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Mary Keitanys historische zweite Hälfte

Ein Marathon besteht aus zwei Halbmarathon-Hälften, manchmal aus vergleichbar schnellen, manchmal aus unterschiedlichen, mitunter mit Negativ-Splits. Der Begriff „Negativ-Split“ ist ein zu schwacher Begriff für die historische Leistung in der zweiten Marathon-Hälfte, die Mary Keitany auf dem Weg zu ihrem…

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Ein Marathon besteht aus zwei Halbmarathon-Hälften, manchmal aus vergleichbar schnellen, manchmal aus unterschiedlichen, mitunter mit Negativ-Splits. Der Begriff „Negativ-Split“ ist ein zu schwacher Begriff für die historische Leistung in der zweiten Marathon-Hälfte, die Mary Keitany auf dem Weg zu ihrem vierten Sieg beim New York City Marathon ablieferte. Alles begann mit einer moderaten ersten Hälfte nach New-York-City-Marathon-Art in 1:15:50 Stunden. Dann lief die Kenianerin, die bei ihren vier Siegen am „Big Apple“ noch nie so starke Gegnerinnen hatte, die Konkurrenz in Grund und Boden. 3:14 Minuten nahm sie Vivian Cheruiyot ab, die sie in London noch entzaubert hatte. 1:06:58 Stunden dauerte die zweite Hälfte und war damit um fast neun Minuten schneller als die erste. Trotz des langsamen Auftakts erzielte die 36-jährige Kenianerin bei optimalen Bedingungen die zweitschnellste Siegerzeit der Geschichte – schneller war lediglich Margaret Okayo bei ihrem nun 15 Jahre alten Streckenrekord. Sie brauchte damals 2:22:31 Stunden, Keitany finishte gestern in 2:22:48 Stunden, was zu Halbzeit des Rennens unmöglich erschien, und sammelte ein Preisgeld von 145.000 US-Dollar (das entspricht rund 127.000 Euro) ein. Also war am Ende des Tages beim New York City Marathon alles wie (fast) immer: Mary Keitany dominierte die zweite Hälfte und triumphierte mit einem riesigen Vorsprung. Mit Triumph Nummer vier ist die Kenianerin nun die Nummer zwei in der ewigen Bestenliste hinter Grete Waitz, deren neun Erfolge Keitany (wohl) nicht erreichen kann.
 
Der RunAustria-Bericht des Männer-Rennens: Hochspannender Dreikampf zu Desisas Gunsten
 

© NYRR / Giancarlo Colombo
Eine Leistung zum Staunen

Zur Einordnung dieser gigantischen Leistung:

  • Keitany Zeit von 1:06:58 Stunden in der zweiten Rennhälfte ist nur gut zwei Minuten langsamer als der Weltrekord, 47 Sekunden langsamer als der Halbmarathon-Weltrekord in nicht von Männern gepacten Rennen.
  • Nur zwei Teilnehmerinnen am New York City Marathon (Netsanet Gudeta und Mamitu Daska) können eine bessere Halbmarathon-Bestleistung aufweisen als Keitanys zweite Marathon-Hälfte (sie selbst natürlich auch, Anm.).
  • Nur vier Europäerinnen haben in der Geschichte der Leichtathletik einen schnelleren Halbmarathon auf der Visitenkarte.
  • Keitany hätte auf der zweiten Marathon-Hälfte den US-amerikanischen Landesrekord im Halbmarathon (1:07:25, Molly Huddle), den japanischen (1:07:26, Kayoko Fukushi), deutschen um eine Minute (1:07:58, Uta Pippig), den Schweizer (1:09:29, Martina Strähl) sowie den österreichischen (1:11:34, Andrea Mayr) locker verbessert. Und das alles mit 21,1 Kilometern Einlaufen.

