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Beachtlich starke Elitefelder, engagierte Pacemaker und gute Laufbedingungen mit Temperaturen um die 14°C nährten beim Debüt als Golden Label Veranstaltung des Leichtathletik-Weltverbandes (IAAF) die Hoffnungen auf starke Leistungen und schnelle Zeiten. Beides konnten sowohl die Damen als auch die Herren…
Beachtlich starke Elitefelder, engagierte Pacemaker und gute Laufbedingungen mit Temperaturen um die 14°C nährten beim Debüt als Golden Label Veranstaltung des Leichtathletik-Weltverbandes (IAAF) die Hoffnungen auf starke Leistungen und schnelle Zeiten. Beides konnten sowohl die Damen als auch die Herren beim Valencia Marathon realisieren, allerdings gestalteten sich die Zieleinläufe anders als prognostiziert.
Schnelle erste Hälfte
Angeführt von drei Pacemakern absolvierte das Spitzenfeld der Herren die ersten zehn Kilometer in einer Zeit von 29:45 Minuten. Das flinke Angangstempo forderte allerdings früh seinen Tribut. Erst musste der zig-fache Crosslauf-Europameister Sergej Lebid abreißen lassen, bei Kilometer zwölf erwischte es dann mit Geoffrey Mutai auch den größten Namen im Feld. Als die Spitze den Halbmarathon fast plangemäß in einer Zeit von 1:02:31 Stunden passierte, schien der Streckenrekord von John Mwangangi aus dem Vorjahr (2:06:13 Stunden) noch in Reichweite. Allerdings kamen einige der Favoriten bereits leicht auf dem Zahnfleisch daher. Und so war es ausgerechnet der Vorjahressieger, der bei Kilometer 26 zurückfiel. Mwangangi stieg allerdings nicht aus, sondern kämpfte sich durch und rettete einen ordentlichen vierten Platz. Zu diesem Zeitpunkt längst nicht mehr vorne dabei war der Geheimfavorit Solomon Yego aus Kenia, der aufgrund seiner starken Leistungen über die halbe Distanz ganz oben auf der Favoritenliste gestanden hatte. Am Ende musste sich der 29-Jährige mit Rang zehn zufrieden geben.
Überraschungssieg mit deutlicher Bestleistung
Bei Kilometer 30 lag mit Victor Kipchichir erstmals ein krasser Außenseiter an der Spitze. In seinem Windschatten liefen seine kenianischen Landsleute Peter Kirui, Mathew Kisorio und Geoffrey Yegon. Der Erste aus diesem Quartett, der zurückfiel, war Kisorio, der am Ende als Neunter ins Ziel kam. Bei Kilometer 40 schüttelte Kipchirchir seine letzten beiden verbliebenen Rivalen ab und vollendete sein überraschendes Meisterstück in einer Zeit von 2:07:39 Stunden. Damit verbesserte der 28-Jährige seine persönliche Bestleistung, welche vom Frankfurt Marathon 2012 stammte, um über eineinhalb Minuten und feierte den größten Erfolg seiner Karriere. „Ich hätte mir nichts Schöneres wünschen können für den heutigen Tag“, so der Sieger des Santiago Marathon in Chile im heurigen Frühjahr. Es war die drittschnellste Siegerzeit in der 36-jährigen Geschichte des Marathons an der Südostküste Spaniens.
Hinter Kipchirchir komplettierten Gilbert Yegon, der bei seinem Marathon-Debüt vor sieben Jahren in Amsterdam triumphieren konnte, und Peter Kirui das rein kenianischen Podest. Kirui, 2011 WM-Sechster im Marathon und heuer Sieger des Halbmarathons in der Wachau, lief seinen schnellsten Marathon seit fünf Jahren und belohnte sich in einer Zeit von 2:08:12 Stunden mit einem Podestplatz.
Feleke und Kemboi nicht am Start
Entgegen der Kommunikation des Veranstalters im Vorfeld waren einige Läufer nicht am Start. Dazu zählten auch der ehemalige Sieger des Vienna City Marathon, Getu Feleke sowie der Österreicher Edwin Kemboi.
Start-Ziel-Sieg von Aiyabei
Ebenso überraschend wie das Resultat bei den Herren kam jenes bei den Damen zustande. Denn die Kenianerin Valierie Aiyabei setzte begleitet von ihrem persönlichen Pacemaker von Beginn an alles auf eine Karte und legte in Abwesenheit der angekündigten Topfavoritin Lucy Kabuu sofort einen Abstand zwischen sich und den restlichen Anwärterinnen auf Spitzenplätze. Dank dieses raschen Beginns hatte etwas Titelverteidigerin Beata Naigambo, die sich am Ende mit einem mäßigen siebten Platz zufrieden geben musste, bereits nach fünf Kilometern 27 Sekunden Rückstand auf die Führende.
Nach zehn Kilometern schlossen die Äthiopierinnen Betelhem Moges und Aberu Mekuria sowie die Kenianerin Nancy Kiprop zu Aiyabei auf, doch die 25-Jährige setzte sich kurz nach dem Halbmarathon, der in der Schnappszahl von 1:11:11 Stunden absolviert wurde, erneut ab. Kiprop konnte den Rückstand über eine lange Zeit zumindest einigermaßen in Grenzen halten, während die Äthiopierinnen nun deutlicher zurückfielen.
Spanisches Doppel
Dieses Mal ließ sich Aiyabei nicht mehr einholen und schrieb sogar Geschichte. In einer Zeit von 2:24:28 Stunden, mit der sie ihre persönliche Bestleistung um rund eine Minute verbessern konnte, markierte sie die schnellste je auf spanischem Boden erzielte Marathonzeit einer Läuferin. „Ich bin meinem Manager und dem Veranstalter sehr dankbar. Sie haben ihr Bestes dafür getan, dass ich mein Bestes abrufen konnte“, freute sich die Siegerin. Vor einem Jahr hatte noch keiner ein Stück Brot von der jungen Kenianerin genommen, nun hat sie die Marathons in Barcelona (Frühjahr) und Valencia gewonnen und sich damit vor allen Dingen in Spanien einen Namen gemacht. Den Streckenrekord der Vorjahressiegerin Naigambo unterbot Aiyabei um fast drei Minuten!
Auch Nancy Kiprop freute sich in einer Zeit von 2:05:13 Stunden über eine deutliche persönliche Bestleistung und lag als Zweite am Ende deutlich vor den Äthiopierinnen Betelhem Moges und Aberu Mekuria. Als beste Spanierin kam Marta Esteban auf Rang fünf knapp vor der Italienerin Emma Quaglia ins Ziel.
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