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IAAF wehrt sich gegen Anschuldigungen im Fall Semenya

Anfang letzter Woche sah sich der Leichtathletik-Weltverband (IAAF) gezwungen, eine öffentliche Erklärung auszusenden. „Die IAAF klassifiziert DSD (Differences of Sexual Development)-Athleten nicht als Männer. Ganz im Gegenteil: Wir akzeptieren ihr Geschlecht fraglos und erlauben ihnen einen Start in der weiblichen…

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© getty images
Anfang letzter Woche sah sich der Leichtathletik-Weltverband (IAAF) gezwungen, eine öffentliche Erklärung auszusenden. „Die IAAF klassifiziert DSD (Differences of Sexual Development)-Athleten nicht als Männer. Ganz im Gegenteil: Wir akzeptieren ihr Geschlecht fraglos und erlauben ihnen einen Start in der weiblichen Leistungsklasse. Dazu ist eine Reduktion des Testosteron-Spiegels in ihren Körpern notwendig, um einen fairen Wettbewerb in der weiblichen Klasse sicherzustellen“, heißt es in diesem Statement. „The Times of London“ hatte davor eine andere Darstellung gewählt und die IAAF bezichtigt, hyperandrogyne Athleten als Männer einzustufen.
 

Ungerechtigkeit in der weiblichen Kategorie

Seit Jahren leidet die weibliche Leichtathletik unter einer aus der Perspektive vieler Athletinnen und auch aus der Perspektive der IAAF unter der Leitung von Präsident Sebastian Coe Ungerechtigkeit im Wettbewerb. Tatsächlich dominieren Frauen mit natürlich bedingtem, höheren Testosteron-Spiegel einzelne Disziplinen wie den 800m-Lauf der Frauen. Wissenschaftliche Befunde auf Basis der Resultate bei den Olympischen Spielen 2016 sind existent für diese Behauptung. Die Südafrikanerin Caster Semenya ist die bekannteste Athletin, die sich zwischen den klassischen Geschlechtsdefinitionen von Frau und Mann bewegt. Sie, die indische Sprinterin Dutee Chand und in letzter Konsequenz auch der Oberste Internationale Sportsgerichthof (CAS) empfanden die alte Regelung der Hormontherapie als nicht mit den Menschenrechten vereinbar. Semenya, die seither von Erfolg zu Erfolg lief und kein einziges 800m-Rennen verlor, fürchtet sich vor dem Stichtermin, wenn die neue IAAF-Regelung der künstlichen Testosteron-Reduktion von der obersten Gerichtsinstanz gebilligt werden könnte. Es wäre das Ende einer seit Ende 2015 andauernden Ära.
 

CAS-Urteil am 26. März

Seit 1. November ist das neue IAAF-Gesetz gültig, der Termin der CAS-Urteilsverkündung rückt immer näher, auch wenn die Sportrichter in Lausanne als Folge der durch den südafrikanischen Leichtathletik-Verband (ASA) eingebrachten Berufung einige Wochen Aufschub gewährten. Am 26. März soll ein bindendes Gerichtsurteil fallen. Dann sollte geklärt sein, ob die von der IAAF definierte Testosteron-Wert-Grenze als Teilnahme-Beschränkung an Frauen-Wettkämpfen rechtlich einwandfrei ist. Die von der IAAF in Auftrag gegebene Studie, an deren Resultate sich die über ein Jahr arbeitende Taskforce in der Neuformulierung der Regelung stützt, wurde von internationalen Sportwissenschaftlern bereits heftig kritisiert. Die Menge an Testosteron im Körper definiert zu einem überwiegenden Teil den biologisch bedingten Unterschied in der sportlichen Leistungsfähigkeit zwischen Männern und Frauen – wie der australische Wissenschaftler David Handelsman in einem wissenschaftlichen Dokument für die IAAF anschaulich an Zahlen festhält.
 

