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Marathon-Herbst im Zeichen von Olympia und Berlin

Unüblich früh fiel der Startschuss zum zweiten Teil der Marathon-Saison 2016. Der Anreiz von Olympia-Medaillen lockte mehr Weltklasseläufer nach Rio de Janeiro, als dies bei vergangenen Ausgaben von Weltmeisterschaften der Fall war. Die Ehre eines Olympiasiegs tat ihr Übriges zur…

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Unüblich früh fiel der Startschuss zum zweiten Teil der Marathon-Saison 2016. Der Anreiz von Olympia-Medaillen lockte mehr Weltklasseläufer nach Rio de Janeiro, als dies bei vergangenen Ausgaben von Weltmeisterschaften der Fall war. Die Ehre eines Olympiasiegs tat ihr Übriges zur grenzenlosen Attraktivität eines Olympischen Marathons.

Kenianisches Doppel
© Getty Images / Matthias Hangst
© Getty Images / Matthias Hangst
Die sportlichen Entscheidungen waren mehr als gelungen. Mit Jemima Sumgong und Eliud Kipchoge holten sich die beiden besten Marathonläufer des Jahres folgerichtig Olympisches Gold. Dass damit Geschichte geschrieben wurde, mag angesichts der seit Jahren vorherrschenden Dominanz ostafrikanischer Langstreckenläufer überraschen. Aber tatsächlich war Sumgongs Erfolg der erste kenianische bei Olympischen Marathon-Entscheidungen der Damen, Eliud Kipchoges der zweite kenianische nach 2008. Während Jemima Sumgong, im Frühjahr Siegerin des London Marathon, das Rennen auch in der Schlussphase sicher kontrollierte und in einer Zeit von 2:24:04 Stunden vor Eunice Kirwa und Weltmeisterin Mare Dibaba als Erste die Ziellinie überquerte, beeindruckte Kipchoges Auftritt. Er dominierte das Rennen: erst als Delegierer, dann, als das Rennen schneller wurde, auf sportlicher Ebene. Bei strömendem Regen am Zuckerhut zog der 32-Jährige souverän davon und siegte nach einem rasanten Finale in einer Zeit von 2:08:44 Stunden. Folgerichtig wurden die beiden kenianischen Olympia-Goldmedaillengewinner von der AIMS zu den Marathonläufern des Jahres ausgezeichnet. Beide bestritten nach den Spielen in Rio keinen Marathon mehr, Kipchoge gewann einen Halbmarathon in New Delhi.
 
© Getty Images / Matthias Hangst
© Getty Images / Matthias Hangst
Historische Protestaktion

In Erinnerung bleiben nicht nur der größte Vorsprung der Olympischen Marathon-Geschichte oder die überraschende Bronzemedaille des US-Amerikaners Galen Rupp. Sondern der Zieleinlauf des äthiopischen Silbermedaillengewinners Feyisa Lilesa. Mit einer eindeutigen Geste protestierte er auf Weltbühne gegen die Verfolgung der ethnischen Minderheit der Oromo in seiner Heimat. Damit kritisierte er nicht nur die äthiopische Regierung scharf, sondern brachte von der Weltöffentlichkeit bis dato ignorierte, gesellschaftliche Probleme im ostafrikanischen Land auf den Zettel der Weltpresse. Obwohl politisch motivierte Gesten, Meinungsäußerungen und Proteste bei Olympischen Spielen offiziell verboten sind, kam der 26-Jährige ohne Sanktion davon.
Mit seiner Aktion hat er aber ohnehin genügend aufs Spiel gesetzt. Lilesa traut sich nämlich nicht mehr zurück nach Äthiopien, denn er fürchtet ein ähnliches Schicksal wie zahlreiche seiner Bekannten und Freunde: Gefangenschaft oder Tod. Seit August hält sich Lilesa in den USA auf und wird wohl dort um Asyl ansuchen. Sportlich schlug sich der Trubel um seine Person und die damit verbundenen Emotionen ebenfalls nieder. Beim Honolulu Marathon kam er nicht über Rang vier hinaus.

