stunden (4:21:03 Männer, 4:48:45 Frauen) und war um drei Minuten und 55 Sekunden geringer als im Jahr 2008.
  • Der Anteil weiblicher Teilnehmer in Relation zur gesamten Teilnehmerzahl erhöhte sich um 1,4% auf 31,92%.
  • Die schnellsten Durchschnittszeiten erzielten die Schweizer mit 3:50 Stunden vor den Holländern und den Spaniern (weiters in den Top-Ten: Portugal, Norwegen, Slowenien, Island, Italien, Russland und Kanada. Österreich (4:10 Stunden) positioniert sich vor Deutschland auf Rang zwölf), am langsamsten laufen im Schnitt Marathonläuferinnen und Marathonläufer von den Philippinen (5:25 Stunden), aus Indien und Mexiko.

 

Schweizer Marathonläufer verbesserten sich um eine Viertelstunde

Entgegen dem allgemeinen Trend verbesserten sich Marathonläuferinnen und Marathonläufer aus der Schweiz (um 14:56 Minuten), Russland, Japan, Island, Irland, Thailand, der Niederlande, Frankreich und Kanada im Schnitt zwischen 2008 und 2018, während in allen anderen der 30 in der Statistik genannten Nationen die Durchschnittszeit der Marathonis langsamer wurde: in den USA um 2:43 Minuten, Italien um knapp acht Minuten, in Deutschland um knapp zehn Minuten, in Spanien um 10:45 Minuten, in Österreich um fast 15 Minuten. Am drastischsten in Südkorea (47:09 Minuten), außerdem auch in China, Norwegen und Indien um über 40 Minuten.
 

Geringer Frauenanteil in Europa

Ein wesentliches Merkmal in dieser Statistik ist die Gender-Aufteilung in den Marathon-Teilnehmerfeldern. Die Schweiz, bei den Durchschnittszeiten der Marathonläuferinnen klar vor den Niederländerinnen an der Spitze, bei den Männern hinter Spanien Zweiter, verfügt mit einem Frauenanteil von 12% den geringsten Wert hinter Indien, Spanien folgt knapp dahinter (13%). In Österreich liegt der Frauenanteil bei 18%, in Deutschland bei 22%. Damit liegen die mitteleuropäischen Länder weit abgeschlagen. Am ausgeglichensten ist das Verhältnis in den USA (43%), in Kanada (37%) und Island (36%). In den Top-Ten befinden sich nur angloamerikanische und drei skandinavische Nationen, einzige Ausnahme ist Mexiko. Im Schnitt sind 31,36 von 100 Marathon-Finisher weiblich. Europa hat extremen Nachholbedarf, im transkontinentalen Vergleich ist der Frauenanteil nur in Asien geringer, was ein Teil der Erklärung ist, warum europäische Marathonläufer im transkontinentalen Vergleich die klar schnellsten sind vor den afrikanischen.
 

Detailstudie: Nordamerikanische Marathonläufer werden immer langsamer

Andersen und Nikolova haben bereits im Jahr 2017 für Aufsehen gesorgt, als sie in einer auf RunRepeat.com veröffentlichten Studie zum klaren Schluss kamen, dass Marathonläuferinnen und Marathonläufer in Nordamerika immer langsamer wurden. Die beiden Forscher zogen fast 35 Millionen Resultate von 28.732 Rennen (5km, 10km, Halbmarathon und Marathon) im Zeitraum zwischen 1996 und 2016 in Betracht – davon 5,7 Millionen Ergebnisse aus 3.828 Marathonläufen mit mindestens 2.000 Finishern – und kamen zur Erkenntnis: Die erzielten Durchschnittszeiten der Teilnehmerfelder an Marathonläufen wurden fast linear immer langsamer, ähnliche Ergebnisse fanden die Forscher auch auf den anderen Distanzen. Einzige offensichtliche Ausnahme: Die Laufzeiten der Top-Elite wurde im selben Zeitraum wesentlich schneller.
 