Mit weiblichem Hormon-Level an den Start von Frauen-Rennen

Die IAAF, die das CAS-Urteil akzeptieren wird, erhöht einen Monat vor dem Urteilsspruch in dieser delikaten Angelegenheit den Druck. Sie erinnert daran, dass die weibliche Kategorie im Sport geschützt werden müsse, um eine Gleichstellung der Geschlechter zu garantieren. Andernfalls wäre die nächste Generation an Sportlerinnen gefährdet. In einer neuerlichen Aussendung zitiert die IAAF wissenschaftliche Befunde und Einschätzungen von prominenten Experten, die mit teils flammenden Plädoyers die weibliche Kategorie verteidigen und für die IAAF vor dem CAS aussagen werden.
Eine schwedische Studie unter der Leitung von Angelica Linden Hirschberg vom Karolinska Institut der Universität in Stockholm (2017 veröffentlicht im British Medical Journal) kam in einer Langzeitstudie an über 200 sportlichen Menschen, darunter knapp die Hälfte schwedische Olympia-Teilnehmer, zur Erkenntnis, dass körpereigene Androgene im direkten Zusammenhang zwischen kräftigeren Körpern und höherer Leistungsfähigkeit stehen.
Die Kanadierin Joanna Harper ist selbst Transsexuelle und Sportlerin. Seit einigen Jahren engagiert sie sich auch als Beraterin für das IOC für einen fairen Wettbewerb im Frauensport und stellt sich damit gegen hyperandrogyne Athletinnen. Im Zuge einer Hormontherapie hat sie am eigenen Leib erfahren, dass ihre sportliche Leistungsfähigkeit um rund 12% gesunken ist – ziemlich genau jener Unterschied, der im Vergleich männlicher und weiblicher Leistungsfähigkeit zu erörtern ist. Harper unterstützte mit ihrer Expertise auch die IAAF. „Wer in der weiblichen Kategorie an den Start gehen will, sollte das mit einem weiblichen Hormon-Level tun“, findet sie.
Der US-amerikanische Mediziner Richard Auchus von der Univerity of Michigan sieht vier Lösungsansätze, um absolute Fairness zu erzielen: Erstens die weibliche Kategorie zu streichen, zweitens die weibliche Kategorie für all jene zu öffnen, die sich weiblich fühlen. Drittens eine demokratische Entscheidung unter Sportlerinnen durchzuführen, deren Ergebnis aufgrund der klaren Unterzahl von hyperandrogynen Athletinnen klar wäre. Und viertens, eine medizinische Lösung zur Verbesserung der Chancengleichheit.
 

Lex Semenya?

Ungeachtet der Argumentation des Leichtathletik-Weltverbandes bekämpft Caster Semenya mit Unterstützung des südafrikanischen Leichtathletik-Verbandes und praktisch des gesamten südafrikanischen Sports die Ziele der IAAF. Semenya sieht sich konfrontiert mit einer Regelung, die spezifisch auf sie abzielt. Denn ausgerechnet ihre Distanzen (400m bis Meile) sollen unter der neuen Regelung fallen, andere nicht. Das liegt daran, dass die IAAF nur von einigen Disziplinen wissenschaftliche Analysen eingefordert hat. Prominente Unterstützung erhielt Semenya unlängst von Tennis-Legende Martina Navratilova, die in ihrer Kolumne in der „Sunday Times“ festhielt: „Wenn Sprints und Langdistanzen von der neuen Regelung ausgeklammert bleiben, ist das eine klare Diskriminierung gegen die Person Semenya.“ Für die weiteren Ausführungen, die an dieser Stelle bewusst nicht zitiert werden, steht die neunfache Wimbledon-Siegerin in sozialen Medien im Kreuzfeuer der Kritik.
Semenya, „zweifelsohne eine Frau“, wie ihre Anwälte festhalten, fühlt sich diskriminiert und in den Frauenrechten, die auch für sie gelten müssen, eingeschränkt. Den Menschenrechten der Vereinten Nationen entspräche der IAAF-Entwurf nicht, sind Semenyas Anwälte überzeugt. „Ich will laufen, so wie ich geboren bin. Ich bin Caster Semenya, eine Frau und ich bin schnell“, untermalt die zweifache Olympiasiegerin. Tokozile Xasa, südafrikanische Sportministerin, schimpfte letzte Woche öffentlich über die „Diskrimierung“ ihrer Landsfrau: „Das ist ein künstlicher Eingriff in den weiblichen Körper, in das weibliche Wohlbefinden sowie in die wahre Identität und private Persönlichkeit der Athletinnen!“ So wird sie im kenianischen Radio „Capital FM“ zitiert.
 
 
IAAF-Statement

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