Dementsprechend euphorisch wird über eines der vielen Meisterstücke in der Karriere von Mary Keitany in der internationalen Presse genauso wie in der Szene selbst berichtet. Die US-amerikanische Läufer-Plattform „Let’s Run“, die durchaus eine breite Palette von Superlativen im Repertoire hat, sprach von „einem Rennen für die Ewigkeit“. Shalane Flanagan lobte: „Sie ist definitiv eine der größten Marathonläuferinnen der Geschichte. Die Art und Weise, wie sie den Wettbewerb bestreiten kann, vor allem in den finalen Phasen, ist unglaublich. Sie ist eine Ausnahmeathletin, die gefeiert gehört.“ Worte, die der dieses Mal drittplatzierten US-Amerikanerin leicht fielen, zumal sie vor exakt einem Jahr Mary Keitany in einem seltenen Moment der Schwäche besiegen konnte. Interessant ist auch, dass der Vorjahressiegerin folgender Satz noch über die Lippen huschte: „Ich habe nicht die physischen Fähigkeiten eine Antwort für diese Leistung zu finden.“ Boston-Marathon-Siegerin Desiree Linden fand ebenfalls keine Worte für Keitanys Auftritt und wiederholte mehrmals „incredible“ (vgl. Let’s Run.com).
 

Demonstration im Alleingang

Mary Keitanys Fazit war ein sehr nüchternes: „Ich wollte nicht zu schnell beginnen, um am Ende nicht leiden zu müssen. Den Streckenrekord hatte ich gar nicht im Hinterkopf, ich wollte ein sehr schönes Rennen bestreiten.“ Gelungen! Nach 15 Kilometern Bummeltempo mit durchschnittlich deutlich über 3:30 Minuten pro Kilometer nahm das Feld erstmals etwas Tempo auf. Nach 1:15:50 Stunden war die erste Hälfte vorbei, als die knapp 50 Kilogramm leichte Kenianerin das Zepter in die Hand nahm und die Frequenz auf bis zu 195 Schritte pro Minute erhöhte (vgl. Gazzetta dello Sport). Sie nahm die überraschende Tempoverschärfung von Netsanet Gudeta bei Kilometer 22 auf und drittelte zwischen dem Halbmarathon und der Zwischenzeit bei Kilometer 25 die ehemals neunköpfige Spitzengruppe. Die Äthiopierinnen Rahma Tusa, Siegerin des Rom Marathon, und Gudeta in ihrem zweiten Marathon versuchten Keitanys Tempo mitzugehen. Beide büßten später dafür. Nach einem 5km-Abschnitt in einer unfassbaren Teilzeit von 15:19 Minuten (!) hängte die spätere Siegerin ihre beiden äthiopischen Rivalinnen ab. Tusa lag bei Kilometer 35 noch knapp auf Rang zwei, verlor bis zum Ziel drei Positionen und wurde immerhin ansprechende Fünfte. Die Halbmarathon-Weltmeisterin lag bei Kilometer 35 nur mehr auf Platz sechs, dann ging das Gas völlig aus. Bei Kilometer 37 wurde sie auf Platz zehn geführt, unmittelbar darauf warf sie völlig erschöpft das Handtuch. Eine bittere Lehrstunde!
 
Keitanys Teilzeiten: 1:05:50 und 1:06:58 Stunden (Halbmarathons)
18:45 / 18:22 / 18:03 / 16:59 / 16:14 / 15:19 / 15:34 / 16:13 (5km-Abschnitte) / 7:19
 
Keitanys irres Tempo hielt an: Zwischen Kilometer 30 und Kilometer 35 brauchte sie nur 15:34 Minuten, bis zu Kilometer 40 16:13 Minuten. Zu diesem Zeitpunkt hatte die mittlerweile zweitplatzierte Vivian Cheruiyot bei ihrem New-York-Debüt bereits rund drei Minuten Verspätung. Der Rest war die Vollendung einer Demonstration, die in den Straßen von New York bisher nur der legendären Norwegerin in einer ganz anderen Epoche des Laufsports gelungen war. Der vierte Sieg in New York bestimmt die Realisierung eines wichtigen Ziels, mit dem Traum vom Weltrekord und einer Olympischen Goldmedaille warten noch Herausforderungen auf die routinierte Kenianerin, die mit ihren Auftritten an den unglaublichen Leistungen der Weltrekordhalterin Paula Radcliffe kratzt.
 