Diverse Teilerklärungen

Die gängigste Hypothese einer Erklärung ist jene, dass im Laufe der Zeit die Marathon-Starterfelder immer größer wurden und tendenziell nicht schnellere Läuferinnen und Läufer dazugekommen sind, sondern vermehrt Marathonis im Genusstempo. Andererseits könnten einige ehemals schnelle Läuferinnen und Läufer auf längere Distanzen in den Ultralauf gewechselt sein. Doch die zitierte Studie widerlegt diesen Gedanken mit dem Vergleich bestimmter Positionen im Endresultat und deren Leistung. Um zu Beginn des Jahrtausends Platz 100 in einem Marathon zu belegen, musste man in Nordamerika im Schnitt eine Zeit zwischen 3:02 und 3:09 Stunden (Frauen) bzw. zwischen 2:38 und 2:41 Stunden (Männer) erreichen, Mitte des vergangenen Jahrzehnts reichte im Schnitt eine Zeit zwischen 3:26 und 3:39 Stunden (Frauen) bzw. zwischen 2:50 und 3:06 Stunden (Männer). Je höher die Positionen, desto eklatanter wird diese Diskrepanz. Auch das Argument, dass immer mehr Frauen an Marathons teilnehmen und aufgrund der biologischen Nachteile damit eine automatische „Verlangsamung“ der Durchschnittszeit verursachen, erklärt das Phänomen nur zu einem Teil. Auch Marathonläuferinnen werden im Schnitt etwas langsamer, die Tendenz ist allerdings nicht so eindeutig wie bei ihren männlichen Kollegen. Die Forschenden gaben aber zu bedenken, dass das Durchschnittsalter im Marathon-Teilnehmerfeld in den letzten Jahren tatsächlich signifikant gestiegen ist und zwar um vier Jahre (von 37 auf 41), was laut dem Forschungsergebnis unter Einrechnung der Age-Graded-Rechnung nur eine Teilerklärung der „Verlangsamung“ ist. Eine weitere: die schlechter werdende gesundheitliche Verfassung der Durchschnittsteilnehmer. Da aber Laufsport erwiesenermaßen ein wesentliches Instrument der Verbesserung des gesundheitlichen Status ist, ist diese Entwicklung aus medizinischer Sicht eine positive.
Dabei gelten heutzutage Rahmenbedingungen, die ein schnelleres Laufen auch über die Marathondistanz im Schnitt theoretisch im Vergleich zur Vergangenheit vereinfachen könnten und die schwierig in eine wissenschaftliche Studie einspeisbar sind, weil Faktoren schwierig messbar sind. Trainingsmethoden, Wissen in Ernährungsfragen und Strategien der Regeneration haben sich in den letzten Jahren wesentlich verbessert. Möglicherweise führt dies dazu, dass die Gruppe der potenziellen Marathon-Finisher sich vergrößert und heute Läuferinnen und Läufer die Marathon-Distanz in Angriff nehmen, die es vor ein oder zwei Jahrzehnten noch nicht getan haben. Die Veränderung des Lebensstils und die Herausforderungen des heutigen Alltags könnten die Ambition Richtung schneller Marathon-Endzeit bremsen.
 

Vergleichbare Ergebnisse aus Australien

Andersen und Nikolova lieferten neben diesen Befunden aus Nordamerika auch Detailerkenntnisse aus Australien unter vergleichbaren Parametern. Untersucht wurden 183.061 Resultate aus 154 Marathonläufen im Zeitraum zwischen 2000 und 2016. Insbesondere in den Leistungsgruppen unter 3 Stunden sowie zwischen 3 und 4 Stunden ist eine durchschnittliche „Verlangsamung“ zugunsten der Leistungsgruppen zwischen 4 und 5 Stunden und zwischen 5 und 6 Stunden ersichtlich. Im Unterschied zu Nordamerika sind in Australien die Frauen laut den Ergebnissen der Studie zu einem größeren Teil verantwortlich für die Erhöhung der Durchschnitts-Finisherzeit und nehmen damit einen kleineren Teil der Erklärung des Phänomens ein. Und noch eine Komponente ist anders als in Nordamerika: Das Durchschnittsalter von Marathon-Finishern ist in Australien im Schnitt in den letzten Jahrzehnten gesunken, steigt allerdings seit wenigen Jahren wieder markant an.
 
 
Quelle: RunRepeat.com

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