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Rio 2016: 10.000m der Damen, Vorschau: Auftakt mit offenen Fragen

Gleich am ersten Tag der Leichtathletik-Bewerbe bei den Olympischen Spielen steht die erste Entscheidung im Laufsport auf dem Programm. So weit, so normal. Was aber in Rio besonders ist: Die Entscheidung über 10.000m der Damen wurde – wie auch die…

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Gleich am ersten Tag der Leichtathletik-Bewerbe bei den Olympischen Spielen steht die erste Entscheidung im Laufsport auf dem Programm. So weit, so normal. Was aber in Rio besonders ist: Die Entscheidung über 10.000m der Damen wurde – wie auch die beiden Hindernislauf-Finals – in die Vormittagssession gepackt. Trotz des brasilianischen Winters könnten den Teilnehmerinnen über die längste Laufstrecke auf der Bahn sommerliche Temperaturen drohen. Das ist aber längst nicht die einzige offene Frage.
Bewerb: 10.000m-Lauf der Damen
Startzeit: Freitag, 12. August 2016 um 11:10 Uhr Ortszeit / 16:10 Uhr MEZ
Olympiasiegerin 2012: Tirunesh Dibaba (Äthiopien)
Rekord-Olympiasiegerin: Tirunesh Dibaba (Äthiopien) mit zwei Olympiasiegen
Erfolgreichste Nation: Äthiopien mit vier Olympiasiegen
Olympischer Rekord: Tirunesh Dibaba (Äthiopien), 29:54,66 Minuten (Peking 2008)
Favoritinnen: Almaz Ayana (Äthiopien)

Trotz ihrer Unerfahrenheit über die 10.000m ist 5.000m-Weltmeisterin Almaz Ayana die Läuferin, die es zu schlagen gibt. © Getty Images for IAAF / Alexander Hassenstein
Trotz ihrer Unerfahrenheit über die 10.000m ist 5.000m-Weltmeisterin Almaz Ayana die Läuferin, die es zu schlagen gibt. © Getty Images for IAAF / Alexander Hassenstein
Acht Jahre ist es her, dass das Olympiastadion von Peking eine Sternstunde erlebte: ein Meisterschaftsrennen, das so untypisch für ein Meisterschaftsrennen war. Tirunesh Dibaba und die Türkin Elvan Abeylegesse lieferten sich von Beginn an einen verbitterten Kampf bei hohem Tempo. Am Ende setze sich die damals 23-jährige Äthiopierin durch und markierte in einer Zeit von 29:54,66 Minuten einen Olympischen Rekord und einen Afrikarekord. Die mittlerweile des Dopings überführte Abeylegesse gewann Silber in der heute noch viertschnellsten Zeit der Geschichte. Tirunesh Dibaba wiederholte dieses Kunststück vier Jahre später in London, doch schneller als damals im Vogelnest von Peking ist sie nie wieder gelaufen. Den Afrikarekord musste sie ein Jahr später an ihre Landsfrau Meselech Melkamu abgeben, der Olympische Ruhm blieb ihr aber und die drittschnellste Zeit der Geschichte über 10.000m.
Es ist eine der spannendsten Frage dieser Olympischen Spiele, weil eben Tirunesh Dibaba eine lebende Legende ist. Nach London bekam die Familienplanung oberste Priorität, der Sport rückte in den Hintergrund. Selbst nach der Babypause zeigte sich die nur sehr selten bei Wettkämpfen. Die Zeit von 30:28,53 Minuten bei den Trials in Hengelo zeigte einerseits, dass mit Dibaba zurechnen ist, andererseits drängte sie den großen Star auf in die Außenseiterrolle. Seither sind bereits wieder sechs Wochen vergangen und Dibaba wäre nicht Dibaba, hätte sie sich auf die Spiele nicht gewissenhaft vorbereitet. Ob ihre Verfassung reicht für eine fulminante Rückkehr auf den Olymp, wird sich am Freitagvormittag brasilianischer Zeit weisen. Ehemann Sileshi Sihine, ein ehemals erfolgreicher Läufer, und das eineinhalbjährige Söhnchen Nathan werden dem erfolgreichsten Mitglied des Dibaba-Clans ganz fest sie Daumen drücken, dass wie vor vier Jahren eine lange Auszeit (damals aus Verletzungsgründen) mit einem goldenen Comeback versüßt wird.

Olympia-Gold bereits im zweiten Rennen?

Mit den großen Meriten einer Tirunesh Dibaba kann Almaz Ayana nicht mithalten. Dennoch liegt die Favoritenrolle nicht auf den Schultern der zweifachen Olympiasiegerin, sondern auf jenen des neuen Stars. Dabei kann sich die amtierende 5.000m-Weltmeisterin offenen Fragezeichen nicht erwehren, was weniger ihrer Leistungsfähigkeit, sondern ihrer geringen Erfahrung geschuldet ist. Ihre Olympia-Premiere absolviert Ayana über eine Distanz, die sie erst einmal im Wettkampf gelaufen ist. Allerdings bot sie bei den äthiopischen Trials im niederländischen Hengelo eine zauberhafte Leistung an und zementierte in einer Zeit von 30:07,00 Minuten die überlegene Weltjahresbestleistung in die Bahn. Über 20 Sekunden schneller als Dibaba und auf Anhieb die achtschnellste Zeit der Geschichte! Wer Ayana bis dato auch auf den 25 Stadionrunden nicht auf der Rechnung hatte, änderte seine Kalkulation prompt. Wer Ayanas Doppel-Gold über 10.000m und eine Woche später über 5.000m in Rio verhindern will, braucht eine grandiose Leistung und vielleicht auch etwas Glück.

