Liebe Laufgemeinschaft,

Wir freuen uns, euch mitteilen zu können, dass RunAustria.at ein neues Zuhause gefunden hat! Ab sofort findet ihr alle neuen Beiträge, spannende Laufberichte und inspirierende Erfolgsgeschichten auf unserer neuen Plattform: RunUp.eu.

Unser Ziel ist es, euch ein noch besseres Leseerlebnis zu bieten und die Leidenschaft für das Laufen weiter zu teilen. Die Entscheidung zum Umzug spiegelt unser Engagement wider, euch aktuelle Inhalte in einem frischen und benutzerfreundlichen Format zu präsentieren.

Bitte beachtet: Der beliebte Club von RunAustria bleibt von dieser Änderung unberührt und wird weiterhin unter RunAustria.at zu finden sein. Wir möchten sicherstellen, dass die Community und die Clubmitglieder weiterhin den gewohnten Raum für Austausch und Engagement vorfinden, ohne Unterbrechung.

Was ändert sich für euch?

  • Neue Beiträge und Aktualisierungen werden ausschließlich auf RunUp.eu veröffentlicht.
  • Für Mitglieder und Fans des RunAustria Clubs bleibt alles beim Alten. Der Clubbereich und alle zugehörigen Funktionen bleiben auf RunAustria.at aktiv.

Wir laden euch herzlich ein, RunUp.eu zu besuchen und Teil unserer wachsenden Laufcommunity zu werden. Entdeckt die neuesten Beiträge und bleibt mit uns auf der Laufstrecke!

Für Fragen, Anregungen oder Feedback stehen wir euch wie immer zur Verfügung. Wir freuen uns auf diese neue Ära und darauf, euch auf RunUp.eu willkommen zu heißen!

Euer RunAustria-Team

Enter your email address below and subscribe to our newsletter

London 2017 – Einzigartige Weltmeisterschaften

In vielerlei Hinsicht haben die 16. IAAF Leichtathletik-Weltmeisterschaften im Queen Elizabeth Olympic Park und in der City von London (Marathon- und Gehbewerbe) neue Maßstäbe gesetzt und die Messlatte für zukünftige Gastgeber der Welttitelkämpfe in der Olympischen Kernsport hoch angesetzt. „Ich…

Weiterlesen

Share your love

© IAAF Weltmeisterschaften 2017 in London
© IAAF Weltmeisterschaften 2017 in London
In vielerlei Hinsicht haben die 16. IAAF Leichtathletik-Weltmeisterschaften im Queen Elizabeth Olympic Park und in der City von London (Marathon- und Gehbewerbe) neue Maßstäbe gesetzt und die Messlatte für zukünftige Gastgeber der Welttitelkämpfe in der Olympischen Kernsport hoch angesetzt. „Ich kann mich nicht erinnern, dass der Wettbewerb jemals so spannend war und die Geschichten rundherum so fesselnd“, lobte IAAF-Präsident Sebastian Coe und ist sich sicher, dass die WM 2017 der Sportart Leichtathletik Rückenwind verleiht: „Wir wurden Zeugen einer beeindruckenden, engen Beziehung zwischen Sport und Zuschauer.“
Vor allem aufgrund der folgenden Gründe wird die WM 2017 lange in Erinnerung bleiben: die herausragende Stimmung und das überwältigende Zuschaueraufkommen, der große Abschied der zwei lebenden Leichtathletik-Legenden Usain Bolt und Mo Farah (Farah setzt seine Karriere auf der Straße fort), einige sportliche Überraschungen und viele sehr spannender und enger Wettkämpfe.

Rekordkulisse

Vielleicht einen Rekord für die Ewigkeit erzielte die WM 2017 mit ihrem Zuschauerzuspruch. Eine intelligente Planung des Programms mit nur vier Vormittagssessions (alle am Wochenende, daher auch überwiegend ausverkauft!) und eine gelungene Programmgestaltung in den Abendsession lockten die Massen ins Olympiastadion. Mit über 705.000 Zuschauern wurde der bisherige Rekord locker gebrochen und wird nun jahrelang stehen bleiben. IAAF-Präsident würdigte das Londoner Publikum als bestes der Geschichte.

Fachkundiges Publikum

Insbesondere, wenn britische Leichtathleten im Einsatz waren, wurden die sportlichen Wettkämpfen von einer tobenden Begeisterung begleitet. Das Londoner Publikum erwies sich jedoch als fair und feuerte alle Sportler an, auch wenn Lokalmatadoren besonders unterstützt wurden. Außerdem demonstrierte das Publikum, fachkundig zu sein und äußerte offen und überzeugt auch seine Meinung, zum Beispiel gegenüber Sprint-Weltmeister Justin Gatlin.

