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Kamworor: Attacke auf Hattrick gegen starke junge Rivalen

Wenn Geoffrey Kamworor am Samstag in Aarhus an die Startlinie des Männer-Rennens der 45. Auflage der Crosslauf-Weltmeisterschaften tritt, haben die Sporthistoriker ihre gespitzten Bleistifte im Einsatz. Der kenianische Allrounder, nebenbei auch Sieger des New York City Marathon 2017 und dreifacher…

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Wenn Geoffrey Kamworor am Samstag in Aarhus an die Startlinie des Männer-Rennens der 45. Auflage der Crosslauf-Weltmeisterschaften tritt, haben die Sporthistoriker ihre gespitzten Bleistifte im Einsatz. Der kenianische Allrounder, nebenbei auch Sieger des New York City Marathon 2017 und dreifacher Halbmarathon-Weltmeister, gewann 2015 in Guiyang und 2017 in Kampala jeweils den Titel und möchte in Aarhus seinen Hattrick vollenden. Drei Crosslauf-WM-Titel in Serie gelangen bisher lediglich den Legenden Kenenisa Bekele (fünf in Serie, sechs insgesamt), Paul Tergat (fünf in Serie) und John Ngugi (vier in Serie, insgesamt fünf). Außerdem ist der Portugiese Carlos Lopes ein dreifacher Titelträger. Bei den Frauen sind die Norwegerin Grete Waitz (vier) und die US-Amerikanerin Lynn Jennings (drei), die einzigen, die dreimal in Folge Crosslauf-Weltmeister wurden. Im Gegensatz zu Kamworor damals allesamt noch im Ein-Jahres-Rhythmus. „Mein Erfolgskapitel im Crosslauf ist noch nicht zu Ende geschrieben“, kündigte Kamworor an. Im Bewusstsein, dass eine Phalanx junger Supertalente aus Ostafrika ihm das Leben schwer machen wird.
 
Crosslauf-Weltmeisterschaften 2019 in Aarhus
Start des Männer-Rennens: Samstag, 30. März 2019 um 14 Uhr
Titelverteidiger: Geoffrey Kamworor (Kenia)
Titelverteidiger Nationenwertung: Äthiopien
 

Geoffrey Kamworor bei seinem Triumph bei der Halbmarathon-WM in Valencia 2018. © IAAF / Jean Pierre Durand
 

Der Titelverteidiger – Geoffrey Kamworor

Seit dem Titelgewinn in Kampala hat Geoffrey Kamworor gerade einmal zwei nennenswerte Crosslauf-Rennen bestritten – nämlich bei den kenianischen Meisterschaften 2018 und 2019. Die deftige Niederlage mit Rang fünf bei den diesjährigen Trials, bei der einige einen Bluff sahen, ist ein negatives Vorzeichen, das vielleicht andere beunruhigen könnte. Nicht aber den 26-Jährigen, der schon vielfach eindrucksvoll nachgewiesen hat, dass er am Tag X den Druck standhält und seine beste Leistung abrufen kann. Auch vor seinen Titelgewinnen 2015 und 2017 lag er bei den Trials nicht vorne.
Kamworors Leistungspotenzial ist ein grandioses. „Ich mache mir keine Sorgen um meine Verfassung. Wir haben ein gutes Team und ich bin sehr zuversichtlich, meinen Titel verteidigen zu können“, sagt Kamworor dem kenianischen Medium „The Star“. Doch der Kenianer muss sich auf die wohl härteste Konkurrenz bei Crosslauf-Weltmeisterschaften in seiner Karriere einstellen. Angesichts der prächtigen Besetzung setzen einige Experten das Männer-Rennen am Samstag sogar in den Kontext legendärer Entscheidungen in der Laufsport-Geschichte.
 

