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Österreichs Laufsport am Prüfstand – Mittel- und Langstreckenlauf der Damen

Nach den Olympischen Spielen ist vor den Olympischen Spielen – und noch dringlicher: vor den Hallen-Europameisterschaften in Belgrad, den Junioren-Europameisterschaften in Grosseto und den Weltmeisterschaften in London. Für den Österreichischen Leichtathletik-Verband geht eine ereignisreiche Saison zu Ende. Das gilt auch…

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Nach den Olympischen Spielen ist vor den Olympischen Spielen – und noch dringlicher: vor den Hallen-Europameisterschaften in Belgrad, den Junioren-Europameisterschaften in Grosseto und den Weltmeisterschaften in London. Für den Österreichischen Leichtathletik-Verband geht eine ereignisreiche Saison zu Ende. Das gilt auch für den Laufsport. RunAustria analysiert den Status quo im österreichischen Laufsport, beleuchtet gegenwärtige Entwicklungen der Athleten und richtet den Blick auf die kommenden Höhepunkte im Sportjahr 2017 und darüber hinaus. Teil 1: Mittel- und Langstreckenlauf der Damen.
 
Österreichs Laufsport am Prüfstand, Teil 2: Mittel- und Langstreckenlauf der Herren
Österreichs Laufsport am Prüfstand, Teil 3: Straßenlauf der Damen
Österreichs Laufsport am Prüfstand, Teil 4: Straßenlauf der Herren
 

Jennifer Wenth ist das Aushängeschild des österreichischen Mittel- und Langstreckenlaufs!

Der aktuelle österreichische Stadion-Laufsport der Damen ist aus internationaler Perspektive kongruent mit dem Namen Jennifer Wenth. Bereits 2010 zeigte sie im Rahmen der Junioren-Weltmeisterschaften im kanadischen Moncton mit zwei einstelligen Platzierungen auf internationalem Parkett auf. Dass damit wieder ein österreichisches Lauftalent auf dem steilen Weg nach oben ist, wurde aufgrund einer Verletzungsmisere erst mit jahrelanger Verzögerung deutlich. Bei den Europameisterschaften 2014 in Zürich (11. / 5.000m), den Hallen-Europameisterschaften 2015 in Prag (9. / 3.000m) und den Weltmeisterschaften in Peking (15. / 5.000m) erzielte sie jeweils die beste Endplatzierung der gesamten ÖLV-Delegation. In diesen beiden Wettkampfjahren gelang der heute mit ihren 25 Jahren immer noch jungen Wienerin eine konstante Weiterentwicklung ihrer sportlichen Bestleistungen – kombiniert mit wichtigen Erfahrungswerten.
 

Jennifer Wenth im WM-Finale über 5.000m in Peking. © GEPA Pictures
Jennifer Wenth im WM-Finale über 5.000m in Peking. © GEPA Pictures
Dass die Wettkampfsaison 2016, während der sich Beschwerden und Probleme mit Verletzungen wie ein roter Faden durchgezogen haben, diese bemerkenswerten Fortschritte vorerst unterbrach, muss nicht zwingend hinblicklich der kommenden Saison deprimieren. Denn Verletzungen gehören wohl zum Spitzensport dazu. Entscheidend für die zukünftige Entwicklung Wenths ist allerdings, dass sie diese gesundheitlichen Probleme in den Griff bekommt, um über längere Zeiträume konstante Leistungen abrufen zu können – die Basis erfolgreicher internationaler Auftritte. Trotz einer eigentlich miserablen Saison 2016 gelang in Rio der Einzug ins Olympische Finale, ihr drittes bei Großereignissen in Folge, auch wenn dank einer Jury-Entscheidung eine riesige Portion Glück dabei war.

