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Trotz Gegenwehr: Kipchoge triumphiert in Neu Delhi
Drei Monate nach seinem beeindruckenden Triumphlauf im Olympischen Marathon von Rio hat Eliud Kipchoge nachgewiesen, dass er auch die halbe Distanz sehr gut beherrscht. Angestachelt von überraschend starker Konkurrenz durch Yigrem Demelash und Augustine Choge entschied der große Favorit den…
Drei Monate nach seinem beeindruckenden Triumphlauf im Olympischen Marathon von Rio hat Eliud Kipchoge nachgewiesen, dass er auch die halbe Distanz sehr gut beherrscht. Angestachelt von überraschend starker Konkurrenz durch Yigrem Demelash und Augustine Choge entschied der große Favorit den Delhi Halbmarathon erst im Finale für sich und gewann in einer Zeit von 59:44 Minuten. Es war die zweitschnellste Halbmarathonzeit in der Karriere des 32-jährigen Kenianers. Damit blieb der Sieger des wichtigsten Langstreckenrennens auf dem indischen Subkontinent zum achten Mal in den letzten neun Jahren unter einer Stunde.
Spannendes Finale
Anstatt einer Tempojagd auf Teufel komm raus entwickelte sich das Rennen nach dem Ausstieg der Pacemaker nach rund zwölf Kilometern zu einer taktisch geprägten Angelegenheit. Kipchoge bildete gemeinsam mit dem jungen Äthiopier Yigrem Demelash, der sein Potenzial bereits während der diesjährigen Bahnsaison nachwies, als er als äthiopischer Meister den Sprung zu den Olympischen Spielen reiste und dort Vierter wurde, und Augustine Choge ein leistungsstarkes Trio. Bei Kilometer 17 fiel Choge, der bisher noch nie einen Halbmarathon auf Weltklasseniveau absolviert hat, zurück. Kipchoges Respekt vor dem guten Sprint seines jungen Rivalen veranlasste ihn zu einer entscheidenden Tempoverschärfung exakt einen Kilometer vor der Ziellinie, die schlussendlich entscheidend war, dass der 22-Jährige die Lücke nicht mehr schließen konnte.
Gutes Rennen
„Das war ein gutes Rennen, ich war gut vorbereitet. Die Bedingungen waren in Ordnung, die Kulisse an der Strecke sehr beeindruckend und motivierend. Ich bin zufrieden“, rekapitulierte der Sieger, der sich nach seinem Triumph bei den Olympischen Spielen gegen einen weiteren Marathon in diesem Jahr und für einen Halbmarathon-Start entschieden hatte. Demelash verbesserte in einer Zeit von 59:48 Minuten seine persönliche Bestleistung um eine Sekunde, Augustine Choge verpasste den Sprung unter die Marke einer Stunde als Dritter nur haarscharf. Als bester Inder schaffte G Lakashmanan den Sprung unter die besten Zehn.
Äthiopischer Doppelsieg
Die aufgrund einer noch nie da gewesenen Dichte von Weltklasseleistungen diverser Läuferinnen historische Halbmarathon-Saison der Damen endete in Neu Delhi mit einem überraschenden Doppelsieg der Äthiopierinnen Worknesh Degefa und Ababel Yeshaneh. Auch wenn Degefa mit ihrem Anfang des Jahres erzielten äthiopischen Landesrekord die Zeitenliste anführte, hatte sie aufgrund der zahlreichen kenianischen Erfolge in den vergangenen Monaten als Außenseiterin gegolten. Doch im 23. Halbmarathon seit Anfang 2013 schlug die 26-Jährige zurück und gewann in einer Zeit von 1:07:42 Stunden. Die Entscheidung erzwang sie nach 18 Kilometern, als eine sechsköpfige Spitzengruppe durch ihre Tempoverschärfung auseinander fiel. „Ich habe mich heute sehr wohlgefühlt, bin gut gelaufen und sehr glücklich über diesen Sieg“, lautete das Fazit der Siegerin. Die große Überraschung des Rennens war aber Ababel Yeshaneh, die in einer Zeit von 1:07:52 Stunden den zweiten Platz absicherte und ihre persönliche Bestleistung um nahezu zwei Minuten verbesserte.
Kenianerinnen zum ersten Mal seit langem geschlagen
Angesichts der grandiosen Leistungen, die die Kenianerinnen im Laufe der Saison 2016 erzielten – inklusive eines Sweeps bei den Weltmeisterschaften in Cardiff und einer Reihe von Weltklassezeiten – mag der Delhi Halbmarathon als letztes Highlight der Saison wie eine deftige Niederlage wirken. Abgesehen von Degefas Sieg in Ostia und jenem der US-Amerikanerin Molly Huddle in New York hatte Kenia alle wichtigen Halbmarathonläufe des Jahres 2016 gewinnen können. Dies ist allerdings den im Laufe der Saison selbst definierten Maßstäben zuzuschreiben, denn auch wenn der Halbmarathon in der indischen Hauptstadt enttäuschend endete, waren die Leistungen nicht völlig desolat. Auch wenn der angepeilte Streckenrekord von Mary Keitany bei weitem nicht realisiert werden konnte. Als beste Kenianerin beendete überraschend Marathon-Spezialistin Helah Kiprop das Rennen auf Rang drei, die den schnellsten Halbmarathon seit drei Jahren lief.
WM-Medaillengewinnerinnen im Feld der Geschlagenen
Die favorisierte Peres Jepchirchir, die bis dato alle ihre vier Saisonstarts siegreich gestalten konnte, vermochte es nicht, die kenianische Siegesserie in Neu Delhi fortzusetzen und musste sich in einer Zeit von 1:08:28 Stunden mit Rang fünf zufrieden geben. Es war ihr langsamster 21,0975km-Lauf der Saison. Die Weltmeisterin wurde im Ziel von Gladys Chesir auf Rang vier und Mary Wacera, WM-Dritte in Cardiff, flankiert. Gelete Burka aus Äthiopien beendete ihr Halbmarathon-Debüt auf Rang sieben und blieb auch noch unter 1:10 Stunden.
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