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Die Kenianerin Vivian Cheruiyot schwimmt weiter auf einer Erfolgswelle. Drei Wochen nach ihrem Olympiasieg über 5.000m, den sie seit Jahren als Lebenstraum ankündigte und diesen nun erfüllen konnte, hätte auch die Premiere über die Halbmarathondistanz bei Great North Run kaum…
Die Kenianerin Vivian Cheruiyot schwimmt weiter auf einer Erfolgswelle. Drei Wochen nach ihrem Olympiasieg über 5.000m, den sie seit Jahren als Lebenstraum ankündigte und diesen nun erfüllen konnte, hätte auch die Premiere über die Halbmarathondistanz bei Great North Run kaum besser über die Bühne gehen können. Bei einem der prestigeträchtigsten und schnellsten Halbmarathons der Welt im Nordosten Englands lieferte sich die kenianische Ausnahmeläuferin am Tag ihres 33. Geburtstags ein spannendes Duell mit ihrer Landsfrau Priscah Jeptoo. Die Olympia-Zweite im Marathon von 2012 zeigte sich nach dünneren Jahren deutlich verbessert und hatte bis kurz vor Schluss beste Chancen, zum zweiten Mal nach 2013 in South Shields zu triumphieren. Doch im Schlussspurt auf der gefühlt ewig langen Geraden hatte Cheruiyot das bessere Ende für sich und gewann in einer Zeit von 1:07:54 Stunden mit einer Sekunde Vorsprung. „Vor dem Start war ich etwas nervös. Es war mein erster Halbmarathon und ich wusste nicht, was mich gegen diese starken Gegnerinnen erwarten würde. Ich bin überglücklich, dass es so gut geklappt hat“, resümierte die Siegerin.
Dibaba knapp distanziert
Dass zum vierten Mal in Folge eine Kenianerin das traditionsreiche Rennen im Norden Englands gewinnen würde, war bereits vor dem absoluten Finale klar. Denn die Äthiopierin Tirunesh Dibaba, die 2012 als letzte Nicht-Kenianerin gewinnen konnte, konnte das Tempo der beiden Führenden nicht mehr halten und belegte am Ende den dritten Platz. Dass Cheruiyot für die langsamste Siegerzeit seit 2010 sorgte, war der erfolgreichen Bahnläuferin der letzten Jahre schlichtweg egal, zumal das Publikum mit einer spannenden Entscheidung bestens unterhalten wurde. Schließlich bedeutete die 36. Ausgabe des Great North Run einen grandiosen Sieg in einem Weltklassefeld – und das alles beim ersten Halbmarathon überhaupt für Cheruiyot. Die frisch gebackene Olympiasiegerin hat ihren Umstieg auf die Straße schon seit längerem angekündigt. Der Start in eine neue Ära ihrer Karriere hätte kaum besser gelingen können. Als Belohnung gab’s die Trophäe direkt aus den Händen von IAAF-Präsident Sebastian Coe.
Steel ohne Chance
Im Gegensatz zu den letzten Jahren konnte Gemma Steel nicht ganz vorne mitmischen. Am Ende wurde die Britin Achte und musste sogar ihrer Landsfrau Charlotte Purdue als Sechste den Vortritt lassen. Damit reihte sich dieses Resultat nahtlos in eine kaum zufrieden stellende Saison der Britin ein. Auch bei den Europameisterschaften in Amsterdam konnte sie nicht an der Spitze mitlaufen.
Als einzige Nicht-Afrikanerin hielt die Australierin Eloise Wellings, im Olympischen 5.000m-Finale der Damen Konkurrentin unter anderem von Jennifer Wenth, einige Zeit mit dem afrikanischen Quartett in der Spitzengruppe mit. Am Ende belegte die Ozeanierin hinter Joyce Chepkirui, amtierende Siegerin des Amsterdam Marathon, Platz fünf.
Hattrick für Farah
Mo Farah hat schon zahlreiche Spuren in der Geschichte des Laufsports hinterlassen. Nun hat er im Rahmen des Great North Run ein weiteres Kapitel hinzugefügt. 2014 hatte er als erster Brite seit 1985 den Great North Run gewonnen. Nun ist er der erste Läufer, der dieses Rennen dreimal in Folge gewinnen konnte.
Der Veranstalter hat einiges dazu beigetragen, dem Liebling des Publikums diesen Erfolg zu gönnen. Denn nur drei Wochen nach seinem anstrengenden Olympia-Abenteuer von Rio, welches er mit zwei Goldmedaillen krönte, musste er sich keiner überragenden afrikanischen Konkurrenz stellen. Als stärkster Gegner des 33-Jährige stellte sich der US-Amerikaner Dathan Ritzenhein heraus. Doch im Finale hatte der Brite die klare Überhand und siegte in einer Zeit von 1:00:04 Stunden. Hinter dem Amerikaner, der den zweitschnellsten Halbmarathon seiner Karriere lief, belegte der Kenianer Emmanuel Bett den dritten Platz.
„Was für ein Jahr!“
„Ich wusste, dass es gegen Dathan schwierig wird. Vor Jahren haben wir oft zusammen trainiert. Und zugegeben: Ich bin sehr müde. Aber es ist fantastisch, das Wettkampfjahr 2016 mit einem Erfolg abzuschließen. Was war das für ein Jahr!“, jubelte der nun vierfache Olympiasieger. Mit seinem dritten Sieg beim Great North Run zog der britische Ausnahmeläufer mit dem Südafrikaner Hendrick Ramaala gleich, der 1997, 2003 und 2006 gewann. Über Farah steht nur noch der Kenianer Benson Masya, der in den 90er Jahren viermal triumphierte.
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