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Hallen-WM 2018: Die detaillierte Analyse der Laufbewerbe

Mit Hilfe von eingesetzten Transpondern hat der Leichtathletik-Weltverband (IAAF) in den Lauf-Entscheidungen bei den Hallen-Weltmeisterschaften 2018 in Birmingham exakte Zwischenzeiten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ermittelt und diese nun veröffentlicht. Eine Analyse bringt interessante Erkenntnisse und festigt Eindrücke. Höchst interessant: Die…

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Mit Hilfe von eingesetzten Transpondern hat der Leichtathletik-Weltverband (IAAF) in den Lauf-Entscheidungen bei den Hallen-Weltmeisterschaften 2018 in Birmingham exakte Zwischenzeiten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ermittelt und diese nun veröffentlicht. Eine Analyse bringt interessante Erkenntnisse und festigt Eindrücke. Höchst interessant: Die Finalläufe der Frauen hätte kaum konträrer ablaufen können als jene der Männer.
 

© Getty Images for IAAF / Michael Steele
© Getty Images for IAAF / Michael Steele
Dibaba, Muir, Hassan und die unheimliche zweite Rennhälfte

Nahezu unfassbare Daten kommen von den beiden längsten Laufentscheidungen der Frauen, die von drei Läuferinnen jeweils dominiert wurden. Genzebe Dibaba gewann zweimal Gold, Sifan Hassan und Laura Muir holten sich je einmal Silber und Bronze.
Chronologisch begann alles mit dem 3.000m-Lauf am Donnerstag, 1. März. Die Äthiopierin gewann in der unverdächtigen Zeit von 8:45,05 Minuten. Was die reine Zielzeit verschleiert, ist eine langsame Phase in der zweiten Hälfte des ersten Drittels. Vier 100m-Abschnitte in Folge wurden mit Teilzeiten von über 20 Sekunden absolviert. Danach keine weitere mehr. Dibaba attackierte kurz vor der 2.000m-Marke, danach absolvierte sie keinen 100m-Abschnitt mehr über 17 Sekunden, ab 2.400m keinen mehr über 16 Sekunden. Der schnellste war der vorletzte in 15,12 Sekunden. Sifan Hassan und Laura Muir waren zwischen 2.800m und 2.900m sogar noch schneller: 14,82 bzw. 14,85 Sekunden. Mitunter ein Zeugnis des taktischen Fehlers der Holländerin, die die Attacke Dibabas etwas verschlafen und bei 1.900m 1,5 Sekunden, bei 2.000m 1,58 Sekunden Rückstand auf Dibaba hatte – im Ziel nur mehr 0,63 (den auslaufenden Jubel der Äthiopierin berücksichtigend).
 

Spitzenzeiten in Einzeldisziplinen

Frappierend ist aber die Steigerung der drei Medaillengewinnerinnen im Laufe des Rennens. Die drei „Tausender“ von Dibaba: 3:16,09 / 2:51,51 / 2:37,45 Minuten, die beiden Rennhälften der Siegerin: 4:41,29 /4:03,76 Minuten. Hassan war in der finalen Phase sogar noch deutlich schneller. Sie absolvierte die letzten 1.500m in 4:03,12 Minuten, die letzten 1.000m in 2:36,50 Minuten und die letzten 800m in 2:04,57 Minuten – Spitzenzeiten in den jeweiligen Einzeldisziplinen. Zum Vergleich die Daten von 5.000m-Weltmeisterin Hellen Obiri (vierter Platz): 4:08,15 für die letzten 1.500m, 2:41,81 für die letzten 1.000m und 2:09,38 für die letzten 800m.
 

