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Witold Banka verspricht neue Ära bei der WADA

Einstimmig ist der scheidende polnische Sportminister Witold Banka bei der Konferenz der Welt Anti Doping Agentur (WADA) im polnischen Kattowice gestern vom WADA-Gründungskomitee zum neuen Präsident der Dachorganisation des strukturierten Kampfs gegen Doping im Spitzensport gewählt worden. Kein Wunder, schließlich…

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© WADA / Piotr Krol
Einstimmig ist der scheidende polnische Sportminister Witold Banka bei der Konferenz der Welt Anti Doping Agentur (WADA) im polnischen Kattowice gestern vom WADA-Gründungskomitee zum neuen Präsident der Dachorganisation des strukturierten Kampfs gegen Doping im Spitzensport gewählt worden. Kein Wunder, schließlich trat Banka als europäischer Wunschkandidat ohne Gegenkandidat an. Am 1. Jänner 2020 wird der ehemalige 400m-Sprinter als vierter Präsident der vor 20 Jahren gegründeten WADA vorstehen. Als Nachfolger des aufgrund seines Krisenmanagements in schwierigen Doping-Zeiten im Weltsport stehenden Craig Reedie spuckt er große Töne und will eine neue Ära einleiten. „Die WADA kann eine bessere Sportwelt schaffen. Die Zukunft des Kampfes gegen Doping beginnt heute. Wir haben eine schwierige Aufgabe vor uns und dürfen die Athleten nicht im Stich lassen“, sagt der 35-Jährige, der sich als unbequeme Persönlichkeit artikulieren will und durch sein Alter und seine spitzensportliche Vergangenheit näher am Sport aus Athletensicht dran ist als seine Vorgänger.
 

Klare Worte und hohe Ziele

Banka will zukünftig verstärkt mit Geheimdiensten zusammenarbeiten, Interessenskonflikte mit politischen Akteuren vermeiden und unabhängiger von Sportverbänden agieren. Es sind klare Worte und hohe Ziele, die der zuvor eher leise Spitzenkandidat in den letzten Wochen formulierte und die Hoffnungen erwecken, die zuletzt offenbar schwache Rolle der WADA zu stärken. Michael Cepic, Vorsitzender der NADA Austria, setzt laut einer Aussendung der österreichischen Presseagentur (APA) besonders deshalb große Hoffnungen in ihn, weil Banka im Gegensatz zu seinem Vorgänger kein IOC-Mitglied ist und sich mit sofortiger Wirkung von seinem politischen Amt als Mitglied der in Polen regierenden, nationalkonservativen Partei PiS zurückzieht. Positive Signale gibt es auch von Seiten von Travis Tygart, der als Vorsitzender der US-amerikanischen Doping-Agentur (USADA) als einer der engagiertesten Kämpfer gegen Doping im Spitzensport gilt. Seine größten Erfolge sind die Ermittlungsergebnisse gegen Lance Armstrong und Alberto Salazar. Banka selbst betont in einem Interview mit der Deutschen Welle, dass er in seiner Amtszeit als Sportminister in seiner Heimat die polnische Anti-Doping-Agentur (POLADA) auf neue Beine gestellt hat, inklusive der Verabschiedung eines Anti-Doping-Gesetzes und der Errichtung eines unabhängigen Testlabors.
 

Antwort auf mutmaßliche Manipulationen als Nagelprobe

Die neue Positionierung an der Spitze der WADA ist natürlich auch für die Leichtathletik, die mit ihrer unabhängigen Doping-Ermittlungsbehörde Athletics Integrity (AIU) wesentliche Fortschritte im Kampf gegen Betrug in der Olympischen Kernsportart gesetzt hat, sehr interessant. Denn es gilt mehr denn je die Russland-Problematik zu lösen. Während der Leichtathletik-Weltverband eine Wiederaufnahme des Russischen Leichtathletik-Verbandes (RuSAF) bis dato verwehrt hat, ist die RUSADA von der WADA längst wieder als „vertrauenswürdig“, so der offizielle Terminus, eingestuft. Sollte sich der Verdacht der Manipulation der herausgegebenen Daten aus dem Moskauer Anti-Doping-Labor bestätigen, verspricht Banka in einem Bericht der deutschen Presseagentur (DPA) ein „strenges und konsequentes“ Vorgehen. Eine Entscheidung in diesen Ermittlungen könnte zur ersten wichtigen Nagelprobe für den neuen Präsidenten werden. Zumal Banka sich im vergangenen Jahr für eine Wiederaufnahme der RUSADA ausgesprochen hat. Ein neuer WADA-Code (der erstmals DNA-Tests und Fingerabdrücke als Beweismittel inkludiert), „der stärkste und robusteste, den wir bislang hatten“, wie Andrea Gotzmann, Vorsitzende der nationalen Anti-Doping-Agentur Deutschlands, in einem Bericht auf der Website des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) erklärt, soll den Kampf gegen Doping forcieren. Dazu notwendig ist auch die angestrebte Erhöhung des WADA-Budgets. Das bisherige Budget bezeichnete Banka öffentlich als „lächerlich klein“.
 

