Liebe Laufgemeinschaft,

Wir freuen uns, euch mitteilen zu können, dass RunAustria.at ein neues Zuhause gefunden hat! Ab sofort findet ihr alle neuen Beiträge, spannende Laufberichte und inspirierende Erfolgsgeschichten auf unserer neuen Plattform: RunUp.eu.

Unser Ziel ist es, euch ein noch besseres Leseerlebnis zu bieten und die Leidenschaft für das Laufen weiter zu teilen. Die Entscheidung zum Umzug spiegelt unser Engagement wider, euch aktuelle Inhalte in einem frischen und benutzerfreundlichen Format zu präsentieren.

Bitte beachtet: Der beliebte Club von RunAustria bleibt von dieser Änderung unberührt und wird weiterhin unter RunAustria.at zu finden sein. Wir möchten sicherstellen, dass die Community und die Clubmitglieder weiterhin den gewohnten Raum für Austausch und Engagement vorfinden, ohne Unterbrechung.

Was ändert sich für euch?

  • Neue Beiträge und Aktualisierungen werden ausschließlich auf RunUp.eu veröffentlicht.
  • Für Mitglieder und Fans des RunAustria Clubs bleibt alles beim Alten. Der Clubbereich und alle zugehörigen Funktionen bleiben auf RunAustria.at aktiv.

Wir laden euch herzlich ein, RunUp.eu zu besuchen und Teil unserer wachsenden Laufcommunity zu werden. Entdeckt die neuesten Beiträge und bleibt mit uns auf der Laufstrecke!

Für Fragen, Anregungen oder Feedback stehen wir euch wie immer zur Verfügung. Wir freuen uns auf diese neue Ära und darauf, euch auf RunUp.eu willkommen zu heißen!

Euer RunAustria-Team

Enter your email address below and subscribe to our newsletter

Rio 2016: Das waren die Olympischen Spiele 2016

Die 31. Olympischen Sommerspiele sind bereits wieder Geschichte. Nach 17 aufregenden Wettkampftagen in Rio de Janeiro, in denen es auch dem intensivsten Sportfan unmöglich war, alle wichtigen Ereignisse zu verfolgen, nutzen viele Sportnationen den Zeitpunkt, um ein Fazit der letzten…

Weiterlesen

Share your love

Die 31. Olympischen Sommerspiele sind bereits wieder Geschichte. Nach 17 aufregenden Wettkampftagen in Rio de Janeiro, in denen es auch dem intensivsten Sportfan unmöglich war, alle wichtigen Ereignisse zu verfolgen, nutzen viele Sportnationen den Zeitpunkt, um ein Fazit der letzten vier Jahre an den Erfolgen oder Nicht-Erfolgen in Rio anzulehnen. Auch der Auftraggeber, der ordentlich Umsatz machte. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte mit der erstmaligen Vergabe an eine südamerikanische Destination einige Baustellen zu umschiffen. Die brasilianische Bevölkerung nahm die Spiele zur Kenntnis, lebte Olympia aber sehr wenig und leidenschaftlich nur, wenn Brasilianer aussichtsreich im Rennen waren. Zu groß sind die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Sorgen, mit denen das größte Land des Kontinenten ringt – von tausenden wütenden weil zwangsumgesiedelten Menschen gar nicht zu sprechen. Halbleere Tribünen, schlecht besuchte Sportstätten (trotz offiziell verkaufter Tickets!), improvisierte Notlösungen, lange Schlangen an Ticketschaltern und Eingängen, teilweise unfaires Publikum, teilweise mangelhafte Organisation vor Ort, weite, beschwerliche Wege, und Vorfälle der Kriminalität. Dazu ein Land und seine Metropole, die vor dem finanziellen Scherbenhaufen des Olympischen Erbes stehen. Das IOC hätte eigentlich schon Sorgenfalten genug mit diesen skizzierten Problemen gehabt, die von den eigenen Problemen nicht ablenken konnten. Ein Schwarzmarkt-Skandal und ein lächerliches Vorgehen im stets propagierten Anti-Doping-Kampf, dessen Lack im Vorfeld und während des Sportfestes von Kratzern übersät wurde. Grund genug, eine bestenfalls zurückhaltende Bilanz zu ziehen? Nein!