© Getty Images for IAAF / Stephen Pond
© Getty Images for IAAF / Stephen Pond
Rekordverdächtige, finale 800er

Nur 48 Stunden und einen Vorlauf später, in dem Dibaba, Muir und Hassan bereits schnelle Teilzeiten in der zweiten Rennhälfte absolviert hatten, dasselbe Bild im Finale über 1.500m, das die beeindruckende Fähigkeit der Leistungssteigerung in der entscheidenden Rennphase dieser drei Protagonistinnen bekräftigt. Die Siegerzeit von 4:05,27 Minuten ist angesichts einer gemütlichen Startphase mit einem auffallend langsamen zweiten 100m-Abschnitt von 21,15 Sekunden (Dibaba) eine Sensation. Zwischen 500m und 600m fand ein gewaltiger Tempowechsel statt. Vier 100m-Abschnitten mit 15er-Teilzeiten folgten fünf mit unter 15 Sekunden und der finale, auf dem nur die viertplatzierte Shelby Houlihan unter 15 Sekunden blieb. Das hat auch damit zu tun, dass die Medaillen durch den Einbruch von Sifan Hassan (16:41 auf dem letzten Hunderter) nach 1.400m bereits feststanden.
Die Teilzeiten deuten nicht auf physische Beanspruchung durch die Wettkämpfe an den Tagen davor hin. Siegerin Genzebe Dibaba absolvierte folgende 500m-Abschnitte: 1:34,30 / 1:16,68 / 1:14,29 Minuten. Noch unglaublicher ist die Teilzeit der finalen 800 Meter: Dibaba blieb in 1:59,82 Minuten unter zwei Minuten, Laura Muir in 2:00,26 Minuten knapp darüber. Da fiel Sifan Hassan mit ihrer ebenso erstaunlichen Teilzeit von 2:01,59 Minuten völlig ab. Übrigens: Dibaba hätte mit dieser Teilzeit die Medaille im 800m-Finale (also ohne 700m Anlauf) nur um 0,01 Sekunden verpasst, Muir um weniger als eine halbe Sekunde.
 

Wilsons Tempodiktat im 800m-Lauf

Anders verlief – auch durch die geringere Distanz definiert – das 800m-Finale der Damen: Ajee Wilson lief die ersten 100m in 13,88 Minuten an und beschleunigte noch einmal auf der zweiten Hälfte der zweiten Runde (14,30). Damit erreichte die Silbermedaillengewinnerin eine Durchgangszeit von 59,00 Minuten, die spätere Siegerin Francine Niyonsaba folgte 0,22 Sekunden später. Während Wilson auf den letzten 100 Metern das Tempo nicht ganz halten konnte und eine zweite Rennhälfte von 59,99 Sekunden produtierte, erzielte Niyonsaba einen Negativsplit mit einer zweiten Hälfte von 59,09 Sekunden. Die Entscheidung erzwang sie zwischen 600m und 700m mit ihrer zweitschnellsten 100m-Teilzeit von 14,25 Sekunden. Das schnellste Finale hatte übrigens Bronzemedaillengewinnerin Shelayna Oskan-Clarke (15,13 Sekunden), die ihrer direkten Rivalin Habitam Alemu alleine auf den letzten 100 Metern 1,82 Sekunden abknöpfte und einen deutlichen Rückstand in einen deutlichen Vorsprung umwandelte. Interessant sind auch die Teilzeiten von Selina Büchel, die das hohe Tempo nicht durchstehen konnte und auf den letzten 200 Metern völlig abfiel. Sie startete schnell und lag nach 100 Metern in 14,21 Sekunden auf Rang fünf. Diesen fünften Platz verließ sie zwischen 300 und 400m, als in einer Teilzeit von 14,32 Sekunden nur Wilson schneller war und die Schweizerin hinter der US-Amerikanerin, Niyonsaba und Alemu auf Rang vier lag.
Ebenfalls interessant: Trotz des Tempodiktats von Wilson im Finale, liefen Raevyn Rogers, Shelayna Oskan-Clarke, Selina Büchel und Jenna Westaway im dritten Vorlauf schneller an. Die Kanadierin führte das Feld in unglaublichen 57,47 Minuten in die zweite Rennhälfte – in klassisches Beispiel für einen Vorlauf, bei dem die Hoffnungen auf eine Finalteilnahme über die Zeitregel verbreitet waren.
 