Erster Schritt: an die Leistungen von 2015 anschließen

Wenths erstes Ziel für die kommende Saison kann also nur lauten: an die Leistungen von 2015 anzuknüpfen und dann Fortschritte in die richtige Richtung zu erzielen. Im „Referenzjahr“ 2015 war sie in der europäischen Indoor-Bestenliste die Nummer 15 im 3.000m-Lauf und die Nummer 38 in der Welt, was den 5.000m-Lauf im Freien betrifft. Diese Einordnung gibt eine realistische Einschätzung des Möglichen bei den kommenden Großereignissen. Da Wenth aktuell an Verletzungsproblemen leidet, was sie zur Absage der Crosslauf-Europameisterschaften zwang, könnte die Hallen-EM in Belgrad zu früh kommen, um von ihr ein absolutes Top-Resultat zu verlangen. Zumal die Konkurrenz im 3.000m-Lauf auf europäischer Ebene durchaus zu beachten ist, da einige sehr starke 1.500m-Läuferinnen in der Halle gerne auf die doppelte Distanz ausweichen.
Auf dem Weltniveau hat die 25-Jährige dieselbe ernüchternde Ausgangsposition wie viele Europäerinnen. Die von Almaz Ayana, Genzebe Dibaba und den besten Kenianerinnen angeführte Weltklasse agiert eine Klasse über Wenth. Dass eine Qualifikation für ein WM-Finale mit etwas Glück (in Peking erwischte Wenth den schnelleren Vorlauf, Anm.) realistisch ist, hat Wenth bereits bewiesen. Im besten Fall kann sie ihre persönliche Bestleistung bis London verbessern und damit den Abstand zur Weltklasse, aber auch der Verfolgergruppe, in der abgesehen der in die Türkei eingebürgerte Kenianerin Yasemin Can auch die europäische Spitze agiert, verkürzen. Ein wichtiger Bestandteil dieser wünschenswerten Entwicklung für die nächste Saison ist die regelmäßige Konkurrenzsituation mit internationalen Gegnerinnen im Wettkampf – die hat der Österreicherin seit der WM in Peking massiv gefehlt!

Hinter Wenth hat der österreichische Stadion-Laufsport der Damen viel Luft nach oben!

Dass Jennifer Wenth auf nationaler Ebene die gleichwertige Konkurrenz fehlt, muss leider ausgeweitet werden auf alle Laufdisziplinen der Stadion-Leichtathletik der Damen. In keiner Disziplin ist eine österreichische Teilnahme bei den Hallen-Europameisterschaften erwartbar, geschweige denn bei der WM in London. Über 800m ist Carina Schrempf (Union St. Pölten), U23-EM-Teilnehmerin von 2015, die aussichtsreichste Athletin. Im Vorjahr studierte sie für ein Jahr an der Kentucky University, doch der Durchbruch im US-Collegesystem gelang nicht. Mit 22 Jahren ist sie noch jung und damit durchaus eine mittelfristige Perspektive – etwa Richtung Tokio 2020. In der pulsierenden Entwicklung sowohl auf Welt- als auch Europaniveau ist der Abstand zur 800m-Spitze aktuell noch riesig.
Weit schlechter sieht es über 1.500m aus. Nimmt man Jennifer Wenth, die diese Unterdistanz zu Trainingszwecken auch manchmal im Wettkampf läuft und zu Jugendzeiten auch über diese Distanz geglänzt hat, heraus, hat seit 2000 keine österreichische Läuferin mehr eine Zeit von unter 4:20 Minuten angeboten. Will man aber bei Weltmeisterschaften teilnehmen, ist eine Zeit von 4:05,70 Minuten Voraussetzung einer Qualifikation.
Noch größer ist der Abstand der ÖLV-Spitze zur Weltspitze im 10.000m-Lauf, zumal Andrea Mayr (SVS Leichtathletik) und Anita Baierl (TuS Kremsmünster) längst den Fokus auf andere Disziplinen gelegt haben. In der Geschichte des Österreichischen Leichtathletik-Verbandes gab es nur eine einzige Leistung (jene von Susanne Pumper 2005), die zu einer WM-Teilnahme 2017 berechtigen würde. Was damit aufgezeigt wird: der 10.000m-Lauf gehört zu jenen Teildisziplinen der Leichtathletik, wo österreichische Erfolgsmeldungen in den nächsten Jahren nicht zu erwarten sind.
In der letzten Laufdisziplin auf der Bahn, dem 3.000m-Hindernislauf liegen österreichische Achtungserfolge bei den Erwachsenen auch schon Jahre zurück, als Andrea Mayr die Olympischen Spiele in Peking um Haaresbreite verpasste. Die Millonig-Sisters Julia und Lena (ULC Riverside Mödling), Töchter von Hallen-Europameister Dietmar, haben in jüngerer Vergangenheit Österreich bei Jugend- und Junioren-Wettkämpfen auf internationalem Terrain vertreten. Mit Rang neun bei den Jugend-Weltmeisterschaften 2015 gelang Lena ein achtbares Ergebnis als beste Europäerin. Auch wenn Lena, mit 18 Jahren die jüngere der beiden, bereits schneller gelaufen ist als ihre ältere Schwester, ist der Weg in die europäische Spitze noch ein weiter. 10:26,89 Minuten lief sie im Mai in Salzburg. Der Leichtathletik-Weltverband (IAAF) führt in seiner Bestenliste des laufenden Jahres 18 Athletinnen unter 20 Jahren mit Bestleistungen unter 10:00 Minuten und 14 weitere mit Leistungen unter 10:10 Minuten. In deutlich positiverem Licht steht die Zeit in der europäischen U20-Saisonrangliste, die mit meilenweitem Abstand von der talentierten Dänin Anna Emilie Möller (PB: 9:32,68 Minuten im Olympischen Vorlauf) angeführt wird. Hier liegt Millonig auf Rang neun. Diese Stellung gilt es im Sommer bei den Junioren-Europameisterschaften in Grosseto zu festigen oder im Optimalfall zu steigern.

