Liebe Laufgemeinschaft,

Wir freuen uns, euch mitteilen zu können, dass RunAustria.at ein neues Zuhause gefunden hat! Ab sofort findet ihr alle neuen Beiträge, spannende Laufberichte und inspirierende Erfolgsgeschichten auf unserer neuen Plattform: RunUp.eu.

Unser Ziel ist es, euch ein noch besseres Leseerlebnis zu bieten und die Leidenschaft für das Laufen weiter zu teilen. Die Entscheidung zum Umzug spiegelt unser Engagement wider, euch aktuelle Inhalte in einem frischen und benutzerfreundlichen Format zu präsentieren.

Bitte beachtet: Der beliebte Club von RunAustria bleibt von dieser Änderung unberührt und wird weiterhin unter RunAustria.at zu finden sein. Wir möchten sicherstellen, dass die Community und die Clubmitglieder weiterhin den gewohnten Raum für Austausch und Engagement vorfinden, ohne Unterbrechung.

Was ändert sich für euch?

  • Neue Beiträge und Aktualisierungen werden ausschließlich auf RunUp.eu veröffentlicht.
  • Für Mitglieder und Fans des RunAustria Clubs bleibt alles beim Alten. Der Clubbereich und alle zugehörigen Funktionen bleiben auf RunAustria.at aktiv.

Wir laden euch herzlich ein, RunUp.eu zu besuchen und Teil unserer wachsenden Laufcommunity zu werden. Entdeckt die neuesten Beiträge und bleibt mit uns auf der Laufstrecke!

Für Fragen, Anregungen oder Feedback stehen wir euch wie immer zur Verfügung. Wir freuen uns auf diese neue Ära und darauf, euch auf RunUp.eu willkommen zu heißen!

Euer RunAustria-Team

Enter your email address below and subscribe to our newsletter

Legese triumphiert in Tempojagd, Abdi Nummer zwei Europas

Oftmals fehlen nach Zielschluss die Schlagworte „Weltrekord“ oder „Streckenrekord“ in den ersten Schlagzeilen und trotzdem war ein Rennen denkwürdig mit einer statistischen Anhäufung von Leistungen, die lange in Erinnerung bleiben. Birhanu Legese, bereits im Vorjahr im strömenden Regen siegreich, lief…

Weiterlesen

Share your love

© Tokio Marathon / Getty Images
Oftmals fehlen nach Zielschluss die Schlagworte „Weltrekord“ oder „Streckenrekord“ in den ersten Schlagzeilen und trotzdem war ein Rennen denkwürdig mit einer statistischen Anhäufung von Leistungen, die lange in Erinnerung bleiben. Birhanu Legese, bereits im Vorjahr im strömenden Regen siegreich, lief die zweitschnellste Siegerzeit in der 14-jährigen Geschichte des Tokio Marathon (2:04:15) und führte im Ziel ein Feld an, das in seiner Leistungsdichte Superlativen in Stein meißelte. Wer beim Tokio Marathon 2020 in die Top-Ten wollte, musste eine Zeit von 2:07:05 Stunden laufen. 17 Läufer unterboten die 2:08, 24 Läufer die 2:09, 28 die 2:10, 30 das Olympia-Limit von 2:11:30, 47 blieben unter 2:13, 57 unter 2:15 und 86 unter 2:20 Stunden. Am unter Ausschluss von Hobbyläufern stattfindenden, ersten World Marathon Major des neuen Jahres, beteiligten sich 127 eingeladene Eliteläufer. Für das Highlight der japanischen Laufszene, die eine noch nie da gewesene Leistungsdichte im Marathon bestaunte, sorgte Suguru Osako, der seinen eigenen japanischen Rekord auf 2:05:29 Stunden steigerte. Aus europäischer Sicht brillierte Bashir Abdi, der sich mit einem neuen belgischen Rekord von 2:04:49 Stunden auf Rang zwei der ewigen europäischen Bestenliste schob.
 
