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U20-WM: Edelmetall für Ingebrigtsen und Sclabas

Die zwei vielleicht talentiertesten Lauftalente Europas haben im Rahmen der Junioren-Weltmeisterschaften im finnischen Tampere auf eindrucksvolle Weise nachgewiesen, dass sie mit der aktuellen Weltklasse der Altersklasse U20 nicht nur mithalten können, sondern sie auch mitbestimmen können. Erst gewann Jakob Ingebrigtsen…

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Die zwei vielleicht talentiertesten Lauftalente Europas haben im Rahmen der Junioren-Weltmeisterschaften im finnischen Tampere auf eindrucksvolle Weise nachgewiesen, dass sie mit der aktuellen Weltklasse der Altersklasse U20 nicht nur mithalten können, sondern sie auch mitbestimmen können. Erst gewann Jakob Ingebrigtsen im 1.500m-Lauf der Junioren die Silbermedaille – nur 0,18 Sekunden fehlten auf Sieger George Manangoi, der eine Zeit von 3:41,71 Minuten erzielte. Rund 20 Minuten später stürmte Delia Sclabas zu einem erneuten Schweizer Landesrekord für die Altersklasse U20 von 2:01,29 Minuten und zur Bronzemedaille im 800m-Lauf. Unschlagbar war die favorisierte, 16-jährige Diribe Welteji, die als erste Läuferin der Meisterschafts-Historie unter zwei Minuten blieb (1:59,74).
 

Ein Klasse-Feld

Das Finale über 1.500m der Junioren war bereits im Vorfeld als eines der großen Highlights der Junioren-WM gekürt worden und die zwölf Finalisten demonstrierten im Ratina Stadion von Tampere, warum. Bei optimalen Rennbedingungen entwickelte sich ein vor allem aus taktischer Sicht hochinteressanter Lauf, in dem auch die international erprobten Namen ihre Top-Leistung abliefern mussten. Denn mit den Kenianerin George Manangoi und Justus Soget, dem Äthiopier Samuel Tefera und dem Norweger Jakob Ingebrigtsen standen gleich vier Läufer an der Startlinie, die bereits regelmäßig im Konzert der Großen auf der Bühne der Diamond League mitgeigen.
 

© Getty Images for IAAF / Ben Hoskins
Taktisches Meisterstück

Wie gewöhnlich übernahm Ingebrigtsen nach dem Start die letzte Position, um sich aus der ersten Runde der Positionskämpfe herauszuhalten. Justus Soget wählte den umgekehrten Weg und setzte sich an die Spitze. Als Favorit Samuel Tefera nach rund 200 Metern einige Positionen wettmachte, setzte auch der Norweger zu Überholmanövern an und platzierte sich im vorderen Mittelfeld. Nun wurde aber der Kenianer George Manangoi bis zur letzten Stelle durchgereicht, während sein Landsmann immer noch vor dem amtierenden Junioren-Europameister Jake Heyward führte. Der Brite hatte bei der Junioren-EM 2017 in Grosseto einen Sturz des haushohen Favoriten Jakob Ingebrigtsen optimal ausgenutzt.
Nach 700 Meter änderte sich die Rennpace. Tefera nahm das Heft in die Hand und forcierte, Manangoi begab sich nach rund 650 Minuten auf dem beschwerlichen Weg nach vorne. Der äthiopische Hallen-Weltmeister der Allgemeinen Klasse drückte nun ordentlich auf das Gaspedal und zwang dem Feld sein Tempo auf, das 56,49 Sekunden lautete – zwischen 700 und 1.100m. Doch die Rivalen bewiesen Klasse, Jakob Ingebrigtsen und der überraschend starke Serbe Elzan Bibic, am Ende in persönlicher Bestleistung Sechster, waren in diesem Teilabschnitt noch einen Tick schneller.
Und so kam es, wie es kommen musste – Tefera hatte mit Zitronen gehandelt und bereute seinen verfrühten Vorstoß so bitterlich, dass er auf den letzten Metern bis auf Rang fünf durchgereicht wurde. Ein Hallen-Weltmeister der Allgemeinen Klasse und klarer Weltjahresbester in der U20-Rangliste verpasst bei der Junioren-WM das Stockerl – ein eindeutiger Beweis für die Qualität des Feldes. Justus Soget, in der laufenden Diamond-League-Saison schon zweimal in den Top-5 und amtierender kenianischer Junioren-Meister, attackierte Tefera, dessen langer Spurt immer weniger Dynamik aufwies, am Ende der Gegengerade. Jakob Ingebrigtsen verhielt sich hervorragend und folgte ihm auf Schritt und Tritt. George Manangoi schien zum zweiten Mal in diesem Rennen in heiklen Positionen gefährdet, auf der Innenbahn eingekesselt zu werden, doch er fand 90 Meter vor der Ziellinie eine Lücke, um auf die Außenbahn zu wechseln. Ingebrigtsen zog mit dem führenden Soget gleich und einen Augenblick lang erweckte er den Eindruck, er könnte zum ganz großen Triumph ausholen.
 

