Liebe Laufgemeinschaft,

Wir freuen uns, euch mitteilen zu können, dass RunAustria.at ein neues Zuhause gefunden hat! Ab sofort findet ihr alle neuen Beiträge, spannende Laufberichte und inspirierende Erfolgsgeschichten auf unserer neuen Plattform: RunUp.eu.

Unser Ziel ist es, euch ein noch besseres Leseerlebnis zu bieten und die Leidenschaft für das Laufen weiter zu teilen. Die Entscheidung zum Umzug spiegelt unser Engagement wider, euch aktuelle Inhalte in einem frischen und benutzerfreundlichen Format zu präsentieren.

Bitte beachtet: Der beliebte Club von RunAustria bleibt von dieser Änderung unberührt und wird weiterhin unter RunAustria.at zu finden sein. Wir möchten sicherstellen, dass die Community und die Clubmitglieder weiterhin den gewohnten Raum für Austausch und Engagement vorfinden, ohne Unterbrechung.

Was ändert sich für euch?

  • Neue Beiträge und Aktualisierungen werden ausschließlich auf RunUp.eu veröffentlicht.
  • Für Mitglieder und Fans des RunAustria Clubs bleibt alles beim Alten. Der Clubbereich und alle zugehörigen Funktionen bleiben auf RunAustria.at aktiv.

Wir laden euch herzlich ein, RunUp.eu zu besuchen und Teil unserer wachsenden Laufcommunity zu werden. Entdeckt die neuesten Beiträge und bleibt mit uns auf der Laufstrecke!

Für Fragen, Anregungen oder Feedback stehen wir euch wie immer zur Verfügung. Wir freuen uns auf diese neue Ära und darauf, euch auf RunUp.eu willkommen zu heißen!

Euer RunAustria-Team

Enter your email address below and subscribe to our newsletter

Favorisierte Ruth Chepngetich Marathon-Weltmeisterin

Ruth Chepngetich hat die leidenschaftlichen Marathon-Fans in ihrer Heimat Kenia nicht enttäuscht und zum fünften Mal in der Geschichte von Leichtathletik-Weltmeisterschaften die Marathon-Goldmedaille bei den Frauen für die erfolgreiche Laufnation in Ostafrika gewonnen. Die 25-Jährige, die im Jänner in Dubai…

Weiterlesen

Share your love

Ruth Chepngetich hat die leidenschaftlichen Marathon-Fans in ihrer Heimat Kenia nicht enttäuscht und zum fünften Mal in der Geschichte von Leichtathletik-Weltmeisterschaften die Marathon-Goldmedaille bei den Frauen für die erfolgreiche Laufnation in Ostafrika gewonnen. Die 25-Jährige, die im Jänner in Dubai die drittschnellste Marathon-Zeit der Geschichte auf den Asphalt gezaubert hat, setzte sich bei der Hitzeschlacht in den tiefen Nachtstunden von Doha in der aufgrund der sonderbaren Bedingungen erwartbaren, mit Abstand langsamsten Marathon-Siegerzeit bei Weltmeisterschaften von 2:32:43 Stunden schlussendlich deutlich vor Titelverteidigerin Rose Chelimo aus dem Bahrain und Helalia Johannes aus Namibia durch. Bei weit über 30°C unter dem finsteren Himmel über der katarischen Hauptstadt erreichten nur gut die Hälfte der gestarteten Läuferinnen die Ziellinie in der Bucht von Doha. Während viele an der Unvorsehbarkeit der Entwicklungen scheiterten, war Chepgnetich die Konstante in diesem einzigartigen Marathonrennen.
 
 
WM 2019: Achterbahn der Gefühle für Jakob Ingebrigtsen
WM 2019: Alle Favoritinnen im Hindernislauf-Finale
WM 2019: Katharina Trost überraschend im 800m-Halbfinale
 
 

© Getty Images for IAAF / Alexander Hassenstein
 

Attacke bei der Verpflegung

Die Entscheidung im Kampf um die erste Goldmedaille bei den diesjährigen Titelkämpfen fiel bei der Getränkestation bei Kilometer 35. Ruth Chepngetich nutzte diesen bei diesem Rennen erst recht neuralgischen Moment und schaltete einen Gang hoch. Die durchschnittlichen Kilometerzeiten von etwa 3:40 Minuten pro Kilometer steigerte sie auf 3:30 oder 3:31 und konnte sich mit dieser Tempoverschärfung von der Konkurrenz absetzen. Die nach zwei dürftigen Jahren etwas überraschend starke Titelverteidigerin Rose Chelimo hielt noch einige Zeit zumindest guten Sichtkontakt, war am Ende aber mit der Silbermedaille in einer Zeit von 2:33:46 Stunden glücklich. Im Duell der beiden 39-Jährigen, die bis Kilometer 39 zusammenliefen, setzte sich Helalia Johannes, heuer Siegerin des Nagoya Women’s Marathon, gegen Edna Kiplagat durch und sicherte sich in einer Endzeit von 2:34:15 Stunden die erste Leichtathletik-WM-Medaille der Frauen für Namibia überhaupt – ihr Karriere-Höhepunkt schlechthin. Sie toppte den sechsten Platz von Agnes Samaria bei den Weltmeisterschaften 2007 in Osaka im 1.500m-Lauf und ist die zweite Medaillengewinnerin ihres Landes nach Sprinter Frankie Fredericks, der viermal Edelmetall gewann. Dass der Routinier mit Hitze umgehen kann, hatte sie auch bei den Commonwealth Games 2018 in Gold Coast bewiesen, als sie als Siegerin ins Ziel lief. Dagegen musste sich Edna Kiplagat, die auf ihr drittes WM-Gold gehofft hatte, wie vor vier Jahren mit dem vierten Platz zufrieden geben. Bei den letzten fünf Weltmeisterschaften landete die zweifache Mutter, die in Iten und Boulder lebt, jeweils in den Top-Vier – Rekord!
 