Nie da gewesene Dominanz der USA

Sportlich bringt ein Großereignis wie Weltmeisterschaften immer Sieger und Verlierer. Im Vordergrund stehen natürlich die Medaillen und im Medaillenspiegel dominierten die US-Amerikaner wie keine Nation je zuvor. Zehn Gold-, elf Silber- und neun Bronzemedaillen gingen an den historisch erfolgreichsten Landesverband der Welt-Leichtathletik, der damit seine Nummer eins Position zementierte. Das Erstaunliche dabei: Trotz dieser gegenüber dem Rest der Welt überragenden Bilanz konnten viele US-amerikanische Leichtathleten nicht an ihre Vorleistungen, die sie insbesondere bei den nationalen Vorausscheidungen erzielt hatten, herankommen. Die Breite des Kaders war aber das Erfolgsgeheimnis. Gepaart mit enttäuschendem Abschneiden einiger Nationen im Vergleich zu früheren Weltmeisterschaften. Auch die Läuferinnen und Läufer überzeugten. Höhepunkt war natürlich der überraschende Doppelsieg durch Emma Coburn und Courtney Frerichs im 3.000m-Hindernislauf der Damen.

Jamaikas Abstieg

Das kenianische Nationalteam erreichte zwar den zweiten Platz im Medaillenspiegel, kam mit fünf Gold-, zwei Silber- und vier Bronzemedaillen aber nicht an die herausragende Bilanz von Peking 2015 heran. In einer ersten Reaktion zeigte sich Head Coach Julius Kirwa zwar zufrieden, bemängelte aber die Tiefe des Kaders. In vielen Laufdisziplinen sei Kenia abhängig von wenigen Spitzenathleten. Aufgrund ihrer Stars wenig überraschend drittbeste Nation war Südafrika vor Frankreich, das drei seiner fünf Medaillen in Gold gewann und daher sich als beste europäische Nation noch vor Großbritannien (Platz sechs) platzierte. Mit acht Medaillen holte Polen die meisten einer europäischen Nation und die zweitmeisten insgesamt. Deutschland gewann fünf Medaillen (davon vier am vorletzten Wettkampftag) und erzielte ein durchschnittliches Ergebnis. Der große Verlierer der WM war die ehemals so stolze Sprinternation Jamaika, die nur eine Goldmedaille und insgesamt nur viermal Edelmetall gewann. Der in London grassierende Norovirus hatte sicherlich seinen Anteil daran. Auch einige große europäische Nationen reisten mit Ernüchterung ab. Italien enttäuschte auf der gesamten Linie, rettete sich mit einer Bronzemedaille am letzten Tag im Gehen vor einer weiteren Nullnummer. Spanien ging sogar gänzlich leer aus.

Gastgeber beim Placing Table auf dem Podest

Deutlich repräsentativer als den Medaillenspiegel halten Experten den Placing Table. Die USA führt auch hier deutlich und sammelte mehr als doppelt so viele Punkte wie das zweitplatzierte Kenia. Dank einiger vierter und sechster Plätze schob sich Großbritannien vor Polen, China und Deutschland auf Rang drei. Frankreich liegt im Placing Table hinter Äthiopien und gleich auf mit Jamaika auf dem achten Platz, vor Südafrika. Fünftbeste europäische Nation war übrigens die Niederlande vor der Tschechischen Republik. Die Schweiz landete gleich auf mit der ehemaligen Leichtathletik-Größe Italien auf Rang 37, Österreich teilte sich mit drei Punkten für den sechsten Platz von Ivona Dadic (Union St. Pölten) den 55. Platz mit Barbados und der Dominikanischen Republik (siehe RunAustria-Bericht).

26 Nationen feiern mindestens einen WM-Titel

Eines wurde aufgrund vieler spannender und abwechslungsreicher Resultate sehr deutlich: Die Leichtathletik verteidigte ihren Status als weltumspannendste Sportart. Nicht nur aufgrund der quantitativen Zahlen, sondern auch der qualitativen. 66 Nationen erzielten mindestens einen Top-8-Platz in 48 Wettkämpfen. Eine noch eindeutigere Sprache spricht der Medaillenspiegel, in den sich 43 Nationen eintrugen. Unglaubliche 26 verschiedene Nationen gewannen zumindest eine Goldmedaille, darunter sind alle Kontinente mindestens zweifach vertreten!

