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Diamond-League-Finale und WM-Vorgeschmack

Beim traditionsreichen Meeting „Weltklasse Zürich“ im Zürcher Letzigrund geht es in 16 Disziplinen um den Gesamtsieg in der Diamond League und die entsprechend hohen Siegesprämien von 50.000 US-Dollar (das entspricht rund 45.000 Euro) pro Disziplin. Dank des neuen simplen Formats,…

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Beim traditionsreichen Meeting „Weltklasse Zürich“ im Zürcher Letzigrund geht es in 16 Disziplinen um den Gesamtsieg in der Diamond League und die entsprechend hohen Siegesprämien von 50.000 US-Dollar (das entspricht rund 45.000 Euro) pro Disziplin. Dank des neuen simplen Formats, das im zweiten Jahr in Folge eingesetzt wird, ist der Sieger des Rennens in Zürich automatisch auch der Gesamtsieger der Diamond League 2019. Gleichzeitig sind die Lauf-Entscheidungen im EM-Austragungsort von 2014 bereits ein kräftiger Vorgeschmack auf die Weltmeisterschaften, die in knapp einem Monat in Doha beginnen.
 

Yomif Kejelcha, hier bei der Hallen-WM 2016, muss um seinen WM-Startplatz fürchten. © Getty Images for IAAF / Ian Walton
Der Kampf um die WM-Tickets

Dem 5.000m-Lauf der Männer kommt eine ganz spezielle Bedeutung zu. Erstens ist er das erste Diamond-League-Rennen seit eineinhalb Monaten, weshalb die Standortbestimmung im internationalen Vergleich eine wichtige ist. Zweitens liegen in der Weltbestenliste gleich fünf Äthiopier auf den ersten sechs Plätzen (der sechste ist der aus Äthiopien in den Bahrain emegrierte Birhanu Balew), mit Yomif Kejelcha und Solomon Berihu folgen zwei weitere in den Top-Ten. Daher gestaltet sich der Kampf um einen Startplatz im äthiopischen WM-Team fast so schwierig wie der erwartbare Kampf um die WM-Medaillen in Doha selbst. Der Sieger der Diamond-League-Gesamtwertung 2019 erhält normalerweise einen automatischen Startplatz für die WM, im gegebenen Fall muss allerdings ein Konjunktiv angesetzt werden. Denn da mit Muktar Edris ein Äthiopier Titelverteidiger ist, hat auch er eine Wildcard für die WM und pro Nation darf nur eine Wildcard zusätzlich zu den drei standardisierten Startplätzen eingesetzt werden.
Daher könnte dem Diamond-League-Finale in Zürich die Bedeutung einer Art „äthiopischer Trials“ um die WM-Startplätze zukommen. Das Kuriose ist, dass der mit zwei überzeugenden Siegen in der Diamond-League-Qualifikationsrunde erfolgreichste, Yomif Kejelcha 2019 noch nicht unter 13 Minuten gelaufen ist, weil er bei den schnellen Läufen in Rom und außerhalb der Diamond League in Hengelo nicht am Start war. In Rom siegte Telahun Bekele in einer Zeit von 12:52,98 Minuten einen Wimpernschlag vor Selemon Barega. Mit Hagos Gebrhiwet mischt jedoch ein weiteres Schwergewicht mit, das die Trials über 10.000m vor Barega und Kejelcha gewonnen hat. Möglicherweise starten alle drei in Doha gleich doppelt, möglicherweise muss aber auch einer aus diesem Star-Trio im 5.000m-Lauf zuschauen. Weltmeister Muktar Edris nicht zu nominieren scheint jedenfalls aufgrund dessen schwacher Leistungen im laufenden Jahr leichter als einen der pfeilschnellen Jungen. Allerdings ist Edris jener Mann, dem es als einzigem seit vielen, vielen Jahren gelang, Mo Farah bei einem Meisterschaftsrennen zu schlagen – ein kräftiges Argument.
Bevor der Eindruck von äthiopischen Meisterschaften entsteht, wirken in Zürich auch noch leistungsstarke Läufer aus anderen Nationen mit. Vielleicht nicht alle im Kampf um den Sieg, aber mit Ambitionen auf Spitzenplätzen. Angeführt wir die äthiopische Konkurrenz von Joshua Cheptegei, der in Stanford über zwei Meilen den einzigen nicht-äthiopischen Sieg bei wichtigen Langstreckenrennen dieser Saison schaffte. Außerdem gehört der US-Amerikaner Paul Chelimo dazu, der auf eine wenig konstante Saison mit Höhen (Zweiter in Stanford) und Tiefen (Zwölfter in Shanghai) zurückblickt. Der Brite Andrew Butchart, Europas Bester aus dem Starterfeld in Zürich, ist so gut wie nie zuvor und lief in London eine persönliche Bestleistung von 13:06,21 Minuten. Er nimmt den britischen Meistertitel als positive Emotion mit in die Schweiz. Etwas schneller als Butchart lief Stewart McSweyn im vergangenen Jahr in Brüssel. Nach guten Auftritten nahm der Australier sogar das Wort „WM-Medaille“ in den Mund, ein kühner Traum. Der stärkste Kenianer im Feld ist der 20-jährige Nicholas Kimeli, Zweiter in Hengelo und jeweils Dritter in Oslo (3.000m) und in London, wo keine Diamond-League-Punkte vergeben wurden. Und der bereits angesprochene Birhanu Balew, der zuletzt allerdings mit der Weltklasse nicht mithalten konnte.
Der einzige Ingebrigtsen am Start ist Henrik, neuer norwegischer Rekordhalter über 3.000m. Der 28-Jährige zählt wie Lokalmatador Julien Wanders, der noch nie im Letzigrund gelaufen ist, zu den großen Außenseitern in diesem Rennen, hoffen aber, vom erwartet hohen Tempo profitieren zu können. Wanders und Chelimo sind die jüngsten Verpflichtungen von INEOS als Tempomacher für Eliud Kipchoge bei dessen erträumten sub-2-Marathon in Wien. Aus der Gruppe der Qualifizierten fehlt in Zürich lediglich der Kanadier Mo Ahmed, der durch US-Boy Ben True ersetzt wird.
 