© NYRR / Giancarlo Colombo
Platz zwei das Maximum

Vivian Cheruiyot wollte die große Herausforderin von Mary Keitany sein, am Ende musste die Olympiasiegerin im 5.000m-Lauf neidlos anerkennen, dass an diesem Tag nicht mehr als Rang zwei drin war. Die Siegerin des Frankfurt Marathon 2017 und London Marathon 2018 beantwortete Keitanys unglaubliches Tempodiktat nicht und konzentrierte sich auf sich selbst. Nach zwei Dritteln der Gesamtdistanz löste sich die 35-Jährige vom amerikanischen Duo Shalane Flanagan und Molly Huddle und sammelte die zurückfallenden Äthiopierinnen ein. Eine humane zweite Marathon-Hälfte von 1:10:12 Stunden – wahrlich keine schlechte – führte zu Position zwei in 2:26:02 Stunden. Anschließend sprach Cheruiyot von Schmerzen im Knie und an der Wade, die von einer muskulären Verletzung im Training herstammten. „Ich muss mit dem zweiten Platz sehr froh sein“, sagte sie.
 

Stark bem Heimspiel

Auch wenn Shalane Flanagan und Desiree Linden diesmal keine Wundertaten vollbringen konnten, zeigte das US-amerikanische Team beim New York City Marathon eine starke Leistung. Shalane Flanagan lief neun Sekunden schneller als bei ihrem sensationellen Vorjahressieg und belegte den starken dritten Platz (2:26:22). Auch die viertplatzierte Molly Huddle meldete sich nach der Enttäuschung von Boston 2018 prächtig zurück: Auch wenn der Sprung auf das Podest dieses Mal misslang, bedeutete die Zeit von 2:26:44 Stunden eine Verbesserung der persönlichen Bestleistung um eineinhalb Minuten. Desiree Linden belegte hinter Rahma Tusa den sechsten Platz in 2:27:51 Stunden. Es folgte Allie Kieffer, im Vorjahr Sensations-Fünfte aus dem Nichts, die erneut ihre Fähigkeiten in der Renneinteilung unter Beweis stellte. Nach rund 15 Kilometer hatte sie den Kontakt zur Spitzengruppe verloren, fiel deutlich aus den Top-Ten und arbeitete sich auf den letzten sieben Kilometern noch um einige Positionen vor.
Europäische Spitzenergebnisse gab es beim New York City Marathon 2018 keine. Die italienische Vorjahres-Sechste Sara Dossena gab über sozialen Netzwerken ihren kurzfristigen Startverzicht aufgrund einer Verletzung bekannt, EM-Medaillengewinnerin Eva Vrabcova-Nyvltova fehlte ebenso. Die Australierin Lisa Weightman zeigte ein gutes Rennen und wurde in einer Zeit von 2:29:11 Stunden Achte.
 
Der RunAustria-Bericht des Männer-Rennens: Hochspannender Dreikampf zu Desisas Gunsten
 

Ergebnis New York City Marathon 2018 der Frauen

1. Mary Keitany (KEN) 2:22:48 Stunden
2. Vivian Cheruiyot (KEN) 2:26:02 Stunden
3. Shalane Flanagan (USA) 2:26:22 Stunden
4. Molly Huddle (USA) 2:26:44 Stunden
5. Rahma Tusa (ETH) 2:27:13 Stunden
6. Desiree Linden (USA) 2:27:51 Stunden
7. Allie Kieffer (USA) 2:28:12 Stunden
8. Lisa Weightman (AUS) 2:29:11 Stunden
9. Mamitu Daska (ETH) 2:30:31 Stunden
10. Belaynesh Fikadu (ETH) 2:30:47 Stunden
11. Stephanie Bruce (USA) 2:30:59 Stunden
12. Roberta Groner (USA) 2:31:01 Stunden
13. Gerda Steyn (RSA) 2:31:04 Stunden
14. Carrie Dimoff (USA) 2:31:12 Stunden
15. Samantha Bluske (USA) 2:32:04 Stunden
16. Sydney Devore (USA) 2:32:43 Stunden
17. Brittany Charboneau (USA) 2:36:35 tunden
18. Sarah Sellers (USA) 2:36:37 Stunden
19. Eva Almkvist (SWE) 2:36:48 Stunden
20. Lydia O’Donnell (NZL) 2:40:52 Stunden
 
 
New York City Marathon

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