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10.000m-Lauf der Männer, Vorschau: Nachfolger Farahs gesucht

Der 10.000m-Lauf ist eine Disziplin der Ären. Erst dominierte Haile Gebrselassie die Szene und gewann zwischen Stuttgart 1993 und Sevilla 1999 vier aufeinanderfolgende WM-Titel. Nach einem kurzen kenianischen Intermezzo durch Charles Kamathi 2001 gewann Kenenisa Bekele vier Titel in Serie,…

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Der 10.000m-Lauf ist eine Disziplin der Ären. Erst dominierte Haile Gebrselassie die Szene und gewann zwischen Stuttgart 1993 und Sevilla 1999 vier aufeinanderfolgende WM-Titel. Nach einem kurzen kenianischen Intermezzo durch Charles Kamathi 2001 gewann Kenenisa Bekele vier Titel in Serie, von 2003 in Paris bis 2009 in Berlin. Und von 2013 bis 2017 führte kein Weg vorbei an Mo Farah, der es auf drei Titel in Serie schaffte. 2019 in Doha wird sein Nachfolger gesucht und geht es nach der reinen Statistik und mathematischen Reihenfolge, folgt ein einzelner WM-Titel ehe 2021 in Eugene eine neue Serie der Dominanz beginnt. Potenzielle Nachfolger für Mo Farah stehen aber schon im Khalifa Stadion bereit. Joshua Cheptegei, 2017 in London Vize-Weltmeister, wäre der logische Nachfolger. 2019 beeindruckte er bei den Crosslauf-Weltmeisterschaften in Aarhus mit der Goldmedaille. Doch auch die Chancen auf den ersten äthiopischen WM-Titel seit Daegu 2011 stehen besser als während der Ära Farah.
 
 
Bewerb: 10.000m-Lauf der Männer
Startzeit: Sonntag, 6. Oktober um 20:00 Uhr Ortszeit (19:00 Uhr MEZ)
Olympiasieger 2016: Mo Farah (Großbritannien) *
Titelverteidiger: Mo Farah (Großbritannien) *
Rekord-Weltmeister: Haile Gebrselassie (Äthiopien) und Kenenisa Bekele (Äthiopien) mit je vier WM-Titeln
Erfolgreichste Nation: Äthiopien mit neun WM-Titeln
WM-Rekord: Kenenisa Bekele (Äthiopien) in 26:46,31 Minuten (Berlin 2009)
Weltjahresbestleistung: Hagos Gebrhiwet (Äthiopien) in 26:48,95 Minuten (Hengelo)
Favorit: Joshua Cheptegei (Uganda)
Co-Favorit: Hagos Gebrhiwegt (Äthiopien)
 
* Farah ist mittlerweile im Marathon aktiv und startet nächste Woche beim Chicago Marathon
Für Joshua Cheptegei ist es keine Frage nach der Nachfolge Mo Farahs, sondern eine Feststellung. „Nichts kann mich stoppen, in den nächsten Jahren die 10.000m-Rennen zu dominieren“, sagte der 23-Jährige nach der WM-Silbermedaille von London in einem Interview mit ESPN. Derselben Meinung war damals übrigens auch Ugandas Verbandspräsident Dominic Otuchet: „Mit ihm blicken wir einer herrlichen Zukunft entgegen.“
 
WM-Marathon der Männer, Vorschau: „Kein Harakiri, aber Spitzengruppe“
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5.000m-Lauf der Frauen, Vorschau: Klosterhalfen und das fehlende Mosaiksteinchen
 

