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Zwei ehemalige VCM-Siegerinnen beim Berlin Marathon

Es ist nichts außergewöhnliches, dass das Damen-Rennen beim Berlin Marathon etwas im Schatten des Herren-Bewerbs steht. Renndirektor Mark Milde gelang es, die drei aktuell schnellsten Marathonläufer in die deutsche Hauptstadt zu holen. Für diese „Traumkonstellation“, wie er sie nennt, wurden…

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Es ist nichts außergewöhnliches, dass das Damen-Rennen beim Berlin Marathon etwas im Schatten des Herren-Bewerbs steht. Renndirektor Mark Milde gelang es, die drei aktuell schnellsten Marathonläufer in die deutsche Hauptstadt zu holen. Für diese „Traumkonstellation“, wie er sie nennt, wurden sicherlich keine Kosten und Mühen gesorgt. Auch wenn damit eine klare Polarisierung des Veranstaltungsbudgets wahrscheinlich ist, gelang es trotzdem, ein interessantes Starterfeld bei den Damen zu verpflichten. Neben einigen starken und vielfach jungen Afrikanerinnen liegt ein zweiter Fokus auf die Leistungen der europäischen Eliteläuferinnen, wenn am Sonntagmorgen der Startschuss für insgesamt 43.852 angemeldete Marathonläuferinnen und -läufer fällt, die für einen Teilnahmerekord gesorgt haben. Anna Hahner gibt nach längerer Wettkampfpause ihr Comeback, die beste Schweizer Marathonläuferin Maja Neuenschwander orientiert sich an ihrem Landesrekord. Beide haben eines gemeinsam – sie triumphierten bei Österreichs wichtigster Laufveranstaltung, dem Vienna City Marathon.

Bestleistungen auf ähnlichem Niveau

Die sportliche Vorschau für die beiden deutschsprachigen Hauptprotagonistinnen in diesem Rennen eröffnet realistische Chancen auf eine gute Platzierung. Sowohl die 27-jährige Hahner als auch die 37-jährige Neuenschwander kennen das Gefühl: Die Deutsche belegte in persönlicher Bestleistung von 2:26:44 Stunden vor drei Jahren den siebten Platz, die Schweizerin lief ein Jahr später in 2:26:49 Stunden auf Position sechs ins Ziel und hält seither den Schweizer Landesrekord.
 

© SIP / Johannes Langer
© SIP / Johannes Langer
Attacke auf Schweizer Rekord

Auch wenn die beiden persönlichen Bestleistungen vergleichbar sind, so unterschiedlich schwierig ist die Leistungseinschätzung der beiden aktuell. Vom Routinier aus Bern weiß man ungefähr, was man erwarten kann. Seit Jahren liefert die Eidgenössin konstant ihre Leistungen ab, dabei gelang in den letzten Jahren ein bemerkenswerter Sprung. Einem zweiten Platz beim Hamburg Marathon 2013 und dem neunten Platz bei der Heim-EM in Zürich folgte am 12. April 2015 der größte Sieg ihrer Karriere in der Bundeshauptstadt. Im Anschluss daran lief sie in Berlin zum Schweizer Rekord und einen starken Tokio Marathon 2016. Auch der Olympische Auftritt mit Rang 29 war keine Enttäuschung, einzig den London Marathon 2017 musste sie aufgrund von Rückenschmerzen aufgeben. Ein Rückschlag, auch mentaler Sorte, wie sie zugibt.
Bei ihrem bereits siebten Antritt beim Berlin Marathon möchte sie ihre persönliche Bestleistung angreifen. „Meine Planung ist aufgegangen, ich fühle mich für Berlin bereit“, wird die erfahrene Marathonläuferin vor ihrem 22. Marathon in einer Aussendung des Schweizer Leichtathletik-Verbandes (Swiss Athletics) zitiert. Um ihre Ziele zu realisieren, bekommt sie die Unterstützung eines eigenen Tempomachers. „Wenn man in Berlin an der Startlinie steht, muss man einfach die tollen Bedingungen nutzen und versuchen, Bestzeit zu laufen“, merkte die 37-Jährige bei der Pressekonferenz an.