Comeback von Nijel Amos

Mindestens genauso spannend wie die Frage nach dem Gesamtsieger im 800m-Lauf ist jene nach dem körperlichen Befinden von Nijel Amos. Mit Siegen in Doha, Rabat und Monaco sowie dem zweiten Platz in Rom dominierte der 25-Jährige die Saison, doch dann folgte die Muskelverletzung kurz nach dem Start in London. Nicht einmal sechs Wochen später ist Amos zurück auf der internationalen Wettkampfbühne. Wohl auch, um hineinzufühlen, wie weit er körperlich bereits ist. Angesichts dieser Vorgeschichte wäre es eine Überraschung, könnte der Läufer aus Botswana seinen drei Diamond-League-Gesamtsiegen einen weiteren hinzufügen.
Wirft Amos also ein Erbe ab, ist Ferguson Rotich der aussichtsreichste Kandidat. Der 29-Jährige, der 2016 die Gesamtwertung gewinnen konnte, ist in der Form seines Lebens und glänzte zuletzt mit zweiten Plätzen in Lausanne und Monaco sowie dem Sieg in London. Dagegen verlief die Saison für seinen Landsmann Emmanuel Korir noch bei weitem nicht nach Wunsch. Stärker war da Wycliffe Kinyamal, der in Lausanne überraschend gewann und in London Zweiter war. Von der Konkurrenz außerhalb Afrikas überzeugte zuletzt der Kanadier Brandon McBride, der US-Amerikaner Donovan Brazier, der in Rom Amos sensationell besiegte, aber auch Amel Tuka, der aktuell als bester Europäer Fünfter in der Weltjahresbestenliste ist. Der Bosnier hat sich als letzter Läufer, punktegleich mit dem Puerto Ricaner Wesley Vazquez für das Diamond-League-Finale qualifiziert. Ebenso wie Vazquez nicht genügend Punkte konnten die Polen Marcin Lewandowski und Adam Kszczot sammeln. Da alle acht Startberechtigten in Zürich dabei sind, gibt es keine Nachrücker. Als Sieger der Qualifikationswertung hat Rotich Amos um einen Punkt übertrumpft.
 

