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Welt- und Europarekord durch Kipruto und Wanders

Als Rhonex Kipruto vergangene Woche gegenüber kenianischen Medien gesagt hat, der Valencia Ibercaja 10K wäre sein erster Wettkampf in einer Saison, in der der 10.000m-Lauf bei den Olympischen Spielen von Tokio sein großer Höhepunkt wäre und daher dieses Rennen als…

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Als Rhonex Kipruto vergangene Woche gegenüber kenianischen Medien gesagt hat, der Valencia Ibercaja 10K wäre sein erster Wettkampf in einer Saison, in der der 10.000m-Lauf bei den Olympischen Spielen von Tokio sein großer Höhepunkt wäre und daher dieses Rennen als Standortbestimmung dienen würde, hat er maßlos untertrieben. Es war keine Standortbestimmung, dieses Rennen war ein Vollgas-Harakiri-Rennen vom Start weg mit einem unfassbaren Ausgang. In einer Zeit von 26:24 Minuten* verbesserte Rhonex Kipruto den erst 42 Tage alten Weltrekord von Joshua Cheptegei nicht nur, er demolierte ihn um unfassbare 14 Sekunden, was in dieser Leistungsdimension eine kleine Welt ist. Auch der Quervergleich zum Weltrekord im 10.000m-Lauf auf der Bahn, wo üblicherweise deutlich schneller gelaufen werden kann als auf Asphalt, ist in de facto absurden Dimensionen angekommen. Kipruto war auf dem bekannt sehr schnellen Terrain in Valencia lediglich um rund sieben Sekunden langsamer als Kenenisa Bekele bei dessen seither unangetasteten Fabel-Weltrekord 2005 in Brüssel. Nur die beiden äthiopischen Langstreckenlegenden Bekele und Haile Gebrselassie sind auf der Bahn jemals schneller gelaufen als Kipruto in Valencia auf der Straße. Seine eigene Bestleistung im 10.000m-Lauf pulverisierte der 20-jährige Kenianer um 26 Sekunden, wobei der korrekten Einschätzung halber erwähnt werden muss, dass bei Kiprutos 10.000m-Bestleistung in Stockholm 2019 ganz schwierige Bedingungen herrschten. Die Bedingungen in der südostspanischen Hafenstadt waren aber neuerlich ideal. Nicht weniger erstaunlich war der zweite 5km-Split im Rennen des neuen Weltrekordhalters: 13:06, ohne Unterstützung von Pacemakern – das ist gerade einmal 29 Sekunden langsamer als der 5.000m-Weltrekord von Bekele. **
 
* Zeit muss von World Athletics noch als Weltrekord offiziell ratifiziert werden.
** Die in diesem Bericht verwendeten Splits beziehen sich auf die Angaben im Bericht auf WorldAthletics.org. In der Ergebnisliste des Veranstalters und im Bericht auf der Website des spanischen Verbandes (RFEA) finden sich erstaunlicherweise differente Kilometer- und daher 5km-Splits, die untereinander aber auch nicht übereinstimmen.
 

© Veranstalter Valencia Ibercaja 10K
Das Wunderkind an der Spitze

Dass mit Rhonex Kipruto nun ein Youngster an der Spitze der ewigen Bestenliste des Leichtathletik-Weltverbandes im 10km-Straßenlauf steht, erstaunt nicht. Der Kenianer gilt in dieser Disziplin seit Jahren als Wunderkind. Bereits kurz vor seinem 18. Geburtstag lief er in Prag eine Zeit von 27:13 Minuten. Ein halbes Jahr später verblüffte Kipruto die Laufwelt, als er auf der welligen Strecke im Central Park von New York eine Zeit von 27:08 Minuten hinknallte. Kurz vor seinem 19. Geburtstag schob er sich in Prag bis auf zwei Sekunden an den alten Weltrekord von Leonard Komon heran (26:46). 2019 gewann er das Peachtree Road Race in 27:01 Minuten und lief in der Höhe von Eldoret eine Zeit von 28:24 Minuten. Der vorläufige Höhepunkt folgte am gestrigen Sonntag. „Ich bin über den Wolken. Den Weltrekord zu brechen war mein großer Traum und dieser hat sich heute erfüllt“, jubelte der strahlende Sieger des Tages. Um unfassbare 14 Sekunden blieb er unter dem Weltrekord von Joshua Cheptegei, den dieser ebenfalls in Valencia, allerdings auf einer anderen Laufstrecke aufgestellt hatte. Eine Zeit von 26:24 Minuten entspricht übrigens einer durchschnittlichen Laufzeit von 2:38 Minuten pro Kilometer. Wenn Sie heute mit dem Rad von der Arbeit heimfahren, versuchen Sie das Tempo zu halten…
 

