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„Äthiopische Meisterschaften“ beim Berlin Marathon

Zehn Monate vor den Olympischen Spielen von Tokio als übergeordnetes Ziel für die Weltspitze in Marathon kommt es in Abwesenheit des äthiopischen Rekordhalters Mosinet Geremew, der eine Woche später im Hitzerennen der Weltmeisterschaften von Doha versuchen wird, die WM-Goldmedaille für…

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Zehn Monate vor den Olympischen Spielen von Tokio als übergeordnetes Ziel für die Weltspitze in Marathon kommt es in Abwesenheit des äthiopischen Rekordhalters Mosinet Geremew, der eine Woche später im Hitzerennen der Weltmeisterschaften von Doha versuchen wird, die WM-Goldmedaille für Äthiopien zu sichern, zu „äthiopischen Meisterschaften“, wie Rennleiter Mark Milde bei der heutigen Pressekonferenz symbolisch formulierte. In der Tat war die Wahrscheinlichkeit eines äthiopischen Sieges durch das Fehlen von Eliud Kipchoge, der sich diesen Herbst höheren Zielen widmet, lange nicht mehr so groß wie heuer. Und ein äthiopischer Sieg in Berlin hat durchaus Seltenheitswert: Seit dem vierten Erfolg durch Haile Gebrselassie vor zehn Jahren siegten achtmal die Kenianer und Kenenisa Bekele im Jahr 2016. Favorit ist Leul Gebrselassie, einer der beeindruckendsten Läufer aus der jungen äthiopischen Marathon-Generation. Die Frage nach der Renaissance von Topstar Bekele bringt einen weiteren, faszinierenden Spannungsbogen ins Rennen, das von fünf Äthiopiern mit persönlichen Bestleistungen unter 2:05 Stunden angeführt wird.
 
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Valentin Pfeil trat bei der Pressekonferenz des Berlin Marathon gemeinsam mit Philipp Pflieger, Kenenisa Bekele, Leul Gebrselassie und Birhanu Legese auf. © SIP / Johannes Langer
 

Intensiver Fokus auf Berlin Marathon

Es liegt in der Natur der Dinge, dass lebende Lauflegenden irgendwann an einem Punkt ankommen, an dem Zielsetzungen schwierig zu formulieren sind. Kenenisa Bekele hat in seiner langen Bahnkarriere alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt, und hält nach wie vor die Weltrekorde im 5.000m- und 10.000m-Lauf. In den letzten Jahren wechselte er nicht nur zum Marathon, sondern ackerte als Geschäftsmann an Zielsetzungen außerhalb des Sports. Dieser Spagat kostete die notwendige Konzentration auf die wesentlichen Grundlagen im Marathon, was zu einer welligen Leistungskurve führte. Geniale Auftritte wie in Berlin 2016 an der Grenze zum damaligen Weltrekord und sportliche Debakel wechselten sich ab. Dabei ist ein großes Ziel noch geblieben: Der Olympiasieg im Marathon. Diesen Traum konnte sich der mittlerweile 37-Jährige 2016 nicht erfüllen, da der äthiopische Verband ihn unter wütenden Protesten seinerseits erst gar nicht nominierte.
Wie RunAustria-Redakteur René van Zee in der aktuellen Ausgabe des Laufmagazins RunUp (ab Anfang der kommenden Woche im Handel) in einem Porträt über den holländischen Ex-Läufer und Manager Jos Hermens berichtet, hat Hermens sich spezifisch mit Bekele auf den Berlin Marathon vorbereitet. Dafür ist der Äthiopier extra für mehrere Monate nach Nijmegen gezogen und hat seine volle Aufmerksamkeit dem Marathon-Training gewidmet. Stümperhafte Marathon-Versuche wie in Berlin 2017 oder Amsterdam 2018 sollen der Vergangenheit angehören. Beim Berlin Marathon 2019 will der Routinier wieder an die Spitze und kann bei dieser Gelegenheit auch gleich den Großteil der nationalen Konkurrenz in die Schranken weisen.
 

