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Crosslauf: Olympia-Ambition als Rettungsanker?

Seit wenigen Tagen sind die 23. Olympischen Winterspiele von Pyeongchang Geschichte. Zehn Jahre ist es her, als Lauflegenden – darunter Haile Gebrselassie, Paul Tergat und Kenenisa Bekele – einen Brief an das Internationale Olympische Komitee (IOC) verfassten, um für die Aufnahme des…

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Seit wenigen Tagen sind die 23. Olympischen Winterspiele von Pyeongchang Geschichte. Zehn Jahre ist es her, als Lauflegenden – darunter Haile Gebrselassie, Paul Tergat und Kenenisa Bekele – einen Brief an das Internationale Olympische Komitee (IOC) verfassten, um für die Aufnahme des Crosslaufs in das Olympische Programm zu werben. Mit Sebastian Coe ist ein echter Verfechter des Crosslaufs im Amt des Präsidenten des Leichtathletik-Weltverbands (IAAF). Er will sich für die Rückkehr des Crosslaufs, der bis 1924 olympisch war, einsetzen. Ein erster Schritt ist die Aufnahme des Crosslaufs in das Programm der Olympischen Jugendspiele von Buenos Aires im Herbst 2018. Weitere Strahlkraft sollen die Crosslauf-Weltmeisterschaften 2019 in Aarhus entfachen.
 

© CrossAttack / Alexander Schwarz
© CrossAttack / Alexander Schwarz
Egal ob Sommer oder Winter

Coes letzter Vorstoß zielt auf ein Olympia-Comeback 2024 in Paris ab – 100 Jahre nach dem Olympiasieg von Lauflegende Paavo Nurmi. Die Symbolik würde bezaubernde Nostalgie verstrahlen. Ob der Crosslauf nun Teil der Olympischen Sommer- oder Winterspiele würde, ist für Sebastian Coe zweitrangig. Es geht ihm um die generelle Diskussion und eine Annäherung mit dem IOC, mit dem sich die internationale Leichtathletik aufgrund der russischen Dopingstory aktuell nicht so gut versteht. Eine Einbeziehung in die Winterspiele liefert einige willkommene Argumente. Der Crosslauf ist eine Winterdisziplin. Die Winterspiele würden sich einer Reihe von (afrikanischen) Nationen öffnen, die bei Sommerspielen viele Medaillen gewinnen. Und gleichzeitig diesen Nationen einen Anknüpfungspunkt zum wichtigsten Sportereignis in der kalten Jahreszeit schenken, der ihnen oft aufgrund geographischer Voraussetzungen fehlt. Ein Vorteil bei Sommerspielen: Alle Stars der internationalen Leichtathletik wären ohnehin vor Ort und Olympische Winterspiele im Crosslauf würden mit den Hallen-Weltmeisterschaften konkurrieren, sofern man an den aktuellen Termin-Rahmenbedingungen festhalten würde.
 

Tendenzen der Ignoranz aus Europa

So sehr Laufsport- und Leichtathletik-Liebhaber den Crosslauf gerne bei Olympischen Spielen sehen, diese von vielen der Spitzenläuferinnen und -läufer weltweit sehr geschätzte Teildisziplin der Leichtathletik hat aktuell auch einige Probleme zu bekämpfen, die vor einem Olympia-Comeback nach einer Lösung schreien. Eine ist das frappierende Desinteresse traditionsreicher, europäischer Leichtathletik-Verbände und deren Athleten an den Crosslauf-Weltmeisterschaften in Guiyang in China 2015 und Kampala in Uganda 2017. Die Rekordzahlen für das letzte Jahrzehnt bei der letzten Crosslauf-WM fußte auf der flächendeckenden Teilnahme afrikanischer Nationen. Ein Olympia-Comeback könnte aber ein Lösungsansatz sein und dem Crosslauf in vielen europäischen Verbänden (nicht allen, in Großbritannien, Südeuropa und in den Benelux-Ländern ist nach wie vor populär, Anm.) wieder größere Bedeutung schenken. Eine Sportart bei Olympischen Winterspielen, in der Europäer, Nordamerikaner oder Sportler aus finanzkräftigen ostasiatischen Staaten in der Außenseiter- oder schlimmstenfalls in der Zuschauerrolle stecken, wäre ein eigenartiges Alleinstellungsmerkmal. Eine Olympia-Aufnahme ohne europäischen und nordamerikanischen Rückhalt für diesen Schritt unvorstellbar.
 

Die alte Diskussion über die Nationentransfers

Eine den Crosslauf und den Laufsport insgesamt belastende Diskussion ist jene über die Anhäufung an Nationentransfers von afrikanischen Nationen ausgehend. Hauptdestinationen waren bisher die Türkei und Länder im Nahen Osten, aber das sind bei weitem nicht alle. Natürlich gibt es auch in anderen (Olympischen) Sportarten Nationenwechsel, im Laufsport ist es jedoch ausgeartet. Aktuell sind alle Anträge auf Nationenwechsel auf Eis gelegt, bis die IAAF eine neue Regelung gefunden hat.
Zum vierten Mal in Folge hat im vergangenen Dezember ein in die Türkei gewechselter Kenianer den Europameistertitel im Crosslauf gewonnen. Die Laufszene der Damen dominiert seit einigen Jahren mit Yasemin Can ebenfalls eine Kenianerin, die die türkischen Farben repräsentiert. Europäische Läuferinnen und Läufer schimpfen über diese Entwicklungen, die Kräfteverhältnisse verzerrt und Anreize nimmt, wenn es sich um Nationenwechsel aus offensichtlich wirtschaftlicher Motivation im Sinne eines Sponsoringvertrages heraus handelt. Inklusive Namensänderung und vorgegaukeltem Wohnsitzwechsel.
 

Olympia als Rettung des Crosslaufs

Der irische „Independent“ nannte die Crosslauf EM 2017 in Samorin angesichts der Resultate eine „Farce“. Besonders, nachdem die türkischen Kenianer beim medienwirksamen Kollektivjubel die türkische Flagge verkehrt in die Kameras hielten. Die kanadische Leichtathletik-Plattform „Athletics Illustrated“ stellte dem Crosslauf bereits nach den Crosslauf-Europameisterschaften 2016 das Todesurteil aus. Mit dem Detail, dass noch vor den Crosslauf-Weltmeisterschaften den Crosslauf-Europameisterschaften der Atem ausgehen wird. Jene Kontinentalmeisterschaften, die 1994 aufgrund der drückenden afrikanischen Überlegenheit bei Weltmeisterschaften ins Leben gerufen worden sind und nun selbst unter der Last transferierter, „europäischer“ Kenianer – vom erfahrenen Laufsport-Journalisten Christopher Kelsall auf „Athletics Illustrated“ als „plastische Europäer“ bezeichnet – leidet. Nicht nur das Interesse der Athleten, sondern auch der Fans ist durch diese Entwicklung gesunken.
Bei all der negativen Perspektive sieht Kelsall genau in der Olympia-Aufnahme die Lösung für die Probleme, mit denen der Crosslauf sich aktuell herumschlägt.

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