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Marathon der Herren – der große Jahresrückblick

Eine Wachablösung an der Weltspitze des Marathonlaufs hatte sich irgendwie angekündigt. Vor dem Kalenderjahr 2015 hat Eliud Kipchoge vier Marathons bestritten: Seinem Debüt-Sieg in Hamburg 2013 folgte ein starker zweiter Platz im Weltrekordrennen von Wilson Kipsang in Berlin 2013, 2014…

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Eine Wachablösung an der Weltspitze des Marathonlaufs hatte sich irgendwie angekündigt. Vor dem Kalenderjahr 2015 hat Eliud Kipchoge vier Marathons bestritten: Seinem Debüt-Sieg in Hamburg 2013 folgte ein starker zweiter Platz im Weltrekordrennen von Wilson Kipsang in Berlin 2013, 2014 folgten überzeugende Triumphe beim Rotterdam und beim Chicago Marathon. Dabei war der ehemalige Weltmeister im 5.000m-Lauf nie langsamer als 2:05:30 Stunden gelaufen. Mit einer ähnlichen Ausbeute war sein Landsmann Dennis Kimetto ins vergangenen Jahr gestartet und führte seine Marathon-Karriere zu einem Weltrekord in Berlin 2014. Diesen hat Eliud Kipchoge in diesem Jahr zwar verpasst, er war dennoch der große Marathon-Star des Jahres und wurde logischerweise auch von der AIMS zum Marathonläufer des Jahres ausgezeichnet.

© SIP / Johannes Langer
© SIP / Johannes Langer
„The Clash of Champions“
Als sich die Eliteläufer des London Marathon 2015 an der Startlinie versammelten, rieben sich die Marathon-Fans weltweit die Hände. Weltrekordhalter Dennis Kimetto gegen dessen Vorgänger Wilson Kipsang und den großen Herausforderer Eliud Kipchoge – eine derartig hochklassige Besetzung hat es bei einem Marathon in der Geschichte der Sportart wenn dann nur sehr selten gegeben. Dementsprechend wurde diesem Rennen auch eine große Bedeutung zugeschrieben. Und wie es der Sport will, es konnte nur einer gewinnen. Eliud Kipchoge erwies sich als der deutlich Stärkste, lief in einer Zeit von 2:04:42 Stunden als Erster über die Ziellinie und war besonders was die Kräfteverhältnisse im Finale betraf seinem letzten Konkurrenten Wilson Kipsang weit deutlicher überlegen, als es die fünf Sekunden Unterschied im Ziel aussagten. Während Kipchoge strahlte, wurde Kipsangs zweiter Platz öffentlich als Niederlage angesehen – ganz zu schweigen von Dennis Kimettos dritter Platz. Der 31-Jährige hatte zum ersten Mal überhaupt in seiner Karriere einen Marathon nicht als Schnellster beendet.
Eine legendäre Zwischensohle
Der Sieg von London verlieh Eliud Kipchoge weiteren Rückenwind. Der 31-Jährige beschloss, auf die Weltmeisterschaften in Peking zu verzichten und konzentrierte sich auf den Berlin Marathon. Dort sorgte er nicht aufgrund eines neuen Weltrekordes für Aufsehen, sondern durch eine ganz besondere Leistung. Bereits nach wenigen Kilometern lösten sich die Zwischensohlen an seinen nigelnagelneuen Schuhen und so bestritt der Kenianer die 42,195 Kilometer durch die deutsche Hauptstadt mit heraushängenden Zwischensohlen an beiden Schuhen – in einer unglaublichen Zeit von 2:04:00 Stunden!