© IAAF / Jiro Mochizuki
Grundschnelligkeit als Pfeiler

Cheptegei hat trotz einer von Verletzungen durchzogenen Saison 2018 nicht versagt. In Nijmegen bracht er im November den Weltrekord im 15km-Lauf. Glanzvoll verlief die Saison 2019, die mit einem Highlight begann: Gold bei der Crosslauf-WM in Aarhus gegen den zweimaligen Weltmeister Geoffrey Kamworor. Aber vor allen Dingen die Erfolge aus der Sommersaison machen den Ugander zum Favoriten im 10.000m-Lauf. Er brillierte auch auf kürzeren Distanzen und gewann das Diamond-League-Rennen in Stanford (Zwei Meilen) und das Diamond-League-Finale in Zürich (5.000m). In diesen Rennen demonstrierte er eine gute Spurtfähigkeit, die in einem Meisterschaftsrennen über 10.000m immer brauchbar ist. Abgesehen von Cheptegei selbst hat das westliche Nachbarland Kenias noch nie eine WM-Medaille im 10.000m-Lauf der Männer gewonnen. In Doha könnte einer der aussichtsreichsten Kontrahenten Cheptegeis aus dem eigenen Team kommen. Jacob Kiplimo, erst 18 Jahre alt und trotzdem Crosslauf-Silbermedaillengewinner in der Allgemeinen Klasse, ist ein Supertalent. Bei der Junioren-WM im letzten Jahr musste er allerdings dem Kenianer Rhonex Kipruto den Vortritt lassen und bei den Commonwealth Games blieb ihm nur die „Blecherne“. Ein weiterer potenzieller Nachteil: Der Athlet von Federico Rosa absolvierte im Jahr 2019 kein einziges Bahnrennen.
 

Mit Wut im Bauch

Die größten ausländischen Herausforderer Cheptegeis kommen aus Äthiopien, das ein hervorragendes Trio stellt. Hagos Gebrhiwet, Sieger des qualitativ hochwertigen Trialrennens in Hengelo, und der zweifache Hallen-Weltmeister (3.000m) Yomif Kejelcha gehen wie Cheptegei mit frischen Kräften in die Entscheidung. Während der Ugander bewusst auf die 5.000m verzichtete, wurden Gebrhiwet und Kejelcha bei den Nominierungen aussortiert – die Erfolge der Äthiopier im 5.000m-Lauf geben dem Verband recht. Doch das bedeutet, dass die beiden wohl mit Wut im Bauch in den 10.000m-Lauf gehen, den beide erst heuer für sich entdeckt haben. Kejelcha war aber in 5.000m-Läufen bereits zweimal WM-Vierter, Gebrhiwet gewann sogar bei den Weltmeisterschaften 2013 und 2015 sowie den Olympischen Spielen 2016 jeweils eine Medaille. Der dritte äthiopische Teilnehmer ist Selemon Barega, der vorige Woche Silber über 5.000m gewann und nächste Woche im Wiener Prater als Tempomacher für Eliud Kipchoge zu sehen sein wird.
 

„Wir müssen uns verbessern“

Der oben skizzierte Titel durch Kamathi in Edmonton war der bis heute letzte für Kenia im 10.000m-Lauf – eine für das kenianische Läuferherz elendige Durststrecke. Kamathi kennt den Grund: „Wir Kenianer machen immer nur Tempotrainings, die Äthiopier aber trainieren Spurts und machen oft Hügel-Intervalle. Das macht in der letzten Runde den Unterschied und da müssen wir uns verbessern“, forderte er in einem von der chinesischen Nachrichtenagentur (XINHUA) publizierten Interview.
Dass Geoffrey Kamworor dem New York City Marathon den Vorzug gab und in Vorbereitung beim Kopenhagen Halbmarathon einen neuen Weltrekord in den Asphalt zauberte, hob die Stimmung bei Athletics Kenya nicht. Denn die Befürchtungen, dass die Durststrecke in Doha ihre Fortsetzung findet, sind in Kenia groß. Selbst das erste WM-Podest ohne kenianische Beteiligung seit 2011 droht aufgrund der starken äthiopischen Besetzung. Verhindern soll dieses Fiasko nun der amtierende Junioren-Weltmeister Rhonex Kipruto, der in Tampere 2018 einen Gala-Auftritt hinliegte. Der 19-Jährige brillierte abseits des Rennens in Tampere aber vor allen Dingen auf der Straße, wo er bereits mehrere hochklassige Zeiten über 10 Kilometer erzielte. Heuer gewann er einen unter schwierigen Bedingungen ausgetragenen Lauf in Stockholm in einer Zeit von 26:50,16 Minuten und zählt damit laut Saisonbestleistungen zur Spitzengruppe. Nationaltrainer Julius Kirwa glaubt an seine Landsleute: „Wir wissen um die starke Verfassung von Cheptegei. Aber wir haben ein starkes Team!“ Neben Kipruto meint er damit Alex Korio und Rogers Kwemoi, die allerdings krasse Außenseiter sind.
 

