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Geoffrey Kirui verhindert US-Party in Boston

Selten zuvor in den jüngsten Jahrzehnten stand ein Boston Marathon so sehr im Zeichen der US-amerikanischen Marathonläufer wie jener in diesem Jahr. Gleich sechs US-amerikanische Staatsbürger zählten zu den schnellsten zehn Läufern auf der 42,195 Kilometer langen Strecke von Hopkinton…

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Selten zuvor in den jüngsten Jahrzehnten stand ein Boston Marathon so sehr im Zeichen der US-amerikanischen Marathonläufer wie jener in diesem Jahr. Gleich sechs US-amerikanische Staatsbürger zählten zu den schnellsten zehn Läufern auf der 42,195 Kilometer langen Strecke von Hopkinton nach Boston und viel hätte zum Heimsieg eines US-Boys am Patriot’s Day nicht gefehlt. Galen Rupp konnte kurz nach der 35-Kilometer-Marke der Beschleunigung des Kenianers Geoffrey Kirui nicht widerstehen und musste eine Lücke akzeptieren, die der Olympia-Medaillengewinner nicht mehr schließen konnte. Und so fehlten am Ende 22 Sekunden auf den zweiten US-amerikanischen Sieg seit 1983 nach Meb Keflezighi 2014. Neben Rupps erneuter Top-Leistung galt es in Boston jedoch auch die Performance des Siegers lobzupreisen. In einem erst dritten Marathon (genau wie Rupp) lief der 24-jährige Geoffrey Kirui zur absoluten Topform auf und feierte in einer Zeit von 2:09:37 Stunden den mit Abstand größten Erfolg seiner Karriere.

© Victah Sailer
© Victah Sailer
Ein Versprechen für die Zukunft

Als Mittelstreckenläufer feierte er in Junioren-Tagen eine Bronzemedaille bei Junioren-Weltmeisterschaften. Das war vor fünf Jahren in Barcelona. Früh wagte der Kenianer den Umstieg auf die Straße und demonstrierte sein Potenzial erstmals im November 2015, als er in Neu Delhi einen Halbmarathon in einer Zeit von 59:38 Minuten absolvierte. Dem Marathon-Debüt in Rotterdam 2016 mit Rang drei folgte ein schneller 42,195 Kilometer-Lauf durch Amsterdam, als er in einem außergewöhnlich breiten Spitzenfeld in einer Zeit von 2:06:27 Stunden mit Rang sieben zufrieden sein musste. Der Triumph von Boston kam daher durchaus überraschend, auch für ihn selbst: „Als ich hierher gekommen bin, wusste ich, dass dieses Rennen ein große Herausforderung sein würde. Viele meiner Konkurrenten hatten große Erfahrung mit dieser Strecke. Daher konnte ich nicht damit rechnen, hier zu gewinnen. Aber ich wollte unbedingt um die besten Plätze mitkämpfen.“ Nach einem nervösen Beginn, so der 24-Jährige, wurde er immer ruhiger, was sich positiv auf seine Leistung auswirkte. Kiruis Trainer Renato Canova wurde auf der US-amerikanischen Plattform „Let’s Run“ zitiert, dass sein Schützling ob seines Talents noch mehr drauf habe: „Wir können im Training noch viel mehr herausholen. Da waren maximal 70% der Möglichkeiten in der Vorbereitung ausgeschöpft.“ In anderen Worten: Geoffrey Kirui ist ein Versprechen für die Zukunft.

Flinker Beginn, hartes Ausscheidungsrennen

Es war vielleicht der Boston-Unerfahrenheit vieler Starter im Elitefeld geschuldet oder es war strategisches Kalkül. Von einer aufgrund der welligen und daher fordernen Strecke üblichen vorsichtigen Rennplanung war in diesem Jahr keine Spur. Von Beginn an schlug das Spitzenfeld auch ohne die Unterstützung von Pacemakern ein beachtliches Tempo an. Als nach 1:04:35 Minuten die Hälfte der Strecke absolviert war, lagen noch elf Leute an der Spitze. In der Folge sollte die Vorentscheidung fallen, die Streckenpassage bis zu Kilometer 35 gehört mit den Newton Hills und dem berühmt-berüchtigten Heartbreak Hill zu den schwierigsten auf Marathonstrecken weltweit.
Das vergleichsweise hohe Anfangstempo forderte jetzt Opfer. Titelverteidiger Lemi Berhanu, der nie wirklich eine wichtige Rolle im Rennen spielte, und der Kenianer Emmanuel Mutai, der mit einer persönlichen Bestleistung von 2:03:13 Stunden die Meldeliste anführte, gehörten zu den ersten großen Namen, die abreißen lassen musste. Berhanu erreichte das Ziel nicht, Mutai blieb abermals hinter den Erwartungen zurück und musste sich mit fast zehn Minuten Rückstand auf dem Sieger mit Rang 19 zufrieden geben. Dennoch gelang der Sprung ins Geschichtsbuch: Als erster Läufer kam der 32-Jährige bei allen sechs World Marathon Majors plus Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen ins Ziel!