Samuel Tefera verlässt Tampere überraschend mit leeren Händen. © Getty Images for IAAF / Ben Hoskins
Glänzende letzte Meter für Manangoi

Doch einige unfassbar schnelle Schritte des amtierenden Jugend-Weltmeisters George Manangoi auf den allerletzten Metern brachten die Entscheidung zu Gunsten des Bruders des amtierenden Weltmeisters Elijah. Die Zeitanzeige zeigte eine Zeit von 3:41,71 Minuten, dank einer 52,87er-Schlussrunde des Siegers. Während Manangoi den linken Arm zum Jubel erhob, nahm Ingebrigtsen skandinavisch-nüchtern die Silbermedaille als ein normales Ereignis entgegen. „Ich wollte Gold gewinnen, bin aber auch mit Silber glücklich. Vielleicht bin ich insgesamt zu viel auf der zweiten Bahn gelaufen. Aber es war eine grandiose Erfahrung“, so der 17-Jährige, der am Samstag noch den 5.000m-Lauf bestreitet. Für Manangoi war der Triumph dafür umso emotionaler – erst vor wenigen Wochen ist seine Schwester verstorben. „Ich bin überglücklich. Ich war mir nicht sicher, ob ich wirklich gewinnen könnte. Aber ich kenne mein Talent und habe mein Bestes in die Waagschale geworfen“, so der 17-Jährige, der noch zwei Monate jünger ist als Ingebrigtsen. Es war bereits der elfte kenianische Junioren-WM-Titel über die metrische Meile, die Bronzemedaille von Justus Soget komplettierte das kenianische Glück. „Wie die anderen auch, habe ich den Final Kick probiert. Auf den letzten Metern hat mein Körper nicht mehr geantwortet“, so Soget, der eine deutlich bessere persönliche Bestleistung aufweisen kann als Manangoi und Ingebrigtsen, im Kampf um Bronze Heyward am Ende aber deutlich hinter sich ließ.
 

© Getty Images for IAAF / Ben Hoskins
Triumph mit Meisterleistung für Welteji

Die zweite mit Spannung erwartete Laufentscheidung des dritten Wettkampftages betraf den 800m-Lauf der Juniorinnen. Und dieser zwei Stadionrunden dauernde Wettkampf stand ganz im Zeichen der Äthiopierin Diribe Welteji. Nach 300 Metern übernahm die erst 16 Jahre alte Ostafrikanerin die Spitze, führte das Feld in einer Zwischenzeit von 58,98 Sekunden in die zweite Runde und vollendete ihr Meisterwerk dank einer flinken zweiten Rennhälfte in einer Zeit von 1:59,74 Minuten. So schnell war zuvor noch nie eine 800m-Läuferin bei Junioren-Weltmeisterschaften gelaufen. Der Meisterschaftsrekord hatte bisher der Rumänin Mirela Lavric (2008) gehört. Und noch eine Premiere: Äthiopien hat noch nie einen 800m-Lauf der Juniorinnen bei den Weltmeisterschaften der Altersklasse U20 gewonnen und überhaupt erst zwei Bronzemedaillen in dieser Disziplin verbucht. Weltejis dominanter Goldlauf als einziger Medaillengewinn an diesem Abend rettete die Bilanz der stolzen Äthiopier.
 

