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Rio 2016: Marathon der Herren, Vorschau: Kipchoge will seine Karriere vergolden

Zwei Olympische Medaillen hat Eliud Kipchoge bereits im Trophäenschrank zu Hause – erzielt 2004 und 2008 jeweils über die 5.000m, als er sich in der Weltklasse mit Legenden wie Hicham El Guerrouj oder Kenenisa Bekele maß. Seit der Kenianer 2013…

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Zwei Olympische Medaillen hat Eliud Kipchoge bereits im Trophäenschrank zu Hause – erzielt 2004 und 2008 jeweils über die 5.000m, als er sich in der Weltklasse mit Legenden wie Hicham El Guerrouj oder Kenenisa Bekele maß. Seit der Kenianer 2013 auf den Marathon umstieg, bekam er einen zweiten Frühling und schwang sich mit beeindruckenden Leistungen und Resultaten zum besten Marathonläufer der Gegenwart auf. Zur Krönung fehlen nur zwei Dinge: der Weltrekord, an dem er heuer beim London Marathon nur haarscharf vorbeigeschrammt ist, und der Olympiasieg. Dass ein Olympiasieg für einen Favoriten nicht leicht einzufahren ist, zeigt die Geschichte, denn eine gewisse Demut vor der Distanz ist auch in der Weltklasse angebracht. Doch die klare Favoritenrolle für das ersehnte Olympische Gold ist unwiderlegbar.
Bewerb: Marathon der Herren
Startzeit: Sonntag, 21. August 2016 um 09:30 Uhr Ortszeit / 14:30 Uhr MEZ
Olympiasieger 2012: Stephen Kiprotich (Uganda)
Rekord-Olympiasieger: Abebe Bikila (Äthiopien) und Waldemar Cierpinski (DDR) mit zwei Olympiasiegen
Erfolgreichste Nation: Äthiopien mit vier Olympiasiegen
Olympischer Rekord: Samuel Wanjiru (Kenia) in 2:06:32 Stunden (Peking 2008)
Favorit: Eliud Kipchoge (Kenia)

© SIP / Johannes Langer
Eliud Kipchoge beim Berlin Marathon 2015, als er trotz heraushängender Zwischensohlen überlegen gewann. © SIP / Johannes Langer
Eliud Kipchoge hat erst einen Marathon nicht gewinnen können. Das war bei seinem zweiten Auftritt über die Traditionsdistanz, als sein Landsmann Wilson Kipsang in Berlin 2013 einen Weltrekord lief. Ansonsten triumphierte er bereits bei den größten Marathonläufe der Welt: London, Berlin, Chicago und Rotterdam. Doch der Olympische Marathon von vor vier Jahren sollte für den 31-Jährigen eine Warnung sein. Kipsang hatte damals eine ähnliche Erfolgsquote im Marathon und trat als Favorit an. Taktische Fehler warfen ihn allerdings von der Führungsposition auf Rang drei zurück, Stephen Kiprotich schlug den zweifachen Weltmeister Abel Kirui und sorgte für eine der größten Sensationen der Marathon-Geschichte.

Siegen für Wanjiru

„Ich weiß, dass viele Leute mich als Favorit sehen. Aber ich verspüre keinen Druck. Ich will einfach locker an den Start gehen und mein Rennen durchziehen. Ich werde nicht auf die Zeit achten, sondern alles dem Ziel unterordnen, einen der ersten drei Plätze zu belegen“, erklärt Eliud Kipchoge, der in der Vorbereitung in Kenia gemeinsam mit dem Olympiasieger von London trainierte. „Das war eine große Ehre und eine große Motivation. Stephen ist nicht nur eine wichtige Sportpersönlichkeit seines Landes, sondern auch eine wichtige politische Person“, berichtete der Kenianer fast ein bisschen ehrfürchtig.
Wenn Eliud Kipchoge seiner Favoritenrolle gerecht wird und im Sambodromo von Rio tatsächlich die Goldmedaille um den Hals gehängt bekommt, wird er diesem Erfolg Kenians einzigem Marathon-Olympiasieger Samuel Wanjiru widmen. „Ich weiß noch ganz genau, wie er ins Olympiastadion von Peking eingelaufen ist. Es ist traurig, dass er begraben und schon fast vergessen ist“, sagte Kipchoge in einem Interview. Samuel Wanjiru, dessen Sieg in Peking 2008 als eine der außergewöhnlichsten Marathon-Leistungen der Geschichte gilt, verstarb 2011 nach einem Sturz vom Balkon seines Hauses. In Kenia laufen nach wie vor Ermittlungen, die einen Mord in Betracht ziehen.