Rupp fehlen 22 Sekunden zum Heimsieg

Das hohe Tempo auf der ersten Hälfte sorgte nun dafür, dass das Spitzenfeld sich weit auseinander zog und beachtliche Abstände kreiert wurden. Bei Kilometer 30 lagen noch neun Läufer gleich auf, danach trennte sich die Spreu vom Weizen. Geoffrey Kirui und Galen Rupp setzten sich vom Rest der Spitzengruppe ab, der japanische Debütant Suguru Osako hielt sich als Verfolger knapp hinter dem Duo auf. Kirui löste sich vom Olympia-Bronzemedaillengewinner und öffnete bis Kilometer 40 eine Lücke von 22 Sekunden. Zwar absolvierte der US-Amerikaner die letzten Kilometer zum Ziel etwas schneller als der Kenianer, doch am Ende blieb der Abstand bis zur Ziellinie exakt derselbe. Kirui bejubelte den größten Erfolg seiner Karriere und den ersten kenianischen Sieg in Boston seit Wesley Korir 2012 (eine derartige Durststrecke gab es seit dem kenianischen Premierensieg durch Ibrahim Hussein 1988 nie, Anm.).
Rupp bewies auch im dritten Marathon seiner Karriere, welch großartiger Läufer er ist. Auf den Erfolg bei den US-Trials in Los Angeles 2016 folgte ein überragender Auftritt in Rio und nun dieser hervorragende in Boston, bei dem er bewies, in der Tat fähig zu sein, bei großen Marathons um den Sieg mitzulaufen. Möglicherweise fehlt dem 30-Jährigen die Schnelligkeit, Weltklassezeiten anzubieten. Aber bei taktischen Rennen ohne Pacemaker ist Rupp eine Nummer. Und im Gegensatz zu Rio, als langsame 30 Kilometer zu Beginn dem US-Amerikaner sicherlich entgegenkamen, untermalte er in Boston, dass er auch bei schnellerem Tempo auf der ersten Hälfte zu Spitzenleistungen fähig ist. „Ich war schon überrascht, als ich sah, dass mein letzter Konkurrent ein Amerikaner war. Er machte einen verdammt starken Eindruck und es war eine leichte Übung, sich gegen ihn durchzusetzen“, zollte auch Sieger Kirui dem besten US-Amerikaner des Tages Respekt. Damit konnte er allerdings nicht das Fettnäpfchen wettmachen, in das er während der Pressekonferenz getreten ist, als er den Vornamen Rupps nicht wusste und ungeniert fragte.

Großer Tag für Nike Oregon Project

Rupp selbst zeigte sich überglücklich, zumal eine Fußverletzung im Frühjahr seine Vorbereitungen beeinträchtigt hatte. „Vor zwei Wochen wusste ich nicht, ob sich ein Start in Boston ausgehen würde. Mit der heutigen Leistung bin ich glücklich, ich habe das Beste aus mir herausgeholt. Es war nicht möglich, Kirui zu folgen.“ Auf der Zielgeraden spürte er die Emotionen, die in ihm hochstiegen: „Das war eine Erfahrung, die ich noch nie gefühlt habe. Das hier ist der prestigeträchtigste Marathon der Welt und daher ein großer Tag für Alberto (Salazar, Rupps Trainer und Vertrauter, Anm. d. Red.) , mein Team und das Nike Oregon Project.“ Eine neue persönliche Bestleistung und der erste Marathonlauf unter 2:10 Stunden stehen als statistische Note zu Buche.

Herausragendes Debüt von Osako

Der Boston Marathon 2017 war nicht nur aufgrund Galen Rupps Darbietung ein erfolgreicher für den US-amerikanischen Marathonlauf und das Nike Oregon Project. Der Neuzugang in der Trainingsgruppe von Alberto Salazar im Nordwesten der USA, Sugaru Osako aus Japan zeigte ein sensationelles Rennen und übertraf die Erwartungen seines Trainers um Längen. Nach gut drei Monaten in Oregon scheint der 25-Jährige, der bisher maximal mit seinem japanischen 5.000m-Rekord aufgefallen ist und bei großen internationalen Meisterschaften auf der Bahn nie einen Vorlauf überstand, seine neue Heimat gefunden zu haben. In einer Zeit von 2:10:28 Stunden krönte der Asiate seine Marathon-Premiere mit der drittschnellsten Zeit eines Japaners beim Boston Marathon – im Marathon-Land Nummer eins ein fantastischer statistischer Eintrag. Einzig der legendäre Toshihiko Seko, Sieger in den Jahren 1981 und 1987, war zweimal schneller gelaufen als Osako. Auch wenn hier anzuführen ist, dass viele japanische Spitzenläufer vorwiegend bei den elitären Marathonläufen in ihrer Heimat an den Start gehen.