Beeindruckender Karrierestart von Gebrselassie

In letzter Zeit fiel die ehemalige Schallmauer von 2:05 Stunden bei äthiopischen Marathonläufern in einer beachtlichen Häufigkeit. Zwei stechen heraus: WM-Favorit Mosinet Geremew und Leul Gebrselassie. Der 25-Jährige, der trotz Namensgleichheit nicht mit dem großen Haile verwandt ist, lieferte in Dubai 2018 ein fabelhaftes Marathon-Debüt ab und musste sich in einer Zeit von 2:04:02 Stunden lediglich Geremew um zwei Sekunden geschlagen geben. Zu Jahresende gewann er den Valencia Marathon in einer Streckenrekordzeit von 2:04:31 Stunden. Wer mit solchen Leistungen seine Marathon-Karriere eröffnet, kann auf der bekannt schnellen Strecke des Berlin Marathon die 2:04 unterbieten. Am Rennverlauf soll es nicht liegen: Der Veranstalter plant in Absprache mit der Elite und den Tempomachern eine Durchgangszeit von 1:01:30 Stunden beim Halbmarathon. Bei seinem letzten Marathon in London konnte Gebrselassie als Achter allerdings nicht überzeugen.
 

Lilesa kehrt nach bewegten Jahren nach Berlin zurück

Drei weitere Äthiopier suchen in Berlin ihre Siegchance. Der ehemalige VCM-Sieger Sisay Lemma blieb 2018 in Dubai und Ljubliana gleich zweimal unter 2:05 Stunden, setzte aber den Boston Marathon im April mit Platz 30 komplett in den Sand. Birhanu Legese, ebenfalls erst 25, startete in Dubai 2018 ähnlich spektakulär wie Gebrselassie in seine Marathon-Karriere (2:04:15) und zeigte mit seinem Sieg beim Tokio Marathon 2019 in einer Spitzenzeit von 2:04:48 Stunden auf. Damit liegt er auf Rang neun der Weltjahresbestenliste, besser als alle seine Berlin-Konkurrenten. Und Feysa Lilesa kommt nach erstmals seit 2015 nach Berlin, um erstmals seit sieben Jahren und zum erst zweiten Mal überhaupt in seiner Karriere unter 2:05 Stunden zu laufen. Der 29-Jährige hat bewegte Jahre hinter sich. Nach seinem politischen Protest gegen die alte äthiopische Regierung bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio, als er als Silbermedaillengewinner hinter Eliud Kipchoge ins Ziel lief, suchte er in den USA um Asyl an. Monatelang lebte er getrennt von seiner Familie, die später ebenfalls emigrierte. Mittlerweile haben sich die politischen Verhältnisse in seinem Heimatland drastisch verändert und er hat einer Einladung zur Rückkehr eingewilligt. Nun lebt Lilesa wieder in Äthiopien, seiner sportlichen Karriere haben die letzten Jahre aber eher geschadet. Seinem Ansehen in der Marathon-Welt nicht.
Der ursprünglich angekündigte Guye Adola, Zweiter beim Berlin Marathon 2017, steht wie auch Valentin Pfeils Trainingspartner Philipp Baar nicht mehr auf der Startliste des Berlin Marathon 2019. Beide mussten ihre Starts aus Verletzungsgründen absagen.
 

Kandie bester Kenianer im Feld

Die Wahrscheinlichkeit, dass einer der sechs Kenianer sich in die Siegerliste des Berlin Marathon einträgt, ist sehr gering. Der beste ist Felix Kandie, 2014 Sieger des Athen Marathon und 2015 Sieger des Prag Marathon. Zuletzt glänzte der 32-Jährige allerdings mit Rang vier beim Berlin Marathon 2017, mit Rang drei beim Toronto Marathon 2018 und einem starken vierten Platz beim diesjährigen Boston Marathon. Abel Kipchumba, der über eine Klasse-Bestleistung von 59:29 Minuten im Halbmarathon verfügt, und Bethwel Yegon feiern ihr Debüt, Jonathan Korir geht in seinen fünften Marathon, der junge Willy Ngelel ist noch nicht unter 2:10 gelaufen.
 