In der Abwärtsspirale
Während Kipchoge seinen London-Triumph mit der Leistung in Berlin bestätigte – womit beide Leistungen die ersten beiden Plätze der Marathon-Jahresbestenliste einnehmen, zeigte die Formkurve bei seinen Konkurrenten danach stark nach unten. Besonders durch ihre desolaten Auftritte beim WM-Marathon in Peking, wo Kimetto und Kipsang bei gemächlichen Tempo bereits die Segel strichen, als sich das Rennen noch nicht annähernd in einer entscheidenden Phase befand, brachte beiden harsche Kritik ein – und dem kenianischen Verband das wohl größte sportliche Debakel in der Geschichte des Marathons. Weder Kipsang noch Kimetto konnten die Scharte im Herbst wirklich auswetzen: Als Titelverteidiger hatte Kipsang beim New York City Marathon als Vierter nicht den Hauch einer Siegeschance, noch schlimmer erging es Kimetto fünf Wochen später beim Fukuoka Marathon, als er wegen Schmerzen ausstieg, noch bevor er richtig zu schwitzen begann.
Eine interessante Tatsache begleitete die Leistungsentwicklungen der drei kenianischen Superstars während dieser Saison. Im Frühjahr wurden die beiden bekannten Agenturen Rosa Associati und Volare Sports in Kenia für sechs Monate aufgrund von Ermittlungen suspendiert. Verstöße gegen den Anti-Doping-Code lauteten die Verdächtigungen. Während Kipsang und Kimetto der Agentur des niederländischen Agenten Gerard van de Veen (Volare Sports) angehören, trainiert Eliud Kipchoge unter seinem Coach Patrick Sang und seinem Manager Jos Hermens, dessen erfolgreiche Agentur Global Sports Communication nicht durch Ermittlungen wegen Dopingsverdachts in Verruf gekommen ist. Obwohl die Suspendierung längst abgelaufen ist, fehlen konkrete Ermittlungsergebnisse bisher…
Kenia, die Nummer eins
Arne Gabius lief beim Frankfurt Marathon europäische Jahresbestzeit. © SIP / Johannes Langer
Arne Gabius lief beim Frankfurt Marathon europäische Jahresbestzeit. © SIP / Johannes Langer
Konnten sich bei den Damen die äthiopischen Läuferinnen 2015 ins Rampenlicht laufen, gilt bei den Herren nach wie vor eine kenianische Vorherrschaft – vor allen Dingen wegen der drei Superstars. Von den zehn schnellsten Zeiten des Jahres gingen sieben auf kenianische Konten. Große Siege gelangen abgesehen von Kipchoges Triumphzügen Mark Korir in Paris, Stephen Chebogut bei einem ausgesprochen schnellen Eindhoven Marathon, Bernard Kipyego in Amsterdam, ex-Weltrekordhalter Patrick Makau in Fukuoka, Dickson Chumba beim taktisch geprägten Chicago Marathon und Stanley Biwott bei einem irrwitzigen New York City Marathon mit einem einzigartigen, kilometerlangen Zwischensprint einer Spitzengruppe vor dem Erreichen des Central Parks. Die Äthiopier glänzten mit Berhanu Lemi in Dubai, Endeshaw Negesse in Tokio, Lelisa Desisa in Boston, Abera Kuma in Rotterdam und Sisay Lemma in Wien und Frankfurt. In der World Marathon Majors Wertung führt Eliud Kipchoge mit seinen 50 Punkten souverän, kann jedoch beim Finale in Tokio 2016 noch von vier Athleten überflügelt werden.
Kleines Europa
Frappierend ist nach wie vor die Dominanz, die Kenia und Äthiopien gemeinsam ausüben. Von den 30 schnellsten Läufern des Jahres kommt nur einer nicht aus einem dieser beiden Länder – Olympiasieger Stephen Kiprotich aus Uganda, der heuer beim Tokio Marathon mit Rang zwei eine neue persönliche Bestleistung lief. Der schnellste Nicht-Afrikaner und nicht auf dem afrikanischen Kontinenten geborene Marathonläufer des Jahres ist der Japaner Masato Imai auf Rang 41. Mit dem Deutschen Arne Gabius und dem Ukrainer Oleksandr Sitkovskyy schafften es gerade einmal zwei Europäer in die Top-100, nur ein weiterer – Javier Guerra aus Spanien – knackte ebenfalls die 2:10-Stunden-Marke.
