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Die kenianische Crosslauf-Weltmeisterin von 2015, Agnes Tirop und der äthiopische 5.000m-Weltmeister von London, Muktar Edris haben dem traditionsreichen Silvesterlauf BOclassic 2017 in Bozen mit überlegenen Siegen den Stempel aufgedrückt. Bei hervorragenden Bedingungen mit heiterem Himmel und Temperaturen deutlich über dem…
Die kenianische Crosslauf-Weltmeisterin von 2015, Agnes Tirop und der äthiopische 5.000m-Weltmeister von London, Muktar Edris haben dem traditionsreichen Silvesterlauf BOclassic 2017 in Bozen mit überlegenen Siegen den Stempel aufgedrückt. Bei hervorragenden Bedingungen mit heiterem Himmel und Temperaturen deutlich über dem Gefrierpunkt hielt sich die Kenianerin nicht lange mit ihren Konkurrentinnen auf und verbesserte überraschend den 26 Jahre alten Streckenrekord der Deutschen Kathrin Ullrich um fünf Sekunden. Damals, 1991, hatten außergewöhnlich hohe Temperaturen schnelle Laufzeiten favorisiert.
Hohes Tempo von Beginn an
Mit ihrem Sieg am Waltherplatz in Bozen rundete Agnes Tirop eine sehr erfolgreiche Saison ab, die mit der Bronzemedaille über 10.000m bei den Weltmeisterschaften von London ihren Höhepunkt gefunden hat. Beim BOclassic setzte sich die 22-Jährige bereits im Verlaufe der ersten von vier Runden an die Spitze und sorgte für ein hohes Tempo. Nach 3:57 Minuten war die erste, 1.250 Meter lange Runde durch die Bozner Altstadt vollendet. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Tirop bereits eine kleine Lücke zu ihrer Landsfrau Margaret Chelimo erarbeitet. Hinter den beiden Kenianerinnen bildete sich ein britisches Verfolgerduo mit Stephanie Twell und Emilia Gorecka.
Mit ihrem Tempodiktat vergrößerte die Titelverteidigerin ihren Vorsprung sukzessive. Nach fünf Kilometer durchbrach Agnes Tirop das Zielband in einer Zeit von 15:30 Minuten – neuer Streckenrekord. Chelimo verteidigte den zweiten Platz und hatte schlussendlich 28 Sekunden Rückstand – ein rekordverdächtiger Abstand zwischen den Positionen eins und zwei in der Geschichte der Veranstaltung. Den Kampf um den dritten Platz konnte Twell für sich entscheiden. Beste Italienerin wurde Mittelstreckenläuferin Margherita Magnani als Fünfte. Sie war erst drei Tage vor dem Silvesterlauf von einem längeren Höhentrainingslager in Kenia zurückgekehrt.
Dritter Sieg für Edris
Wie bei den Damen setzte sich auch im Herren-Rennen, das acht Runden und eine Gesamtdistanz von zehn Kilometer vorsah, der Titelverteidiger und gleichzeitig Top-Favorit durch. Muktar Edris, der heuer bei den Weltmeisterschaften von London im 5.000m-Lauf Superstar Mo Farah besiegen konnte, setzte sich am Ende der dritten Runde mit einer Tempoverschärfung aus der Spitzengruppe ab. Einige Male blickte sich der 23-Jährige um und kontrollierte das Rennen nach Belieben. In einer Endzeit von 28:45 Minuten fixierte er seinen dritten Sieg beim BOclassic nach 2014 und 2016. Damit ging zum sechsten Mal in Folge der Sieg beim Silvesterlauf in Bozen an einen äthiopischen Läufer.
Crippa verschenkt den zweiten Platz
Ein hervorragendes Rennen zeigte der italienische Lokalmatador Yemaneberhan Crippa. Der 22-jährige U23-Europameister im 5.000m-Lauf und Crosslauf-EM-Dritte in derselben Altersklasse übernahm von Beginn an selbst Initiative und machte auch in der Verfolgergruppe mit den beiden Marokkanern Hicham Amghar und Soufiane Bouqantar überwiegend selbst die Tempoarbeit. Dann unterlief ihm aber ein peinliches Versehen, mit dem sich der Italiener um die Früchte seiner Arbeit brachte. In der vorletzten Runde beschleunigte er, setzte sich von seinen direkten Widersachern ab und spurtete jubelnd über die Ziellinie. Dort nahm er verdutzt zur Kenntnis, dass er noch eine Runde zu laufen hatte. Ähnliches war im vergangenen Jahr im Damen-Rennen im Kampf um den Sieg passiert – Zwischenfälle, die dieser traditionsreichen und hochklassigen Veranstaltung nicht würdig sind.
Zwar nahm Crippa das Rennen als Zweiter wieder auf, der Rhythmus war aber komplett gebrochen. Soufiane Bouqantar und Hicham Amghar nutzten diesen Fehler gnadenlos aus und sicherten sich die beiden Stockerlplätze neben dem überlegenen Sieger. Nur vier Wochen nach seinem Europarekord beim Fukuoka Marathon lief Sondre Nordstad Moen auf Rang fünf ins Ziel und zeigte in einer Zeit von 29:28 Minuten angesichts der Anstrengungen der letzten Wochen gefolgt von der Regenerationsphase eine gute Leistung. Etwas enttäuschend verlief das Rennen für Kaan Kigen Özbilen, der drei Wochen nach seinem Triumph bei den Crosslauf-Europameisterschaften über eine ähnliche Distanz nur auf Position sechs ins Ziel kam. Ähnlich bescheiden erging es dem Briten Andy Vernon mit Rang neun.
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