EM 2024 findet in Rom statt

Der Europäische Leichtathletik-Verband (European Athletics) hat die Leichtathletik-Europameisterschaften des Jahres 2024 an die italienische Hauptstadt vergeben. Dieser Entschluss wurde am ersten Tag des virtuell abgehaltenen 160. European Athletics Council Meetings bekannt gegeben. „Ich bin mir sicher, die Leichtathletik-Fans freuen sich auf die Reise nach Rom. Italien hat bereits öfters bewiesen, dass es exzellente internationale Meisterschaften durchführen kann“, sagt der interimistische EA-Präsident Dobromir Karamarinov. Die italienische Bewerbung mit dem traditionsreichen Stadio Olimpico, Austragungsort der Olympischen Spiele 1960, setzte sich mit 14:2 Stimmen klar gegen jene der slesischen Region rund um Kattowitz durch. Karamarinov lobte auch die Bewerbung der Polen und hofft auf einen weiteren zukünftige Versuch.
 

Zweite EM an traditionsreichem Ort

In Italien nahm man die Verkündung der Gastgeberrolle der EM 2024 ungewöhnlich euphorisch zur Kenntnis, obwohl die römische Bewerbung im Vorfeld als favorisiert eingestuft wurde. Auf der Website des Italienischen Leichtathletik-Verbandes (FIDAL) schreibt von von einem „Triumph für Italien und den gesamten italienischen Sport“. Nach der Premierenausgabe von Turin 1934 und jener von von Rom 1974, exakt ein halbes Jahrhundert vor der Rückkehr der Leichtathletik-EM in die „Ewige Stadt“, ist der italienische Verband zum dritten Mal verantwortlich für die Durchführung von Europameisterschaften. Rom hat außerdem große Erfahrung mit Leichtathletik-Großevents durch die Olympischen Spiele 1960, die Leichtathletik-WM 1987 und die jährliche Golden Gala, die Teil der Wanda Diamond League ist. Als erste besondere Highlights hat die italienische Bewerbung bekannt gegeben, die Halbmarathonläufe auf der Via Pacis mit Start und Ziel in Sichtweite der St. Peter Basilika auszutragen. Die Kugelstoßbewerbe sollen im Kolosseum über die Bühne gehen.
 

„Ein Licht am Ende des Tunnels“

In einem Interview mit der italienischen Sportzeitung „La Gazzetta dello Sport“ bedankte sich FIDAL-Präsident Alfio Giomi bei allen am Bewerbungsprozess Beteiligten. Es sei ein starkes Signal, wenn in Italien alle an einem Strang ziehen: Der Sport, die Leichtathletik im Speziellen, die Gesundheit, sowie die politischen Ebenen von der staatlichen über die regionale bis hin zur urbanen. Er sei „glücklich über diesen Erfolg und sehr stolz“. Außerdem betonte er die großen wirtschaftlichen Möglichkeiten für die italienische Hauptstadt rund um die Austragung einer Leichtathletik-EM, besonders im Angesicht der gegenwärtigen schweren Wirtschaftskrise. „Das ist ein Licht am Ende des Tunnels. Ich bin überzeugt, dass man in schwierigen Situationen dieses Licht suchen und dafür kämpfen muss. Und das haben wir getan“, so Giomi, der unterstrich, dass die FIDAL für seine Arbeit im Pandemie-Jahr 2020 international sehr gelobt wurde.
 

Drei Leichtathletik-Höhepunkte in Italien in den kommenden Jahren

Die Leichtathletik-Europameisterschaften 2022 gehen in München über die Bühne, jene 2020 in Paris mussten aufgrund der Pandemie abgesagt werden. Die Europameisterschaften 2024 sind (auch chronologisch) nach den Olympischen Spielen von Paris die zweitwichtigste Veranstaltung für die europäische Leichtathletik. Italien richtet mit Turin auch die Crosslauf-Europameisterschaften im Jahr 2022 aus (ursprünglich 2021 geplant), Rieti, eine Kleinstadt in der Nähe von Rom, ist Gastgeber der Jugend-EM 2021, die von 2020 auf das nächste Jahr verlegt wurde. Nur eineinhalb Jahre nach der Leichtathletik-EM 2024 richtet Italien mit Mailand-Cortina die Olympischen Winterspiele aus, auch hier wird der wirtschaftlich wertvolle Effekt zuletzt immer stärker betont.
Die Gastgeber der Hallen-Europameisterschaften und der U23-Europameisterschaften im Jahr 2023 sollen am Mittwoch von European Athletics bekannt gegeben werden.