Kiwott: Der Mann im Windschatten Kipchoges

Neben Kipchoge hat nur noch ein weiterer Läufer im Feld mit einer persönlichen Bestleistung von unter 2:04 Stunden. Damit ist Stanley Biwott der größte Herausforderer Kipchoges und tatsächlich hat der 30-Jährige die Fähigkeit, große Leistungen zu vollbringen. In London lief der Kenianer eine persönliche Bestleistung von 2:03:55 Stunden, im Herbst 2015 triumphierte er mit einer beeindruckenden Leistung beim New York City Marathon. Im Gegensatz zu den Stars Wilson Kipsang und Dennis Kimetto war für Biwott die Bereitschaft, Kenia in Rio zu vertreten, genauso wie bei Kipchoge von Beginn an vorhanden. „Das ist einer der schönsten Momente in meiner Karriere. Ich habe noch nie mein Land vertreten dürfen“, jubelte Biwott bei der Nominierung im März. Damit konnte Athletics Kenya auf seine besten zwei Marathonläufer der letzten Zeit vertrauen. Überraschend war nur die Nominierung des dritten Kenianers, Wesley Korir, der nicht zur Weltklasse gehört. Als Parlamentarier hat der 33-Jährige beste Kontakte zu den Funktionären des kenianischen Leichtathletik-Verbandes. Eine Tatsache, die ihm laut Beobachtern bei der Nominierung des Teams einen Vorteil brachte. Ein Medaillenkandidat ist der dritte Kenianer allerdings nicht. Vielleicht wird Korir für eine taktische Variante eingesetzt. Ein gemeinsames Vorbereitungstraining hat der kenianische Verband von seinen Athleten überraschend nicht gefordert.

Junge Äthiopier

Auch wenn die Marathon-Geschichte mit vier äthiopischen und erst einem kenianischen Olympiasieg eine etwas andere Perspektive vermittelt, so ist das Duell zwischen den beiden rivalisierenden, ostafrikanischen Ländern entscheidend für Erfolge bei den Olympischen Spielen. Und da Kenia mit Eliud Kipchoge, aber auch mit Stanley Biwott in der Favoritenrolle steckt, übernimmt das äthiopische Trio die Rolle der Herausforderer. Die Nominierung ist nicht ohne Störgeräusche über die Bühne gegangen, weil der äthiopische Verband den dreifachen Olympiasieger auf der Bahn, Kenenisa Bekele zu Hause ließ. Der Star reagierte mit Unverständnis und Kritik auf diese Entscheidung, die aus rein sportlicher Sicht nicht ganz so unverständlich ist. Denn die drei jungen Äthiopier haben in den letzten Monaten die besseren Ergebnisse erzielt. Tesfaye Abera, 23 Jahre alt, gewann den Dubai Marathon (2:04:24 Stunden) und den Hamburg Marathon, Lemi Berhanu, 22 Jahre alt, lief in Dubai eine Zeit von 2:04:33 Stunden und triumphierte beim Boston Marathon, Feyisa Lilesa, 26 Jahre alt, gewann den Tokio Marathon in einer Zeit von 2:06:56 Stunden. Damit ist der mögliche große Nachteil des äthiopischen Trios offensichtlich – die mangelnde Erfahrung vor allen Dingen von Abera und Berhanu.

Titelträger als Außenseiter

Wichtigere Rennen als die Olympischen Marathons oder die WM-Marathons kann man nicht gewinnen, dennoch gehen der Olympiasieger von London und der amtierende Weltmeister als Außenseiter auf Edelmetall ins Rennen. Stephen Kiprotich, in seiner Heimat Uganda längst eine Sport-Legende, kann bei schnellen Rennen gegen die Superstars der Marathon-Welt nicht mithalten, ist aber ein Meister in taktischen Entscheidungen. „Ich würde nur allzu gerne erneut gewinnen, aber das wird gegen die Äthiopier und Kenianer sehr hart“, so der 27-Jährige, der befürchten muss, dass die Kenianer ein höheres Tempo anschlagen könnten, als ihm lieb ist. Gegen diese Theorie spricht die Wetter-Vorhersage. Es soll am Sonntag in Rio zwar regnen, die hohe Luftfeuchtigkeit soll jedoch von hohen Temperaturen begleitet werden und ein Marathon bei derartig schwülen Verhältnissen ist alles andere als ein Spaß. Kiprotich stellte im Vorfeld klar, dass er fest daran glaubt, noch einmal Gold zu gewinnen: „Ich habe mein Training intensiviert. Ich werde bereit sein!“
Besser sind vielleicht die Chancen des Sensations-Weltmeisters von Peking. Ghirmay Ghebreslassie aus Eritrea ist zwar immer noch enorm unerfahren, aber seine jugendliche Frische mit 20 Jahren war schon im letzten Jahr ein Trumpf. Im Unterschied zu Peking wird ihn in Rio allerdings keiner unterschätzen, denn Ghebreslassie ist nun ein bekannter Läufer im Feld.

