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Das 800m-Rennen im Rahmen der Gala dei Castelli war nicht nur der Höhepunkt des Meetings, sondern auch das mit Abstand schnellste des Jahres. Dies ist allein an der Tatsache erkenntlich, dass die bisher schnellste 800m-Läuferin der Saison, Jemma Reekie trotz…
Das 800m-Rennen im Rahmen der Gala dei Castelli war nicht nur der Höhepunkt des Meetings, sondern auch das mit Abstand schnellste des Jahres. Dies ist allein an der Tatsache erkenntlich, dass die bisher schnellste 800m-Läuferin der Saison, Jemma Reekie trotz eine ihrer schnellsten Wettkämpfe über diese Distanz die Bahn als Vierte verließ. Die Norwegerin Hedda Hynne triumphierte mit einem neuen norwegischen Landesrekord von 1:58,10 Minuten, dahinter glänzten die Schweizer Lokalmatadorinnen Selina Büchel mit einer deutlichen Saisonbestleistung von 1:58,37 Minuten und Lore Hoffmann mit einer enormen persönlichen Bestleistung von 1:58,50 Minuten.
Klare Leistungssteigerungen der Top-Drei
Die Vorzeichen einer sich anbahnenden Topform gab es bei allen drei in unterschiedlicher Ausprägung. Vielleicht am wenigsten bei der zweifachen Hallen-Europameisterin Selina Büchel, die zuletzt sogar ihre nationale Vorherrschaft bei den Schweizer Meisterschaften in Basel (siehe RunAustria-Bericht) an Lore Hoffmann abgeben musste. Hedda Hynne lief Anfang August in Triest erstmals seit drei Jahren wieder unter zwei Minuten, steigerte sich vor einer Woche in Rovereto (siehe RunAustria-Bericht) auf eine Zeit von 1:59,15 Minuten, um Ingvill Makestand Bovom den zehn Jahre alten norwegischen Landesrekord abzuluchsen, und setzte mit dem Rennen in der Südschweiz eine Sekunde drauf: 1:58,10 Minuten. Die Skandinavierin hatte schon zu Rennbeginn angedeutet, Reekie zu einem Duell herauszufordern. Als die Schottin auf der Gegengerade der zweiten Runde führte, blieb sie in deren Windschatten und schleppte Büchel mit sich. 70 Meter vor dem Ziel erfolgte das entschlossene Überholmanöver, die Britin hatte nichts mehr entgegenzusetzen, Hynne finishte ungefährdet und feierte den wohl wichtigsten Sieg ihrer Karriere. Dahinter folgte Büchel, die in sieben internationalen Rennen in diesem Sommer bisher nur einmal unter zwei Minuten geblieben ist, in einer Zeit von 1:58,37 Minuten – die zweitschnellste ihrer Karriere nach ihrem Landesrekord von 1:57,95 Minuten, aufgestellt 2015 in Paris.
Den größten Sprung aber schaffte die 24-jährige Hoffmann, die erst letzte Woche eine deutliche Bestleistung von 2:00,51 Minuten markiert hatte. Nun ist sie mit einem Sprung um zwei Sekunden schneller als davor und damit auf Anhieb in die europäische Spitze aufgestiegen: 1:58,50 Minuten, Rang drei der Weltjahresbestenliste. Vor U23-Europameisterin Reekie und der ehemaligen WM-Finalistin Angelika Cichocka.
Bestleistungen auch für Raess und Elmer
Auch in der zweiten Laufentscheidung des Abends, dem 1.500m-Lauf gelang den beiden Schweizer Teilnehmern Jonas Raess und Tom Elmer jeweils eine persönliche Bestleistung von 3:37,46 respektive 3:37,84 Minuten. Diese Leistungen reichten für die Ränge sechs und sieben. 3.000m-Hindernisläufer Lamecha Girma siegte in einer Zeit von 3:35,67 Minuten hauchdünn vor dem Briten Piers Copeland und seinem Landsmann Selemon Barega. Alle drei erzielten persönliche Bestwerte, die beiden Äthiopier haben erstmals überhaupt an einem 1.500m-Lauf teilgenommen. WM-Medaillengewinner Marcin Lewandowski musste sich mit Rang vier zufrieden geben.
Die Gala dei Castelli in Bellinzona in der italienischsprachigen Schweiz zählte zur World Athletics Continental Tour der Klasse Bronze.
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