© Getty Images / David Rodgers
© Getty Images / David Rodgers
 

Ikonische Spiele

Die Hoffnung des IOC vor den Spiele lautete: Die schönen Bilder und die wunderbaren Wettkämpfe in Rio würden alles übertünchen. Taten sie sogar zu einem großen Teil, weil der Sport in den Mittelpunkt rückte. Aber eben nicht komplett. Zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung, nicht in jener des IOC. „Das waren ikonische Spiele, also Spiele mitten in der Realität. Organisiert in einer Stadt mit sozialen Problemen. Ich denke, es war super für alle. Und ich bin überzeugt, dass dank dieser Olympischen Spiele Rio einen tollen Schritt nach vorne gemacht hat. Es war ein Meilenstein in der Geschichte der Stadt“, lobte Thomas Bach, der „als Gast kam und als Freund wieder geht.“ Den Kommentar „Es wurden keine öffentliche Gelder für die Organisation der Olympischen Spiele verwendet. Das Budget des Organisationskomitees war zu 100% privat finanziert“ kennzeichnete der Deutschen übrigens nicht als Scherz! Die Stadt Rio ist hoch verschuldet und praktisch zahlungsunfähig. Zwischenzeitlich stand sogar eine Absage der Paralympics im Raum, was dem ganzen Desaster die Krone aufgesetzt hätte.

Rekordverdächtige Leistungen
© Getty Images / Alexander Hassenstein
© Getty Images / Alexander Hassenstein
Bleibt der nüchterne Blick auf die sportlichen Leistungen und die waren teilweise gigantisch. Obwohl die Leichtathletik mittlerweile zur am meisten kritisierten Sportart aufgestiegen ist, zog sie so viele Zuschauer an wie ansonsten nur der in Brasilien unschlagbare Fußball. Dennoch: Auch das Olympiastadion war nicht immer gut besetzt, was auch daran lag, dass die Tickets mit für den brasilianischen Durchschnittsverdiener astronomischen Preisen kaum leistbar waren und das internationale Publikum sich doch etwas abgeschreckt zeigte, nach Rio zu reißen. Die Leichtathletik litt weniger als andere Sportarten, diejenigen, die da waren oder in europäischen Nachtsessions vor dem Fernseher verharrten, dürften überwiegend begeistert gewesen sein. Spannende Wettkämpfe, viel Spektakel, aber auf der anderen Seite auch Leistungen, die hinterfragt werden müssen. Fabel-Weltrekorde wie jener von Wayde van Niekerk im 400m-Sprint oder jener von Almaz Ayana über 10.000m begeisterten, faszinierten, aber schockierten auch. Die Probleme der Leichtathletik wurden auch in Rio klar aufgezeigt, der Dopingverdacht hängt wie ein Damoklesschwert über jede auffällige Leistung. Dazu das Thema Transgender, das das Oberste Sportgericht (CAS) der Leichtathletik mit auf dem Weg nach Rio aufgetragen hat. Die Gründe für oft Vorteils-behaftete, negative Berichterstattung über die Leichtathletik begleitet, von hoffnungsarmen Unkenrufen, die häufig von Nicht-Qualitätsmedien und in sozialen Netzwerken getragen wird, liegen auch darin, dass die Olympische Kernsportart im Gegensatz zu zahlreichen anderen Sportverbänden und dem IOC selbst aktiv Missstände aufdeckt und Probleme angeht. Und damit negativ belastete Themen nicht unter den Teppich kehrt und einfach von der Bildfläche verschwinden lässt.
Im Hürdensprint der Damen räumten die US-Girls alle Medaillen ab. © Getty Images / Cameron Spencer
Im Hürdensprint der Damen räumten die US-Girls alle Medaillen ab. © Getty Images / Cameron Spencer
Totale US-Dominanz