Europa holt auf

Mit 18 Gold, 17 Silber- und 18 Bronzemedaillen (die Medaillengewinne der russischen Sportler, die unter neutraler Flagge starteten und von der IAAF weder im Medaillenspiegel noch im Placing Table angegeben wurden, wurden von European Athletics im Rückblick statistisch schon gelistet, Anm. d. Red.) war der europäische Kontinentalverband der erfolgreichste in London. In vielen Disziplinen, die bisher nicht gerade als Domäne der Europäer galten, rückten europäische Athletinnen und Athletinnen näher an die in den letzten Jahren teils deutlich überlegene Konkurrenz heran. Stückweise auch mit jungen Talenten, die ein Versprechen für die Zukunft darstellen. Daher lobte Svein Arne Hansen, Präsident von European Athletics, nicht nur den (europäischen) WM-Gastgeber in höchsten Tönen, sondern auch das Abschneiden der europäischen Verbände. Der Norweger sieht die europäische Leichtathletik im Aufschwung, schließlich gewannen nicht weniger als 14 europäische Verbände (inkl. der suspendierte russische Verband) mindestens eine Goldmedaille und vier weitere mindestens eine Medaille in einer anderen Farbe. Gute Vorzeichen für den Europameisterschaften 2018 in Berlin, der große Saisonhöhepunkt für die Sommer-Leichtathletik im kommenden Jahr.
Im Laufbereich konnte Europa inetwa das Niveau halten, welches bereits in Peking 2015 zu verzeichnen war. Das Bittere: Zukünftig wird das Fehlen von (Gold-)Medaillengarant Mo Farah die Ausbeute trüben. Während einige Überraschungen bei den Herren gelangen (Doppelsieg über 800m, ein seltener Medaillengewinn im 1.500m-Lauf), gewann Europa im Laufbereich der Damen nur eine einzige Medaille – jene von Sifan Hassan im 5.000m-Lauf. In Peking waren es noch drei. Zwei davon fielen massiven Veränderungen in zwei Disziplinen (800m und 3.000m Hindernis) automatisch zum Opfer.

Ein Virus setzt Athleten außer Gefecht

Negative Schlagzeilen schrieben die Titelkämpfe aufgrund des in einem Hotel ausgebrochenen, für körperlich belastete Sportler hoch ansteckender Novovirus, der einige Nationalteams wie Deutschland, Kanada, Botswana oder Jamaika ordentlich zusetzte und sportliche Träume reihenweise platzen ließ. Rund 50 Sportler und Betreuer sind erkrankt. Mehr als ein Randaspekt, der die Geschichte dieser Titelkämpfe mitschrieb.

Wenig diskutierte Höchstleistungen

Eine Ebene, auf der die Weltmeisterschaften von London keine bleibenden Eindrücke hinterließen, waren Rekordleistung. In der britischen Hauptstadt fielen keine Weltrekorde und in vielen Disziplinen wurden bisherige Rekordleistungen bei weitem nicht erreicht. Viele Experten sehen darin ein gesundes Zeichen und sind der Meinung, dass der Anti-Doping-Kampf des Leichtathletik-Weltverbandes Früchte trägt. Vielleicht war diese Tendenz ausschlaggebend dafür, dass das Thema Doping in den Tagen von London deutlich in den Hintergrund gedrängt wurde und der Sport, begleitet von positiver Stimmung und seiner Eleganz, im Vordergrund stand.
Die am meisten diskutierte Leistung der WM 2017 kam aus dem Laufbereich. Der Gold-Lauf von Almaz Ayana in einer gravierenden Überlegenheit, als sie fast das gesamte Feld überrundete. Diese Leistung ließ selbst die größten Experten mit Fragezeichen in den Gesichtern und Erklärungsnot zurück. Kleiner netter statistischer Fakt nebenbei: Wäre Global Sports Communication eine Nation und würde in den Medaillenspiegel eingerechnet, hätte die bekannte Agentur laut der kanadischen Website Athletics Illustrated mit fünf Gold-, sechs Silber- und vier Bronzemedaillen den klaren zweiten Platz hinter den USA belegt. Dieser Fakt ist insofern interessant, weil Jos Hermens und seine Agentur im Vorfeld der WM von einem deutschen TV-Dokumentarfilm in die Mangel genommen und unangenehme Fragen aufgeworfen wurden.

