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Cherono pulverisiert Streckenrekord in Amsterdam

Jahrelang hat der Veranstalter des Amsterdam Marathon viele gelungene Schritte aneinandergereiht, um die Lauf-Veranstaltung in der niederländischen Hauptstadt in die erste Reihe jener Marathonläufe, die nicht zu den World Marathon Majors gehören, heranzuführen. Große Namen sind bereits in Amsterdam gelaufen,…

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Jahrelang hat der Veranstalter des Amsterdam Marathon viele gelungene Schritte aneinandergereiht, um die Lauf-Veranstaltung in der niederländischen Hauptstadt in die erste Reihe jener Marathonläufe, die nicht zu den World Marathon Majors gehören, heranzuführen. Große Namen sind bereits in Amsterdam gelaufen, was bisher gefehlt hat, war eine Siegerzeit der Marke Weltklasse – die im Allgemeinen durch die Schallmauer von 2:05 Stunden abgegrenzt wird. Das hat sich gestern dank eines hochspannenden wie hochklassigen Marathons geändert. Der kenianische Titelverteidiger Lawrence Cherono setzte sich in einem Dreikampf mit den Äthiopiern Mule Wasihun und Solomon Deksisa durch und verbesserte in einer Siegerzeit von 2:04:06 Stunden den Streckenrekord um 63 Sekunden. Damit fiel auch die schnellste Marathon-Zeit, die jemals auf holländischem Boden markiert wurde. Diese hatte neuneinhalb Jahre lang der Kenianer Duncan Kibet gehalten, der in Rotterdam eine Zeit von 2:04:27 Stunden gelaufen ist.
 

© Amsterdam Marathon / van den Boogard
Rasanter Beginn

Mit dem mehrfachen Olympiasieger auf der Bahn, Kenenisa Bekele an seiner Spitze formierte sich ein leistungsstarkes Elitefeld an der Startlinie und freute sich über außerordentlich großartige Marathon-Bedingungen. Bei Temperaturen von rund 10°C am Start waren weder der Wind noch Regen Störfaktor, die Athleten dankten mit entsprechenden Leistungen. Bereits nach 29:08 Minuten waren die ersten rasenten zehn Kilometer absolviert. Zu diesem Zeitpunkt hatte man nur sieben Sekunden Rückstand im Quervergleich zu Eliud Kipchoges Weltrekord von Berlin. Danach reduzierte die gut gepacte Gruppe das Tempo etwas. Ein Feld von zehn Läufern lag bei der Zwischenzeit am Halbmarathon von 1:02:11 Stunden an der Spitze und neun Sekunden vor dem Marschplan. Kurz bevor der letzte Pacemaker bei Kilometer 29 aus dem Rennen ging, bereitete die langsamste Phase des Rennens auf dem Weg zurück in Richtung Amsterdamer Innenstadt das entscheidungsbringende Finale vor.
 

Bekele fällt zurück

Pünktlich zur Zwischenzeit bei Kilometer 30, die in einer Zeit von 1:28:58 Stunden erreicht wurde, verschärfte die Spitze rund um Vorjahressieger Lawrence Cherono das Tempo. Überraschenderweise hatte Kenenisa Bekele, kurz davor noch mit aktiver Laufhaltung, keine Möglichkeit, dieser Beschleunigung etwas entgegenzusetzen. Der drittschnellste Marathonläufer aller Zeiten hielt sich noch einige Zeit im Rennen und nahm kurz vor dem Ziel eine Abkürzung zu seinem Hotelzimmer. Letzte Woche hatte sich Jos Hermens noch lautstark gewundert, dass sein Schützling von keinem der drei World Marathon Majors eine Einladung erhalten hatte. Die Veranstalter in Berlin, Chicago und New York dürften sich bestätigt fühlen – Bekele hatte auch in Amsterdam nicht die Form für eine Marathon-Spitzenleistung. Ob die Diskussion über die Ernsthaftigkeit, mit der sich Geschäftsmann Bekele dem Marathon-Training widmet, wie im vergangenen Herbst wieder aufflammt, ist evident. Auch, weil der Äthiopier vor laufender Kamera eine suboptimale Vorbereitung zugegeben hat. Das Resultat ist klarerweise ein enttäuschendes, Jos Hermens sprach in Amsterdam von einer leichten Verletzung.
 