Der US-amerikanische Starcoach Alberto Salazar, der alleine am Schlusstag der Leichtathletik-Bewerbe mit Matthew Centrowitz und Mo Farah binnen 45 Minuten zwei Goldmedaillen abräumte, analysiert: „Es ist so aufregend, die Erfolge der US-Läuferinnen und Läufer zu beobachten. Ich fühle mich in die 70er und 80er Jahre zurückversetzt, als Amerika in jeder einzelnen Disziplin um Medaillen kämpfte.“ Diese Aussage hat auf allen Ebenen etwas. Auch auf der statistischen Ebene, wie der Medaillenspiegel beweist. 32 Medaillen (davon 13 Goldene, zehn Silberne und neun Bronzene) sind ein traumhafter Erfolg und nehmen einen erheblichen Teil der 121 US-Olympiamedaillen in Rio ein. Damit dominierte die USA das sportliche Geschehen quasi nach Belieben und gewann den Medaillenspiegel der Leichtathletik-Bewerbe mit überragendem Vorsprung. Grandios auch die Erfolge im Laufsport, wo sich die USA mächtig gegen die afrikanische Konkurrenz wehrte: Gold für Matt Centrowitz (1.500m), Silber für Evan Jager (3.000m Hindernis) und Paul Chelimo (5.000m) sowie Bronze für Clayton Murphy (800m), Jennifer Simpson (1.500m), Emma Coburn (3.000m Hindernis) und Galen Rupp (Marathon) stellen eine unerwartet grandiose Ausbeute dar.

Kenia gewinnt das Duell gegen Äthiopien
Kenianischer Jubel mit Vivian Cheruyot (l.) und Hellen Obiri. © Getty Images / David Ramos
Kenianischer Jubel mit Vivian Cheruyot (l.) und Hellen Obiri im 5.000m-Lauf. © Getty Images / David Ramos
Bei den Weltmeisterschaften in Peking gelang Kenia noch der Sprung auf Platz eins des Medaillenspiegels. In Rio mussten sich die Kenianer deutlich hinter den USA anstellen und haben als zweiterfolgreiche Nation 19 (!) Medaillen weniger geholt. Dennoch ist das Fazit größtenteils positiv: Höhepunkt waren die beiden Erfolge in den Marathons durch Eliud Kipchoge und Jemima Sumgong, dazu die Goldmedaillen durch David Rudisha (800m), Faith Kipyegon (1.500m), Conseslus Kipruto (3.000m Hindernis) und Vivian Cheruiyot (5.000m). Einzig das taktische Fiasko von Asbel Kiprop und ein historisches Debakel im 5.000m-Lauf der Herren trübten die starke Bilanz.
Äthiopien gewann acht Medaillen, was eine vernünftige Ausbeute ist. Dass dabei nur eine Goldmedaille durch Almaz Ayana im 10.000m-Lauf herausschaute, ist eine Überraschung. Damit erzielte Äthiopien noch hinter Kroatien und Deutschland Rang acht im Medaillenspiegel, bis auf die USA, Kenia und den Sprint-Giganten aus Jamaika konnte keine Nation mehr als zwei Goldmedaillen holen.
Aus europäischer Sicht war eine kleine Flaute angesagt. Zwar gab es einige gute Leistungen mit starken Finalauftritten, aber neben den beiden (obligatorischen) Goldmedaillen von Mo Farah kam nur ein Edelmetall dazu. Die Bronzemedaille des Franzosen Mahiedine Mekhissi-Benabbad hatte durch die Disqualifikation des Kenianers Ezekiel Kemboi einen faden Beigeschmack. In vielen Laufdisziplinen ist die Lücke zwischen Europa und den überlegenen Afrikanern nicht kleiner geworden, die US-Amerikaner sind mittlerweile auch deutlich stärker. Dafür stellte Europa mit Farah den erfolgreichste Läufer der Spiele mit zwei Goldmedaillen. Ebenfalls zweimal Edelmetall bekamen Vivian Cheruiyot (Gold und Silber), Almaz Ayana (Gold und Bronze) sowie Taoufik Makhloufi (2x Silber).

