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WM 2019: Die Hitze als größte Herausforderung

Das Khalifa Stadion in der katarischen Hauptstadt Doha ist ab kommenden Freitag zehn Tage lang Mittelpunkt der Leichtathletik-Welt. 2.043 Leichtathletinnen und Leichtathleten aus 210 nationalen Verbänden werden an den 17. IAAF Leichtathletik-Weltmeisterschaften, den fünften in Asien und ersten im Nahen…

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Das Khalifa Stadion in der katarischen Hauptstadt Doha ist ab kommenden Freitag zehn Tage lang Mittelpunkt der Leichtathletik-Welt. 2.043 Leichtathletinnen und Leichtathleten aus 210 nationalen Verbänden werden an den 17. IAAF Leichtathletik-Weltmeisterschaften, den fünften in Asien und ersten im Nahen Osten, teilnehmen. Doha hatte sich im Ende 2014 von der alten IAAF-Führung entschiedenen Bewerbungsprozess gegen den zukünftigen WM-Gastgeber Eugene und Barcelona durchgesetzt. Kräftige Finanzmittel, die aus dem reichen Ölstaat am Persischen Golf an die Leichtathletik-Zentrale in Monaco geflossen sind, dürften dabei eine Art Entscheidungshilfe dargestellt haben. Alles im Rahmen der damals gültigen Legitimität, stellten Ermittlungen im Nachhinein fest.
Für die weltbesten Leichtathletinnen und Leichtathleten geht es in 49 Medaillenentscheidungen um Gold, Silber und Bronze. Das Medaillendesign verbindet die Skyline der katarischen Hauptstadt mit dem 40.000 Zuschauer fassenden Khalifa Stadion. „Eine Medaille ist das Symbol der Exzellenz in unserem Sport. Die Designs gefallen mir so gut, dass ich eigentlich aus meiner Sportpension zurückkehren müsste, um eine zu bekommen“, lobte IAAF-Präsident Sebastian Coe.
 
Sportliche Vorschau auf die WM 2019: Spannendes Programm und ein Fan-Problem
René auf Reisen online: Das rot-weiß-rote WM-Team
 

© OK-Team Leichtathletik-WM 2019 in Doha
Politischer Hotspot

Aus sportpolitischen und politischen Gründen ist Doha als Austragungsort der Leichtathletik-WM ein gewagter Schritt. Dank des Erdöl-Reichtums ist der mit der Regierungsform einer absoluten Monarchie und der Scharia als Gesetzgebungsgrundlage ausgestattete Kleinstaat am Persischen Golf für seine Größe einflussreich. Und in der Region umstritten, denn mehrere arabische Staaten unter Federführung Saudi Arabiens haben ihre diplomatischen Beziehungen zum Katar vor zwei Jahren aufgelöst, weil man dem Kleinstaat die Unterstützung von Terrororganisationen vorwirft. Angesichts der politischen Spannungen in der Region warnte Coe stetig vor einem Boykott der WM. Es sei sehr wichtig, dass „der internationale Sport konsequent und kontinuierlich“ darauf hinweise. Alle nationale Verbände werden tatsächlich teilnehmen.
 

Katar am Pranger von Amnesty International

Außerdem belasten den Katar immer wieder Vorwürfe der Menschenrechtsverletzungen gegenüber ausländischen Arbeitskräften im Zuge der umfangreichen Vorbereitungen auf die Fußball-WM 2022. Amnesty International weist in aller Regelmäßigkeit auf Missstände hin. Außerdem wird im Katar das Internet zensiert, Alkoholkonsum im öffentlichen Raum ist strengstens verboten und die Todesstrafe wird praktiziert.
Ein weiteres gesellschaftlich modernes Thema, bei dem der konservative Staat im Nahen Osten nicht auf einer Wellenlänge mit der westlichen Welt schwimmt, ist jenes der gleichgeschlechtlichen Partnerschaften. So werden gleichgeschlechtliche Ehen im Katar nicht anerkannt, Homosexualität wird kriminalisiert. Drei Jahre Gefängnisstrafe sieht die lokale Gesetzgebung für gleichgeschlechtlichen Sex vor. Der britische Geher Tom Bosworth lebt in einer homosexuellen Beziehung und gab in britischen Medien bekannt, dass er seinem Lebenspartner und dessen Familie zu deren Sicherheit eine Reise zur WM 2019 nicht erlaubt hätte. Dass er selbst ein rechtliches Risiko eingeht, ist wohl im Rahmen eines derartig bedeutenden internationalen Sportereignisses unwahrscheinlich. Allerdings möchte Bosworth laut eines Berichts des „Independent“ die Bühne in Doha für seine Botschaften für den Kampf der Rechte Homosexueller im Katar nutzen. „Der Sport bringt Menschen zusammen und ich hoffe, das wird auch in Doha 2019 so sein“, sagte der 29-Jährige. Auch Coe betont die tief fundierte anti-diskriminierende Haltung der Welt-Leichtathletik: „Wir werden versuchen Brücken zu bauen.“
 

Geld regiert die Sportwelt

Dank der quasi unbeschränkten finanziellen Möglichkeiten ist der Katar mit seiner Hauptstadt trotz allem Anlaufpunkt für diverse Weltsport-Highlights und genießt selbst die sich bietende Bühne. Wie die IAAF gab auch die FIFA den Zuschlag einer WM-Austragung noch bevor man einen Schritt weiter dachte. Während die Leichtathletik mit dem leicht verspäteten Herbst-Termin noch eine akzeptable Variante innerhalb des leichtathletischen Terminkalenders fand, blieb der FIFA nichts anderes übrig als die Verlegenheitsverlegung in den Winter.
 