Erster Marathon seit Rio 2016

Konträr zu Neuenschwander sah man Anna Hahner zuletzt selten auf den Laufstrecken. Das hatte mitunter auch gesundheitliche Gründe. Nach ihrem letzten Marathon bei den Olympischen Spielen von Rio, wo sie auf Platz 81. ins Ziel kam (2:45:32 Stunden), wurde ihr inszenierter Zieleinlauf mit Zwillingsschwester Lisa nicht wohlwollend aufgenommen und die Hahner-Twins als „Olympia-Touristen“ bezeichnet. Außerdem krachte das Team rund um Annas Ehemann Thomas Dold verbal mit einigen Laufveranstaltungen zusammen, die Pause dürfte auch mental die Wogen geglättet haben.

Sechs Stunden Meditation und Yoga

Damit bleibt für Anna nur zu hoffen, dass das Comeback erfolgreicher verläuft als jenes von Lisa vergangenen Sonntag beim Kapstadt Marathon (siehe RunAustria-Bericht). Die 27-Jährige gab sich bei der offiziellen Pressekonferenz vor dem Berlin Marathon betont optimistisch, begegnet ihrem Comeback mit viel Vorfreude und erzählte von einigen Veränderungen in ihrem Training. So ist Thomas Dold nun der Chefcoach, der italienische Startrainer Renato Canova, der die Hahner-Twins zu erheblichen Leistungssprüngen verhalf, ist nur mehr als Ideengeber im Einsatz. Hahner achtet neuerdings bewusster und stärker auf ihren Körper. Dazu gehören nicht weniger als sechs Stunden Meditation und Yoga täglich für die richtige innere Balance! Das Erreichen der Ziellinie bezeichnete Hahner als das primäre Ziel beim Berlin Marathon, wenn möglich innerhalb der deutschen EM-Norm für 2018.

Traum von der EM

Die zweite deutsche Läuferin im Elitefeld ist Mona Stockhecke, Siegerin des Zürich Marathon 2016. In den letzten drei Jahren bestritt die 33-Jährige im Herbst jeweils den Frankfurt Marathon und kam zweimal als Achte und einmal als Zwölfte ins Ziel. Der ausgebildeten Klimageologin, die in Zürich studiert und mittlerweile in den USA lebt, gelingt die Doppelbelastung bisher bemerkenswert gut, sie möchte ihre persönliche Bestleistung vom Frankfurt Marathon 2016 (2:31:30 Stunden) angreifen und gleichzeitig das Limit für die EM 2018 in Berlin (der DLV erwartet eine Norm von 2:32:00 Stunden, Anm.) erreichen. Sie träumt von einem EM-Start in der deutschen Hauptstadt, vor vier Jahren war sie bei den kontinentalen Titelkämpfen in Zürich beste Deutsche.
Schnellste Europäerin im Rennen laut persönlicher Bestleistung ist die Italienerin Anna Incerti. Die 37-jährige, dreifache Marathon-Olympia-Teilnehmerin ist beim Berlin Marathon 2011 eine persönliche Bestleistung von 2:25:32 Stunden gelaufen, produzierte in den letzten Jahren jedoch vorwiegend Zeiten um 2:29 Stunden. Der europäische Anteil im Elitefeld der Damen wird abgerundet durch die Britinnen Sonia Samuels und Lily Partridge, Caterina Ribeiro aus Portugal, Catherine Bertone aus Italien sowie Azucena Diaz aus Spanien.
 

© SIP / Johannes Langer
Auf dem Weg zum Sieg beim Berlin Marathon 2015: Gladys Cherono. © SIP / Johannes Langer
Anknüpfen an 2015