Die eigentliche Sensation war der Schuh

Angesichts dieser Leistungen in den letzten Jahren war Rhonex Kipruto ein Weltrekordlauf zuzutrauen. Was aber in Tagen wie diesen tatsächlich verblüfft: Kipruto läuft nicht den Vaporfly von Nike, sondern den neuen Top-Schuh von Adidas, womit der deutsche Sportartikelhersteller ein halbes Jahr vor den Olympischen Spielen ein echtes Ausrufezeichen setzen konnte. Auch der zweitplatzierte Benard Kimeli, der in einer Zeit von 27:12 Minuten seine persönliche Bestleistung lediglich um einen Hauch verpasste, läuft einen Adidas-Schuh. Eine Eintagsfliege? Nein, denn auch im Frauen-Rennen gab es einen Adidas-Doppelsieg mit Weltklasseleistungen.
 

Europarekord durch Wanders

Für taktische Überlegungen blieb in Valencia keine Zeit, denn von Beginn an herrschte im Feld ein hohes Tempo. Nach den ersten drei Kilometern sprengte Kipruto mit einer Tempoverschärfung das Tempo. Bei Halbzeit – die Durchgangszeit von 13:18 Minuten wird laut des Berichts von World Athletics als neuer Weltrekord im 5km-Straßenlauf verbucht, falls er offiziell ratifiziert wird – lagen Kimeli und Julien Wanders sieben Sekunden dahinter. Der 23-jährige Schweizer demonstrierte seine durchaus erwartbare Topform auch auf der zweiten Rennhälfte und verlor das Duell um den zweiten Platz nur knapp. Dafür feierte der in Kenia wohnhafte Genfer eine deutliche Verbesserung seines Europarekords. In einer Zeit von 27:13 Minuten war er um satte zwölf Sekunden schneller als vor gut einem Jahr in Houilles. Wanders hält nun die drei besten europäischen Zeiten in der Geschichte des 10km-Straßenlauf.
 

Mehrere Landesrekorde erzittern

Von der schnellen Pace an der Spitze profitierten in Valencia zahlreiche Läufer, die die Steilvorlage der ersten drei Kilometer in Spitzenzeiten umwandelten. Der erst 18 Jahre alte Kenianer Jacob Krop steigerte seine persönliche Bestleistung um unglaubliche 1:15 Minuten und wurde in einer Zeit von 27:30 Minuten Vierter. Zweitbester Europäer hinter Wanders war der Franzose Djilali Bedrani, der sich um 1:18 Minuten auf eine Zeit von 27:50 Minuten steigerte und nun, lediglich sieben Sekunden vom neuen französischen Rekord von Jimmy Gressier entfernt, Position neun in der ewigen Bestenliste des Europäischen Leichtathletik-Verbandes (European Athletics) einnimmt.
Auch weitere europäische Läufer glänzten: Callum Hawkins lief ein beeindruckend konstantes Rennen auf hohem Niveau und steigerte seinen „Hausrekord“ um 53 Sekunden auf eine Zeit von 28:02 Minuten – lediglich drei Briten waren jemals schneller. Richard Douma steigerte seinen individuellen Bestwert um 52 Sekunden auf eine Zeit von 28:08 Minuten und verpasste den 20 Jahre alten niederländischen Rekord von Grag van Hest lediglich um vier Sekunden. So fiel neben dem Schweizer Landesrekord nur noch ein weiterer europäischer: Oldie Daniele Meucci, Marathon-Europameister von 2014, lief in einer Zeit von 28:08 Minuten über die Ziellinie und war um zwei Sekunden schneller als der Marathon-Olympiasieger von Athen 2004, Stefano Baldini vor 18 Jahren im norditalienischen Arco. „Die schönsten Dinge sind jene, die eintreffen, wenn man sie nicht erwartet“, wird der 34-Jährige auf der Website des Italienischen Verbandes (FIDAL) zitiert. Für das deutsche Highlight sorgte Samuel Fitwi, der sich mit einer deutlichen persönlichen Bestleistung von 28:11 Minuten auf Platz fünf der ewigen deutschen Bestenliste setzte.
 