Mit Traumläufen zu Medaillen

Der 800m-Lauf der Juniorinnen ist traditionell ein Bewerb, in denen die Nicht-Afrikanerinnen Medaillen sammeln konnten. Das war in Tampere nicht anders. Die Australierin Carley Thomas und die Schweizerin Delia Sclabas schnappten sich dank überragender Leistungen die Silber- und Bronzemedaille. Die Schweizerin hatte sich wie im Halbfinale sofort an die Spitze gesetzt. Thomas und die Japanerin Kawata folgten. Als Welteji das Zepter in die Hand nahm, warteten Thomas und Sclabas bei hohem Tempo auf den richtigem Moment, um auf der Gegengerade die zweite Äthiopierin Fireweyni Hailu zu überholen. Schulter an Schulter kamen die beiden aus der letzten Kurve, doch die Australierin hielt im Duell der beiden 17-Jährigen bis zur Ziellinie einen kleinen Abstand – 2:01,13 zu 2:01,29 Minuten. Sowohl Thomas, die vier Jahre nach Georgia Wassal wieder eine Medaille für Australien holte, als auch Sclabas haben in den Tagen von Tampere ihre persönliche Bestleistungen um jeweils rund zweieinhalb Sekunden gesteigert, Sclabas verbesserte bereits zum zweiten Mal den Schweizer Junioren-Landesrekord. Die Entscheidung, den 800m-Lauf dem 3.000m-Lauf als zweite Disziplin neben ihrer Parade-Distanz 1.500m zu bevorzugen, war eine hervorragende. Die Junioren-Europameisterin über 3.000m ist die erst fünfte Schweizer Medaillengewinnerin bei Junioren-Weltmeisterschaften, die erste im 800m-Lauf.
Während Gabriela Gajanova aus der Slowakei als Vierte in einer persönlichen Bestleistung von 2:01,90 Minuten eine erneut hervorragende Leistung ablieferte, hatte die Britin Katy-Ann McDonald ihr Highlight bereits im Halbfinale. Hailu und die einzige Kenianerin im Finale, Jackline Wambui blieben ohne Chance im Kampf um Edelmetall.
 
Redaktionelle Mitarbeit: René van Zee
 
René auf Reisen online: Hervorragende Leistungen auf den Mittelstrecken
 

Ergebnis 1.500m-Finale der Junioren
© SIP / René van Zee
Gold: George Manangoi (Kenia) 3:41,71 Minuten
Silber:Jakob Ingebrigtsen (Norwegen) 3:41,89 Minuten
Bronze: Justus Soget (Kenia) 3:42,14 Minuten
4. Jake Heyward (Großbritannien) 3:43,76 Minuten
5. Samuel Tefera (Äthiopien) 3:43,91 Minuten
6. Elzan Bibic (Serbien) 3:44,65 Minuten
7. Oussama Cherrad (Algerien) 3:45,17 Minuten
8. Sondre Juven (Norwegen) 3:45,40 Minuten
9. Birhanu Sorsa (Äthiopien) 3:45,47 Minuten
10. Cooper Teare (USA) 3:46,18 Minuten
11. Callum Davies (Australien) 3:46,35 Minuten
12. Robin van Riel (Niederlande) 3:48,65 Minuten
 

Ergebnis 800m-Finale der Juniorinnen
© SIP / René van Zee
Gold: Diribe Welteji (Äthiopien) 1:59,74 Minuten
Silber: Carley Thomas (Australien) 2:01,13 Minuten
Bronze: Delia Sclabas (Schweiz) 2:01,29 Minuten
4. Gabriela Gajanova (Slowakei) 2:01,19 Minuten
5. Fireweyni Hailu (Äthiopien) 2:02,80 Minuten
6. Ayaka Kawata (Japan) 2:03,57 Minuten
7. Katy-Ann McDonald (Großbritannien) 2:04,08 Minuten
8. Jackline Wambui (Kenia) 2:04,61 Minuten
 
IAAF Junioren-Weltmeisterschaften 2018 in Tampere

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