Ernüchterung beim DLV

Verfolgt man die Medienberichterstattung ist in der deutschen Sportwelt Ernüchterung eingekehrt, wenn man das Abschneiden der Leichtathleten analysiert. Die so verlässlichen Werfer haben ausgelassen. Doch ein genauerer Blick verrät, dass die Bilanz nicht so schlecht ist wie sie gemacht wird. Zwar hinkt der DLV dem Resultat aus London klar hinterher, bei den vorangegangenen Spielen in Peking und Athen schnitt er allerdings deutlich schlechter ab als 2016. Zudem konnten in einigen Disziplinen Fortschritte erzielt werden, in denen Deutschland in Vergangenheit schlechter aufgestellt war. Doch die Sichtweise passt in der grundlegend negative Perspektive auf die Erfolge, die Deutschland 42 Olympische Medaillen gewinnen ließ und damit auf Rang fünf des Medaillenspiegels brachte. „Die Bilanz der deutschen Leichtathletik in Rio kann uns nicht zufrieden stellen. Wir wollen dies nicht ausschließlich an der Medaillenbilanz festmachen, aber insgesamt haben zu wenige Athleten – gemessen an ihren Vorleistungen im Saisonverlauf und ihren Positionen in den Weltbestenlisten – am Wettkampftag eine gute Performance gezeigt“, bilanzierte DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen.

Weißhaidinger rettet ÖLV-Bilanz

Mit sechs Athleten war der Österreichische Leichtathletik-Verband (ÖLV) in Rio vertreten und erzielte ein Gesamtergebnis mit Höhen und Tiefen. Herausragender Höhepunkt war der sechste Platz von Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ LA), auch die Auftritte der Mehrkämpfer Ivona Dadic (Union St. Pölten) und Dominik Distelberger (UVB Purgstall) waren passabel. Dagegen konnten weder Hürdensprinterin Beate Schrott (Union St. Pölten) noch die beiden Läuferinnen Andrea Mayr (SVS Leichtathletik) im Marathon und Jennifer Wenth (SVS Leichtathletik) im 5.000m-Lauf überzeugen. Die junge Niederösterreicherin hatte immerhin Glück und rutschte ins Finale, wo sie Rang 16 belegte.
Dass Österreichs Leichtathleten ohne Medaillen bleiben würden, ist nun wirklich keine Überraschung. Das passierte übrigens weit größeren Nationen: So blieb beispielsweise Italien gänzlich ohne Edelmetall. Die Leichtathletik-Großnationen Frankreich und Australien konnten keine Goldmedaille gewinnen. Insgesamt durften sich 43 Verbände über zumindest eine Medaille freuen. Da mit dem gesperrten Russland eine große Sportnation fehlte, verschoben sich die Machtverhältnisse im Medaillenspiegel im Vergleich zu vorangegangenen Weltmeisterschaften und Olympischen Spiele. Im Placing Table, der Punkte für Top-Acht-Platzierungen vergibt und als besserer Maßstab der Einschätzung gilt als der Medaillenspiegel, belegte Österreich mit drei Punkten Rang 64 unter 68 platzierten Nationen. Die USA thront über allen, dann kommt ewig lang nichts, bevor Kenia, Jamaika, Großbritannien, China, Deutschland, Äthiopien, Kanada, Frankreich und Polen die Top Ten komplettieren. Der Schweizer Leichtathletik-Verband zeigte sich zufrieden mit den Resultaten. Der sechste Platz von Stabhochspringerin Nicole Büchler und Rang sieben von Marathonläufer Tadesse Abraham brachten den geteilten Rang 51 im Placing Table. Der Schweizer Landesrekord von Fabienne Schlumpf im Vorlauf über 3.000m-Hindernis, der eine Final-Qualifikation ermöglichte, soll dabei nicht unter den Tisch fallen.

© IOC
© IOC
Der Medaillenspiegel der zwölf Laufentscheidungen

1. Kenia – 6x Gold, 4x Silber und 1x Bronze
2. Großbritannien – 2x Gold
3. Äthiopien – 1x Gold, 2x Silber und 5x Bronze
4. USA – 1x Gold, 2x Silber und 4x Bronze
5. Bahrain – 1x Gold und 1x Silber
6. Südafrika – 1x Gold
7. Algerien – 2x Silber
8. Burundi – 1x Silber
9. Neuseeland – 1x Bronze
Frankreich – 1x Bronze
Olympische Spiele 2016 in Rio de Janeiro

Share your love