Reedie mit positiven Worten verabschiedet

In den letzten Jahren gab die WADA auch dank der Verflechtungen mit dem Internationalen Olympischen Komitee häufig das Bild eines zahnlosen Tigers ab. Die öffentliche Kommunikationsstrategie des scheidenden WADA-Präsidenten Craig Reedie stärkte das Vertrauen in die WADA selten. Beispielsweise stellte der ehemalige WADA-Chefermittler Jack Robertson, der die WADA wenige Monate nach der Enttarnung des russischen Dopingskandas verließ, der scheidenden WADA-Führung ein vernichtendes Zeugnis aus und sprach in einem Interview mit dem britischen TV-Sender ITV von einem „verhängnisvollen Versagen“ und „Verrat der sauberen Sportler“. Trotzdem wurde der Schotte in Kattowice mit positiven Worten verabschiedet. Richard Pound, Gründungspräsident der WADA, lobte seinen Kampfgeist und bemängelte die „oft unfaire Kritik“. Nach seiner fünfjährigen Amtszeit als Nachfolger des Australiers John Fahey hinterlasse er eine stärkere WADA als bei seinem Amtsantritt im Jahr 2014. Reedie, in dessen Amtszeit der russische Dopingskandal mit mutmaßlich staatlich gelenktem Doping fiel, wünschte seinem Nachfolger bei einer Rede viel Glück. Vize-Präsidentin der WADA wird die Chinesin Yang Yang, ehemals eine sehr erfolgreiche Short Trackerin.
 

Viel diskutierte Vorwahl in Europa

Bereits Ende Februar wurde Witold Banka als europäischer Kandidat für das Amt des WADA-Präsidenten vorgeschlagen. Da Marcos Diaz aus der Dominikanischen Republik, ein ehemaliger Schwimmer, seine Bewerbung zurückzog, stand die neue Besetzung an der Spitze der WADA bereits vor der obligatorischen Wahl fest. Für viele Diskussionen in der Sportwelt hat aber die europäische Vorauswahl gesorgt. Die Norwegerin Linda Helleland hat sich mit aggressiven Botschaften gegen den bisherigen Anti-Doping-Kampf für eine Kandidatur in Position gebracht. Die 42-Jährige gilt als eine intensive Bekämpferin von Doping im Sport und warb für eine radikale Neuaufstellung der WADA, weshalb viele Athletinnen und Athleten, darunter zum Beispiel die 3.000m-Hindernislauf-WM-Silbermedaillengewinnerin Emma Coburn, die sich öffentlich klar für Helleland aussprach, sie offensiv unterstützten. Es entstand schnell der Eindruck, internationale Institutionen würden die entschlossene, polarisierende norwegische Parlamentarin, zwischen 2015 und 2019 Ministerin für Kinder und Gleichstellung, gerne verhindern. So schlug die Afrikanische Union beispielsweise ein WADA-Gesetz vor, das ein Mindestalter von 45 Jahren für das Präsidentenamt vorsehe – eine Regelung, die auch eine Kandidatur Bankas und Diaz’ verhindert hätte. Da Helleland, bisherige Vize-Präsidentin der WADA, sowohl die Arbeit als auch die Struktur der WADA vehement und in aller Deutlichkeit kritisierte – insbesondere die WADA-Strategie im Russland-Skandal, galt sie augenscheinlich auch in den eigenen Reihen nicht als Wunschkandidatin. Banka positionierte sich als erbitterter Gegner Hellelands und forderte deren Rücktritt als Vize-Präsidentin der WADA. Da die Norwegerin, die Banka in einem offenen Brief „politische Manipulation und Einflussnahme unterstellte“, aber auch Fürsprecher in der WADA für ihre Reformpläne hin zu Offenheit und Transparenz als Mittel der Vertrauenskonstruktion hatte, blieb beides erspart.
 

Differente Positionen bei RUSADA-Aufnahme

Wenige Monate nach der Entscheidung der WADA, die RUSADA wieder als „vertrauenswürdig“ einzustufen, gegen die Helleland im Gegensatz zu Banka öffentlich Sturm lief, entschied sich das Council of Europe für Banka als europäischen Kandidaten. Banka hatte wie Diaz, aber im Gegensatz zu Helleland, für die Wiederaufnahme der RUSADA gestimmt. Diverse Kommentatoren urteilten außerdem, dass Banka im Vergleich mit Helleland die bevorzugte Kandidatur des IOC gewesen sei, welches in der Theorie bekannterweise einen großen Einfluss auf die WADA hat.
 
 
Welt Anti Doping Agentur

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