Ehrenrunde für die Medaillengewinner im WM-Marathon. © Getty Images for IAAF
Ehrenrunde für die Medaillengewinner im WM-Marathon. © Getty Images for IAAF
Weltmeisterliche Sensation
Große Überraschungen hatte die Marathon-Saison 2015 nicht in übertriebener Anzahl parat, dafür eine wirklich bedeutende. Durch den verfehlten Fokus auf das kenianische Staraufgebot, die misslungene Titelverteidigung von Stephen Kiprotich und die unter dem Strich ebenfalls (zumindest teilweise) enttäuschenden Äthiopier entwickelte sich das WM-Rennen bei hoher Luftfeuchtigkeit und sommerlichen Temperaturen in Peking in eine unerwartete Richtung. Nicht nur, dass sogar die Europäer mit dem italienischen Duo Ruggero Pertile und Daniele Meucci kräfig mitmischten, das große Los zog ein Marathon-Kücken aus Eritrea mit dem verdächtig berühmten Nachnamen Ghirmay Ghebreslassie. Der zu diesem Zeitpunkt 19-Jährige lief unbeeindruckt von den klimatischen Verhältnissen das Rennen seines Lebens, narrte alle Routiniers, darunter die Medaillengewinner Yemane Tsegay aus Äthiopien und Munyo Mutai aus Uganda, und kürte sich sensationell zum mit Abstand jüngsten Marathon-Weltmeister aller Zeiten.
Uraltrekord gebrochen
© Salzburg Marathon / Bryan Reinhart
© Salzburg Marathon / Bryan Reinhart
Für das europäische Marathon-Highlight des Jahres schlechthin sorgte Arne Gabius beim Frankfurt Marathon, den er auf Rang vier in der Gesamtwertung und als Deutscher Meister beendete. In einer Zeit von 2:08:33 Stunden gelang es dem 34-Jährigen im erst zweiten Marathon seiner Karriere, den 27 Jahre alten deutschen Rekord von Jörg Peter um 14 Sekunden zu verbessern. Bester Schweizer Marathonläufer war Tadesse Abraham, der sich zwar gesundheitlich angeschlagen in Seoul für die WM qualifizieren konnte, sich dort aber ebenso wie Österreichs Starter Edwin Kemboi (KLC) nicht mit Ruhm bekleckerte. Der gebürtige Kenianer, der heuer in Linz seinen Staatsmeistertitel aus dem Vorjahr locker verteidigte, rangiert mit seiner beim Dubai Marathon erzielten Zeit von 2:14:05 Stunden auf Rang 39 der europäischen Bestenliste.
Lemma dominiert in Wien
Das herausragende Marathonerlebnis auf österreichischem Boden bot der Vienna City Marathon mit einem neuerlichen Teilnehmerrekord von erstmals über 42.000 Anmeldungen. Aus sportlicher Sicht gebührten sämtliche Glückwünsche dem hoch aufgeschossenen Äthiopier Sisay Lemma, der nach dem frühen verletzungsbedingten Ausstieg von Titelverteidiger Getu Feleke mit einem beeindruckenden Sololauf im letzten Drittel eine Spitzenzeit von 2:07:31 Stunden erreichte. Seine Klasse unterstrich der 24-Jährige abermals im Herbst mit seinem Sieg beim Frankfurt Marathon. Auch beim Drei Länder Marathon am Bodensee gab es durch Tadesse Dabi einen äthiopischen Sieg. Außergewöhnlich spannend verlief heuer der Linz Marathon, den der Kenianer Antony Maritiem für sich entscheiden konnte. Dagegen gab es beim Salzburg Marathon durch Lokalmatador Karl Aumayr (CLUB RunAustria), der seinen Abschied vom Leistungssport feierte, und beim Graz Marathon durch Routinier Roman Weger (LC Villach) zwei Heimsiege.

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