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Die talentierte deutsche Läuferin Alina Reh hat zum zweiten Mal in Folge den Bridgestone Great 10K Berlin gewonnen und dabei trotz suboptimaler äußerer Bedingungen mit hohen Herbst-Temperaturen und teils störendem Wind eine neue persönliche Bestleistung erzielt. Damit stellte die 21-Jährige…
Die talentierte deutsche Läuferin Alina Reh hat zum zweiten Mal in Folge den Bridgestone Great 10K Berlin gewonnen und dabei trotz suboptimaler äußerer Bedingungen mit hohen Herbst-Temperaturen und teils störendem Wind eine neue persönliche Bestleistung erzielt. Damit stellte die 21-Jährige eine Woche nach dem Halbmarathon in Köln mit einem „Hausrekord“ in ihrem letzten Saisonrennen ihre hervorragende Spätform vor heimischem Publikum erneut unter Beweis.
Überholmanöver bei Kilometer acht
Es war die Kenianerin Gladys Kimaina, die die Anfangsphase des Rennens dominierte und den ersten kenianischen Sieg in Berlin seit 2015 anvisierte. Doch Verfolgerin Alina Reh hatte sich das Rennen besser eingeteilt und überholte ihre Hauptkonkurrentin bei Kilometer acht. Im Finale war die EM-Vierte über 10.000m klar die Schnellere und siegte in einer persönlichen Bestleistung von 31:23 Minuten – damit war sie um 15 Sekunden schneller als bei ihrem Sieg im Vorjahr, der bis dato als schnellster 10km-Lauf in der Statistik stand. Die amtierende Crosslauf-Europameisterin der Altersklasse U23 verabschiedete sich mit einem strahlenden Siegerlächeln in eine Trainingspause, ehe die Vorbereitung auf die Wintersaison beginnt. „Läufe auf der Straße gefallen mir sehr gut und sogar besser als Rennen auf der Bahn. Die Atmosphäre ist toll, jeder wird angefeuert“, kommentierte Reh auf der Website des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV).
Deutsche U23-Bestleistung
Wie gut ihre Leistung in Berlin ist, zeigt die statistische Einordnung. Als zweitbeste Europäerin hinter der Französin Clémence Calvin liegt Reh nun auf Platz 14 der Weltjahresbestenliste im 10km-Straßenlauf. In der ewigen deutschen Bestenliste war lediglich Rekordhalterin Irina Mikitenko (30:57 Minuten) jemals schneller, den nationalen Bestwert der Altersklasse U23 besitzt Reh. Apropos 23: Mit 23 Sekunden Rückstand erreichte Kimaina das Ziel auf Platz zwei.
Schweizer Rekord durch Schlumpf
Im Kampf um den dritten Podestplatz setzte sich die Schweizerin Fabienne Schlumpf in einer Zeit von 32:01 Minuten mit 13 Sekunden Vorsprung auf die polnische Straßenlauf-Spezialisitin Karolina Nadolska durch. Diese Leistung bedeutete eine Verbesserung ihrer persönlichen Bestleistung, gleichbedeutend mit dem Schweizer Landesrekord, um sechs Sekunden. Damit rundete die 27-Jährige eine für sie mit EM-Silber im 3.000m-Hindernislauf enorm erfolgreiche Saison ab und konzentriert sich nun auf ihr nächstes großes Ziel – die Crosslauf-EM im Dezember im holländischen Tilburg.
Unbeschriebenes Blatt triumphiert bei den Männern
Bei den Männern brillierte der Kenianer Vincent Kibet. Bei seinem ersten Rennen außerhalb der Landesgrenzen seiner Heimat attackierte der 19-Jährige nach rund sechs Kilometer und überrumpelte mit diesem Manöver Titelverteidiger und Top-Favorit Mathew Kimeli. Die Überraschung endete in einer grandiosen Zeit. Die Siegerleistung von 27:21 Minuten war unglaubliche 2:24 Minuten schneller als die bisher vom Leichtathletik-Weltverband (IAAF) registrierte Bestleistung im 10km-Straßenlauf, welche von einem Rennen in Kabarak in Kenia aus dem Juli stammt, und gleichzeitig die fünftschnellste Zeit des laufenden Jahres. Sensationssieger Kibet, dem ein erster beeindruckender Eintrag auf seiner Visitenkarte glänzend gelang, verwies Mathew Kimeli (27:38) und Donald Mitei (28:25), beide ebenfalls aus Kenia, auf die weiteren Plätze. Hinter fünf Kenianern war der Brite Ross Millington auf Position sechs der beste Europäer. Der 28-Jährige erzielte auf die Sekunde genau dieselbe Zeit wie im Frühjahr beim Paderborner Osterlauf, dem zweiten großen 10km-Straßenrennen in Deutschland, als er Siebter wurde.
Herzog guter Achter
Im Kampf um die Position des besten deutschen Läufers hatte 10.000m-EM-Teilnehmer Richard Ringer klar die Nase vorne und belegte in einer Zeit von 29:22 Minuten den siebten Platz. Mit Sebastian Hendel und Karsten Meier kamen zwei weitere Deutsche unter die besten Zehn, Arne Gabius beendete seine Generalprobe für den Frankfurt Marathon auf dem 13. Platz. Eine gute Leistung lieferte auch Peter Herzog (Union Salzburg LA) ab. Bei der Rückkehr in jene Stadt, wo er mit Platz zehn beim EM-Marathon und der Bronzemedaille im Marathon-Europacup seinen größten sportlichen Erfolg gefeiert hat, lief der Pinzgauer in einer Zeit von 29:30 Minuten auf den achten Platz. „Es war ein solides Rennen, aber kein perfektes. Mein Ziel war es, bei guten Bedingungen unter 29 Minuten zu laufen. Aber auf der zweiten Streckenhälfte war es relativ windig und auch sehr warm. Es war dennoch ein sehr gutes Rennen und eine lässige Veranstaltung“, lautete die Analyse des Pinzgauers auf der Website des Österreichischen Leichtathletik-Verbandes (ÖLV). Der 31-Jährige plant für kommendes Wochenende einen Start beim Internationalen Wolfgangseelauf.
7.312 Läuferinnen und Läufer nahmen an der diesjährigen Auflage des bekannten 10km-Straßenlaufs in der deutschen Hauptstadt teil.
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