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Der vierte Tag bei den Commonwealth Games 2018 in Gold Coast brachte die erste Sensation bei den Laufentscheidungen. Die haushoch favorisierte Celliphine Chespol aus Kenia musste sich ausgerechnet in der kenianischen Leib- und Magendisziplin der im Finale entfesselnd laufenden Jamaikanerin…
Der vierte Tag bei den Commonwealth Games 2018 in Gold Coast brachte die erste Sensation bei den Laufentscheidungen. Die haushoch favorisierte Celliphine Chespol aus Kenia musste sich ausgerechnet in der kenianischen Leib- und Magendisziplin der im Finale entfesselnd laufenden Jamaikanerin Aisha Praught geschlagen geben. Während die für die Sprinternation in der Karibik startende Praught – Tochter eines Jamaikaners und einer US-Amerikanerin – für die erste Medaille für Jamaika in dieser Disziplin bei Commonwealth Games überhaupt gewann, musste sich Kenia nach zwei „Sweeps“ in Folge mit Silber durch Chespol und Bronze durch Titelverteidigerin Purity Kirui zufrieden geben.
Favoritin übernimmt Initative
Das Rennen begann ganz nach dem Geschmack der Kenianerinnen. Erst übernahm Purity Kirui, die vor vier Jahren in Glasgow ihre favorisierte Landsfrau Milcah Chemos besiegen konnte, die Führung. Nach dem ersten Renndrittel setzte sich Celliphine Chespol an die Spitze und diktierte die Pace. Die gerade erst 19 Jahre alte Kenianerin ist nicht nur amtierende Afrikameisterin im Crosslauf, sondern hält als jüngste sub-9-Läuferin auch den überlegenen Junioren-Weltrekord und den aktuellen Afrikarekord im 3.000m-Hindernislauf. Kein Wunder, dass eine ganze Nation diese Goldmedaille bereits vor dem Start als sichergestellt ansah.
Chespol auf der Zielgerade übertrumpft
Doch dieser Abend im fernen „Down Under“ war erneut eine Lehre, dass sportlicher Wettkampf nicht vor Sensationen und Unerwartbarem gefeit ist. Der Youngster hatte sich die Kräfte nicht optimal eingeteilt und der davor konstante, rund zweisekündige Vorsprung auf Aisha Praught begann im letzten Umlauf zu schmelzen. Auf der Zielgerade folgte dann die ultimative Sensation. Die 28-Jährige, die in den letzten Jahren ein rapides Wachstum an Leistungsstärke nachgewiesen hat, zog an Chespol vorbei, die sich nicht mehr wehren konnte. Nach exakt 9:21 Minuten war die Überraschung perfekt, die in den USA geborene und lebende Aisha Praught hatte unweit ihres jamaikanischen Landesrekords den Triumph vollbracht. Es war ihr mit Abstand größter Erfolg, nachdem sie im vergangenen Jahr bei den Weltmeisterschaften in London im Halbfinale ausgeschieden war und heuer bei den Hallen-Weltmeisterschaften in Birmingham Rang sechs im 1.500m-Lauf belegt hatte. Hinter Chespol, die mit einer Zeit von 9:22,61 Minuten die schnellste Leistung erbrachte, die jemals bei Commonwealth Games nicht für Gold gereicht hat, holte eine leicht abgeschlagene Purity Kirui immerhin noch die Bronzemedaille.
Das nur zehn Läuferinnen starke Finalfeld war im Finale angesichts des flotten Tempos von Chespol weit aufgefächert. Die Engländerin Rosie Clarke sicherte sich einen beachtlichen vierten Platz vor Lokalmatadorin Genevieve LaCaze, der am Ende rund 17 Sekunden auf das Podest fehlten.
Der RunAustria-Bericht des 1.500m-Finals der Frauen: Semenya in Landesrekord zum ersten Streich
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