Unerfahrener und erfahrener Amerikaner

Erstmals ist Galen Rupp bei einem großen Marathon dabei, es wird sein zweiter nach den Trials in Los Angeles, als er gewann. Der Olympia-Silbermedaillengewinner von London (10.000m) hat sein Potenzial in Los Angeles unter Beweis gestellt und kommt sicherlich für eine vordere Platzierung in Frage, eine Medaille wäre allerdings ein Wunder. Das gilt auch für den zweiten US-Amerikaner mit großem Namen, Meb Keflezighi. Der Silbermedaillengewinner von Athen 2004 hat bereits die Marathon-Klassiker in New York und Boston gewonnen, ist aber mittlerweile 41 Jahre alt und damit aus dem besten Wettkampfalter draußen. „Das härteste war für mich, mich für das Team zu qualiftzieren. Das habe ich geschafft, also kann ich in Rio ohne Druck laufen. Ich liebe es einfach zu laufen!“, so der sehr beliebte Oldie. Für die US-Amerikaner wird es schwierig bis unmöglich, die Resultate, die die Damen vorgelegt haben, zu egalisieren. Der dritte Amerikaner im Bunde ist der relativ unbekannte Jared Ward, ein Uni-Dozent.
Nicht so stark scheint das japanische Trio mit Suehiro Ishikawa, Hisanori Kitajima und Satoru Sasaki. Die drei Japaner bereiteten sich gemeinsam bei einem Trainingslager in Kushiro auf der Insel Hokkaido auf die Olympischen Spiele vor. Zuletzt gewann die Laufsport-begeisterte Nation in Fernost 1992 eine Olympische Marathon-Medaille bei den Herren. Die Gastgeber hoffen mit Marilson dos Santos auf eine Spitzenplatzierung und auf die zweite Olympische Medaille nach Pechvogel Vanderlei da Lima in Athen, der in Rio das Olympische Feuer zur Eröffnung entzündet hat.

© European Athletics via Getty Images / Matthew Lewis
Bei den Europameisterschaften in Amsterdam feierte Tadesse Abraham seinen größten Erfolg im Halbmarathon. © European Athletics via Getty Images / Matthew Lewis
Europäer hoffen auf vordere Platzierungen

28 Olympische Marathons gab es seit der Wiedereinführung der Olympischen Spiele 1896, dabei konnten sage und schreibe 17 verschiedene Nationen eine Goldmedaille gewinnen. Alleine seit den Spielen von Barcelona gab es in sechs Olympischen Marathons sechs siegreiche Nationen, mit dem Italiener Stefano Baldini (2004) auch eine europäische. Die Europäer agieren natürlich aus der Rolle der Außenseiter, aber besonders mit dem italienischen Marathon-Team ist immer zu rechnen. Bei der WM in Peking erreichte Altstar Ruggero Pertile den ausgezeichneten vierten Platz, auch in Rio ist der 42-Jährige wieder dabei. Er wird begleitet vom amtierenden Europameister und WM-Achten Daniele Meucci und Stefano La Rosa. Außerdem können der Kenianer Kaan Kigen Özbilen, seit wenigen Monaten ein Türke, der Pole Henryk Szost, der Brite Callum Hawkins, der Spanier Carles Castillejo, der Holländer Abdi Nageeye und der Schweizer Tadesse Abraham auf eine Spitzenplatzierung für einen europäischen Verband hoffen. Der in Eritrea geborene und seit zwölf Jahren in der Schweiz lebende Abraham kommt mit der Empfehlung eines Fast-Europarekordes in Seoul und eines starken Auftritts bei den Halbmarathon-Europameisterschaften in Amsterdam, wo er Gold gewann, nach Rio.

Arne Gabius verletzt

Neben Abraham ist mit Christian Kreienbühl noch ein zweiter Schweizer im Rennen. Nach der verletzungsbedingten Absage durch Arne Gabius sind auch nur mehr zwei Deutsche im Rennen, Julian Flügel und Philipp Pflieger, die allerdings nicht für vordere Platzierungen in Frage kommen. Österreichische Marathonläufer konnten sich nicht für die Olympischen Spiele qualifizieren, Edwin Kemboi (LAC Klagenfurt) scheiterte zweimal nur knapp am Limit. Auch Valentin Pfeil (LAC Klagenfurt) und Lemawork Ketema (team2012.at) konnten die vom ÖLV geforderte Marke von 2:14 Stunden nicht unterbieten.
Olympische Spiele 2016 in Rio de Janeiro

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