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Rita Jeptoo sagte, rund ein Jahr, nachdem sie des EPO-Missbrauchs überführt worden war, am Donnerstag in Kenia, sie habe ihr ein Jahr langes Schweigen gebrochen, um kenianische Läuferinnen und Läufer vor schurkenhaften Ärzten in ihrem Heimatland zu warnen und um…
Rita Jeptoo sagte, rund ein Jahr, nachdem sie des EPO-Missbrauchs überführt worden war, am Donnerstag in Kenia, sie habe ihr ein Jahr langes Schweigen gebrochen, um kenianische Läuferinnen und Läufer vor schurkenhaften Ärzten in ihrem Heimatland zu warnen und um ihren umstrittenen Coach zu entlasten. Dabei trug sie in einem völlig unkritischen Journalisten eine einfallslose und nicht glaubwürdige Story vor. „Es geht nicht vorwiegend darum, Claudio zu entlasten, zumal er mich immer als seine beste Athletin respektiert hat. Er hat die Meldung meines positiven Dopingfalls schockiert zur Kenntnis genommen. Immerhin habe ich als ältere Läuferin im Camp junge Talente trainiert und ihnen immer gesagt, sie sollen auf keine Fälle zu Dopingmitteln greifen“, erzählte sie im Interview unter Tränen. Jeptoo trainierte damals unter Claudio Berardelli im Camp von Federico Rosa. Rosa Associati ist eine von zwei Agenturen, die im Laufe des Jahres sechs Monate lang aufgrund Ermittlungen zu mutmaßlichem Dopingmissbrauch vom kenianischen Leichtathletik-Verband suspendiert wurden. Ergebnisse der Ermittlungen wurden kurze Zeit nach dem Ablauf der Suspendierung bisher noch keine präsentiert. „Der Schmerz ist echt“
Dass das sportliche Leben Rita Jeptoos mit dem für viele überraschenden positiven Dopingfall im vergangenen Herbst eine negative Wendung nahm, liegt auf der Hand. „Der Schmerz ist echt. Ich war plötzlich positiv, nachdem ich jahrelang die verdienten Früchte meiner Arbeit geerntet hatte, und das hat bei mir ordentlich für Verwirrung gesorgt. Ich wusste nicht, dass ich gedopt hatte. Ich kannte EPO nicht, ich hatte davon gehört, aber in anderen Ländern. Hätte der Doktor mir gesagt, was er mit mir macht, hätte ich ihn gestoppt“, so die 34-Jährige. „Mein Leben ist nicht mehr dasselbe, seit die Geschichte in Kenia groß rauskam und dann auf die ganze Welt ausstrahlte. Ich werde als Person angesehen, die den kenianischen Laufsport zerstören möchte.“ Opfer schurkenhafter Mediziner
Die Erklärung, wie es zur positiven Dopingprobe kam, wirkt unglaublich und einfallslos. Ärzte, die sie besuchte, sollen sie auf EPO gesetzt haben – natürlich ohne ihr Mitwissen. „Nachdem ich bei mehreren Ärzten war, weiß ich nicht, wer genau mir EPO gespritzt hat. Ich war, begleitet von mehreren Athleten in verschiedenen Spitälern und wurde dort behandelt. Ich habe zu viel Blut verloren und deswegen haben sie mir in der Vorbereitung auf den Chicago Marathon welches gespritzt“, lautet die fadenscheinige Erläuterung Jeptoos, welche aber dem kenianischen Journalisten keine kritische Nachfrage hervorlockte. Damit zeichnet Jeptoo ein Bild, das jenes bestätigt, welches der deutsche Journalist Hajo Seppelt bei seinen journalistischen Ermittlungen in seiner TV-Dokumentation „Geheimsache Doping – im Schattenreich der Leichtathletik“ zeichnet. Nur mit der unglaubwürdigen Zusatzkomponente des angeblichen inexistenten Mitwissens. Kein Vergleich mit Russland
In ihren weiteren Ausführungen weist Rita Jeptoo ausdrücklich darauf hin, dass Doping in Kenia nicht mit dem Dopingskandal in Russland zu vergleichen ist: „Das sind zwei paar Schuhe. Kenia ist ein Boden für Leichtathletik-Talente. Kenianische Läufer werden außerhalb ihres Landes sehr respektiert“, behauptet Jeptoo, die nach Ablauf ihrer Sperre stärker zurückkommen möchte. „Ich liebe das Laufen und freue mich, zurückzukommen. Ich möchte es noch besser machen als in der Vergangenheit“, blickt sie optimistisch nach vorne.
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