Valentin Pfeil und Philipp Pflieger werden in einer Gruppe laufen, die das Olympia-Limit von 2:11:30 Stunden zum Ziel hat. © SIP / Johannes Langer
Olympia-Limit: ein kollektives Ziel

Neben dem Kampf um den Sieg wird die flächendeckende Ambition, an das Olympia-Limit von 2:11:30 Stunden heranzulaufen, für Spannung beim Berlin Marathon 2019 sorgen. Neben den Österreichern Valentin Pfeil und Peter Herzog (siehe RunAustria-Bericht) gehören u.a. auch der polnische EM-Silbermedaillengewinner von 2014, Yared Shegumo, der Australier Liam Adams, zuletzt Sechster beim Gold Coast Marathon, der Chinese Dong Guo Jian und natürlich der deutsche Lokalmatador Philipp Pflieger zu dieser Gruppe. „Die Olympia-Norm von 2:11:30 Stunden ist sicherlich ambitioniert, aber man wächst bekanntlich an seinen Herausforderungen. Nach vier Jahren ist es höchste Zeit für eine neue persönliche Bestzeit im Marathon“, so der Olympia-Teilnehmer von Rio 2016, der bei einer persönlichen Bestleistung von 2:12:50 Stunden hält. Der 32-Jährige ist zuletzt aufgefallen, als er sein Buch „Laufen am Limit“ der Öffentlichkeit präsentierte. Der Schweizer Adrien Lehmann kehrt nach zwei Jahren zurück auf die Marathon-Strecke.
 

Finale der World Marathon Majors

Der Berlin Marathon 2019 stellt das Finale der World Marathon Majors Gesamtwertung XII dar. Bei den Männern liegt Eliud Kipchoge mit seinen Triumphen in Berlin 2018 (Weltrekord) und London 2019 uneinholbar in Führung. Theoretisch könnte Legese punktemäßig mit dem Kenianer gleichziehen, wenn er gewinnt. Der Gesamtsieg wird dennoch an Kipchoge gehen. Bei den Frauen steht Brigid Kosgei mit dem Punktemaximum von 50 an der Spitze, Gladys Cherono könnte mit einem weiteren Berlin-Sieg noch mit ihr gleichziehen.
Gleichzeitig endet mit dem Berlin Marathon 2019 auch die erstmals durchgeführte Qualifikation für die Alterklassen-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in London. Über 1.000 Läuferinnen und Läufer haben sich qualifiziert, die Einladungen werden nach dem Berlin Marathon verschickt. „Das überwältigende Echo der Altersklassen-Läufer in aller Welt zeigt das hohe Interesse an dieser Meisterschaft. Das Niveau in der Altersklassen über 40 ist beindruckend hoch“, ist Tim Hadzima, Geschäftsführer der Abbott World Marathon Majors (WMM) zufrieden.
 

Berlin Marathon feiert Teilnehmerrekord

Die 46. Auflage des Berlin Marathon verzeichnet mit 46.983 Anmeldungen von Teilnehmern aus 150 Nationen einen neuen Teilnehmerrekord. Angesichts der Galavorstellung von Eliud Kipchoge im vergangenen Jahr ist in diesem Jahr ein Marathon-Weltrekord unwahrscheinlich. Für bunte Akzente sorgen insgesamt 15 Anträge auf Guinness Weltrekorde. Das Highlight: Der Brite Philip Howard versucht einen Rekord für einen Marathonlauf, verkleidet als Höhlenmensch, aufzustellen.
 
 
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BMW Berlin Marathon
Abbott World Marathon Majors

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