Duell der Giganten in Berlin

Was die Siegerzeit angeht, konnte der Berlin Marathon abermals im Marathon-Herbst alles in den Schatten stellen. Das Highlight schlechthin war natürlich das Duell zwischen Wilson Kipsang und Kenenisa Bekele. Am Ende einer hoch spannenden Jagd durch die deutsche Hauptstadt, während der die Pacemaker gute Arbeit leisteten und der Kenianer dreimal vergeblich versuchte, den Äthiopier mit Tempoverschärfungen abzuhängen, hatte Bekele in der Schlussphase alle Vorteile auf seiner Seite. In einer Zeit von 2:03:03 Stunden schrammte er lediglich um sechs Sekunden am Weltrekord vorbei und knöpfte Kipchoge die Weltjahresbestleistung um zwei Sekunden ab. Den äthiopischen Landesrekord von Haile Gebrselassie verbesserte der 34-Jährige um knapp eine Minute. Kipsang lief in 2:03:13 Stunden die viertschnellste Zeit der Geschichte.

© SIP / Johannes Langer
© SIP / Johannes Langer
Qualität in der Breite in Amsterdam

Ein Zeichen konnte auch der Amsterdam Marathon in diesem Jahr setzten. Erstens, weil Daniel Wanjiru in einer Zeit von 2:05:21 Stunden einen neuen Streckenrekord markierte. Abgesehen von den beiden historischen Leistungen in Berlin ist dies übrigens die einzige Leistung in den Top Ten der Jahresliste, die nicht im Frühjahr erzielt worden ist. Zweitens, weil das Feld über eine unglaubliche Qualität in der Breite verfügte. 13 Läufer schafften eine Zeit von unter 2:09:08 Stunden. Eine derartig grandiose Dichte konnte nicht einmal der Dubai Marathon im Jänner aufweisen, wo traditionell viele Spitzenzeiten gelaufen werden.

Keine Pacemaker bei US-Giganten
Ghirmay Ghebreslassie triumphierte im Alter von 19 Jahren beim WM-Marathon in Peking. © Getty Images for IAAF / Christian Petersen
Ghirmay Ghebreslassie triumphierte im Alter von 19 Jahren beim WM-Marathon in Peking. © Getty Images for IAAF / Christian Petersen
Ohne Pacemaker-Verpflichtungen zählen die beiden World Marathon Majors in den USA zwar nie zu den schnellsten, aber zu den spannenderen Marathons. Besonders vom taktischem Bummeln geprägt war heuer der Chicago Marathon. Dafür lieferte er eine grandiose Schlagzeile. Denn nach Jahren der Enttäuschungen und Verletzungen meldete sich der zweifache Weltmeister Abel Kirui mit einem knappen Sieg über den favorisierten Dickson Chumba zurück. Da machte es auch nichts, wenn die Zeit von 2:11:23 Stunden eine historisch langsame war.
Eine hochwertige Siegerleistung lieferte der Champion des New York Marathon ab. Der erst 21-jährige, amtierende Weltmeister Ghirmay Ghebreslassie hängte alle Konkurrenten im Mitteldrittel des größten Marathonlaufs der Welt ab und triumphierte als jüngster Läufer aller Zeiten am Big Apple. Dafür in einer der schnellsten Siegerzeiten von 2:07:51 Stunden. Es war der erste Sieg bei einem City-Marathon für den Eritreer, der damit eine neue Nation in die Siegerliste des New York City Marathon eintrug. Mit 51.388 Läuferinnen und Läufern im Ziel bracht der New York City Marathon seinen eigenen Weltrekord und war heuer der teilnehmerstärkte Marathon vor Chicago und Paris.

Heimsieg für Kemboi in Graz

Für eine Überraschung sorgte Pacemaker Festus Talam beim Eindhoven Marathon, der einfach durchlief und in einer guten Zeit von 2:06:26 Stunden gewann. Der Frankfurt Marathon ging in einer Zeit von 2:06:48 Stunden an den Kenianer Mark Korir, der 2015 den Paris Marathon gewinnen konnte. Im strömenden Regen von Fukuoka verhinderte Vize-Weltmeister Yemane Tsegay den dritten Sieg in Folge von Ex-Weltrekordhalter Patrick Makau. Und die beiden österreichischen Marathons im Herbst endeten mit Siegen von Lokalmatadoren: Edwin Kemboi (KLC) in Graz und der Deutsche Oliver Hoffmann beim Drei Länder Marathon.
Schnelle Marathonzeiten von Österreichern gab es im Herbst nicht zu berichten. Die besten erzielten Christian Robin (LC Villach / 2:19:11 Stunden) und Debütant Peter Herzog (LC Saalfelden / 2:21:11 Stunden) in Frankfurt. Aus Schweizer Sicht herausragend war der siebte Platz von Halbmarathon-Europameister Tadesse Abraham im Olympischen Marathon. Die schnellste deutsche Zeit im Marathon-Herbst erzielte Steffen Uliczka in Berlin (2:15:02 Stunden). Der schnellste Europäer im Marathon-Herbst 2016 war der Ukrainer Sergey Lebid beim Ljubliana Marathon.
 

