Dopingfall Lisa Nemec: Ermittlungsspuren führen auch nach Österreich

Es ist mittlerweile gut vier Jahre her, dass Lisa Nemec bei einer Trainingskontrolle nach ihrem siebten Platz beim Berlin Marathon 2015 positiv auf EPO getestet wurde und eine vierjährige Dopingsperre aufgebrummt bekam. Beim Berlin Marathon selbst hatte sie noch einen negativen Test abgeliefert. Ein ausführlicher Bericht der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) am Sonntag präsentiert neue interessante Details zur Karriere der kroatischen Landesrekordhalterin, die in den USA geboren ist, 2011 den Linz Marathon gewann und 2013 in Zürich ihre persönliche Marathon-Bestleistung von 2:25:44 Stunden lief.
Die 35-Jährige soll nämlich Kundin bei Dr. Mark Schmidt gewesen sein, dessen Dopingnetzwerk durch die Razzia und sowohl vorbereitenden als auch folgenden Ermittlungen bei den Nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Seefeld im Februar 2019 aufgedeckt wurde. Der Deutsche soll Nemec nun laut NZZ im Verhör verraten haben. Interessant ist auch, dass das Schweizer Medium von einer freundschaftlichen Beziehung zu Walter Mayer, dem österreichischen Langlauftrainer mit beachtlich häufiger, direkter Nähe zu Doping-Affären, erzählt. Gegen Mayer läuft aktuell ein Ermittlungsverfahren, möglicherweise haben er und Nemec’s Ehemann die Athletin beim Betrügen maßgeblich unterstützt.
Lisa Nemec selbst, die mit Platz vier bei den Europameisterschaften 2014 in Zürich ihren sportlichen Höhepunkt erreichte, hat stets ihre Unschuld beteuert und sieht sich als Opfer einer Intrige. In ihrer Karriere erzielte sie beachtliche Resultate bei World Marathon Majors in Berlin, Boston und New York. 2015 gewann sie kurz vor ihrer Dopingsperre den Wörthersee Halbmarathon, wo sie 2010 und 2012 jeweils am Stockerl gelandet war.
Quelle: NZZ

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