Eine heiße WM

Das heißeste Thema in Vorbereitung der Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2019 war neben dem klimabedingten, unüblich späten Termin für den Saison-Höhepunkt eben die Ursache dafür: die klimatischen Verhältnisse in Doha. Beide Faktoren sorgten bei Verbänden, Trainern und Athleten für Innovation in der akribischen, spezifischen Saison-Vorbereitung, schließlich betreten viele nicht aus dem Nahen Osten stammende Athleten Neuland, was die Bedingungen betrifft. Denn die äußeren Faktoren bestimmen die Leistungsfähigkeit vor Ort und den Gesundheitszustand im Rahmen des Aufenthalts mit. Eine wesentliche Herausforderung wird der Spagat zwischen der großen Hitze und den dank massivem technischen und finanziellen Aufwand auf rund 23° Grad herunter gekühlten Temperaturen im klimatisierten Stadion. Daher werden die Wettkampfbedingungen im Stadion akzeptabel sein, weshalb IAAF-Präsident Sebastian Coe betonte, sich mehr Sorgen ob der Hitze bei den Olympischen Spielen 2020 als bei den Weltmeisterschaften 2019 zu machen. Erfahrungen aus den Diamond-League-Aufenthalten in Doha zeigen aber, dass wirksame Trainings zur Tageszeit außerhalb der klimatisierten Bereiche nahezu unmöglich sind. Vormittags- und Mittagssessions wurden erstmals komplett gestrichen und die Abendprogrammpunkte ausgeweitet – ebenfalls des Wüstenklimas wegen.
 

Nachtschicht für die Ausdauerkönige

Diese künstlich regulierten Temperaturen im Stadion betreffen die Geher und Marathonläufer naturgemäß nicht, dafür stehen diese Ausdauerdisziplinen vor besonderen klimatischen Herausforderungen. Um überhaupt die Gehbewerbe und die Marathonläufe im Rahmen einer gesundheitlich vernünftigen Weise durchführen zu können, wurden die Startzeiten auf kurz vor Mitternacht Ortszeit verlegt. Ein Tageszeitpunkt, zu dem normalerweise keine Trainingseinheiten, geschweige denn Wettkämpfe, sondern Regeneration in Form von Schlaf ansteht. Die erfolgreiche Umstellung des Bio-Rhythmus, um mitten in der Nacht die Leistungsfähigkeit optimal abrufen zu können, ist damit eines der Erfolgsgeheimnisse für die betroffenen Sportler. Vergleichbar mit einem Jetlag, der generell durch die Zeitverschiebung von nur einer Stunde zur europäischen Sommerzeit für europäische Teilnehmer kaum ins Gewicht fällt. Trotz der ungewöhnlichen Startzeit werden die Marathonläufe unter verhältnismäßig hohen Lauf-Temperaturen stattfinden. Das bedeutet automatisch eine verminderte Leistungsfähigkeit im Vergleich zu Idealbedingungen, einen höheren Flüssigkeitsbedarf und einen größeren Flüssigkeitsumsatz sowie eine höhere Tendenz der Körpertemperatur. Hervorragend ausgeleuchtete Straßen und die in vielen kräftigen Farben erstrahlende Skyline der Stadt werden die außergewöhnlichen Rahmenbedingungen komplettieren und eine einzigartige Marathon-Atmosphäre schaffen.
 

Eine Pille als interne Kühlung

Die absurdeste, innovative Entwicklung im Vorfeld der WM – aber aus der Not heraus möglicherweise eine effektive – stellt eine elektronische Pille dar, die vom Forscherteam der University of Brighton rund um den anerkannten Sportwissenschaftler Yannis Pitsiladis, der eng mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) zusammenarbeitet, entwickelt wurde. Die Kapsel, die wie eine standardmäßige, medikamentöse Pille ausschaut, soll die Körpertemperatur regulieren und die Sportler damit bei der Ausführung ihrer Höchstleistung vor Überhitzung schützen. „Die elektronische Pille ist sicher, absolut dopingfrei. Ein elektronischer Chip wird während des Rennens körperintern aktiviert“, zitierte die britische Tageszeitung „The Telegraph“ ein IAAF-Statement, das weiterhin anführte, dass diverse nationale Verbände diese Möglichkeit mit ihren Athleten bereits ausgetestet und positive Ergebnisse bezüglich der Auswirkungen auf deren Gesundheit gesammelt hätten. Die Forscher versprechen sich Resultate, die in Vorbereitung der Olympischen Spiele 2020 mit ebenso diffizilen klimatischen Bedingungen wichtig sein werden. Für die Marathonläufer werden die Bedingungen beim Olympischen Marathon in den hochsommerlichen Morgenstunden von Tokio wahrscheinlich noch schwieriger und damit gesundheitsbelastender als jene in den „herbstlichen“ Nachtstunden von Doha. Bis dahin will Pitsiladis mit seinem Team die Technologie der Pille, die einen normalen Gang durch den Körper nimmt, weiterentwickeln, um ein Update auf den Markt zu bringen. „Diese Pille schützt auch die Ausdauer-Athleten. Situationen, wie der Kollaps von Callum Hawkins bei den Commonwealth Games 2018, können in Tokio 2020 damit verhindert werden“, so der Wissenschaftler.
 
 
Leichtathletik-Weltverband
Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2019 in Doha

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