Cherono nimmt das Zepter in der Hand

Auch Laban Korir verlor nach 30 Kilometern den Anschluss, die Spitze wurde immer schneller. Die Teilzeit zwischen Kilometer 30 und Kilometer 35 (14:31 Minuten) war die schnellste im bisherigen Rennen. Aus dem in Führung liegenden Quintett fielen auch Kaan Kigen Özbilen und Gideon Kipketer zurück. Lawrence Cherono, der rückblickend mit Recht seine hervorragende physische Verfassung angekündigt hatte, war in der entscheidenden Rennphase klar der Chef im Ring. Mit einer Teilzeit von 14:19 Minuten hin zur 40-Kilometer-Marke zog er seinen äthiopischen Widersachern Mule Wasihun und Solomon Deksisa mit seinen langen und dynamischen Schritten endgültig den Zahn, die Lücke öffnete sich rund drei Kilometer vor dem Ziel im Olympiastadion. Auch die 6:18 Minuten für die finalen 2,195 Kilometer sind bemerkenswert, genauso wie der leichte Negativ-Split. „Ich habe alles in die Waagschale geworfen. Ich wollte unter 2:05 Stunden bleiben. Daher bin ich überglücklich, dass ich dieses Ziel so deutlich erreicht habe und zusätzlich einen fantastischen Sieg feiern durfte“, jubelte der 30-Jährige. Erfolgreiche Titelverteidungen haben beim Amsterdam Marathon übrigens Tradition: Im laufenden Jahrzehnt gewann Wilson Chebet dreimal in Folge, Bernard Kipyego und Lawrence Cherono zweimal – genauso wie Frauen-Siegerin Tadelech Bekele.
Cherono verbesserte seine persönliche Bestleistung um 1:03 Minuten auf eine Zeit von 2:04:06 Stunden und erzielte damit die 21.-schnellste Marathon-Zeit der Geschichte. Er liegt auf einem geteilten zwölften Rang in der ewigen Bestenliste der IAAF. Auch Wasihun, der am Tag nach seinem 25. Geburtstag seine persönliche Bestleistung aus dem letztjährigen Amsterdam Marathon (Rang vier) um 1:02 Minuten steigerte, und der 24-jährige Deksisa, der seinen bisherigen „Hausrekord“ um 1:42 Minuten pulverisierte, schafften den Sprung unter die Top-30 der ewigen Bestenliste der IAAF.
 

© SIP / René van Zee
Özbilen mit zweitschnellstem Marathon

Für einen Farbtupfer aus europäischer Sicht sorgte der in Kenia geborene Türkei Kaan Kigen Özbilen, der hinter Gideon Kipketer, der in seinem bewährten Leistungsbereich agierte, Fünfter wurde. Am Ende hatte er etwas Glück, dass er sich vor einigen immer näher rückenden Afrikanern ins Ziel retten konnte. Die Zeit von 2:06:24 Stunden ist die zweitbeste eines Europäers hinter dem neuen Europarekord von Mo Farah, den der Brite vor zwei Wochen beim Chicago Marathon erzielt hatte (siehe RunAustria-Bericht). Es war der zweitschnellste Marathon in der Karriere des 32-jährigen, amtierenden Crosslauf-Europameisters nach jenem in Seoul 2016.
In Abwesenheit des verletzten Lokalmatadors Abdi Nageeye konnten abseits von Özbilen keine europäischen Läufer Spitzenresultate liefern. Für den holländischen Meistertitel reichte Michel Butter eine Zeit von 2:17:18 Stunden, um von Krämpfen geplagt sechs Sekunden vor Edwin de Vries im Ziel zu sein. Wie immer war die Qualität in der Breite beim Amsterdam Marathon gut – drei Läufer blieben unter 2:05 Stunden, acht unter 2:07 Stunden.
 

Frauen-Rennen wird zum Thriller

Die Elite bei den Frauen konnte im Gegensatz zu den Männern nicht mit Weltklasse-Zeiten aufhorchen, dafür entwickelte sich das Rennen mit einem untypischen Verlauf in der Schlussphase zu einem Thriller. Hätte der Amsterdam Marathon noch ein oder zwei Kilometer länger gedauert, wäre das Gesamt-Klassement vermutlich völlig auf den Kopf gestellt worden. So verteidigte Tadelech Bekele ihren Titel erfolgreich und erreichte das Ziel in einer Zeit von 2:23:14 Stunden. Dabei übernahm die 27-Jährige selbst erst auf dem vorletzten Kilometer die Führung von der entfesselnd laufenden Außenseiterin Shasho Insermu. „Ich habe mich für mein Tempo entschieden und hatte das Vertrauen, dass dieser Weg zum Sieg führen würde“, so die Äthiopierin.
 