Lost Boy of Sudan

Die USA hat im 10.000m-Lauf noch nie eine WM-Medaille gewonnen. Das wird voraussichtlich auch nach Doha so bleiben, das Trio kommt aber für Platzierungen knapp abseits des Stockerls in Frage. Der interessanteste Teilnehmer im Feld ist der 34-Jährige Lopez Lomong, der die beste Saison seit vielen bestreitet, erstmals seit 2012 wieder für das Nationalteam nominiert wurde, und bei den US-Trials einen klaren Sieg herauslief. Dabei überzeugte mit einer Schlussrunde von 55,59 Sekunden. Dass er wenige Tage später auch US-Meister im 5.000m-Lauf vor Paul Chelimo wurde, komplettierte den sportlichen Höhepunkt jenes Mannes, der bei den Olympischen Spielen 2008 die US-amerikanische Flagge bei der Eröffnungsfeier ins Nationalstadion von Peking trug. „Die amerikanische Flagge bedeutet mir alles in meinem Leben“, sagte er damals nach dem emotionalen Höhepunkt. Denn Lomong bringt eine berührende Lebensgeschichte mit. Geboren im heutigen Südsudan wurde er im Bürgerkrieg von einer Miliz verschleppt, die Kindersoldaten rekrutierte. Damals war er sechs Jahre alt. Lomong, der eigentlich Lopope heißt, gelang die Flucht, er marschierte ohne es zu wissen über die Grenze nach Kenia, wo er zehn Jahre lang in einem Flüchtlingslager lebte. 2001 kam er im Rahmen eines Hilfsprogramm als einer von insgesamt rund 3.500, als „Lost Boys of Sudan“ bekannte Jugendliche in die USA, wo sich ihm eine Pflegefamilie in der Nähe von New York annahm. 2007, als er an der Northern Arizona University studierte, bekam er die US-amerikanische Staatsbürgerschaft, startete seine Profikarriere als Leichtathletik und feierte den größten Erfolg bei der WM 2009 in Berlin, als er Achter über 1.500m wurde. Nach einer längeren Durststrecke gibt er in Doha sein Comeback auf der höchsten Leistungsebene. Zu alt für ein 10.000m-Finale befindet er sich übrigens nicht: „Schaut euch Bernard Lagat an, der lief mit 41 fast auf das Olympia-Podium.“ Und im Kampf um die Medaillen würde er sich nicht abschreiben: „Wir sind bestens vorbereitet und haben alle möglichen Szenarien trainiert.“
 

Vier Europäer

Nur 13 der insgesamt 205 nationalen Verbände sind im 10.000m-Lauf vertreten, gerade einmal vier europäische mit jeweils einem Läufer: der Italiener Yemaneberhan Crippa, EM-Dritter von Berlin, die Straßenlauf-Experten Julien Wanders aus der Schweiz und Sondre Nordstad Moen aus Norwegen sowie der Belgier Soufiane Bouchikhi. Um die Medaillen kann das Quartett nicht mitkämpfen. Neben Äthiopien, Kenia, Uganda und den USA schöpft auch Burundi das volle Kontingent von drei Teilnehmern aus. Spannend für den Kampf um die Medaillen ist die Präsenz von Aron Kifle aus Eritrea, Zweiter der Afrikaspiele 2019 und WM-Elfter von London, und des Kanadiers Mo Ahmed. Der 28-Jährige gewann im 5.000m-Lauf von Doha Bronze und landete bei WM-Rennen über 10.000m bereits zweimal in den Top-Ten. Er kann aufgrund seiner Medaille befreit auflaufen.
 
 
WM-Zeitplan
Leichtathletik-Weltverband
Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2019 in Doha

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