Der RunAustria-Bericht des Frauen-Rennens: Deutlicher Streckenrekord für Salpeter bei erstem WMM-Sieg
 

Startschuss und Vollgas

Ein außergewöhnlich starkes Elitefeld erhörte pünktlich um 9 Uhr Ortszeit, mitten in der mitteleuropäischen Nacht auf Sonntag, den Startschuss und ab diesem Augenblick gab es nur noch ein kollektives Vollgas. Die ersten fünf Kilometer nutzte das Feld, sich in zwei Spitzengruppen aufzuteilen. 17 Läufer, inklusive Tempomacher, überquerten die Zwischenzeiten bei Kilometer fünf und Kilometer zehn in Zeiten von 14:32 und 29:12 Minuten. Eine Gruppe mit sage und schreibe 35 Läufern hatte nach zehn Kilometern gerade einmal rund 16 Sekunden Rückstand. Sprich, annähernd 60 Läufer absolvierten die ersten zehn Kilometer in unter 30 Minuten.
 
Birhanu Legeses Halbmarathon-Splits: 1:01:58 / 1:02:17 Stunden
Birhanu Legeses 5km-Teilzeiten: 14:32 – 14:40 – 14:46 – 14:43 – 14:34 – 14:27 – 15:07 – 14:53 – 6:33 (2,195 km) Minuten
 
Dabei wurde die Spitze kurz nach dem Halbmarathon sogar noch einmal schneller, denn das Tempo auf der ersten Hälfte war gemessen an den besten Leistungen der Geschichte zwar sehr, sehr schnell, aber offenbar nicht halsbrecherisch. Für viele war es naturgemäß aber weit jenseits des persönlichen Leistungslimits – doch Mut kann man sich nicht kaufen, erst recht nicht in Japan. 16 Läufer überquerten die Zwischenzeit bei Halbzeit in einer Zeit knapp unter oder exakt 1:02 Stunden, 31 weitere Läufer gingen mit Zwischenzeiten unter 1:03 Stunden in die zweite Rennhälfte. In der schnellsten Phase des Rennens an der Spitze wurde nun auch um Positionen gekämpft. Ein äthiopisches Trio brachte sich in die beste Position und überquerte die Zwischenzeit bei Kilometer 30 in einer Zeit von 1:27:42 Stunden. Sisay Lemma übernahm nun das Ruder, Birhanu Legese und Asefa Mengstu folgten, als der letzte Tempomacher Reuben Kiprop das Rennen aufgab. Das Trio blieb einige Kilometer zusammen, bis erst Mengstu aufplatzte und bis auf Position sieben zurückfiel. Lemma hatte bei Kilometer 40 nur 15 Sekunden Rückstand auf den nun dominierenden Titelverteidiger und hielt sich bis zum Ziel auf dem Stockerl. In einer Zeit von 2:04:51 Stunden knackte der ehemalige Sieger des Vienna City Marathon bereits zum vierten Mal die Marke von 2:05 Stunden. Gegen den 25-jährigen Legese hatte er aber keine Chance. Der Sieger lief einen gleichmäßigen Marathon in einer Zeit von 2:04:15 Stunden zu Ende und markierte seine zweitschnellste Zeit nach den 2:02:48 Stunden vom Berlin Marathon 2019.
 

Abdis dritter Landesrekord binnen zehn Monaten

Fast parallel, steil nach oben wie bei Frauen-Siegerin Lonah Chemtai Salpeter zeigt der Leistungstrend bei Bashir Abdi. Die Israelin hatte bei den Europameisterschaften von Berlin 2018 die Goldmedaille im 10.000m-Lauf gewonnen, der Belgier gewann damals über dieselbe Distanz die Silbermedaille, ehe der Fokus auf den Marathon gelegt wurde. Mit wahnsinnigem Erfolg: Beim London Marathon (2:07:03), Chicago Marathon (2:06:14) markierte er 2019 jeweils einen belgischen Landesrekord, den er nun zum dritten Mal in Serie auf eine Zeit von 2:04:49 Stunden senkte. Damit ist der aus Mogadischu stammende 31-Jährige der zweitschnellste europäische Marathonläufer aller Zeiten hinter Kaan Kigen Özbilen (2:04:16, Valencia Marathon 2019). Einen wesentlichen Anteil an Abdis Aufstieg hat die Trainingsgruppe rund um Chefcoach Patrick Sang und Superstar Eliud Kipchoge in Kaptagat. Nicht nur Abdi trainiert dort, sondern auch Özbilen.
 
