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Entscheidungen im Sekundenbereich beim München Marathon
Es hat sich selten so ausgezahlt wie bei der 31. Austragung, dass die Strecke des München Marathon noch eine vorgezogene „Ehrenrunde“ im Olympiastadion vorsieht, bevor die 42,195 Kilometer absolviert sind. Denn damit konnten heuer jene Zuschauer, die im alt ehrwürdigen…
Es hat sich selten so ausgezahlt wie bei der 31. Austragung, dass die Strecke des München Marathon noch eine vorgezogene „Ehrenrunde“ im Olympiastadion vorsieht, bevor die 42,195 Kilometer absolviert sind. Denn damit konnten heuer jene Zuschauer, die im alt ehrwürdigen Fußballstadion Platz nahmen, die Entscheidungen in beiden Rennen hautnah miterleben. Denn die zwei Sekunden, die Siegerin Latifa Schuster im Ziel Vorsprung hatte auf die zweitplatzierte Anne Lupka waren ein doppelt so großer Abstand als jener zwischen Rang eins und Rang zwei bei den Herren zwischen Olivier Herrmann und Charles Korir. Derartig enge Zieleinläufe bei einem Marathon sieht man selten. Erst recht nicht gleich in beiden Entscheidungen. Doch in diesen Aussagen spiegelt sich nur die halbe Wahrheit.
Freundschaftliche Absprache
Denn der Zieleinlauf bei den Herren war nur auf dem Papier ein enger, unter Freunden spricht man sich halt ab und sorgt für künstliche Spannung. Der Kenianer Charles Korir trat als „Begleitläufer“ des gebürtigen Münchners Oliver Herrmann in Erscheinung, um diesen bei dessen Wunsch eines Heimsiegs zu unterstützen. Und es gelang, worauf der 36-Jährige der Veranstaltung ein dickes Lob attestierte. „Schön, dass sich der München Marathon nicht so kommerzialisiert hat und man auch als Amateur, den man in der Szene nicht kennt, wie mich, eine Chance hat.“
Das ist sicherlich die eine Perspektive. Dass Korir eigentlich deutlich schneller laufen hätte können als der schlussendliche Sieger ist mehr als eine Randnotiz. Im kommenden Jahr will er zurückkommen und in die Nähe seiner Bestleistung von 2:15 Stunden laufen. Die freundschaftliche Verbindung der beiden hatte ihren Ursprung in einem Trainingslager Herrmanns in Kenia, wo beide diesen Plan schmiedeten. Rang drei ging an Solomon Merne in einer Zeit von 2:27:43 Stunden. Auch hinter dieser Platzierung steckt eine kuriose Geschichte. Da sich der Deutsche noch nachmeldete und die Tasche abgeben musste, kam er etwas zu spät an den Start und konnte nicht aus der ersten Reihe starten, was ihm gut eine Minute gekostet hat.
Knapper, elsässischer Sieg bei den Damen
War das Finale bei den Herren also vorgespielt, so war der spannende Kampf um die Spitzenplätze bei den Damen real. Es entwickelte sich im Olympiastadion ein echtes Marathon-Drama, denn die bereits 46 Jahre alte Coco Wieland, nahe München zu Hause, sah bereits wie die sichere Siegerin aus. Doch nach 40 Kilometer wurde die Führende von Latifa Schuster aus dem Elsass und Anne Lupke eingeholt und überholt. Schuster und Lupke lieferten sich bis auf die letzten Meter ein packendes Duell, das die Französin schlussendlich in einer Zeit von 2:56:20 Stunden für sich entscheiden konnte.
Rund 20.000 Läuferinnen und Läufer nahmen an den diversen Bewerben des Marathons in der bayrischen Hauptstadt teil. Rund 6.000 liefen die klassische Marathon-Distanz.
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