© SIP / Johannes Langer
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Schnellste Damen-Zeit im Herbst in Berlin

Im Gegensatz zu den Herren (London und Berlin) geht das Marathon-Wettkampfjahr der Damen nicht als eines mit sehr schnellen Zeiten in die Geschichte ein. Der Sieg von Tirfi Tsegaye in Dubai bleibt die einzige Leistung unter 2:20 Stunden, im Herbst kam nur eine unter 2:21 Stunden dazu. Gelaufen von Aberu Kebede, die die Spitzenstellung des Berlin Marathon auch bei den Damen untermauert. Ansonsten litten viele Veranstalter daran, dass jene Läuferinnen, die an den Olympischen Spielen teilnahmen, im Herbst nicht für Elitefelder bei diversen Marathons zur Verfügung standen. Und die Dichte der Weltklasse ist bei den Damen deutlich geringer als bei den Herren.

Glanzauftritt von Kiplagat in Chicago

In diesem Licht ragt eine Leistung heraus: Ohne die Unterstützung von Pacemakern gewann Florence Kiplagat den Chicago Marathon in einer beachtlichen Zeit von 2:21:32 Stunden und schob sich damit auf Rang fünf der Weltjahresbestenliste. Dieser glanzvolle Auftritt täuscht jedoch auch nicht darüber hinweg, dass auch bei den Damen im Frühjahr grundsätzlich deutlich schneller gelaufen wurde als im Herbst. Schnelle Siegerzeiten gelangen der Kenianerin Flomena Cheyech in Saitama und der Äthiopierin Meselech Melkamu beim gut besetzten Amsterdam Marathon.

Historisches Triple in New York

Ihre Stellung in der Marathon-Weltklasse untermauerte auch die zweite überraschend nicht für das Olympia-Aufgebot berücksichtigte, große Kenianerin. Mary Keitany gewann in New York zum dritten Mal in Folge, was bisher einzig der legendären Grete Waitz gelungen war. Auch wenn die 34-Jährige als Favoritin ins Rennen gegangen war, beeindruckte die Dominanz, welche in einer Attacke noch während der ersten Marathon-Hälfte begann. Erst gegen Ende hin verlangsamte Keitany das Tempo etwas. Nach 2:24:26 Stunden war sie im Ziel und bejubelte einen historisch großen Vorsprung auf die zweitplatzierte Sally Kipyego.

Tola läuft schnellste Marathonzeit einer Europäerin im Herbst 2016
Jubel bei Fate Tola im Ziel des Frankfurt Marathon. Rang zwei, deutscher Meistertitel und WM-Norm. © Frankfurt Marathon
© Frankfurt Marathon
Nachdem Halbmarathon-Weltmeisterin Peres Jepchirchir ihren Start abgesagt hatte, siegte die Äthiopierin Mamitu Daska zum zweiten Mal beim Frankfurt Marathon. Der Drei Länder Marathon am Bodensee ging an die Italienerin Ivana Iozzia. In Graz siegte die Tirolerin Andrea Weber (SV Reutte). Karin Freitag (LG Decker Itter) gewann im November den Lucca Marathon.
Die schnellste Marathonzeit einer Österreicherin im Kalenderjahr 2016 gelang Andrea Mayr (SVS Leichtathletik) durch ihren Auftritt bei den Olympischen Spielen. Aus Schweizer Sicht überzeugten Maja Neuenschwander mit Rang 29 bei den Olympischen Spielen und Martina Strähl mit einer Bestleistung beim Frankfurt Marathon. Deutschland freute sich über zwei Marathon-Höhepunkte im Herbst: Erst lief Katharina Heinig beim Berlin Marathon eine persönliche Bestleistung, dann Fate Tola beim Frankfurt Marathon in ihrem ersten Rennen als deutsche Staatsbürgerin in einer Zeit von 2:25:42 Stunden auf den zweiten Platz. Damit ist Tola noch vor Neuenschwander und Landsfrau Anja Scherl die zweitschnellste Europäerin des Jahres (hinter der weißrussischen Olympia-Fünften Volga Mazuronak).

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