© Getty Images for IAAF / Stephen Pond
© Getty Images for IAAF / Stephen Pond
Kszczot unschlagbar im Finale

Einen konträren Rennverlauf bot das 800m-Finale der Herren, bei dem Adam Kszczot einen deutlichen Negativ-Split erzielte (wie übrigens alle Teilnehmer): 55,95 Sekunden und 51,52 Sekunden. Im gesamten Feld gab es nur neun Teilzeiten unter 13 Sekunden. Der erste 100er von Mostafa Smaili, alle sechs Teilzeiten zwischen 600m und 700m und die finalen Hunderter von Sieger Adam Kszczot und Silbermedaillengewinner Drew Windle. Es ist offensichtlich, in welcher Rennphase die Entscheidungen fielen. Der Pole hatte die Entscheidung aber perfekt vorbereitet, in dem er sich anfangs der dritten Runde erst hinter dem spanischen Bronzemedaillengewinner Saul Ordonez auf die zweite Position und bis zur 600m-Marke an die Spitze gesetzt hat. Seltsam ist, dass die schnellsten Teilzeiten auf den beiden schnellsten Hundertern (dem ersten und dem siebten) jeweils Mostafa Smaili markierte, der als Letzter ins Ziel kam. Übrigens: Beide Vorläufe waren wesentlich schneller als das Finale…
 

Meisterschaftsrennen über längere Distanzen

Die beiden längeren Strecken produzierten Rennverläufe, die gerne als „klassische Meisterschaftsrennen“ bezeichnet werden. Klassisch war der 1.500m-Lauf nicht, er war historisch langsam, was die Siegerzeit von 3:58,19 Minuten schildert. Gleich zwei 100m-Abschnitte im ersten Renndrittel wurden mit fast 21-er Teilzeiten absolviert. Das Bummeltempo änderte sich nicht schlagartig, aber merklich zur Halbzeit. Auch in diesem Rennen fiel die Entscheidung im Wechsel der vorletzten auf die letzte Runde mit den schnellsten Teilzeiten. Wie Kszczot war der später Sieger Samuel Tefera zu diesem Zeitpunkt bereits bestens platziert und konnte noch einmal beschleunigen. Abdelaati Iguider, am Ende zum vierten Mal bei Hallen-Weltmeisterschaften, Medaillengewinner, hatte denselben Plan und lag bei 1.200m, 1.300m und 1.400m jeweils seitlich versetzt knapp vor dem äthiopischen Youngster, hatte aber auf den letzten 100m die zweitschlechteste Teilzeit der Top-7. Konträr dazu Silbermedaillengewinner Marcin Lewandowski, der auf den letzten 500 Metern der Schnellste war, allerdings nur drei Zehntelsekunden auf Tefera gut machen konnte. Die geringste Differenz in den Teilzeiten zwischen 1.200m und 1.500m wies übrigens der siebtplatzierte US-Amerikaner Craig Engels auf, der auch das schnellste Finale hatte.
Die drei Vorläufe waren 18 bis elf Sekunden schneller, die Teilzeiten zwischen 1.200m und 1.500m aber im Schnitt rund eine Sekunde langsamer. Die Ausnahme bildet der dritte Vorlauf: Er war der langsamste in der Durchschnittsgeschwindigkeit, aber auch der rasanteste im Finale.
 

© Getty Images for IAAF / Michael Steele
© Getty Images for IAAF / Michael Steele
Kejelcha dominiert das Finale

Mit einer Teilzeit von 13,25 Sekunden zwischen 2.800m und 2.900 Meter dominierte Goldmedaillengewinner Yomif Kejelcha das Finale des 3.000m-Laufs. Als einziger Läufer im Feld blieb er bei allen vier letzten 100m-Teilzeiten unter 14 Sekunden, Bronzemedaillengewinner Bethwel Birgen schaffte drei genauso wie der viertplatzierte Hagos Gebrhiwet und der fünftplatzierte Adel Mechaal, Silbermedaillengewinner Selemon Barega nur zwei. Daher ist klar, wo der Youngster den Sieg verspielte. Erstaunlich ist aber die Dominanz von Kejelcha auf den letzten beiden Runden. Bis auf Birgen nahm er allen Konkurrenten über eine Sekunde ab und hatte im gesamten Feld mit Abstand die schnellsten letzten 100 Meter. Seine Teilzeiten in der Schlussphase sind ebenfalls beeindruckend, wenn auch nicht so surreal wie bei den Frauen: 2:22,68 Minuten für den letzten Tausender (nach 3:09,42 und 2:42,29 in den ersten beiden Dritteln), 1:52,90 Minuten für die letzten 800m.
 
Die IAAF-Analyse im PDF-Download
 
Hallen-WM 2018 in Birmingham

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