Bashir Abdis Halbmarathon-Splits: 1:02:00 / 1:02:49 Stunden
Bashir Abdis 5km-Teilzeiten: 14:37 – 14:36 – 14:48 – 14:41 – 14:43 – 15:03 – 15:09 – 14:47 – 6:25 (2,195 km) Minuten
 
Abdis berauschender Erfolg in Tokio fußte auf einem prächtigen Finale. Der Belgier startete etwas defensiv ins Rennen und positionierte sich nach rund einem Viertel schön in der Spitzengruppe. Kurz nach dem Halbmarathon verlor er Anschluss an die Führenden, bei Kilometer 30 rangierte Abdi gemeinsam mit einer Gruppe rund um WM-Medaillengewinner Amos Kipruto 44 Sekunden hinter dem Spitzentrio. Als der beflügelte Lokalmatador Suguro Osako von hinten auf die Gruppe auflief, ging Abdi mit ihm mit. Das Duo lag bei Kilometer 35 48 Sekunden hinter Legese und Lemma. Nun aber schlug die Stunde des Belgiers, der das schnellste Finale absolvierte und kurz vor der Ziellinie noch an Sisay Lemma vorbei auf Rang zwei spurtete.
 

Japanische Jagd nach Landesrekord

Für eine besondere Dramaturgie sorgte die Jagd nach dem japanischen Landesrekord von 2:05:50 Stunden, dessen Verbesserung die Übernahme des Olympia-Startplatz von Suguru Osako bedeutete. Dafür wurde eigens die zweite große Gruppe organisiert, nur zwei hielten sich nicht an die „Spielregeln“. Osako und Hiroto Inoue gingen mit der Spitzengruppe mit und hatte daher zur Halbzeit rund 20 Sekunden Vorsprung auf die japanische Phalanx. Erstaunlicherweise hielt sich der ansonsten so offensive Töne spuckende Yuta Shitara zurück und lief geduldig in der zweiten Gruppe. Was sich als möglicher Lerneffekt tarnte, war aber auch die Tatsache, dass der 28-Jährige seinen Ankündigungen, eine 2:04er-Zeit laufen zu wollen, keine Taten folgen lassen konnte. Bei Kilometer 30 lag er noch 25 Sekunden hinter seinem großen Rivalen Osako, dann trat dieser an und die Lücke öffnete sich nachhaltig. Shitara erreichte das Ziel in einer Zeit von 2:07:45 Stunden und war auf Position 16 nur der zehntbeste (!) Japaner – eine Leistungsdichte, die sonst nur Kenia und Äthiopien bieten können. Alle zehn blieben unter der japanischen Jahresbestleistung aus dem Jahr 2019.
 
Suguru Osakos Halbmarathon-Splits: 1:02:00 / 1:03:29 Stunden
Suguru Osakos 5km-Teilzeiten: 14:33 – 14:39 – 14:49 – 14:41 – 14:50 – 15:08 – 14:56 15:15 – 6:38 (2,195 km) Minuten
 