Olympia-Gold fehlt noch in der Sammlung der erfolgreichen Vivian Cheruiyot. © Getty Images for IAAF / Christian Petersen
Olympia-Gold fehlt noch in der Sammlung der erfolgreichen Vivian Cheruiyot. © Getty Images for IAAF / Christian Petersen
Äthiopischer Sweep?

Einmal, 2000 in Sydney, gab es einen äthiopischen Sieg. In Rio könnte bei einem optimalen Verlauf für die äthiopischen Damen sogar noch mehr drinnen sein. Denn auch die dritte Äthiopierin ist stark. Gelete Burka gewann im vergangenen Sommer WM-Silber hinter der großen Kenianerin Vivian Cheruiyot, hat aber mittlerweile eine bessere Bestleistung als sie.

Kenias zwei Medaillenhoffnung

Der große Konkurrent Äthiopiens ist ebenfalls mit einem Trio am Start. Vor allen Dingen zwei Kenianerinnen hegen große Medaillenhoffnungen. Vivian Cheruiyot war bereits zweimal Weltmeisterin in dieser Disziplin, eine Olympische Goldmedaille ist der große Traum der 32-Jährigen. An Selbstbewusstsein mangelt es der Olympia-Dritten von London nicht: „Ich kümmere mich nicht um Dibaba oder Ayana, ich vertrete mein Land und mein Ziel ist kein geringeres als die Goldmedaille!“ Cheruiyot will diese Botschaft als Warnung an die Äthiopierinnen verstanden wissen. Besonders zu beachten gilt es allerdings auch die junge Kenianerin Alice Aprot. Mit einer fantastischen Zeit von 30:26,94 Minuten gewann sie im Alleingang die Goldmedaille bei den Afrikameisterschaften in Durban und imponierte dabei derartig, dass der kenianische Verband ihr eine Wildcard gab, womit sie bei den Kenya Trials nicht antreten musste. Für die 22-Jährige ist Rio der erste große internationale Auftritt, eine erfrischende Komponente in einem ohnehin bereits spannenden Rennen. Hätte sie die Erfahrung einer Cheruiyot, wäre ihr bei ihrem Potenzial der ganz große Wurf zuzutrauen. Die dritte Kenianerin im Rennen ist Betsy Saina, WM-Achte von Peking, die aber nur als Außenseiterin zu zählen ist.

Huddle und das Drama von Peking
Emily Infeld strahlt über ihren Medaillengewinn bei der WM in Peking. © Getty Images for IAAF / Alexander Hassenstein
Emily Infeld strahlt über ihren Medaillengewinn bei der WM in Peking. © Getty Images for IAAF / Alexander Hassenstein
Nicht weniger als 37 Läuferinnen haben für die erste Medaillenentscheidung der Leichtathletik-Bewerbe gemeldet. Die einzige im Starterfeld, die die ein oder andere Afrikanerin ärgern könnte, ist die US-Amerikanerin Molly Huddle. Wer Huddle erwähnt, denkt automatisch an einen tragischen Moment ihrer Karriere. In Peking jubelte sie bereits vor der Ziellinie in der Überzeugung, mit der Bronzemedaille den größten Erfolg ihrer Karriere zelebrieren zu können, übersah jedoch ihre Landsfrau Emily Infeld, die innen durchrutschte. Dieses grausame Erlebnis nahm die US-Amerikanerin als Motivation dafür, sich noch besser und härter auf die Olympischen Spiele vorzubereiten. Was mit einigen guten Rennen und Leistungen in dieser Saison auch gelang, es gibt nur ein Problem: Die Qualität der äthiopischen und kenianischen Teilnehmerinnen in Rio ist deutlich höher als in Peking. Das gilt für Infeld natürlich auch.

Olympia-Abschied für Pavey

Im Teilnehmerinnenfeld befinden sich auch zwölf Europäerinnen, darunter ein komplettes britisches Team. Es wird angeführt von Routinier Jo Pavey, die 2014 EM-Gold in Zürich gewann und ihr drittes Olympisches Rennen in dieser Disziplin absolviert. Vor vier Jahren in London erzielte sie den vorzüglichen siebten Platz. Die 42-Jährige ist 19 Jahre älter als ihre Landsfrau Jess Andrews, die heuer bei den britischen Meisterschaften aufzeigte. Dieses Rennen dürfte jedoch für beide eine Nummer zu groß sein. Für Pavey, die sich einen schönen Olympia-Abschied erhofft, weil sie nicht mehr über die Leistungsfähigkeit früherer Tage verfügt, für Andrews, weil sie in ihrer Entwicklung noch nicht so weit ist.
Medaillenchancen haben die Europäerinnen keine, zumindest nicht die gebürtigen. Aber Europameisterin Yasemin Can aus der „kenianischen“ Türkei ist eine Wundertüte, der alles zuzzutrauen ist.  Am ehesten auf ein europäisches Resultat unter den besten Zehn kann ansonsten EM-Bronzemedaillengewinnerin Karoline Bjerkeli Grövdal aus Norwegen hoffen. Starterinnen aus deutschsprachigen Nationen fehlen.
Olympische Spiele 2016 in Rio de Janeiro

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