Der Leidgeprüfte von Kampala – Joshua Cheptegei

Die Crosslauf-WM 2017 wird immer mit einer Episode verbunden bleiben. Joshua Cheptegei, damals 20 Jahre jung, setzte sich während der zweiten Rennhälfte ab und führte vor dem frenetischen Heimpublikum mit klarem Vorsprung, ehe er wenige Hundertmeter vor dem Ziel komplett einbrach und bis auf Rang 30 zurückfiel. Das hoffnungsvolle Talent starb als Beinahe-Volksheld einen sinnbildlichen Märtyrer-Tod. Doch Cheptegei hat aus seiner Erfahrung schnell gelernt und kam 2017 bei den Weltmeisterschaften im 10.000m-Lauf dem großen Mo Farah nahe. Nach einigen hervorragenden Auftritten im Straßenlauf, unter anderem sein 15km-Weltrekord in Nijmegen, scheint der 22-Jährige reif für seinen ersten WM-Titel. Vor zwei Jahren soll er laut einer Aussage seines Managers Kamworor an der Startlinie gesagt haben: „It’s you against me!“
„Ich werde in guter Form an den Start gehen und hoffe, eine Medaille für mein Land gewinnen zu können“, so Cheptegei. Eine Schrecksekunde erlebte er im Dezember, als er unverschuldet in einem Autounfall involviert war. Seine leichten Verletzungen sind aber längst auskuriert. Man darf gespannt sein, welche Ansage der zweifache Goldmedaillengewinner bei den Commonwealth Games 2018 dieses Mal an Titelverteidiger Kamworor richtet.
 

Joshua Cheptegei gegen Geoffrey Kamworor – so lautete das Duell 2017. © SIP / René van Zee
 

Der Junioren-Weltmeister – Jacob Kiplimo

Geoffrey Kamworor startete seine großartige Karriere als Junioren-Weltmeister im Crosslauf 2011. Sechs Jahre später tat es ihm Jacob Kiplimo gleich und feierte vor heimischem Publikum in Ugandas Hauptstadt Kampala einen umjubelten Triumphzug. Auch 2019 wäre der 19-Jährige noch in der Junioren-Klasse startberechtigt, doch der Ugander fühlt sich zu höherem berufen und bildet gemeinsam mit Joshua Cheptegei die Doppelspitze eines starken Teams Uganda, das die großen ostafrikanischen Hochburgen Kenia und Äthiopien auch in der Teamwertung attackieren will. An Selbstvertrauen dürfte es dem Youngster nicht mangeln: Fünf hochkarätige Crossläufe auf europäischem Boden gewann Kiplimo in diesem Jahr. Unter anderem besiegte er Cheptegei in Sevilla und bei den nationalen Vorausscheidungen klar. Einen so jungen Crosslauf-Weltmeister hat es noch nie gegeben.
 

Kenias Nummer zwei – Rhonex Kipruto

Vielleicht kommt der schärfste Rivale für Geoffrey Kamworor aus dem eigenen Lager. Rhonex Kipruto ist im Crosslauf ein recht unbeschriebenes Blatt, es ist seine WM-Premiere. Allerdings gewann er den Crosslauf in Elgoibar vor Selemon Barega und einen gut besetzten in Eldoret. Der 19-Jährige gilt als Rohdiamant der kenianischen Talentschmiede und hat in jungen Jahren schon einige grandiose Leistungen erzielt. Mit seiner Zeit von 26:46 Minuten über zehn Kilometer (Prag 2018) rückte er Weltrekordhalter Leonard Komon bis auf zwei Sekunden nahe und ist der erst zweite 10km-Läufer, der schneller als 27 Minuten war. Am Samstag stehen genau zehn Kilometer auf dem Programm, allerdings nicht flach, sondern hügelig und schwer. Ein weiteres Referenzresultat: Kipruto gewann den 10.000m-Lauf bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2018 in Tampere mit 20 Sekunden Vorsprung auf Jacob Kiplimo. Eine Verletzung im Winter lässt ein Fragezeichen über seiner Verfassung schweben.
 

Der „Blecherne“ – Selemon Barega

Äthiopiens größte Hoffnung auf den ersten Crosslauf-WM-Titel seit Imane Mergas Sieg 2011 ist Selemon Barega. Der 19-Jährige ist einer der größten Talente des Laufsports und bereits jetzt einer der schnellsten 5.000m-Läufer aller Zeiten. Bei internationalen Meisterschaften handelte der Äthiopier bisher allerdings lediglich mit Zitronen. Einem guten fünften Platz bei den Weltmeisterschaften von London folgten 2018 zwei große Enttäuschungen: die Ränge vier bei den Junioren-Weltmeisterschaften von Tampere und bei den Afrikameisterschaften in Nigeria. Diese Scharte gilt es für ihn, in Aarhus gegen starke ostafrikanische Konkurrenz auszuwetzen. Gewinnt er, wäre er wie Kiplimo der jüngste Crosslauf-Weltmeister der Geschichte. Ein großer Nachteil könnte für den 5.000m-Spezialist die Distanz von zehn Kilometern sein.
 

