Am zweiten Wettkampftag bei den Berglauf-Weltmeisterschaften im argentinischen Villa la Angostura genossen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Langdistanz-Rennen deutlich bessere Bedingungen als jene an den klassischen Bewerben tags zu vor an einem völlig verregneten Freitag in den argentinischen Anden. Bei herrlichem Sonnenschein und angenehmen Lauftemperaturen setzte sich bei den Frauen die Rumänin Cristina Simion vor der prächtigen Kulisse Patagoniens durch und kürte sich in einer Zeit von 3:49:57 Stunden zur ersten rumänischen Titelträgerin in der nun 16-jährigen Geschichte dieser Titelkämpfe. Auf der 41,5 Kilometer langen Strecke, auf der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer 2.184 Höhenmeter im Auf- und Abstieg zu absolvieren hatten, freuten sich die Französinnen Adeline Roche (3:51:56) und Blandine Lhirondel (3:52:07) über die weiteren Medaillen in der Einzel- und gemeinsam mit der zwölftplatzierten Sarah Vieulle über die Goldmedaille in der Nationenwertung vor Spanien und Rumänien.
RunAustria-Bericht: Manuel Innerhofer glänzt bei Berglauf-WM als Sechster
Nur eine Schweizerin im Ziel
Eine große Enttäuschung setzte es für die Schweizerinnen, die als Mitfavoritinnen im Kampf um die Goldmedaille in der Teamwertung galten. Als einzige der vier gemeldeten Eidgenossinnen erreichte Therese Leboeuf das Ziel auf Rang 17. Judith Wyder musste krankheitsbedingt passen, die dreifache Berglauf-Europameisterin Maude Mathys und Simone Troxler konnten das Rennen nicht beenden. Ebenso wenig kam die Deutsche Stefanie Doll ins Ziel, wodurch Biathletin Laura Dahlmeier die einzige klassierte Deutsche war. In einer Zeit von 4:20:47 Stunden beendete die 26-Jährige das Rennen auf Rang 27. Damit war Dahlmeier über eine halbe Stunde vor Sandra Koblmüller im Ziel, die nicht über Position 53 unter 75 Finisherinnen hinauskam und damit nach Platz sechs im Vorjahr weit unter den Erwartungen blieb. In sozialen Netzwerken schrieb die Salzburgerin vom härtesten Tag ihrer Sportkarriere, schmerzhaften Krämpfen und Streckenpassagen, auf denen sie gehen anstatt laufen musste.
Walmsley prolongiert US-Erfolgsserie
24 Stunden nach den Berglauf-WM-Titeln seiner Landsleute Joseph Gray und Grayson Murphy jubelte Jim Walmsley über die dritte US-Goldmedaille in Argentinien. Der 29-Jährige, erster US-amerikanischer Weltmeister seit Sage Canaday 2014, siegte in einer Zeit von 3:12:16 Stunden vor Francesco Puppi, der den fünften italienischen WM-Titel in Folge um 48 Sekunden verpasste. Puppi, Weltmeister von 2017, hatte im Ziel über sieben Minuten Vorsprung auf den spanischen Bronzemedaillengewinner Oriol Cardona. Höhepunkt der Strecke war für Männer und Frauen die Überquerung des Gipfels des Cerro Bayo, im Winter ein Skigebiet.
Als bester Schweizer erreichte Jonathan Schmid den elften Platz, zwei Positionen später überquerte mit Moritz auf der Heide der erste Deutsche die Ziellinie. Österreichische Teilnehmer waren nicht am Start. In der Nationenwertung gewann Spanien die Goldmedaille vor den USA und Italien.
RunAustria-Bericht: Manuel Innerhofer glänzt bei Berglauf-WM als Sechster
Ergebnisse Berglauf-WM 2019 in Villa la Angostura (Langdistanz, 41,5km)
Männer
Gold: Jim Walmsley (USA) 3:12:16 Stunden
Silber: Francesco Puppi (Italien) 3:13:04 Stunden
Bronze: Oriol Cardona (Spanien) 3:20:24 Stunden
4. Jonathan Albon (Großbritannien) 3:22:10 Stunden
5. Andreu Simon (Spanien) 3:25:00 Stunden
6. Hayden Hawks (USA) 3:26:05 Stunden
7. Antonio Martinez (Spanien) 3:27:32 Stunden
8. Gabriele Bacchion (Italien) 3:28:18 Stunden
9. Nicholas Martins (Frankreich) 3:28:38 Stunden
10. David Sinclair (USA) 3:29:14 Stunden
11. Jonathan Schmid (Schweiz) 3:29:37 Stunden
…
13. Moritz auf der Heide (Deutschland) 3:31:18 Stunden
20. Stephan Wenk (Schweiz) 3:34:30 Stunden
21. Benedikt Hoffmann (Deutschland) 3:34:58 Stunden
40. Florian Reichert (Deutschland) 3:49:33 Stunden
DNF Stefan Lustenberger (Schweiz)
Teamwertung (drei Läufer gewertet)
Gold: Spanien 15 Punkte
Silber: USA 17 Punkte
Bronze: Italien 27 Punkte
4. Großbritannien 48 Punkte
5. Rumänien 51 Punkte
6. Frankreich 54 Punkte
7. Tschechische Republik 67 Punkte
8. Deutschland 74 Punkte
9. Argentinien 100 Punkte
10. Peru 108 Punkte
Frauen
Gold: Cristina Simion (Rumänien) 3:49:57 Stunden
Silber: Adeline Roche (Frankreich) 3:51:56 Stunden
Bronze: Blandine Lhirondel (Frankreich) 3:52:07 Stunden
4. Silvia Rampazzo (Italien) 3:56:02 Stunden
5. Sheila Aviles (Spanien) 3:56:19 Stunden
6. Ainhoa Sanz (Spanien) 3:57:04 Stunden
7. Charlotte Morgan (Großbritannien) 3:58:54 Stunden
8. Duiculieasca Denisa Dragomir (Rumänien) 3:59:27 Stunden
9. Elisabet Gorden (Spanien) 4:01:05 Stunden
10. Emily Schmitz (USA) 4:01:30 Stunden
…
17. Teresa Leboeuf (Schweiz) 4:09:00 Stunden
27. Laura Dahlmeier (Deutschland) 4:20:47 Stunden
53. Sandra Koblmüller (Österreich) 4:55:18 Stunden
DNF: Stefanie Doll (Deutschland), Maude Mathys, Simone Troxler (beide Schweiz)
Teamwertung (drei Läuferinnen gewertet)
Gold: Frankreich 17 Punkte
Silber: Spanien 20 Punkte
Bronze: Rumänien 27 Punkte
4. USA 45 Punkte
5. Großbritannien 50 Punkte
6. Italien 66 Punkte
7. Tschechische Republik 71 Punkte
8. Peru 87 Punkte
9. Argentinien 108 Punkte
10. Irland 123 Punkte
Berglauf-Weltmeisterschaften 2019 in Villa la Angostura
WMRA