WM-Zukunft mit Fragezeichen

Die Weltmeisterschaften 2017 in London haben die Messlatte für zukünftige Veranstalter von Weltmeisterschaften hochgelegt. Während die WM 2021 im US-amerikanischen Leichtathletik-Mekka Eugene wenigen Sorgen macht, gilt dies für die kommende WM 2019 in Doha nicht. „Der außergewöhnliche Termin ist ein Risiko, weil die Leichtathletik gegen andere parallel laufende Sportarten und Wettkämpfe um die Gunst der Zuschauer kämpfen muss. Außerdem fürchte ich ein leeres Stadion“, gibt Ed Warner, Präsident des britischen Leichtathletik-Verbandes (UK Athletics), offen und direkt zu bedenken. ÖLV-Sportkoordinator Hannes Gruber erwartet ebenfalls, dass in Doha das Pendel in eine andere Richtung ausschlägt: „Eine WM in dieser Region ist grundsätzlich ein Problem. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Stadion mit Zuschauern gefüllt wird und eine Stimmung aufkommt. Dagegen wird Eugene die gleiche Liga wie London sein, da mache ich mir keine Sorgen.“ IAAF-Präsident Coe mahnte, die katarische Hauptstadt brauche eine gute Strategie und kündigte nicht näher definierte Änderungen an.
Eine weitere Herausforderung für die Leichtathletik der Zukunft ist das Abtreten der großen Stars Usain Bolt und Mo Farah. IAAF-Präsident Sebastian Coe wird deswegen nicht Angst und Bange: „Wir haben hier in London sehr viele, talentierte junge Sportler gesehen, die der Zukunft wichtige rollen übernehmen werden.“ Dabei hob der zweifache Olympiasieger besonders den Norweger Karsten Warholm (Weltmeister 400m-Hürden) und den Kenianer Kipyegon Bett (Bronzemedaillengewinner 800m) hervor.
 

Der Medaillenspiegel der WM 2017 in London

1. USA 10x Gold, 11x Silber, 9x Bronze (= 30 Medaillen)
2. Kenia 5x Gold, 2x Silber, 4x Bronze (= 11 Medaillen)
3. Südafrika 3x Gold, 1x Silber, 2x Bronze (= 6 Medaillen)
4. Frankreich 3x Gold, 2x Bronze (= 5 Medaillen)
5. China 2x Gold, 3x Silber, 2x Bronze (= 7 Medaillen)
6. Großbritannien 2x Gold, 3x Silber, 1x Bronze (= 6 Medaillen)
7. Äthiopien 2x Gold, 3x Silber (= 5 Medaillen)
8. Polen 2x Gold, 2x Silber, 4x Bronze (= 8 Medaillen)
9. Deutschland 1x Gold, 2x Silber, 2x Bronze (= 5 Medaillen)
10. Tschechische Republik 1x Gold, 1x Silber, 1x Bronze (= 3 Medaillen)

11. Türkei 1x Gold, 1x Silber (= 2 Medaillen)
15. Jamaika 1x Gold, 3x Bronze (= 4 Medaillen)
Niederlande 1x Gold, 3x Bronze (= 4 Medaillen)
17. Kroatien 1x Gold, 1x Bronze (= zwei Medaillen)
Norwegen 1x Gold, 1x Bronze (= zwei Medaillen)
Portugal 1x Gold, 1x Bronze (= zwei Medaillen)
23. Belgien 1x Gold
Griechenland 1x Gold
Litauen 1x Gold
29. Ungarn 1x Silber, 1x Bronze (= 2 Medaillen)
31. Schweden 1x Silber
Ukraine 1x Silber
37. Italien 1x Bronze
 

Placing Table der WM 2017 in London

1. USA 272 Punkte
2. Kenia 124 Punkte
3. Großbritannien 105 Punkte
4. Polen 86 Punkte
5. China 81 Punkte
6. Deutschland 78 Punkte
7. Äthiopien 70 Punkte
8. Frankreich 68 Punkte
9. Jamaika 68 Punkte
10. Südafrika 52 Punkte
11. Niederlande 40 Punkte
12. Tschechische Republik 37 Punkte

37. Schweiz 9 Punkte
55. Österreich 3 Punkte
Der RunAustria-Bericht zum Abschneiden der ÖLV-Athleten: ÖLV bestätigt Aufwärtstrend – erfolgreichste WM seit 16 Jahren
Der RunAustria-Bericht zum WM-Abschneiden Großbritanniens, Deutschlands und der Schweiz: Nervöse Briten, enttäuschte Deutsche, zufriedene Schweizer
IAAF Leichtathletik-Weltmeisterschaften in London 2017

Share your love