Zahlreiche von Shitaras Landsleute, deren internationaler Bekanntheitsgrad bis gestern überschaubar war, bestach mit riesigen Leistungssprüngen. Der 27-jährige Ryu Takaku steigerte sich um 3:17 Minuten auf eine Zeit von 2:06:45 Stunden und führte als Achter die japanische Verfolgergruppe an. Der 26-jährige Daisuke Uekado blieb zum zweiten Mal in seiner Karriere unter 2:10 Stunden und steht nun bei 2:06:54 Stunden. Der 27-jährige Toshiki Sadakata steigerte sich um fast neun (!) Minuten auf eine Zeit von 2:07:05 Stunden. Der 31-jährige Shin Kimura steigerte sich um fünf Minuten auf eine Zeit von 2:07:20 Stunden. Der 26-jährige Yusuke Ogura blieb knapp fünf Minuten unter seiner bisherigen Bestzeit und liegt nun bei 2:07:23 Stunden. Der 23-jährige Yuta Shimoda steigerte sich um vier Minuten auf eine Zeit von 2:07:27 Stunden. Der 29-jährige Masato Kikuchi, der unheimlich offensiv lief und zweitweise der drittbeste Japaner im Rennen war, verbesserte sich um gut vier Minuten auf eine Zeit von 2:07:31 Stunden. Und der 25-jährige Tadashi Isshiki verbesserte sich um zwei Minuten auf eine Zeit von 2:07:39 Stunden. Nur Hiroto Inoue brach im Finale ein und fiel bis auf Position 26 zurück. Ein ähnliches Schicksal erlebten übrigens die Siegkandidaten Amos Kipruto und Getaneh Molla, die nach 2:08 Stunden ins Ziel kamen – also keine wirklich inferioren Darbietungen zeigten – und gerade so die Top-20 schafften. Der zweifache Tokio-Sieger Dickson Chumba gab kurz vor dem Ziel auf. Wer denkt, die unheimliche Leistungsdichte im japanischen Marathonlauf hätte nichts mit dem Nike Vaporfly oder dem Nike Alphafly zu tun, täuscht sich übrigens. 28 der Top-30 des Tokio Marathon der Männer trugen nach der griechischen Göttin des Sieges benannten Produkte unter den Füßen.
Aber alle japanischen Leistungen, so berauschend sie individuell auch waren, standen letztendlich etwas im Schatten jener von Suguru Osako. Der 29-Jährige machte mit seinen Nike Alphaflys an den Füßen in der Schlussphase etliche Positionen gut und kam in einer Zeit von 2:05:29 Stunden auf Platz vier ins Ziel. Mit der Verbesserung seines Landesrekords um 21 Sekunden, die dem japanischen Leichathletik-Verband umgerechnet über 800.000 euro Preisgeld wert sind, bliebt er auf Rang zwei der ewigen asiatischen Bestenliste hinter El Hassan El Abassi, der beim Tokio Marathon 2020 hinter Bedan Karoki Sechster wurde. Seinen Olympia-Startplatz hat Osako damit deutlich abgesichert – sofern beim Lake Biwa Mainichi Marathon kein Wunder passiert und ein nicht absehbarer, weiterer japanischer Rekord gelaufen wird.
 
Der RunAustria-Bericht des Frauen-Rennens: Deutlicher Streckenrekord für Salpeter bei erstem WMM-Sieg
 
 

Ergebnis Tokio Marathon 2020 der Männer

1. Birhanu Legese (ETH) 2:04:15 Stunden
2. Bashir Abdi (BEL) 2:04:49 Stunden *
3. Sisay Lemma (ETH) 2:04:51 Stunden
4. Suguru Osako (JPN) 2:05:29 Stunden **
5. Bedan Karoki (KEN) 2:06:15 Stunden
6. El Hassan El Abassi (BRN) 2:06:22 Stunden
7. Asefa Mengstu (ETH) 2:06:33 Stunden
8. Ryu Takaku (JPN) 2:06:45 Stunden ***
9. Daisuke Uekado (JPN) 2:06:54 Stunden ***
10. Toshiki Sadakata (JPN) 2:07:05 Stunden ***
11. Shin Kimura (JPN) 2:07:20 Stunden ***
12. Yusuke Ogura (JPN) 2:07:23 Stunden ***
13. Yuta Shimoda (JPN) 2:07:27 Stunden ***
14. Masato Kikuchi (JPN) 2:07:31 Stunden ***
15. Tadashi Isshiki (JPN) 2:07:39 Stunden ***
16. Yuta Shitara (JPN) 2:07:45 Stunden
17. Simon Kariuki (KEN) 2:07:56 Stunden ***
18. Amos Kipruto (KEN) 2:08:00 Stunden
19. Getaneh Molla (ETH) 2:08:12 Stunden
20. Naoki Okamoto (JPN) 2:08:37 Stunden ***

26. Hiroto Inoue (JPN) 2:09:34 Stunden
DNF Dickson Chumba (KEN)
 
* neuer belgischer Landesrekord
** neuer japanischer Landesrekord
*** persönliche Bestleistung
 
 
Tokio Marathon

Share your love