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Kimutai und Assefa gewinnen spannenden Rotterdam Marathon
Für die Jahreszeit unüblich hohe Temperaturen gepaart mit der verhältnismäßig späten Startzeit boten außergewöhnliche Herausforderungen für die Läuferinnen und Läufer an der Startlinie des Rotterdam Marathon. Normalerweise ist eher der Wind ein Kriterium auf der bekannt schnellen Strecke in der…
Für die Jahreszeit unüblich hohe Temperaturen gepaart mit der verhältnismäßig späten Startzeit boten außergewöhnliche Herausforderungen für die Läuferinnen und Läufer an der Startlinie des Rotterdam Marathon. Normalerweise ist eher der Wind ein Kriterium auf der bekannt schnellen Strecke in der holländischen Hafenstadt, heuer waren es die hohen Temperaturen. Diese waren aber kein Hindernis für Topleistungen, sondern schienen die Eliteläufer eher anzutreiben, das Ziel schnellst möglich zu erreichen.
Seltene Titelverteidigung
Exakt sieben Sekunden schneller als im Vorjahr absolvierte der Kenianer Marius Kimutai den Rotterdam Marathon heuer. An der Platzierung änderte sich nichts, erneut durchbrach er das Zielband als Erster. Damit schaffte er in der langen Geschichte des größten Marathonlaufs in Holland eine Ausnahme-Leistung. Zuletzt hatte der Äthiopier Belayneh Dinsamo, insgesamt vierfacher und damit Rekordsieger, 1989 erfolgreich seinen Titel verteidigt. Außergewöhnlich ist auch die Dominanz der Kenianer im neuen Jahrhundert. Von nun 18 Austragungen seit der Jahrtausendwende gab es in Rotterdam nicht weniger 15 kenianische Siege.
Negativ-Split für Sieger Kimutai
In einer Zeit von 1:03 Stunden wollte der Veranstalter die erste Streckenhälfte absolvieren, man hinkte um nur neun Sekunden hinter dem Rennplan hinterher. Kurze Zeit später lief das Feld zum zweiten Mal über die berühmte Erasmus Brücke, als der Kenianer Paul Koech den Anschluss verlor. Der Marathon-Debütant, am Ende in einer Zeit von 2:12:02 Stunden 15., ist einer der schnellsten Hindernisläufer der Geschichte und gewann vor 13 Jahren eine Olympische Medaille in Athen.
Als bei Kilometer 30 die Pacemaker-Arbeit zu einem Ende kam, attackierte Laban Korir prompt und eröffnete mit seiner Tempoverschärfung das grandiose Finale. Lawrence Cherono und Marius Kimutai hefteten sich an seine Fersen, ein kenianischer Sieg war damit fixiert. Die endgültige Entscheidung fiel nach exakt 40 Kilometern, als Titelverteidiger Kimutai attackierte und sein großartiges Werk in einer Zeit von 2:06:04 Stunden beendete. Ein Negativsplit und eine Leistung, die die persönliche Bestzeit vom Amsterdam Marathon 2016 nur um 17 Sekunden verpasste. Damals belegte er Rang drei „Das ist ein fantastischer Sieg für mich. Es war ein großartiges Rennen, ich bin sehr glücklich mit meiner heutigen Leistung“, jubelte der Sieger im Ziel. Laut der US-amerikanischen Plattform trackandfieldnews.com waren die letzten beiden Kilometer von Kimutai die zweitschnellsten in der Geschichte des Rotterdam Marathon (6:16 Minuten), nur Patrick Makau war vor sieben Jahren sechs Sekunden schneller im Finale.
Nageeye mit historischer Leistung
Der zweitplatzierte Lawrence Cherono, im vergangenen Jahr Sieger des Prag Marathon, verbesserte seine persönliche Bestleistung um 63 Sekunden und belegte knapp vor Laban Korir den zweiten Platz. Nicht weniger als neun Läufer blieben unter 2:10 Stunden. Der erstaunlichste Namen in dieser Auflistung ist jener des holländischen Olympia-Teilnehmers Abdi Nageeye, der sich mit seiner Zeit von 2:09:34 Stunden in die Annalen der Veranstaltung eintrug. Nie zuvor ist ein Lokalmatador beim Rotterdam Marathon schneller gelaufen. Der 28-Jährige verbesserte seinen Hausrekord um 50 Sekunden und ist nun ein heißer Kandidat auf eine WM-Teilnahme in London. Im gleichen Atemzug gilt es auch die Leistung des zehntplatzierten Belgiers Koen Naert zu würdigen, der seine persönliche Bestleistung auf eine Zeit von 2:10:16 Stunden senkte.
Entscheidung auf dem letzten Kilometer
Während bei den Herren vom Start weg ein hohes Tempo angestrebt wurde, begann das Rennen der Damen etwas gemütlicher. Erst nach einem guten Viertel der Distanz kam mehr Schwung in das Feld, welches nicht so gut besetzt war wie bei anderen Laufveranstaltungen mit vergleichbarem Standing. Bei Temperaturen, die während des Laufs bis zu 18°C anstiegen, seltener Windstille und einer Luftfeuchtigkeit im Bereich von 65-70%, passierte ein Quartett den Halbmarathon in einer Zeit von 1:11:35 Stunden.
Die erste Läuferin, die zurückfiel, war die Kenianerin Jane Seurey nach rund 30 Kilometern. Vorne blieb die Spannung bis zum Finale erhalten, Die Äthiopierin Meskerem Assefa, Eunice Chumba aus dem Bahrain und die Kenianerin Lucy Karimi kämpften um die besten Plätze. Einen halben Kilometer vor demZiel gelang Assefa der entscheidende Angriff. In einer Laufleistung von 2:24:18 Stunden verbesserte sie nicht nur ihre persönliche Bestleistung um knapp eine Minute, sie sorgte für die schnellste Siegerzeit in Rotterdam seit 2013. Damals hatte die Kenianerin Jemima Sumgong, frisch unter massivem Dopingverdacht (siehe RunAustria-Bericht), gewonnen. Ein Schatten, der auch nicht vom Rotterdam Marathon fern blieb.
Hinter Assefa erzielten Chumba und Karimi die Ränge zwei und drei. Beide freuten sich über eine persönliche Bestleistung. Als beste Holländerin erreichte die amtierende niederländische Meisterin Ruth van der Meijden das Ziel als Fünfte – auch sie in persönlicher Bestleistung von 2:31:15 Stunden.
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