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Bekere gewinnt Duell gegen Dibaba – Kejeta überrascht
Die beiden Äthioperinnen Ashere Bekete und Mare Dibaba kämpften noch auf der Zielgerade um den Sieg beim 46. Berlin Marathon, am Ende hatte die 31-jährige Bekere die Nase vorne und verbesserte in einer Zeit von 2:20:14 Stunden ihre persönliche Bestleistung…
Die beiden Äthioperinnen Ashere Bekete und Mare Dibaba kämpften noch auf der Zielgerade um den Sieg beim 46. Berlin Marathon, am Ende hatte die 31-jährige Bekere die Nase vorne und verbesserte in einer Zeit von 2:20:14 Stunden ihre persönliche Bestleistung um exakt eine Minute. Der Sieg in Berlin ist der größte ihrer bisherigen Karriere und stellt das Ende eines beeindruckenden Hattricks dar. Denn die Äthiopierin hatte zuletzt den Valencia Marathon und den Rotterdam Marathon gewonnen und schwimmt damit auf der Erfolgswelle Richtung Olympische Spiele, denen sie mit diesem Sieg näher gekommen ist. Bei sehr guten äußeren Bedingungen mit angenehmen Lauftemperaturen und teilweise leichtem Nieselregen beendete die Olympia-Dritte Mare Dibaba in ihrem mit Abstand besten Marathon seit drei Jahren den Berlin Marathon auf dem zweiten Platz. Die Kenianerin Sally Chepyego komplettierte in einer persönlichen Bestleistung von über zwei Minuten das Stockerl. Top-Favoritin Gladys Cherono musste ihren Weg zum vierten Berlin-Marathon-Triumph geschwächt von einer Erkältung vorzeitig abbrechen.
Die Geschichte des Rennens schrieb allerdings Melat Kejeta, die seit dem Frühjahr in Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft ist und mit einem Schlag eine chancenreiche Olympia-Hoffnung für den DLV ist. Denn die 27-Jährige lebt seit sechs Jahren in Deutschland, geflüchtet ist sie aus politischen Gründen. Der BMW Berlin Marathon 2019 stellt ihre Premiere im Marathon dar, die nach drei Halbmarathonläufen in unter 1:10 Stunden und zusätzlich vier weiteren Halbmarathons in unter 1:12 Stunden in den letzten beiden Jahren mit Spannung erwartet wurde. Dennoch verblüffte Kejeta, als sie in der Pressekonferenz vor dem Berlin Marathon eine Zeit von 2:22 Stunden ankündigte. Ihr Coach Winfried Aufenanger hatte davor von einer Zeit um 2:26 Stunden gesprochen und wollte erstmal das Olympia-Limit sichern.
Im Rennen zeigte Kejeta dann auf eindrucksvolle Art und Weise, dass sie es mit der Zeit von 2:22 Stunden ernst gemeint hatte. Die Deutsch-Äthiopierin ging fast 20 Kilometer mit der Spitze mit, überquerte die Zwischenzeit beim Halbmarathon in einer Zeit von 1:10:47 Stunden, überholte dann die dreifache Berlin-Marathon-Siegerin Gladys Cherono, die allmählich zurückfiel, und hielt das Tempo weiterhin einigermaßen hoch. Zwar verlor sie am Ende noch eine Position gegen die US-Amerikanerin Sara Hall, die zeitweise eine halbe Minute hinter ihr gelaufen war, doch Kejeta vollendete ein grandioses Marathon-Debüt in einer Zeit von 2:23:57 Stunden auf dem sechsten Platz. Hall fabrizierte einen negativen Split und war nach 2:22:16 Stunden auf Rang fünf im Ziel. Dank einer fantastischen persönlichen Bestleistung von über vier Minuten ist der 36-jährige Routinier nun die Nummer acht der ewigen Bestenliste des US-amerikanischen Leichtathletik-Verbandes (USATF). Als zweitbeste Amerikanerin erreichte die gebürtige Kenianerin Sally Kipyego in einer persönlichen Bestzeit von 2:25:10 Stunden das Ziel.
Äthiopisches Duell um den Sieg
An der Spitze lag ein Quartett, das den Halbmarathon nach 1:10:20 Stunden absolviert hatte, bei Kilometer 30 noch im Rennen um den Sieg: die Äthiopierinnen Ashete Bekere, Mare Dibaba und Helen Tola sowie die Kenianerin Sally Chepyego. Nach der langsamsten Rennphase beschleunigten Bekere und Dibaba und setzten sich allmählich erst von Tola, dann von Chepyego ab. Das Duell um den Sieg entschied sich erst auf der Zielgerade, am Ende lag Bekere sieben Sekunden vor der Ex-Weltmeisterin, die angesichts ihres Comebacks in den Spitzenleistungen ebenso zufrieden war. Chepyego verbesserte ihre vom Ljubliana Marathon her rührende Bestzeit um über zwei Minuten und wurde in 2:21:06 Stunden Dritte. Exakt eine halbe Minute später überquerte Hellen Tola in ihrem zweitschnellsten Marathon die Ziellinie.
Hahner mit verkrampften Comeback
Bei ihrem Berlin-Comeback wurde Anna Hahner nach einigen Schritten das erste Mal schwarz vor Augen. Auch der Rest lief nicht nach Plan, am Ende stand eine Zeit von 2:36:34 Stunden und Rang 23. Ex-VCM-Champion Maja Neuenschwander lief schnell an, fiel aber noch vor Halbzeit zurück und finishte in einer Zeit von 2:46:24 Stunden – 20 Minuten hinter ihrem Schweizer Rekord, den sie in Berlin auf gestellt hat. Beste Schweizerin war die EM-Siebte Martina Strähl, die in 2:31:25 Stunden Neunte wurde.
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