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Christina Hering ist bei der 30. Austragung der Universiade ihr größter internationaler Erfolg gelungen. Die bayrische 800m-Spezialistin, die 2017 im WM-Halbfinale von London und 2018 im EM-Halbfinale von Berlin gestanden ist, agierte im 800m-Finale der Frauen im Stadio San Paolo…
Christina Hering ist bei der 30. Austragung der Universiade ihr größter internationaler Erfolg gelungen. Die bayrische 800m-Spezialistin, die 2017 im WM-Halbfinale von London und 2018 im EM-Halbfinale von Berlin gestanden ist, agierte im 800m-Finale der Frauen im Stadio San Paolo mutig und offensiv und belohnte ihre Leistung mit der Silbermedaille. In einer Zeit von 2:01,87 Minuten erreichte sie ihre schnellste seit dem EM-Vorlauf im vergangenen Jahr. Dieser Erfolg dürfte für die hoch gewachsene Management-Studentin an der TU München auch eine Genugtuung sein. In den vergangenen Monaten verlor sie nämlich ihre Nummer-eins-Position auf nationaler Ebene an Katharina Trost. Während Trost in Neapel allerdings im Halbfinale scheiterte, setzte sich Hering in den Ausscheidungsrennen souverän durch und im Finale ihre Strategie perfekt um.
Attacke auf der Gegengerade
Hering platzierte sich am Ende der ersten Runde im durchaus beachtlichen Starterfeld an vierter Position und bereitete in der Kurve aus der Außenposition ihre Attacke vor. Tatsächlich ging die Deutsche entlang der Gegengerade in Führung und versuchte mit ihren langen Schritten einen kleinen Vorsprung herauszuarbeiten, was ihr gelang. Da sie im Endspurt entlang der Zielgerade, nicht unbedingt eine Stärke Herings, kaum an Tempo einbüßte, musste die 24-Jährige lediglich die Australierin Catriona Bisset ziehen lassen. Bisset hatte sich dank starker Leistungen im Vor- und Halbfinallauf in die Favoritenrolle gekämpft, der sie im Finale mehr als gerecht wurde. Dank einer dominanten Darbietung in der Endphase eines taktisch hervorragend geführten Rennens holte sich die 25-Jährige in einer Zeit von 2:01,20 Minuten klar die Goldmedaille. Bisset ist amtierende australische Meisterin im 800m-Lauf. Die Bronzemedaille ging an Docus Ajok aus Uganda in einer Zeit von 2:02,31 Minuten. Dass die einzige Afrikanerin im Finale auf das Stockerl laufen würde, war ebenso keine Überraschung.
Wildes Rennen von Hoffmann
Ein interessantes Rennen lieferte die Schweizer Finalistin Lore Hoffmann ab, die dank eines frenetischen Schlussspurts noch auf Position vier kam. Die 22-Jährige litt unter dem Nachteil des Starts auf der Außenbahn. Ohne visuelle Orientierung an der Konkurrenz erwischte sie bei der Tempowahl das falsche Timing und hatte beim Zusammenschluss ausgangs der Kurve schon einige Meter Rückstand auf das Feld. Diesen machte die Schweizerin zwar wett, die letzte Position im Feld verließ sie erst in der Schlussphase. Mit einer Leistung von 2:02,58 Minuten erzielte sie ihre beste seit dem EM-Halbfinale von Berlin, noch einen Hauch schneller als im Halbfinallauf bei der Universiade 2019. Rang vier bedeutet bei internationalen Meisterschaften stets ein unglückliches, in diesem Fall aber individuell beachtliches Ergebnis. Auch wenn es zu berücksichtigen gibt, dass die höher eingeschätzten Jenna Westaway und Renee Eykens in der ersten Enttäuschung der verpassten Medaille unbewusst oder einfach aus Erschöpfung die letzten Meter nicht mehr im Vollspurt absolvierten. Die Belgierin zählte in Neapel zum Kreis der Favoritinnen, schließlich überzeugte sie bei den Hallen-Europameisterschaften im März mit Rang vier und war vor zwei Jahren U23-Europameisterin.
Rozmys gewinnt 1.500m-Lauf
Im Finale über 1.500m der Männer wurde der Pole Michal Rozmys im Endspurt eines vor allem zu Beginn recht langsam geführten Rennens seiner Favoritenrolle gerecht. Der EM-Vierte im 800m-Lauf von 2018 und U23-EM-Dritte von 2017 im 1.500m-Lauf setzte sich in einer Zeit von 3:53,67 Minuten vor dem Tschechen Jan Fris (3:53,95) Minuten durch. Die Bronzemedaille ging überraschend an den Finnen Joonas Rinne (3:54,02), während sich die lange Zeit führenden Stijn Baeten aus Belgien und Abderezak Khelili aus Algerien mit den Rängen vier und sechs zufrieden geben mussten. Der Deutsche Marius Probst, der mit Medaillenhoffnungen nach Neapel gereist war, fehlte an der Startlinie aufgrund einer Fußverletzung.
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