Junge Talente lassen auf erfolgreiche Zukunft hoffen!

Dass der österreichische Laufsport einer besseren Zukunft entgegenläuft, dafür gibt es bereits jetzt erste Vorboten dank beachtlicher Leistungen im Jugendbereich. Anna Baumgartner (SU IGLA long life) lief im Juni beim internationalen Meeting in Regensburg eine Zeit von 9:46,19 Minuten. Damit liegt sie auf Rang 18 der europäischen U18-Rangliste 2016. Das Besondere: Baumgarnter ist erst 15! Keine europäische Läuferin ihres Jahrgangs war heuer schneller. Ein weiterer Vergleich zeigt das Potenzial der Oberösterreicherin auf: Jennifer Wenth lief im Alter von 15 Jahren über die 3.000m eine Minute langsamer als Baumgartner – auch wenn dieser Vergleich etwas unfair ist, weil Wenth damals im 1.500m-Lauf besser war. Doch auch die 1.500m-Bestleistung der 15-jährigen Baumgartner ist um gut zwei Sekunden schneller als jene der 16-jährigen Wenth vor neun Jahren.
Ein zweites Versprechen für die Zukunft ist Cornelia Wohlfahrt (KLC). Die 16-Jährige ließ zu Saisonbeginn mit einigen ÖLV-Rekorden in der Halle in den Altersklassen U16 und U18 aufhorchen. Im Laufe der Saison konnte die Kärntnerin diese Leistungen leider nicht ganz bestätigen und wirkte auch bei den Jugend-Europameisterschaften in Tiflis überfordert. Bei den Crosslauf-Europameisterschaften in Chia konnte sie in der Juniorinnenklasse ihren internationalen Erfahrungsschatz mit wertvollen Erlebnissen auffüllen.

U20-Europameisterschaften als möglicher Saison-Höhepunkt

Ein Wehrmutstropfen für Baumgartner, Wohlfahrt und alle weiteren jungen österreichischen Leichtathleten ist die vom Verband beschlossene Nicht-Beschickung der Jugend-Weltmeisterschaften in Nairobi. Großer Saison-Höhepunkt könnten demnach die Junioren-Europameisterschaften der Altersklasse U20 im italienischen Grosseto Ende Juli sein. Baumgartner und Wohlfahrt haben dann sicherlich noch einen altersbedingten Nachteil gegenüber vielen Konkurrentinnen. Die Limits sind für beide über diverse Distanzen im absolut machbaren Bereich.

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