Drei Kenianerinnen unter 30 Minuten

Entgegen ursprüngliche, kurzzeitigen Ankündigungen von Seiten des Veranstalters fiel im Rennen der Frauen zwar kein Weltrekord, Geschichte wurde trotzdem geschrieben. Denn in der bisherigen Historie des 10km-Straßenlaufs hatten erst zwei Läuferinnen auf rekordtauglichen Strecken die Zeit von 30 Minuten unterboten, beim Valencia Ibercaja 10K, eine Golden-Label-Veranstaltung von World Athletics, schafften gleich drei Athletinnen den Sprung unter diese magische Marke. Die bis vor kurzem recht unbekannte Sheila Chepkirui, im Alter von 29 Jahren eine Spätzünderin, ist nun die erste Läuferin der Geschichte, die zweimal unter 30 Minuten blieb. 2019 als Siegerin in Prag (29:57) und 2020 als Siegerin in Valencia (29:46).
 

Um drei Sekunden am Weltrekord vorbei

In einer konstant hohen Pace von unter drei Minuten pro Kilometern absolvierte ein aus drei Kenianerinnen und Lonah Chemtai Salpeter bestehendes Spitzenquartett die Zwischenzeit bei Kilometer fünf in einer Zeit von 14:51 Minuten. Die Israelin fiel wenig später zurück und musste sich in einer Zeit von 31:09 Minuten mit Position fünf zufrieden geben. Die drei Kenianerinnen hielten das Tempo weiterhin wahnsinnig hoch, auf dem letzten Kilometer hatte die Favoritin die größten Kraftreserven und finishte ihr Werk in der zweitschnellsten, jemals erzielten 10km-Zeit von 29:46 Minuten. Auf den Weltrekord von Joyciline Jepkosgei fehlten gerade einmal drei Sekunden. Rosemary Wanjiru, WM-Vierte im 10.000m-Lauf von Doha, steigerte sich um exakt eine Minute zum Vorjahr und wurde in 29:50 Minuten Zweite. Es folgte Norah Jeruto, eine Weltklasse-3.000m-Hindernisläuferin in 29:51 Minuten, 16 Sekunden schneller als im September in Prag. Ein sensationelles Ergebnis, das über den versehentlich geglaubten Doppel-Weltrekord hinwegtröstete. Platz vier sicherte sich die bis dato gänzlich unbekannte Äthiopierin Bosena Mulate in einer Zeit von 30:05 Minuten.
Zweitbeste Europäerin hinter Salpeter war die Polin Karolina Nadolska, die in einer Zeit von 32:08 Minuten einen neuen polnischen Landesrekord markierte. Schnellste Spanierin war Laura Mendez in einer Zeit von 33:01 Minuten auf Rang elf. Bei der historischen zwölften Auflage des Valencia Ibercaja 10K nahmen gut 12.000 Läuferinnen und Läufer teil.
 
 

Ergebnisse Valencia Ibercaja 10K 2020

Männer
1. Rhonex Kipruto (KEN) 26:24 Minuten *
2. Benard Kimeli (KEN) 27:12 Minuten
3. Julien Wanders (SUI) 27:13 Minuten **
4. Jacob Krop (KEN) 27:30 Minuten ***
5. Shadrack Koech (KEN) 27:32 Minuten
6. Stephen Kissa (UGA) 27:47 Minuten
7. Djilali Bedrani (FRA) 27:50 Minuten
8. Alex Korio (KEN) 27:53 Minuten
9. Chala Regasa (ETH) 28:00 Minuten
10. Sikiyas Misganaw (ETH) 28:01 Minuten ****
11. Callum Hawkins (GBR) 28:02 Minuten ***

13. Richard Douma (NED) 28:08 Minuten ***
14. Daniele Meucci (ITA) 28:08 Minuten *****
15. Juan Antonio Perez (ESP) 28:09 Minuten
18. Samuel Fitwi (GER) 28:11 Minuten ***
 
Frauen
1. Sheila Chepkirui (KEN) 29:46 Minuten *** / ******
2. Rosemary Wanjiru (KEN) 29:50 Minuten ***
3. Norah Jeruto (KEN) 29:51 Minuten ***
4. Bosena Mulate (ETH) 30:50 Minuten *** (2:08)
5. Lonah Chemtai Salpeter (ISR) 31:09 Minuten
6. Rediet Daniel (ETH) 31:55 Minuten ****
7. Rachael Chebet (UGA) 32:00 Minuten ***
8. Karolina Nadolska (POL) 32:08 Minuten *******
9. Jennifer Nesbitt (GBR) 32:42 Minuten ***
10. Mercy Chemutai (KEN) 32:46 Minuten ****
 
* neuer Weltrekord
** neuer Europarekord
*** persönliche Bestleistung
**** 10km-Debüt
***** italienischer Landesrekord
****** neuer Streckenrekord
******* polnischer Landesrekord
 
 
Valencia Ibercaja 10K

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