Sechs Amerikaner in den Top-Ten

Für ein patriotisches Volk wie die Amerikaner dürfte das Ergebnis am diesjährigen Patriot’s Day eine wahre Freude sein. Sechs US-Amerikaner liefen unter die besten Zehn – so viele wie seit sage und schreibe 32 Jahren nicht mehr. Zum Vergleich: Im Vorjahr war es ein einziger, Zachary Hine auf Rang zehn. Besonders bemerkenswert war, dass die US-Amerikaner zu Beginn der zweiten Rennhälfte im Kollektiv die Initiative übernahmen und dafür belohnt wurden. Shadrack Biwott, ein gebürtiger Kenianer, der auf Sponsorensuche ist, überzeugte mit Rang vier, der 40-Jährige Abdi Abdirahmen belegte gut fünf Monate nach seinem dritten Platz beim New York City Marathon hinter Wilson Chebet Rang sechs. Dafür gab es ein Preisgeld von 10.000 US-Dollar für den Sieg in der Masters-Wertung in einer Zeit von 2:12:45 Stunden. Augustus Maiyo (Siebter), Luke Puskedra (Neunter) und Olympia-Teilnehmer Jared Ward komplettierten das erfolgreiche Sextett.

„Riesenerlebnis“ für Kelfezighi

In dieser Auflistung nicht dabei ist Meb Keflezighi, der seinen letzten Boston Marathon als Leistungssportler auf Rang 13 beendete. Der Sieger von 2014 erreichte in einer Zeit von 2:17:00 Stunden die Ziellinie unmittelbar hinter Vize-Weltmeister Yemane Tsegaye. „Ein Boston Marathon Sieger zu sein ist ein Privileg und eine riesige Ehre, die ewig andauert. Die Zuschauer waren phänomenal, es war erneut ein Riesenerlebnis“, verabschiedete sich der Olympia-Silbermedaillengewinner von 2004 vom Boston Marathon. Einen letzten Marathon-Auftritt hat er im Herbst in New York geplant.

Hohe Temperaturen

27.228 Läufer absolvierten den historischen 42,195 Kilometer langen Lauf von Hopkinton nach Boston, der insgesamt zum 121. Mal ausgetragen wurde. Besonders die Wetterbedingungen betreffend war diese Austragung eine außergewöhnliche. Bereits beim Start um 10 Uhr morgens (für die Herren, die Damen liefen eine halbe Stunde früher los, Anm.) war das Thermometer über die Marke von 20°C geklettert. Damit sorgte der Wettergott für unübliche „Hitze-Bedingungen“ für einen Marathonlauf, die Teilnehmer kamen ordentlich ins Schwitzen. Umso höher sind die Leistungen an der Spitze des Feldes einzuordnen.
 
Der RunAustria-Bericht des Damen-Rennens: Zwischensprint sichert Routinier Edna Kiplagat Sieg in Boston
 

Ergebnis Boston Marathon der Herren

1. Geoffrey Kirui (KEN) 2:09:37 Stunden
2. Galen Rupp (USA) 2:09:58 Stunden
3. Suguru Osako (JPN) 2:10:28 Stunden
4. Shadrack Biwott (USA) 2:12:08 Stunden
5. Wilson Chebet (KEN) 2:12:35 Stunden
6. Abdi Abdirahman (USA) 2:12:45 Stunden
7. Augustus Maiyo (USA) 2:13:16 Stunden
8. Dino Sefir (ETH) 2:14:26 Stunden
9. Luke Puskedra (USA) 2:14:45 Stunden
10. Jared Ward (USA) 2:15:28 Stunden
11. Sean Quigley (USA) 2:15:34 Stunden
12. Yemane Tsegay (ETH) 2:16:47 Stunden
13. Meb Keflezighi (USA) 2:17:00 Stunden
14. Cutbert Nyasango (ZIM) 2:17:40 Stunden
15. Wesley Korir (KEN) 2:18:14 Stunden
16. Thomas Puzey (USA) 2:18:20 Stunden
17. Rachid Kisri (MAR) 2:18:32 Stunden
18. Emmanuel Mutai (KEN) 2:19:33 Stunden
19. Pardon Ndhlovu (ZIM) 2:20:12 Stunden
20. Bryan Harvey (USA) 2:20:18 Stunden
Boston Marathon

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