Taktische Maßnahme gegen Chemtai-Salpeter?

Die Spitzengruppe kam im Laufe dieses Marathons auf etwas kuriose Art und Weise zustande. Nach einem vom Tempo her langsamen, aber von der Besetzung im Vorderfeld wilden Beginn beschleunigte Chepngetich nach elf Kilometer und eröffnete die mit Abstand schnellste Phase des Rennens. 17:17 Minuten benötigte sie zwischen Kilometer zehn und Kilometer 15, mit dieser Aktion hatte sie das Feld zerbröselt. Doch die Verfolgerinnen formierten sich und bei Kilometer 15 holten ihre Landsfrauen Visiline Jepkesho und Edna Kiplagat sowie Rose Chelimo und Helalia Johannes die Führende wieder ein und bildeten mit ihr 20 Kilometer lang eine Gruppe. Vielleicht war Chepgnetichs Attacke eine direkte Antwort auf das Missgeschick der Mitfavoritin Lonah Chemtai-Salpeter, die bei der Verpflegungsstation eine Flasche fallen ließ, abstoppte und aufhob. Mit dem verlorenen Rhythmus konnte die Israelin nicht mitgehen und saß nun in der Zwickmühle. Als Solistin arbeitete sie mühevoll einen zwischenzeitlich fast einminütigen Rückstand ab und lag bei 25 Kilometern nur mehr 16 Sekunden hinter der Spitze. Doch die Lücke schloss sich nicht und die Europameisterin im 10.000m-Lauf hatte sich übernommen. Bei Kilometer 32 lag sie auf dem Boden und musste nach ihrem Kollaps medizinisch behandelt werden. Ihr Rennen fand ein jähes Ende.
 

© Getty Images for IAAF / Matthias Hangst
 

Einzigartige Marathon-Bedingungen

An der Spitze tat sich in dieser ereignisarmen Phase wenig, außer das Jepkesho kurz nach dem Halbmarathon das Tempo nicht mehr halten konnte und zurückfiel. Das verbliebene Quartett achtete angesichts der brutalen Bedingungen weiterhin auf ein möglichst gleichmäßiges Tempo, der Schweiß floss in Strömen. 32,7° C bei 71% Luftfeuchtigkeit hatte das Thermometer beim Start um eine Minute vor Mitternacht in dieser entfremdlichen Marathon-Kulisse angezeigt. Nur einmal in der Geschichte von Weltmeisterschaften war es ähnlich heiß – 2007 in Osaka, als Catherine Ndereba gewann. Damals allerdings in den Vormittagsstunden.
Als bei Kilometer 35 ein beliebter Zeitpunkt für Vorentscheidungen kam, zog Chepngetich, die zwischenzeitlich angestrengt wirkte, das Tempo an und wurde ihrer Favoritenrolle gerecht.

Äthiopisches Debakel

Das Duell Kenia gegen Äthiopien war in Wahrheit keines. Denn nur einige Zeit zu Beginn des Rennens ließ sich Ruti Aga an der Spitze blicken. Die Siegerin des Tokio Marathon warf früh das Handtuch und der Verdacht lag nahe, dass der nahende New York City Marathon in ihren Hintergedanken präsent war. Den ehrlichen Willen im äthiopischen Team muss man ohnehin vorsichtig hinterfragen, denn Roza Dereje, immerhin ebenfalls eine Dubai-Siegerin, fiel bereits früh meilenweit zurück. Beim Halbmarathon war keine aus dem äthiopischen Trio mehr im Rennen.
Blieb noch Chemtai-Salpeter, die mit vielen Vorschusslorbeeren ins Rennen gegangen war, nach ihrem Missgeschick mit der Trinkflasche allerdings in einer ungünstigen Situation, als Solistin in der Verfolgung, mit Zitronen handelte und einbrach. Nichts wurde es mit dem ersten europäischen WM-Titel des neuen Jahrtausends. Und so war Volga Mazuronak, die ein unaufgeregtes und konstantes Rennen, den Großteil als Solistin, bestritt und als Fünfte in einer Zeit von 2:35:36 Stunden beste Europäerin wurde, ein respektables Ergebnis. Auch bei den Olympischen Spielen von Rio war sie Fünfte. Ansonsten brillierten die Europäerinnen nicht, sie kamen auch mit den Bedingungen nicht zurecht. Sara Dossena, ihre Landsfrau Giovanna Epis und Charlotte Purdue stiegen früh aus, Salome Rocha musste mehrmals mit Muskelkrämpfen stehen bleiben. Warum die Portugiesen dennoch alle Zähne zusammenbiss und in der Nacht von Doha zu Ende lief, wird nur sie wissen. Es ehrt sie. So wurde die Spanierin Marta Galimany, Zweite beim Wörthersee Halbmarathon vor einigen Wochen, als 16. zweitbeste Europäerin vor der weißrussischen Team-Europameisterin von 2018, Nastassia Ivanova, die zu Rennbeginn im absoluten Hinterfeld gelegen war. Das Geheimnis in dieser Nacht lautete: richtige Renneinteilung.
 

