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Hochklassige Halbmarathons am Wochenende in Valencia
In den letzten beiden Jahren lief der Kenianer Abraham Cheroben nicht nur zum Sieg beim Halbmarathon in Valencia, sondern gleichzeitig an die Spitze der Weltjahresbestleistung. Seine Marke von 58:48 Minuten, erzielt 2014, ist nach wie vor seine persönliche Bestleistung und…
In den letzten beiden Jahren lief der Kenianer Abraham Cheroben nicht nur zum Sieg beim Halbmarathon in Valencia, sondern gleichzeitig an die Spitze der Weltjahresbestleistung. Seine Marke von 58:48 Minuten, erzielt 2014, ist nach wie vor seine persönliche Bestleistung und lediglich Solomon Yego war seither auf dem nicht rekordtauglichen Kurs von Rom nach Ostia schneller. Damit hat Cheroben die Veranstaltung fast im Alleingang in der elitären Gruppe der schnellsten Halbmarathonläufe der Welt etabliert. Ob ihm bei der elften Auflage des relativ jungen Events, das traditionell rund einen Monat vor dem Valencia Marathon auf dem Programm steht, der historisch erste Hattrick an der spanischen Mittelmeerküste gelingt, ist aber trotz der großen Erfolge in den letzten beiden Jahren fraglich.
Wenn Nationenwechsel der Leistung schaden
Üblicherweise wechseln kenianische Läufer ihre Nationalität, weil sie a) finanzielle Vorteile dadurch genießen und b) auch einen sportlichen Aufschwung erwarten. Schließlich ist es nicht einfach, sich für Kenias Nationalmannschaft zu empfehlen. Abraham Cheroben war nicht im kenianischen Aufgebot für die Halbmarathon-Weltmeisterschaften 2016, obwohl er der beste kenianische Halbmarathonläufer der letzten beiden Jahre war. Athletics Kenya wird es verschmerzen, dank Geoffrey Kamworor und Bedan Karoki gab es dennoch Gold und Silber. Aber den 24-Jährige dürfte diese Nicht-Berücksichtigung nicht gefallen haben und vielleicht war sie der entscheidende Auslöser für den überraschenden und fluchtartigen Nationenwechsel in den Bahrain, eine der zwei Lieblingsdestinationen wechselwilliger Kenianer neben der Türkei. Der erste Lohn: Cheroben durfte erstmals zu Olympischen Spielen, glänzte aber im 10.000m-Lauf nicht. Auffallend ist: Seit Cheroben für den Bahrain läuft, läuft er eine Klasse schlechter. Die drei Halbmarathon-Leistungen des Jahres, alle zwischen 1:00:30 und 1:01 Stunden, entsprechen nicht seiner Leistungsfähigkeit. In Valencia will er diesen Kurs ändern und sich wieder der Weltklasse annähern. Diese Vorleistungen sind aber auch der Grund dafür, dass Cheroben als zweifacher Titelverteidiger in der spanischen Hafenstadt bestenfalls Außenseiter ist.
Weltjahresbester am Start
Gleichzeitig ist die Konkurrenz unfassbar stark. Nicht weniger als elf Läufer weisen eine Bestleistung von unter einer Stunde auf, so viele starke Läufer waren in Valencia noch nie am Start. An der Spitze der Meldeliste steht der 29-jährige Solomon Yego, der den antiken Hafen Ostia im März nach 58:44 Minuten erreicht hat. Neben Yego hat mit Stephen Kibet ein weiterer Kenianer eine Bestleistung von unter 59 Minuten. Barselius Kipyego, der zuletzt in Usti nad Labem mit einer Zeit von 59:15 Minuten glänzte, und der in den letzten Jahren schwächelnde Leonard Komon komplettieren das beeindruckende Aufgebot der Kenianer. Dem gegenüber steht ein starkes äthiopisches Duo mit Guye Adola, Sieger in New Delhi 2014, und Hunegnaw Alemu.
Die europäischen Teilnehmer kämpfen wohl nur um die Plätze jenseits der Top Ten. Fürs Elitefeld gemeldet sind der Norweger Sondre Nordstad Moen, der Belgier Abdelhade El Hachimi und der Finne Hanri Jarkko Manninen.
Streckenrekord in Gefahr
Lange Zeit lag der Fokus beim Halbmarathon in Valencia auf das Herren-Feld. Doch das hat sich in diesem Jahr mit dem mit Abstand stärksten Starterfeld der Geschichte der Veranstaltung geändert. Damit ist der erst im letzten Jar von Netsanet Gudeta aus Äthiopien aufgestellte Streckenrekord von 1:07:31 Stunden mehr als nur in Gefahr. Ebenso wie Gudetas Podestplatz, denn die Titelverteidigerin ist mit beträchtlichem Abstand nach vorne „nur“ die Nummer vier der Meldeliste. Am Start sind gleich mehrere Wunderläuferinnen des diesjährigen Jahres. Erstens: Violah Jepchumba, die im April in Prag eine unglaubliche Zeit von 1:05:51 Stunden auf den Asphalt zauberte und seither die Nummer drei der ewigen Bestenliste ist. „Ich weiß, dass das eine sehr schwierige Aufgabe wird, aber ich werde mein Bestes in die Waagschale werfen. Ich bin bereit“, wird die Kenianerin, die am Renntag ihren 26. Geburtstag feiern wird, in kenianischen Medien zitiert.
Zweitens: Die äthiopische Rekordhalterin Worknesh Degefa, die in Prag das Sensationstempo mitgehen konnte und den erst sechs Wochen davor aufgestellten äthiopischen Landesrekord von Genet Yalew auf eine Zeit von 1:06:14 Stunden korrigierte. Macht Rang acht in der ewigen Bestenliste. Außerdem gewann die 26-Jährige in diesem Jahr den Halbmarathon Rom-Ostia. Und drittens: Peres Jepchirchir, die heuer in Yangzhou und Usti nad Labem mit starken Leistungen gewann und in Ras Al Khaimah eine persönliche Bestleistung von 1:06:39 Stunden lief, Rang 15 der ewigen Bestenliste. Der Überraschungslauf zu WM-Gold in Cardiff gegen höher eingeschätzte Konkurrenz aus dem eigenen Land ist aktuell nur der viertschnellste Halbmarathon der 23-Jährigen im laufenden Kalenderjahr! Interessant ist die Anwesenheit Jepchirchirs in Valencia schon. Denn eigentlich sollte sie der Star des Frankfurt Marathon eine Woche später sein. Die Kenianerin sagte dem Veranstalter kurzfristig ab, weil sie sich noch nicht bereit für ihr Debüt über die 42,195 Kilometer fühle…
Neben den vier genannten Protagonistinnen weisen mit Rose Chelimo und Gladys Yator aus Kenia sowie der Japanerin Ando Yuka drei weitere Starterinnen Bestleistungen unter 1:10 Stunden auf. Im elfköpfigen Elitefeld stecken keine Europäerinnen, dafür neben sieben Afrikanerinnen vier Asiatinnen. Darunter befindet sich auch Beata Naigambo aus Namibia, die im Vorjahr den Valencia Marathon gewann. Valencia Halbmarathon
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