Topfavoritin auf den Sieg beim diesjährigen Berlin Marathon ist die Kenianerin Gladys Cherono. Die heute 34-Jährige stieg als damals amtierende Halbmarathon-Weltmeisterin Anfang 2015 in Dubai ins Marathon-Geschäft ein und erzielte in einer Zeit von 2:20:03 Stunden ein Sensationsdebüt. Diesem folgte ein grandioser Auftritt beim Berlin Marathon in einer spektakulären Siegerzeit von 2:19:25 Stunden, der drittschnellsten der Veranstaltungsgeschichte. An die Leistungen von 2015 würde sie nur allzu gerne anknüpfen, denn die Wettkampfsaison 2016 fiel aufgrund massiver Probleme mit der Hüfte ins Wasser. Die ersten Comeback-Rennen 2017 verliefen angesichts ihres eigenen Leistungsmaßstabs mittelmäßig bis gut. Sieg beim Halbmarathon Rom-Ostia in einer Zeit von 1:07:01 Stunden, Rang fünf beim Boston Marathon in einer Zeit von 2:27:20 Stunden – mit klarem Rückstand auf die entfesselte Siegerin Edna Kiplagat. „Es ist schön, wieder gesund zu sein. So eine lange Verletzungspause ist immer hart und ich bin froh, dass nun alles wieder in Ordnung ist“, sagte die Kenianerin dem Indian Express.
Zeit also, für den Berlin Marathon die großen Ziele auszurufen. Cherono nimmt sich den Streckenrekord vor. Dieser liegt bei 2:19:12 Stunden und wird gehalten von Mizuki Noguchi, der letzten japanischen Siegerin beim Berlin Marathon vor zwölf Jahren.

Junge Herausforderinnen

Interessanterweise ist neben Gladys Cherono nur noch eine weitere Kenianerin im Rennen, Valary Aiyabei. War sie in jungen Jahren noch eine kaum registrierte Läuferin, gelang 2016 mit Siegen beim Barcelona Marathon und beim Valencia Marathon ein erster großer Leistungssprung. Plötzlich ist Aiyabei aber eine der interessantesten Läuferinnen in der Marathon-Szene. Der Grund dafür ist ihr furioser Auftritt beim Prag Marathon im Mai, wo sie mit absurden Zwischenzeiten beinahe an Weltrekord-Splits herangekommen wäre. Die Siegerzeit von 2:21:57 Stunden ist trotz der ermüdeten Schlussphase absolut beachtlich. Auch wenn Aiyabei wie ein Newcomer mutet, ist der Berlin Marathon der bereits zwölfte in der Karriere der 26-Jährigen.
Die Gruppe der leistungsstarken und jungen äthiopischen Läuferinnen beim Berlin Marathon wird angeführt von Amane Beriso, die vor knapp zwei Jahren in Dubai ein überraschend starkes Marathon-Debüt fabrizierte. Es war das fünftschnellste Debüt aller Zeiten, 2:20:48 Stunden. Nach ihrer Aufgabe beim Tokio Marathon 2017 gelang ihr in Prag ein starker zweiter Platz. Mit drei Marathon-Siegen auf ihrer Visitenkarte reist Gulume Tolessa nach Berlin. Vor zwei Jahren triumphierte sie in ihrem mit Abstand schnellsten Marathon von 2:23:12 Stunden in Frankfurt. Weitere bemerkenswerte Ergebnisse: Siege beim Marrakech Marathon 2013 und beim Hongkong Marathon letzten Februar sowie zweite Plätze in Paris und an der australischen Gold Coast 2016.

Sieben Marathonsiege in vier Jahren

Noch bemerkenswerter ist die Vita von Meseret Mengistu, die zum ersten Mal an einem Marathon der World Marathon Majors (WMM) teilnehmen wird. Seit Sommer 2013 hat sie nicht weniger als sieben Siege gefeiert. Einigen Triumphen bei kleineren Marathons folgte der Durchbruch beim Paris Marathon 2015, es folgten Siege in Peking 2016 und in Xiamen 2017. Seit Anfang 2014 beendete sie nur einen Marathon nicht am Platz an der Sonne, 2015 in Frankfurt.
Ihre Landsfrau Ruti Aga, mit 23 Jahren die zweitjüngste im Elitefeld, versucht an ihren Berlin Marathon 2016 anzuknüpfen. Damals schaffte sie als Dritte den Sprung aufs Podium, davor war sie beim Vienna City Marathon Zweite. Wie all ihre Landsfrauen ist auch Helen Tola nach Berlin gekommen, um ihre persönliche Bestleistung zu verbessern. Bei ihrem WMM-Debüt möchte sie erstmals die 2:25er-Marke knacken. Im Frühjahr gewann die 22-Jährige den Barcelona Marathon, 2015 ihre Marathon-Premiere in Lausanne.
 
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Berlin Marathon

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