© SIP / René van Zee
 

Eine Amateurin auf Rang sechs

Eine Sensationsleistung gibt es aus den USA zu berichten. Roberta Groner, 41 Jahre alt, dreifache Mutter und als Krankenschwester seit langem fest im Berufsleben verankert, schaffte es als Späteinsteigerin in den Laufsport nicht nur aufgrund einer grandiosen Leistung beim diesjährigen Rotterdam Marathon (2:29:09) ins WM-Team, sondern trotzte den fast unmenschlichen Marathon-Bedingungen und lief in einer Zeit von 2:38:44 Stunden als Sechste ins Ziel. Als Amateurin gegen die Profis. Eine sympathische Geschichte inmitten der perfektionistischen Marathonwelt.
Da der WM-Marathon ein World Marathon Major ist, haben die Top-Ten das Olympia-Ticket für Tokio 2020 gebucht. Dazu gehören Mizuki Tanimoto aus Japan, die allerdings nicht starten darf, weil sie an den nationalen Trials nicht teilgenommen hat, Kim Hi Hyang und Jo Un Ok aus Nordkorea sowie Lyndsay Tessier aus Kanada.
 

Eintöniger Marathon

Werbung für den Marathonlauf gelang der Leichtathletik keine. Das war auch nicht wirklich überraschend. Zwar hellten einige tolle Zeitlupen die eintönige TV-Übertragung auf, von einer schönen Stadtkulisse oder dem Meer war jedoch nichts zusehen, dem tiefschwarzen Himmel im Hintergrund geschuldet. Stimmung kam kaum auf, wie zuvor im Stadion fehlten die Zuschauer. Die Strecke war zwar großzügig und exzellent ausgeleuchtet, aber eintönig und für spektakuläre Einlagen der Läuferinnen waren die Bedingungen suboptimal. Alles in allem ein WM-Marathon, der nur aufgrund einer absurder Besonderheiten und der Wetterbedingungen in die Geschichte eingehen wird. Ruth Chepngetich mag das vielleicht anders sehen. Helalia Johannes bestimmt auch.
 
 

Ergebnis WM-Marathon der Frauen 2019 in Doha

Gold: Ruth Chepngetich (Kenia) 2:32:43 Stunden
Silber: Rose Chelimo (Bahrain) 2:33:46 Stunden
Bronze: Helalia Johannes (Namibia) 2:34:15 Stunden
4. Edna Kiplagat (Kenia) 2:35:36 Stunden
5. Volga Mazuronak (Weißrussland) 2:36:21 Stunden
6. Roberta Groner (USA) 2:38:44 Stunden
7. Mizuki Tanimoto (Japan) 2:39:09 Stunden
8. Kim Ji Hyang (Volksrepublik Korea) 2:41:24 Stunden
9. Lyndsay Tessier (Kanada) 2:42:03 Stunden
10. Jo Un Ok (Volksrepublik Korea) 2:42:23 Stunden
11. Madoka Nakano (Japan) 2:42:39 Stunden
12. Desi Mokonin (Bahrain) 2:43:19 Stunden
13. Carrie Dimoff (USA) 2:44:35 Stunden
14. Ri Kwang Ok (Volksrepublik Korea) 2:46:16 Stunden
15. Visiline Jepkesho (Kenia) 2:46:38 Stunden
16. Marta Galimany (Spanien) 2:47:45 Stunden
17. Nastassia Ivanova (Weißrussland) 2:48:41 Stunden
18. Charlotte Fougberg (Schweden) 2:49:17 Stunden
19. Anne-Mari Hyryläinen (Finnland) 2:51:26 Stunden
20. Marcela Joglova (Tschechische Republik) 2:52:22 Stunden

28. Salomé Rocha (Portugal) 2:58:19 Stunden
39. Mayada Al Sayad (Palästina) 3:10:30 Stunden
 
 
WM-Zeitplan
Leichtathletik-Weltverband
Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2019 in Doha

Share your love