Die weiteren Kenianer

Zu den Medaillenkandidaten gehören alle weiteren Kenianer, die eine Startnummer bekommen. Denn Athletics Kenya hat sicherheitshalber gleich acht Läufer gemeldet, sechs werden an den Start gehen. Darunter befinden sich der kenianische Crosslauf-Meister Amos Kirui. „Ich will mit zwei Medaillen um den Hals aus Dänemark zurückkehren“, wünscht sich der in Japan lebende Kirui. Er soll genauso wie Rodgers Kwemoi einen maßgeblichen Beitrag dafür leisten, dass Kenia erstmals acht Jahren wieder die Nationenwertung gewinnt. Bei den letzten drei Gelegenheiten lag jeweils Äthiopien vorne. Kamworor ist die starke Konkurrenz bewusst: „Unsere Brüder, die für die USA starten, die Äthiopier und die Läufer aus Uganda werden uns das Leben schwer machen.“ Dennoch gehört den Kenianern die Favoritenrolle. Die Verantwortlichen zeigten sich nach dem gemeinsamen Vorbereitungstrainingslager zufrieden. Dort hat der kenianische Verband laut Informationen der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua auch gezielte Anti-Doping-Kampagnen durchgeführt haben. „Wir wollen ohne Betrug gewinnen!“, gab Jack Tuwei, Präsident von Athletics Kenya die Marschrichtung vor. Störgeräusche produzierte eine Wutrede von Verbands-Vize-Präsident Paul Mutwii, nachdem eine Großzahl von Athleten zu einem Vorbereitungsmeeting in Nairobi unentschuldigt nicht erschienen war.
Äthiopien, das über eine fundierte Crosslauf-Tradition im Land verfügt, schickt ein junges Team ins Rennen, das sich bei den Trials mit Überraschungssieger Mogos Tuemay qualifiziert hat. Daher könnte Uganda mit Thomas Ayeko und Albert Chemutai neben den beiden Stars Joshua Cheptegei und Jacob Kiplimo der größte Herausforderer Kenias im Kampf um Team-Gold sein. Birhanu Balew (Bahrain) und Aron Kifle (Eritrea), vor zwei Jahren Fünfter, wollen in den Kampf um die Einzelmedaillen eingreifen.
 

Die kenianischen Amerikaner

Ein starkes Aufgebot schickt das Team USA ins Rennen. Emmanuel Bor, Hillary Bor, Leonard Korir, Shadrack Kipchirchir und Stanley Kebenei stammen allesamt aus Kenia und hoffen, sich mannschaftlich so stark zu präsentieren, dass in der Nationenwertung der Sprung auf das Stockerl gelingt. Das gelang den US-Amerikanern im laufenden Jahrhundert zweimal: 2001 und 2013. Auch der von Balew angeführt Bahrain schielt in Richtung Medaillenplätze in der Nationenwertung.
 

Die wenigen Europäer

Spitzensportlich werden die Europäer eine untergeordnete Rolle spielen, leider auch in der Breite. Nur zwölf europäische Nationen (31 Athleten) sind im Männer-Rennen vertreten. Der amtierende Europameister Filip Ingebrigtsen fehlt genauso wie sein Stellvertreter Isaac Kimeli. Die bei den Europameisterschaften im Dezember best platzierten Athleten am WM-Start sind Bronzemedaillengewinner Aras Kaya (Türkei) und Napoleon Solomon (Schweden). Der frisch gebackene Landesmeister Yuta Bando führt das japanische Sextett an. Der amtierende Südamerikameister José Luis Rojas führt das peruanische Quartett an – die diesjährigen Südamerika-Meisterschaften fanden in Ecuador auf einer Meereshöhe von 3.200 Metern statt, Aarhus liegt 3.100 Meter näher am Wasserspiegel. Die Australier müssen verletzungsbedingt auf ihren stärksten Läufer, Patrick Tiernan (WM-13. vor zwei Jahren) verzichten. Dennoch ist mit Stewart McSweyn ein „Aussie“ Favorit auf die beste Platzierung eines nicht in Afrika geborenen Läufers – weit außerhalb der Medaillenränge natürlich.
 
 
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Leichtathletik-Weltverband (IAAF)

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