Genzebe Dibaba gegen das NOP

Die meisten prominenten Abwesenden der vier Lauf-Entscheidungen im Programm gibt es einen Monat vor der WM im 1.500m-Lauf der Frauen. Europameisterin Laura Muir fehlt verletzungsbedingt, Olympiasiegerin Faith Kipyegon ist nicht dabei, weil sie kein einziges Diamond-League-Rennen bestritten hat. Dasselbe gilt für Shelby Houlihan. Der Rest der Weltklasse ist präsent, von den großen Stars sind dies Genzebe Dibaba aus Äthiopien und Meilen-Rekordhalterin Sifan Hassan. Vielleicht kann sich auch Konstanze Klosterhalfen bereits zu dieser Gruppe dazuzählen, zumindest wenn man ihre genialen Leistungen auf den längeren Distanzen der letzten Wochen berücksichtigt. Im 1.500m-Lauf ist sie heuer noch nicht unter vier Minuten gelaufen, der Auftritt in Zürich soll auch Erkenntnisse liefern, welche Distanz sie bei der WM anstrebt. Aktuell deutet alles auf die 5.000m hin, was nicht heißt, dass die wie Hassan im Nike Oregon Project trainierende Deutsche im Letzigrund nicht in den Kampf um die besten Plätze eingreifen könnte.
Direkt von den Afrikaspielen aus Rabat eingeflogen kommt die Marokkanerin Rababe Arafi, die in Shanghai gewann. Qualifikationssiegerin Gudaf Tsegay feierte zwar keinen Sieg, landete aber dreimal in den Top-Drei. Gut in Form waren in den letzten Wochen auch die Kanadierin Gabriela Debues-Stafford, die Schottin Eilish McColgan und Winnie Nanyondo aus Uganda. Für die ehemalige Weltmeisterin Jennifer Simpson ist dieses Rennen mit Sicherheit eine wichtige Standortbestimmung vor den Weltmeisterschaften. Lokalmatadorin und amtierende Junioren-Europameisterin Delia Sclabas und die amtierende U23-Europameisterin Jemma Reekie erhielten vom Veranstalter eine Wildcard fürs Rennen. Die Australierin Linden Hall ersetzt die abwesende Laura Muir.
 

Coburn fordert Kenianerinnen

Die Wahrscheinlichkeit, dass die zukünftigen WM-Medaillengewinnerinnen im 3.000m-Hindernislauf der Frauen in Zürich am Start sind, ist sehr hoch. Schließlich umfasst das Starterfeld die Top-Sieben der Weltjahresbestenliste. Die prominenteste Abwesende ist Courtney Frerichs, die genauso wie Peruth Chemutai auf ein Antreten verzichtet. Genevieve Lalonde aus Kanada und Karoline Bjerkeli Grövdal aus Norwegen freut’s. Die Wahrscheinlichkeit, dass Beatrice Chepkoech erstmals die Diamond-League-Gesamtwertung gewinnt, ist ebenso sehr hoch. Denn die 28-Jährige agierte heuer auf ihrem eigenen Level, nur in Oslo leistete sie sich eine Niederlage gegen Norah Jeruto. Erwischt Chepkoech einen guten Tag, kann keine die Zeiten laufen, die sie anbietet.
Zuletzt zeigte Celliphine Chespol aufsteigende Form, außerdem fuhren Ex-Weltmeisterin Hyvin Kiyeng, Daisy Jepkemei und Winfred Yavi gute Resultate ein. Dieses Umfeld ist ein spannendes für Weltmeisterin Emma Coburn, die in Stanford Zweite und in Oslo Vierte war, jeweils mit guten Leistungen. Durch die vielen starken Kenianerinnen ist bei diesem Rennen die Konkurrenz für die US-Amerikanerin vielleicht sogar größer als bei der WM. Eine wichtige Standortbestimmung ist dieses Rennen auch für Europas Beste Gesa Krause, die sich mit Rang sechs in Birmingham für das Finale qualifiziert hat, aber 2019 noch bei weitem nicht an ihre besten Zeiten herangekommen ist. Marusa Mismas aus Slowenien ist die dritte Europäerin im Rennen.
 

„Crunch-Time“ für Selina Büchel

Im Vorprogramm steht der 800m-Lauf der Frauen auf dem Programm, der für die Schweizer Läuferinnen von zentraler Bedeutung ist. Erstens erhalten gleich vier Lokalmatadorinnen die seltene Gelegenheit eines Startplatzes vor einer herausragenden Kulisse in einem – selbstverständlich – mit 25.000 Zuschauern seit Wochen restlos ausverkauften Stadion. Zweitens kämpft Selina Büchel nach wie vor um das WM-Limit von 2:00,60 Minuten. Nach überstandener Krankheit im Trainingslager, die aber einen schweren Rückschlag bedeutete, hat die 28-Jährige nun wohl noch zwei Chancen vor heimischem Publikum. Am Donnerstag bei „Weltklasse Zürich“ und am Sonntag bei der „Gala die Castelli“ in Bellinzona. Die stärksten Läuferinnen im Feld in Zürich sind die US-Amerikanerin Kate Grace, die Kenianerin Eunice Sum und die zuletzt sehr erfolgreiche Hedda Hynne aus Norwegen. Sum, Weltmeisterin von 2013 und WM-Dritte 2015, kämpft übrigens ebenfalls noch um das WM-Limit. Die Konkurrenz bei den kenianischen Meisterschaften Mitte September dürfte dagegen die leichtere Herausforderung darstellen.
 
 
Weltklasse Zürich

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