© SIP / René van Zee
Kamikaze mit Anlauf und einem grandiosen Ende

Shasho Insermu, 25 Jahre alt, hatten bisher bestenfalls Insider registriert. Die Äthiopierin hatte im Mai den Kopenhagen Marathon gewonnen und galt in Amsterdam mit einer persönlichen Bestleistung von 2:30:03 Stunden bestenfalls als krasse Außenseiterin. Doch es folgte eine Sensation. Mit einem angesichts der vorgelegten Tatsachen unverständlichem Selbstvertrauen legte Insermu ein Tempo vor, das der Konkurrenz zu hoch war. Nur Titelverteidigerin Tadelech Bekele hielt den Kontakt und blieb bis zur Halbmarathon-Zwischenzeit von 1:10:13 Stunden in Tuchfühlung.
Die Lücke vergrößerte sich nach der Wende zurück Richtung Innenstadt. Bei Kilometer 30 lag Insermu (1:40:01 Stunden) bereits 16 Sekunden vor Bekele, der Abstand war bei Kilometer 35 derselbe, bei Kilometer 40 hatte die Außenseiterin noch 15 Sekunden Vorsprung. Dann jedoch wendete sich das Blatt. Die Teilzeit zwischen Kilometer 35 und Kilometer 40 von 17:48 Minuten war bereits die langsamste des Rennens an der Spitze, Insermu ging nun das Gas aus und Bekele lief zum Sieg. Doch auch die 27-Jährige, die als erste Läuferin seit Marja Wokke aus der Niederlande im Jahr 1981 ihren Titel in Amsterdam verteidigte, kam bereits auf dem Zahnfleisch daher, so dass sich das Spitzenfeld im Finale auf beeindruckende Weise zusammenstauchte. Es reichte am Ende für Bekeles Erfolg und den sensationellen zweiten Platz von Insermu.
 

Aufholjagd der Verfolgerinnen

Dank des hohen Tempos von Insermu bildeten sich von Beginn weg kleine Grüppchen, die einen schwer übersichtlichen Rennverlauf begründeten. Die prominente Debütantin Meseret Defar bildete eine erste Verfolgergruppe mit Desi Jisa aus dem Bahrain, dahinter lief die zweite bekannte Debütantin Linet Masai mit Azmera Gebru. Defar überquerte die Zwischenzeit beim Halbmarathon in einer Zeit von 1:11:23 Stunden, Masai in 1:12:00 Stunden. Der Abstand zum Spitzenduo pendelte sich bei eineinhalb bzw. zweieinhalb Minuten ein, bis auf den letzten zehn Kilometern eine Aufholjagd begann. Während Defar und Masai bei ihren Premieren nun zurückfielen, machten die Verfolgerinnen zwischen Kilometer 35 und Kilometer 40 rund eine Minute auf Insermu und Bekele gut und waren auch im Finale deutlich schneller. Gebru, lange Zeit nur Sechste, schnappte sich auf den letzten Metern auch noch Jisa und wurde in einer Zeit von 2:13:31 Stunden Dritte. Gerade einmal vier Sekunden fehlten auf Insermu, auf die sie bei Kilometer 30 bereits 2:34 Minuten Rückstand hatte. Auch Jisa verkürzte ihren Rückstand auf Insermu von 1:36 Minuten bei Kilometer 30 auf zehn Sekunden im Ziel, sechs Sekunden fehlten auf das Stockerl, 23 auf den Sieg.
 

Defar bricht ein

Für die Debütantinnen endete das Rennen weniger spektakulär. Linet Masai belegte in einer ordentlichen Zeit von 2:23:45 Stunden Platz fünf und hielt insgesamt gut mit, Meseret Defar verlor ab Kilometer 35 ordentlich an Boden und wurde in einer Zeit von 2:27:23 Stunden Achte. Holländische Meisterin wurde Rückkehrerin Miranda Boonstra, mittlerweile 46-jährig, in einer Zeit von 2:42:07 Stunden.
 
Redaktionelle Mitarbeit: René van Zee
 

Ergebnisse Amsterdam Marathon 2018

Männer
1. Lawrence Cherono (KEN) 2:04:06 Stunden *
2. Mule Wasihun (ETH) 2:04:37 Stunden
3. Solomon Deksisa (ETH) 2:04:40 Stunden
4. Gideon Kipketer (KEN) 2:06:15 Stunden
5. Kaan Kigen Özbilen (TUR) 2:06:24 Stunden
6. Laban Korir (KEN) 2:06:33 Stunden
7. Tadu Abate (ETH) 2:06:47 Stunden
8. Jonathan Korir (KEN) 2:06:51 Stunden
9. Hillary Kipsambu (KEN) 2:07:20 Stunden
10. Yenew Alamirew (ETH) 2:10:35 Stunden
Frauen
1. Tadelech Bekele (ETH) 2:23:14 Stunden
2. Shasho Insermu (ETH) 2:23:28 Stunden
3. Azmera Gebru (ETH) 2:23:31 Stunden
4. Desi Jisa (BRN) 2:23:39 Stunden
5. Linet Masai (KEN) 2:23:46 Stunden
6. Jackline Chepngeno (KEN) 2:24:38 Stunden
7. Zinash Mekonnen (ETH) 2:25:55 Stunden
8. Meseret Defar (ETH) 2:27:25 Stunden
9. Miharu Shimokado (JPN) 2:34:11 Stunden
10. Meseret Gola (ETH) 2:34:15 Stunden
* Neuer Streckenrekord
 
 
Amsterdam Marathon

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